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Presseberichte über die KGS Sehnde

Das Blasorchester des siebten und achten Jahrgangs sorgte neben Weihnachtsliedern auch mit der Titelmelodie aus „Jurassic Park“  für spannende Momente.
Das Blasorchester des siebten und achten Jahrgangs sorgte neben Weihnachtsliedern auch mit
der Titelmelodie aus „Jurassic Park“ für spannende Momente. Quelle: Susanne Hanke

Dass Lehrer und Schüler sich wunderbar ergänzen können, hat sich beim Weihnachtskonzert der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde am Donnerstagabend sehr eindrucksvoll gezeigt. Denn einer der Höhepunkte des Abends war die gelungene Adaption von John Lennons „Happy Xmas“, den sich der Schulchor unter der Leitung von Andreas Engelhorn und die Lehrerband Paukerface ausgesucht hatten. Aber auch die einzelnen Gruppen zeigten ihr musikalisches Können, das melodiöse Überraschungen bereithielt. Mit ihrem Weihnachtskonzert am Abend vorher haben die KGS-Schüler damit gleich zweimal das Forum gefüllt. Das wird aufgrund des großen Andrangs in einer der größten Schulen Niedersachsens seit einigen Jahren so gehandhabt.

Da wurde der Sound der Achtzigerjahre wieder lebendig mit der Jazzfunk-Ballade „Smooth Operator“ von Sade, die die Band AG sehr perfektionistisch in Szene setzte. Die Chor AG interpretierte Musik von Lady Gaga neu. Doch auch klassische Weihnachtslieder erhielten ihren Platz – und dort durfte das Publikum mit einsteigen und mitsingen. Eines der ältesten Marienlieder aus dem 13. Jahrhundert, „Es kommt ein Schiff geladen“, wurde ebenfalls von der Chor AG stimmungsvoll umgesetzt. Das Blasorchester sorgte dafür mit dem Soundtrack der Serie „Game of Thrones“ für moderne Töne.

Aber, um noch einmal die Lehrer zu Wort kommen zu lassen, brachten diese mit ungebremster Energie den Hit von Bryan Adams „Run to You“ auf die Bühne. Dabei zeigte Sport- und Englischlehrer Björn Kassel mit seiner intensiven Stimme und seinem Temperament, dass er eher auf die Bühne als in den Klassenraum gehört. Dass Musik in der Weihnachtszeit an der KGS großgeschrieben wird, hatten bereits die Bläserklassen bei ihrem Konzert in der Iltener Barockkirche und für die HAZ-Weihnachtshilfe in Hannover gezeigt.

Etwas ruhigere Töne schlug jedoch Michael Möllers, Fachbereichsleiter für Musisch-Kulturelle Bildung, an. Er rief dazu auf, einmal innezuhalten in dieser hektischen Zeit und es einfach zu genießen, dass es uns gut geht. Denn ein weiterer Programmpunkt an diesem Abend gehörte einem Projekt des Profilunterrichts „Menschen brauchen Menschen“ des 10. Jahrgangs, das sich mit einem Briefmarathon für die Einhaltung von Menschenrechten stark macht. Das von Amnesty International ins Leben gerufene Projekt „Schreib für Freiheit“ widmet sich in diesem Jahr Frauen, die in ihren Ländern im Gefängnis sitzen und Repressalien ausgesetzt sind. Einen einzelnen Brief könnten die Behörden ungelesen wegwerfen, aber Tausende von Schreiben, die auf die Einhaltung von Menschenrechten pochen, ließen sich nicht ignorieren, so Möllers. Dafür hatten die Schüler die Mensa zur Schreibwerkstatt umfunktioniert sowie eine Briefstation in der Schulstraße eingerichtet und 700 persönliche Briefe geschrieben.

 


 

 

 

700 persönliche Briefe haben die KGS-Schüler an vier inhaftierte Frauen geschrieben.
700 persönliche Briefe haben die KGS-Schüler an vier inhaftierte Frauen geschrieben. Quelle: Privat

„Schreib für Freiheit“: So lautet das Motto des sogenannten Briefmarathons von Amnesty International, der jedes Jahr um den Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember organisiert wird – dem Tag, an dem vor 70 Jahren die allgemeine Erklärung der Menschenrechte ausgerufen wurde. In diesem Jahr hat sich der 10. Jahrgang der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde im Rahmen des Profilunterrichts „Menschen brauchen Menschen“ daran beteiligt. Die Schüler haben auch unter ihren Mitschülern für die Aktion geworben, und zwar sehr erfolgreich: Innerhalb einer Woche sind 700 persönliche Briefe an vier inhaftierte Frauen geschrieben sowie 2000 Aufrufe für ihre Freilassung unterzeichnet worden, die nun von Amnesty an die Regierungen ihrer Heimatländer weitergeleitet werden.

 

Die Mensa wird zum Schreibsaal umfunktioniert
Die Mensa wird zum Schreibsaal umfunktioniert. Quelle: Privat
 

30 Artikel umfasst die Menschenrechtscharta, an die sich die Welt eigentlich halten sollte – es aber in vielen Fällen nicht tut. Dies sei den Mitgliedern des Profilunterrichtes bei der Beschäftigung mit Menschenrechtsverletzungen noch bewusster geworden, sagt Lehrerin Anke Kolster. Daraufhin sei schnell der Plan aufgekommen, sich zu engagieren. Flugs wurde jeder Jahrgang in die Mensa eingeladen, die dafür zum Schreibsaal umfunktioniert wurde. Konkret ging es um Atena Daemi aus dem Iran, Nonhle Mbuthuma aus Südafrika, Vitalina Koval aus der Ukraine und Geraldine Chacón aus Venezuela. Alle sitzen nach Auffassung von Amnesty zu Unrecht im Gefängnis, leiden dort unter körperlichen Misshandlungen und leben in Todesangst – ohne jedes Menschenrecht.

