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HAZ vom 23.07.2021: "215 Lehrkräfte bekommen Laptops"

HAZ vom 23.07.2021

215 Lehrkräfte bekommen Laptops

Stadt geht mit 115 000 Euro für fünf Grundschulen und die KGS in Vorleistung / Folgekosten unklar

Von Oliver Kühn

Um den digitalen Unterricht auch für das Homeschooling auszubauen, bekommen Sehndes Lehrer neue Geräte.Foto: Astrid Köhler (Archiv)

Um den digitalen Unterricht auch für das Homeschooling auszubauen, bekommen

Sehndes Lehrer neue Geräte. Foto: Astrid Köhler (Archiv)



Die Corona-Krise hat es gezeigt: Die Digitalisierung in den Schulen lässt zu wünschen übrig. Und auch das Homeschooling hat oft nur holprig funktioniert – auch bei der Lehrerschaft. Die Stadt als Schulträger schafft deshalb für die Lehrkräfte in ihren fünf Grundschulen und der Kooperativen Gesamtschule (KGS) 215 iPads und Notebooks als Leihgeräte für rund 115 000 Euro an, die ihr aus dem Digitalpakt zustehen – muss dafür jedoch in Vorleistung gehen. Der Rat hat dem Vorhaben am Mittwochabend einhellig zugestimmt. Welche Folgekosten etwa für eine Ersatzbeschaffung auf die Stadt zukommen könnten, ist noch unklar.

Je Laptop rund 500 Euro

„Leihgeräte für Lehrkräfte“ nennt sich das erst im Juni verabschiedete Förderprogramm des Bundes und der Länder. Die Dienstlaptops werden Eigentum des Schulträgers und den Lehrkräften über einen Leihvertrag zur Verfügung gestellt. Bisher haben viele Pädagogen mit ihrem Privatgerät Onlineunterricht gegeben. Das Kultusministerium geht von einem Kaufpreis von 500 Euro je Gerät aus. Rund 75 000 Euro sind für die fünf Grundschulen vorgesehen, 40 000 Euro für die KGS, mit fast 1800 Schülern eine der größten, weiterführenden Schulen Niedersachsens. Im vergangenen Jahr hatten die Grundschulen für ihre Schüler 80 Tablets erhalten, die KGS 60.

Der Rat musste der überplanmäßigen Ausgabe zustimmen, denn bei den Haushaltsberatungen war das Sonderprogramm noch gar nicht bekannt. Mit einem Verwendungsnachweis soll das Geld aber bis Ende des Jahres bis zur maximalen Förderhöhe zurückerstattet werden. Ausgeliefert werden können die Geräte voraussichtlich aber erst im letzten Quartal des Jahres. Denn nach den Erfahrungen aus dem Sofortausstattungsprogramm im vergangenen Jahr sind die Lieferzeiten das Problem, weil die Hersteller bei den derzeit zahlreichen Anfragen nicht mehr hinterherkommen. Auch die Stadt muss ihren Auftrag nun erst einmal ausschreiben.

Folgekosten sind noch unklar

Ratsherr Siegfried Reichert (AfD) trieb noch etwas anderes um. „Was ist mit den Folgekosten für Pflege und Wartung?“ Darüber könne die Stadt derzeit noch keine Aussagen machen, sagte Bürgermeister Olaf Kruse. Für die EDV-Betreuung gebe es von der Landesschulbehörde zwar einen Personalkostenzuschuss, ergänzt der Fachdienstleiter Schule, Wolfgang Bruns. Mit der Anschaffung der neuen Geräte sei diese Summe aber nicht erhöht worden.

Auch Bruns macht Kopfschmerzen, dass die Folgekosten und mögliche Ersatzbeschaffungen für defekte Geräte in dem Erlass nicht geregelt seien. „Die Förderung ist eine einmalige Angelegenheit und gilt nur für die Erstausstattung.“ Das werde noch zu Problemen führen, vermutet der Fachdienstleiter. Denn die Schulträger seien nicht zu Ersatzbeschaffungen verpflichtet. Der Verband Bildung und Erziehung hatte früh kritisiert, dass die Lehrerlaptops nicht vom Land ausgegebene personalisierte Dienstgeräte, sondern über die Schulen verteilte Leihgeräte seien. Wenn etwa eine Lehrkraft ihre Schule verlässt, muss auch das Dienstgerät zurückgegeben werden.

 


 

 

 




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