Die Schüler haben, um Solidarität mit den Inhaftierten zu zeigen, vorformulierte Gesuche an die jeweiligen Regierungen verschickt. Darüber hinaus ging haufenweise Briefpapier weg, denn die Schüler nutzten die Gelegenheit, auch ganz persönliche Zeilen an die vier Frauen zu schreiben. „Das soll den Frauen direkt Mut machen und Anerkennung aussprechen“, beschreibt Kolster die Bedeutung der Briefe. Die Schüler hoffen nun, dass das Postpaket auch ankommt und vielleicht sogar zum Erfolg führt. Die internationale Aktion läuft noch bis zum 23. Dezember.

 


 

 

 

Das Schülercafé der KGS wird zum Schulungsraum.
Das Schülercafé der KGS wird zum Schulungsraum. Quelle: privat

Wie funktioniert das Internet auf dem Smartphone? Welche Apps sind hilfreich? Wie funktioniert WhatsApp? Wie mache ich mit dem Handy Fotos, wie lege ich Ordner an, und was ist in puncto Datenschutz zu beachten? Um solche und ähnliche Fragen haben sich Schulungen gedreht, in denen Schüler der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde zwölf Senioren im Umgang mit dem Smartphone fit gemacht haben. Unter dem Motto „Jung schult Alt“ vermittelten Achtklässler im Rahmen des Informatikunterrichts, welche Möglichkeiten die Geräte bieten und wie man sie praktisch nutzen kann.

Die KGS hat die kostenlosen Schulungen in Kooperation mit dem Seniorenbeirat der Stadt Sehnde angeboten. Im Vordergrund stand die Praxis. Gestartet wurde mit Grundinformationen zum Aufbau des Smartphones, später wurden die Themen komplexer. Die Senioren hatten die Finger dabei aber nicht nur auf dem Display, sondern machten sich auch eifrig Notizen. „Im Grunde ging es um Dinge, die für die Schüler völlig alltäglich sind, aber für die älteren Menschen bisher oftmals völliges Neuland waren“, erklärt KGS-Leiterin Sandra Heidrich.

Die Schüler profitierten ebenfalls von der Schulung. Während des Vermittlungsprozesses festigten sie ihre eigenen Kenntnisse und knüpften generationsübergreifende Kontakte. Sie erlebten sich zudem in der Rolle von Experten und gingen in der Schulung auch auf die Wünsche der Senioren ein.

 

Generationen im Gespräch
Generationen im Gespräch: Die Schüler geben den Senioren
Tipps im Umgang mit dem Smartphone. Quelle: privat

 

Die Schulungen fanden im barrierefreien Schülercafé der KGS statt. Das hatte den Vorteil, dass Schüler und Senioren mit ihren Smartphones kostenlos das schuleigene WLAN nutzen konnten und die Schulungen mit einem gemeinsamen Kaffee ausklangen.

Die Smartphone-Schulung für Senioren ist an der KGS eine Premiere. Schüler und Senioren haben sich dafür bisher dreimal getroffen. Für Januar ist ein viertes Treffen geplant. Aufgrund der großen Nachfrage wurde bereits ein weiterer Kurs ins Leben gerufen. Projektleiter Kay Jürgens plant, mit Schülern künftig regelmäßig Smartphone- und PC-Schulungen für Senioren anzubieten.

 


 

 

 

Sehnde News vom 10.12.2018

Lesewettkampf in der KGS – hohe Leistungsdichte

von Jörg-Peter Hellerling

 

Der diesjährige Vorlesewettbewerb der Schüler der 6. Klassen in separaten Wettkämpfen der K- und der G-Klassen startete am vergangenen Freitag, 07.12.2018, im Selbstlernzentrum der Schule. Die Organisation hatte dieses Jahr letztmalig Kai Jäckel vom Fachbereich Deutsch der Schule übernommen. Insgesamt 18 Vorleser waren angetreten, darunter mit zwölf Vorleserinnen mehrheitlich Schülerinnen, die sich in ihren Klassen zuvor als Erste oder Zweite durchgesetzt hatten.

Lara Jochim (2.v.re.) erhält von Emma, Kai Jäckel (v.li.) und Nils (re.) ihren Preis – Foto: JPH
Lara Jochim (2.v.re.) erhält von Emma, Kai Jäckel (v.li.) und Nils (re.) ihren Preis – Foto: JPH
 

Vor den 5. Klassen ihrer Schule, die am Wettbewerb 2019 selbst um den Titel kämpfen werden, mussten die Teilnehmer in zwei Gruppen vorlesen und danach tagte die Jury. Die setzte sich zusammen aus den beiden Vorjahressiegern Emma und Nils, Lars Witte von der Schulleitung, der Elternvertreterin Meike Drange und der zukünftigen Organisatorin, der Deutschlehrerin Jennifer Panke.  Wie jedes Jahr hatten sich die Schüler das Buch selbst aussuchen dürfen, durften die Zitatstelle auswählen und konnten beliebig üben. Für die jeweils ersten Drei in den beiden „Lese-Klassen“ gab es dann als Preis jeweils ein Buch und eine Urkunde, für die übrigen Teilnehmer eine Urkunde und einen Schokoladen-Schneemann. Der jeweils erste der beiden Gruppen nimmt darüber hinaus am Regionsentscheid teil, der Mitte Februar 2019 in auch in der KGS stattfinden wird. „Der ist besonders schwer, weil man dort auch einen Fremdtext bekommt, den man sofort vorlesen muss“, erinnert sich Jurymitglied Emma an ihren Start dort.

Alle Teilnehmer der G-Klassen mit Vorjahresiegern Emma und Nils (vo.) – Foto: JPH
Alle Teilnehmer der G-Klassen mit Vorjahresiegern Emma und Nils (vo.) – Foto: JPH
 

Die Jury hatte dieses Jahr eine besonders schwere Aufgabe. Die Leistungsdichte war in beiden Gruppen sehr hoch und die Mitglieder konzentrierten sich vor allem auf Textinterpretation und die Lesetechnik. „Es sollte nicht roboterhaft vorgelesen werden“, so Vorjahressieger Nils. „Auch die Auswahl der Textstelle ist wichtig.“ Und Emma konzentrierte sich zudem auf die „Betonung und die Buchvorstellung“. Am Ende standen dann doch die drei jeweils besten fest: In der K-Klasse siegte Mia Bajorath vor Leonie Biedermann und Ann-Kathrin Schmidt. In der G-Klasse hatte Lara Jochim die Nase vorn, gefolgt von Greta Jacob und Marlon Häger. „Aber tatsächlich“, so Jäckel bei der Preisübergabe, „hat keiner verloren, sondern alle haben gewonnen.“

 


 

 

 

Mit vollem Einsatz leitet Thiemo Fröhlich das Weihnachtskonzert der Blasorchester und Chor AG der KGS.
Mit vollem Einsatz leitet Thiemo Fröhlich das Weihnachtskonzert der Blasorchester
und Chor AG der KGS. Quelle: Susanne Hanke

Der Kirchenvorstand der Barockkirche Ilten hatte am Freitagabend ein wenig Sorge um das altehrwürdige Gemäuer. Denn wenn das gesamte Blasorchester und die Chor-AG der KGS Sehnde beim Weihnachtskonzert zusammen loslegen, da fliege doch das Dach weg, wurde scherzhaft gewarnt. Es war aber auch eine beeindruckende Zahl von 120 Kindern und Jugendlichen, die auf ihren Instrumenten mächtig Druck machten.

Unterstützt durch die herrliche Akustik in der Kirche, entfaltete sich ein wunderbar stimmungsvolles Konzert, das ebenso mit einem großartigen Können der Schüler überzeugte. Schon der Auftakt, den das Blasorchester des siebten und achten Jahrgangs mit traditionellen Weihnachtsliedern gestaltete, ging unter die Haut. Etwas außerhalb der weihnachtlichen Stimmung, aber sehr effektvoll, klang die Instrumentalvertonung vom „Erlkönig“. Wunderbar auf den Punkt gespielt war das Hufgetrappel der Pferde zu hören und die dramatische Stimmung eingefangen. Dagegen setzte der Chor unter der Leitung von Andreas Engelhorn leisere Töne. Dabei wunderschön akzentuiert, besonders bei der Interpretation des Songs „Leiser“ von Lea.

Einzeldarbietungen, wie vom Trompeten-Ensemble Janek Roth und Indra Menzel, bereicherten das eindrucksvolle Weihnachtskonzert
Einzeldarbietungen, wie vom Trompeten-Ensemble Janek Roth und Indra Menzel,
bereicherten das eindrucksvolle Weihnachtskonzert. Quelle: Susanne Hanke
 

Mit einer ganz eigenen Dynamik überzeugte das Blasorchester des neunten und zehnten Jahrgangs. Hier war schon die Erfahrung zu spüren, die sich bei einem längeren Zusammenspiel entwickelt. Dahinter steht das Konzept der Bläserklassen der Kooperativen Gesamtschule, die ab der fünften Klasse jedem Schüler, der daran teilnehmen will, ein Instrument zur Verfügung stellt. Dafür muss aber eine zweijährige Verpflichtung eingegangen werden. Eine weitere Voraussetzung sei, das dieses Instrument vorher nicht gespielt worden sei, damit alle zusammen bei Null anfangen, erläuterte Engelhorn.

Es gebe aber auch Ausnahmen, so wie bei Marit Halberkamp, die jedoch ein Streichinstrument, die Geige spiele. Damit leitete er über zu dem nachfolgenden Solo, der Sonate G-Dur von Johann Sebastian Bach, die sie zusammen mit Yo Hirano am Piano zu Gehör brachte. Durch die mit einfließenden Soli entspann sich so ein harmonisches Geflecht von druckvollem musikalischem Temperament zu dem intensivem Erlebnis einzelner Instrumentierung. Auch die gute alte Blockflöte gelangte hier zu Ehren, die von Inga Busche gespielt wurde.

 

Ein wundervolles Solo auf der Altblockflöte bot Inga Busche
Ein wundervolles Solo auf der Altblockflöte bot Inga Busche. Quelle: Susanne Hanke
 

Ein sehr lebendiger Abschluss rundete das weihnachtliche Konzert ab, bei der die Orgel mit einbezogen wurde – sie zeigte noch einmal den vollen Einsatz von Thiemo Fröhlich und dem gesamten Ensemble. Der hatte dabei mit seiner Dirigentenposition den Chor auf der Empore sowie die im Kirchenraum verteilten Bläserensembles in einer Rundumstellung gleichzeitig zu leiten. Das Kirchendach erwies sich jedoch als sehr tragfähig und bot dieser musikalischen Vielfalt herrlichen akustischen Schutz.

 


 

 

 

Ann-Kathrin Schmidt (links) und Mia Bajorath haben beim Vorlesewettbewerb Urkunden und Bücher gewonnen.
Ann-Kathrin Schmidt (links) und Mia Bajorath haben beim Vorlesewettbewerb Urkunden und Bücher gewonnen. Quelle: Katja Eggers

Mia Bajorath und Lara Jochim sind die besten Vorleserinnen der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde. Sie haben sich im Wettbewerb der Sechstklässler am Freitag gegen die anderen 16 Klassensieger durchgesetzt und dürfen die Schule im Februar nun bei der nächsten Runde im Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels auf Regionsebene vertreten.

Mia setzte sich unter den Real- und Hauptschülern durch, auf Platz 2 und 3 landeten Leonie Bergmann und Ann-Kathrin Schmidt. Lara belegte derweil den ersten Platz im Gymnasialzweig vor Greta Jacobs und Marlon Häger. „Insgesamt haben die Mädchen diesmal die Nase vorn gehabt“, erklärte Lehrerin Jennifer Panke. Das sei jedoch nicht allzu verwunderlich, denn auch unter den Klassensiegern waren bereits mehr Mädchen gewesen.

Beim Schulentscheid lasen die Klassensieger am Freitag im Selbstlernzentrum Ausschnitte aus selbst gewählten Büchern vor. In der Jury saßen die Schulsieger des Vorjahres, Lehrer sowie Elternvertreter und achteten auf die Kriterien Lesetechnik, Interpretation und Textauswahl. Während bei der Lesetechnik etwa Tempo, Betonung und Lautstärke bewertet wurden, kam es bei der Interpretation darauf an, beim Vorlesen eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. Unter dem Punkt Textauswahl war für die Jury indes wichtig, dass der gelesene Ausschnitt einen Eindruck vom Buch vermittelte und auch Zuhörer ihn verstanden, die das Buch vielleicht nicht kannten.

Die Jury hatte am Ende die Qual der Wahl. „Die Entscheidungen waren sehr knapp“, berichtete Lehrerin Birte Bohnhof-Zuschke. Ihr Kollege Kai Jäckel, der den Vorlesewettbewerb organisiert hatte, betonte, dass die Schüler allesamt auch für sich selbst und ihre eigene Persönlichkeitsentwicklung gewonnen haben. „Sie sind mitunter über sich selbst hinausgewachsen und haben trotz Lampenfiebers vor rund 100 Mitschülern vorgelesen“, sagte Jäckel.

 


 

 

 

Die Barockkirche in Ilten wird von den jugendlichen Musikanten mit Leben gefüllt.
Die Barockkirche in Ilten wird von den jugendlichen Musikanten mit Leben gefüllt. Quelle: Christoph Schönbeck

Nur selten ist die Barockkirche in Ilten so voll mit Jugendlichen wie heute: Dort geben 120 Schüler der Kooperativen Gesamtschule (KGS) ab 18 Uhr ein Advents- und Weihnachtskonzert. Das Programm bestreiten drei Schulorchester der Jahrgänge 6 bis 10 sowie ein Chor. Dazu sind nicht nur Mitschüler, Freunde und Angehörige, sondern auch Gäste aus den Ortsteilen und insbesondere aus Ilten, Bilm und Höver willkommen, die zur Kirchengemeinde Ilten gehören. Auf dem rund 90-minütigen Programm stehen sowohl klassische Adventslieder wie etwa „Macht hoch die Tür“ oder „Maria durch ein Dornwald ging“ als auch modernere Stücke wie „Come and Blow, Winter Wind“ von Joachim Fischer oder „Look What I Found“ von Stefanie Germanotta (alias Lady Gaga).

Für die Schüler sei das Advents- und Weihnachtskonzert immer eine willkommene Gelegenheit, ihre intensiv eingeübten Stücke vor Publikum zu präsentieren, sagt Kirchenvorsteher Sievert Herms. Zudem werde damit die gute Kooperation mit der Iltener Kirchengemeinde auf musischer Ebene weiter gefestigt. Bereits seit einigen Jahren erfreuten zudem Musikgruppen der KGS die Besucher der jährlichen Herbstfeste rund um den Iltener Kirchturm.

 


 

 

 

Jugendliche wünschen sich, dass die Drösewiese an der B 65  zu einem Platz für Jugendliche umgestaltet wird.
Jugendliche wünschen sich, dass die Drösewiese an der B 65 zu einem Platz für Jugendliche umgestaltet wird. Quelle: Patricia Oswald-Kipper

 

Sehnder Jugendliche wünschen sich einen zentrumsnahen Treffpunkt . Das ist das Ergebnis eines Projekts an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) zur Digitalisierung vor einigen Monaten. Neuntklässler hatten sich zusammen mit Lehrer Stefan Sippel und einem Planungsbüro dazu Gedanken gemacht – und waren dabei auf die städtische Drösewiese gestoßen. Stellvertretend für die neunte Klasse präsentierten Kader Süzük und Paulina Gondek am Montagabend in einer Sitzung des Ortsrats ihre Pläne für das Areal.

 

Kader Süzük und Paulina Gondek von der Sehnder KGS stellen im Ortsrat ihre Pläne für den Jugendplatz Drösewiese vor
Kader Süzük und Paulina Gondek von der Sehnder KGS stellen im Ortsrat
ihre Pläne für den Jugendplatz Drösewiese vor. Quelle: Patricia Oswald-Kipper

 

Demnach soll der dortige Bolzplatz zunächst bestehen bleiben. Die Jugendlichen wünschen sich zudem Beleuchtung, Sitzgelegenheiten und einen Unterstand – etwa in Form eines Bauwagens. Auch eine Tischtennisplatte sei vorstellbar. „Tischtennisschläger und Fußbälle könnten im Bauwagen gelagert werden“, erklärte Sippel. Der Bauwagen könnte später mit einem Zahlenschloss verschlossen werden. Der Zahlencode sei dann auf der Homepage der KGS ersichtlich. So könne man eine Umnutzung als Unterschlupf für Wohnungslose oder auch Vandalismus vermeiden, sagte Sippel. Zudem sei auch das Aufstellen von Insektenhotels vorstellbar, meinte der Lehrer.

Die Drösewiese an der Bundesstraße 65 sei ein idealer Platz für einen „modernen Treffpunkt für Jugendliche“, erklärten die Schülerinnen vor dem Gremium. Der Platz sei durch seine Lage in der Stadtmitte von überall gut erreichbar. Zudem gebe es an der angrenzenden Bundesstraße auch eine Bushaltestelle.

Politiker im Ortsrat finden die Idee gut

Kader Süzük und Paulina Gondek warben bei den Kommunalpolitikern mit den Vorteilen, den ein solcher Jugendplatz habe: „Damit wird ein neues Freizeitangebot für Jugendliche geschaffen“, sagte Paulina Gondek. Jugendliche hätten einen zentralen Treffpunkt und müssten nicht auf Spielplätze in den Ortschaften ausweichen. Die Nähe zur KGS ermögliche zudem die Zusammenarbeit der Stadt mit der Schule bei der Gestaltung und der Pflege des Areals.

Die Politiker waren von der Initiative begeistert. „Die Idee ist sehr gut“, lobte Werner Kracke (SPD). Er regte aber an, statt eines Bauwagens einen Container aufzustellen, da dieser Vandalismus besser Stand halte. Fachdienstleiter Godehard Kraft von der Stadt freute sich auch über den Einsatz der Schüler. Es sei besser, so etwas gemeinsam mit den Nutzern zu entwickeln. „Das hat dann eine ganz andere Qualität“, sagte Kraft. Die Kommunalpolitiker regten an, auf dem Gelände gleichzeitig einen Bouleplatz zu schaffen. „Dann wäre das Angebot generationenübergreifend“, meinte Süß. Solch eine zusätzliche Einrichtung schaffe mehr soziale Kontrolle, war man sich im Ortsrat einig.

Über Kosten konnten die Schüler noch nichts sagen. Die Kommunalpolitiker einigten sich darauf, zusätzlich 10.000 Euro für die Umgestaltung des Platzes in den neuen Haushalt 2019 einzustellen. Nächste Schritte zur Gestaltung des Platzes sollen bei einer Projektwoche im Sommer zusammen mit Vertretern der Stadt entwickelt werden. „Die Schüler sind sehr stolz darauf, was aus ihrer Idee geworden ist. Wir wollen das jetzt auch zügig umsetzen“, gibt sich Sippel optimistisch.

 


 

 

 

Sehnde News vom 01.11.2018

Zweites ausverkauftes „Gruseldinner“ der KGS Sehnde – Publikum be-„geistert“

Bereits zum 2. Mal fand am Dienstag, 30.10.2018, exakt am Abend vor Halloween, nach dem 21.09.2018 das Gruseldinner „Die Gräfin“ der KGS Sehnde in Kooperation mit dem KGS-Schülercafé statt. Die zwei schnell ausverkauften Veranstaltungen der Theater AG der KGS Sehnde fanden dieses Mal in der Mensa der Schule statt, da das bisher genutzte Forum wegen Bauarbeiten nicht zur Verfügung stand.

Von Lutz Akemann

Szenen zwischen den Menügängen bezogen das Publikum mit ein – Foto: LAK

Szenen zwischen den Menügängen bezogen das Publikum mit ein – Foto: LAK

 

Die liebevoll gruselig dekorierte Mensa bot für acht große Tische, mit etwa 40 Personen besetzt, Platz und konnte dadurch vom direkt angrenzenden Schülercafé bestens unterstützt werden. Die insgesamt zirka 30 Schüler der Theater AG im Alter von zwölf bis 19 Jahren besuchen derzeit die Klassen 5 bis 12, einige Jugendliche des Schülercafés engagieren sich unabhängig vom Schulbesuch gerne noch im Schülercafé – nur wegen dem Spaß an der Freude der Gemeinsamkeit.

Einlass zum Theater war ab 18.30 Uhr. Von den Schülern wurde man zum Platz begleitet und fühlte sich dadurch tatsächlich wie in einem Schloss. Um 19 Uhr begrüßte Sebastian Prignitz, der Leiter der Theater AG, die Gäste. Anschließend begann der Einstieg ins Theaterstück mit einem kleinen Cocktail, bevor sich das von den Schülern des Cafés fantastische, selbst zubereitete und servierte Vier-Gänge-Menü mit dem amüsanten Theaterstück, auch unter Einbeziehung des Publikums, abwechselte. Die Geschichte einer, durch geplatzten Reifen am Bus, gestrandeten Truppe in dem merkwürdigen, großen Schloss der Gräfin, die gerne alle „Gäste“ aussaugen wollte, konnte sehr gut von den Schülern umgesetzt werden – die selbst auch sichtlich Spaß daran hatten. Der eingesetzte Humor, aber auch die Ernsthaftigkeit der Geschichte, waren jederzeit zu spüren.

 

Auch die Küchen- und Serviercrew bekam nach „Fallen des Vorhangs“ den wohlverdienten Applaus – Foto: LAK

 

Ende des Theaterstücks war gegen 22 Uhr. Nachdem dann durch die Schulleitung noch bekannt wurde, dass Sebastian Prignitz seinen 38. Geburtstag wie auch der Darsteller des „Igor“ seinen 13. Geburtstag feierten, ließ sich das Publikum auch ein Geburtstagsständchen nach der Übergabe kleiner Aufmerksamkeiten nicht nehmen.

Ein großer Dank ging an alle Sponsoren, den Förderverein sowie alle Eltern, Großeltern und Geschwister für die großartige Unterstützung beider Veranstaltungen. Ohne das riesige Engagement des Schülercafés, der Theater AG als auch allen Verantwortlichen im Hintergrund wären derartige Angebote gar nicht möglich. Gemeinsame Meinung aller Gäste: „Macht weiter so!“

 


 

 

 

Gruseldinner in der KGS-Mensa: An der opulenten Tafel der Gräfin wiegen sich die Gäste noch in Sicherheit, aber Diener Igor (Svea De Haan, rechts), kommt ihnen schon sehr seltsam vor. Die Reiseleiterin (Marie Kaufhold, von rechts), Handwerker Jop (Jonas Jeworutzki), Jungbauer Hinnerk (Eric Uzarewicz) Wirtin Martha (Dilara Thom).
Gruseldinner in der KGS-Mensa: An der opulenten Tafel der Gräfin wiegen sich die Gäste noch in Sicherheit, aber Diener Igor (Svea De Haan, rechts), kommt ihnen schon sehr seltsam vor. Ursula (Malina Aue), Handwerker Jop (Jonas Jeworutzki), Jungbauer Hinnerk (Eric Uzarewicz), Wirtin Martha (Dilara Thom). Quelle: Susanne Hanke

Festlich geschmückte Tische, sanftes Kerzenlicht, Gäste, die sich angeregt unterhalten –und plötzlich jagt eine bucklige Gestalt mit einer Axt zwischen den Tischen herum. Da gerät die Vorspeise in Vergessenheit, der Löffel fällt aus der Hand und der Schrecken sitzt tief in den Gliedern. Doch bei diesem Grusel-Dinner der Theater-AG an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) gerät am Dienstagabend niemand in Lebensgefahr. Vielmehr bietet es vor allem spannende Unterhaltung und unterschwelligen Humor.

In der Tat hält die Theater-AG in Zusammenarbeit mit dem Schülercafé an diesem Abend vor Halloween einen wahren Gaumen- und Nervenkitzel bereit. Mittendrin befinden sich die Zuschauer mit einem Bloody Mary als Aperitif. Und mit Schwarzlicht-Schminke wird dabei die perfekte Gruselanimation für körperlosen Geister geschaffen.

Das Bühnenbild habe sich nach und nach entwickelt und sei teilweise von einem Puppentheater inspiriert, erläutert Spielleiter Sebastian Prignitz. Er selbst hat bereits in einem Krimi-Dinner als Schauspieler Erfahrungen gesammelt. Da sei es ihm durch den Kopf geschossen, so etwas auch einmal in der KGS-Mensa zu inszenieren. Dort bedient am Dienstagabend der bucklige Igor die Gäste an der Tafel der Gräfin, während die Zuschauer von aufmerksamen Servicekräften des Schülercafés mit einem Vier-Gänge Menü verwöhnt werden. „Genießen Sie die Suppe, solange Sie noch können“, raten die Geister. Denn die Gräfin entpuppt sich kurz darauf als Vampir, der schon gierig auf das Blut seiner arglosen Gäste wartet.

 


 

 

 

Peter E. Rompf präsentiert den Schülern eine klassische DDR-Devotionalie: Ein Exemplar des SED-Zentralorgans
Peter E. Rompf präsentiert den Schülern eine klassische DDR-Devotionalie: Ein Exemplar des
SED-Zentralorgans "Neues Deutschland" vom 7. Oktober 1969. Quelle: Oliver Kühn

Seinen genauen Wohnort will Peter E. Rompf nicht nennen. Denn er werde immer noch von alten Stasi-Offizieren verfolgt, sagt der 1977 ausgebürgerte ehemalige DDR-Bürger und Kirchenmusiker, der irgendwo in der Region Hannover lebt. „Die letzten Morddrohungen habe ich vor eineinhalb Jahren bekommen“, sagt er. Grund dafür sei nicht zuletzt sein vor zwei Jahren erschienenes Buch „Operativer Vorgang Kreis“, in dem er über seine Erfahrungen im Unrechtsstaat und die Repressalien des Staatssicherheitsdienstes schreibt. Darüber hat er nun Schülern der 11. Klasse der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde berichtet. Auch wenn keine richtige Diskussion aufkam, war es in den anderthalb Stunden des etwas anderen Geschichtsunterrichts mucksmäuschenstill.

Denn Rompf kommt locker rüber und hält sich an kein Manuskript, sondern trägt Anekdoten und Begebenheiten in freier Rede vor. Wie verbohrt Ideologien sind, hat der 78-Jährige schon als Kind erfahren. „Als sechsjähriger Faschist bin ich 1946 von den Tschechen in die SBZ ausgewiesen worden.“ Und er schiebt zum besseren Verständnis schnell noch „sowjetische Besatzungszone“ hinterher. Dort machte er eine Ausbildung zum Schrift- und Plakatmaler sowie Reprofotograf, später zum Kirchenmusiker. Weil er aber aufmüpfig war, wurde er über Nacht angeblich mit offener Tuberkolose in eine Klinik zwangseingewiesen: „Das war ein Ersatzknast, weil die Gefängnisse zur Zeit des Mauerbaus mit sogenannten Republikflüchtlingen voll waren.“

Umgedreht hat ihn das aber nicht. 1970 gründete er in Frankfurt/Oder den „Kreis“, ein Zusammenschluss von regimekritischen Bürgern mit bis zu 42 Mitgliedern. Für die Stasi war das eine „Zusammenrottung von Staatsfeinden“, die unerbittlich verfolgt wurden – doch das habe er erst in den Neunzigerjahren aus den Stasi-Akten erfahren. „Woher hatten Sie die Kraft, sich gegen den Staat zu stellen“, wollte Schülerin Isabell wissen. „Aus dem Freundeskreis“, erwiderte Rompf kurz und bündig. Und dass er sich bei Verhören die brüllenden Stasi-Offiziere in langen Unterhosen vorgestellt hat.

Interessiert schauten sich die Elftklässler alte DDR-Devotionalien wie eine Ausgabe des SED-Zentralorgans „Neues Deutschland“ an, dass 1969 stolz verkündet, dass die DDR „ der moderne sozialistische deutsche Staat ist, dem die Zukunft gehört“. Selbst ein guter alter Gettoblaster kommt zum Einsatz, und man hört etwas scheppernd und sächselnd die Stimme des ersten Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht und seinen historischen Satz: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ Das ist Geschichtsunterricht zum Anfassen.

Wie er denn die Verharmlosung durch die DDR-Nostalgie empfinde, wollte da Lehrer Stefan Bahls wissen. „Für die, die im Knast saßen, ist das eine bittere Sache und Geschichtsklitterung hoch drei.“ Die DDR habe schließlich mit „Menschenhandel“ , dem „Verkauf von Häftlingen“ an die Bundesrepublik, mehr als 3 Milliarden Mark verdient.

 


 

 

Das Programm zur Berufsorientierung an der KGS kann fortgesetzt werden.
Das Programm zur Berufsorientierung an der KGS kann fortgesetzt werden. Quelle: Archiv

Die Stadt kann die Zusammenarbeit mit dem Bildungsträger Pro Beruf und dem Programm zur Berufsorientierung „You got 2 move“ der Agentur für Arbeit an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde fortsetzen. Der Rat hat dem entsprechenden Antrag der Verwaltung in seiner jüngsten Sitzung einhellig zugestimmt – unter der Voraussetzung, dass auch die Agentur für Arbeit weiterhin ihren ungefähr gleich hohen Anteil für die Vollzeitstelle eines Pädagogen zahlt. Für die Jahre 2019 bis 2021 werden dafür rund 80.000 Euro aus dem Haushalt zur Verfügung gestellt. „Die Qualität der geleisteten Arbeit ist sehr gut und erfolgreich“, resümiert die Stadt in ihrer Stellungnahme für den Rat.

In diesem und im Vorjahr hatte der Rat bereits jeweils 26.000 Euro für das Programm an einer der größten weiterführenden Schulen Niedersachsens bewilligt. Die gemeinnützige Pro Beruf GmbH ist ein in der Region Hannover tätiger Bildungsträger mit einem breit gefächerten Angebot zur schulischen, beruflichen und sozialen Integration junger Menschen. Seit mehreren Jahren berät Pro Beruf KGS-Schüler der Klassen 8 bis 10 bei der Berufswahl, organisiert Bewerbungstrainings und unterstützt die Schüler bei realen Bewerbungen.

Für die Bemühungen, ihre Schüler darüber hinaus auch mit einer Ausbildungsmesse mit vielen Firmen und Unternehmen an die Berufswelt heranzuführen, ist die Kooperative Gesamtschule in diesem Jahr bereits zum vierten Mal in Folge vom Niedersächsischen Kultusministerium mit dem Gütesiegel „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“ ausgezeichnet worden. Träger des Netzwerks „Berufswahl Siegel Niedersachsen“ sind die Handwerkskammer Hannover, die Niedersächsische Landesschulbehörde, die Agentur für Arbeit in Hannover, die Region, die Landeshauptstadt sowie die Industrie- und Handelskammer Hannover.

 


 

 

 

Sehnde News vom 20.10.2018

Brand in der KGS – Sehnder Ortsfeuerwehr rückt aus

Der Alarm für die Ortsfeuerwehr Sehnde kam am Freitag gegen 18.46 Uhr und lautete „Vollalarm für die KGS Sehnde, Am Papenholz“. Sofort wurden bei allen Alarmierten schlechte Erinnerungen wach und die Bilder aus der Turnhalle, dem O-Trakt und anderen Bränden dort tauchten auf.

Von Jörg-Peter Hellerling

Durch den Haupteingang gingen die Einsatzkräfte vor – Foto: JPH

Durch den Haupteingang gingen die Einsatzkräfte vor – Foto: JPH

 

Die Sehnder Feuerwehr rückte mit allen verfügbaren Einsatzkräften mit dem Tanklöschfahrzeug, dem Löschgruppenfahrzeug, der Drehleiter, dem Mannschaftstransportwagen und der Einsatzleit-Gruppe an das Papenholz aus. Vor Ort ergab die Erkundung dann, dass ein Klassenraum im hinteren Bereich und der Flur davor stark verqualmt waren. Aufgrund der Lage wurden das Löschgruppenfahrzeug und die Drehleiter umdirigiert und an den hinteren Bereich der Schule beordert, während das Tanklöschfahrzeug als wassergebendes Teil am Eingang der KGS verlieb. Von dort gingen umgehend auch Trupps unter Atemschutz vor, denn in der Schule sollten sich noch zwei verletzte Personen befinden. Zudem wurde die Löschleitung aufgebaut.

Gegen 20 Uhr hieß es „Übungsende“ – und es wurde abgebaut – Foto: JPH

Gegen 20 Uhr hieß es „Übungsende“ – und es wurde abgebaut – Foto: JPH

 

Dann drang der Trupp in den betroffenen Flur vor – und fand tatsächlich eine verletzte Person: den „Dummy“ der Ortsfeuerwehr Sehnde. Damit war plötzlich klar: Es handelt sich um eine Übung! Dann wurden die beiden Personen im künstlichen Nebel und unter zuckenden Lichtblitzen aufgespürt, geborgen und die Schlauchleitung hergestellt. Danach hieß es „Feuer aus“, doch auf einmal kam die Anforderung von Sanitätsunterstützung, denn ein Kamerad unter Atemschutz hatte einen Kollaps erlitten und musste geborgen und reanimiert werden. Sanitätsunterstützung wurde umgehend in Marsch gesetzt. So kam auch die Drehleiter noch zum Einsatz und barg den Mann unter Reanimation. Schließlich hieß es „Übungsende“ und die Teileinheitsführer trafen sich zur Auswertung bei den Einsatzleitern – dem Sehnder Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke und dem Ortsbrandmeister Sven Grabbe.

 


 

 

 

Die Ausbilder verschiedener Betriebe aus Sehnde tauschen sich aus.
Die Ausbilder verschiedener Betriebe aus Sehnde tauschen sich aus. Quelle: Anne Marie Kuwan

Ein Frühstück als Anlass, um Erfahrungen auszutauschen: Das organisiert die Stadt zusammen mit dem Verein pro regio, einem Ausbildungsnetzwerk von Unternehmen und Kommunen, jedes Jahr. Dabei treffen sich Ausbilder aus Sehnde und Umgebung, um sich über Methoden der Ausbildung auszutauschen und über Kooperationen zu sprechen. In diesem Jahr wurde das Frühstück im Beisein von Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke erstmals von der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde im Schülercafé ausgerichtet.

Entsprechend war das Hauptthema die Kooperation zwischen der Gesamtschule und den Betrieben. „Dieses Treffen ist sehr wichtig für die Schule, da uns die Zukunft aller Schüler, egal ob Hauptschule, Realschule oder Gymnasium, sehr am Herzen liegt“, sagte die didaktische Leiterin Evelyn Gröne. Stephan Schickedanz, Ausbilder im Zementhersteller Holcim in Höver, berichtete über die Ausbildung in seinem Unternehmen. Der Ausbilder erwähnte die lange Verbundenheit der Firma mit der KGS – und dass das jetzige Lehrjahr ausschließlich aus deren Schülern bestehe. Der oft verbreiteten Aussage, Schüler seien nicht mehr ausbildungsfähig, trat er energisch entgegen. „Das stimmt nicht“, sagte Schickedanz. „Die Schüler wachsen nun mal mit den neuen Medien auf, und wir als Ausbilder haben die Aufgabe, darauf einzugehen.“

Cornelia Manfraß von pro regio informierte zudem über die Schülerbefragung an der KGS in Bezug auf die Ausbildungsmesse für die neunten und zehnten Klassen, die im März in der Schule veranstaltet worden war. Dabei waren aber nur 19 Fragebögen zurückgekommen – doch diese bewerteten die Messe durchweg als positiv, was die Ausbilder zufrieden zur Kenntnis nahmen. Jedoch wurde darüber diskutiert, ob es sinnvoll wäre, die Gymnasialschüler ebenfalls mehr auf eine Ausbildung vorzubereiten. Jan Eike Busse von der Sehnder Steuerberatungsgesellschaft Busse & Coll. kritisierte, dass viele Gymnasiallehrer die Schüler lediglich aufs Studium vorbereiteten und nicht auch auf eine Ausbildung. Dadurch käme es vermehrt zu Studiumabbrüchen.

Helmut Glameyer, KGS-Fachbereichsleiter für Arbeit, Wirtschaft und Technik, zeigte dazu den Lehrplan der einzelnen Bereiche. Er wies darauf hin, dass in allen Profilunterrichten bestimmte Teile von Fachleuten unterrichtet und so der Unterricht etwas anschaulicher gestaltet würde. Dadurch könnten die Zielgruppen direkt angesprochen und ein direkter Kontakt aufgebaut werden.

 


 

 

 

Zum Schulhof hin hat das Gebäude eine helle Fassade mit einem großen Eingangsbereich.
Zum Schulhof hin hat das Gebäude eine helle Fassade mit einem großen Eingangsbereich. Quelle: Stadt Sehnde

 

Langsam kommt die geplante Erweiterung der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde in ein konkretes Stadium. Der Entwurf für den dreigeschossigen Neubau entlang der Waldstraße und die Kosten stünden nun fest, sagt Daniela Rössing, Leiterin des städtischen Fachdienstes Gebäudewirtschaft. Für den Anbau östlich der Mensa mit 14 allgemeinen Unterrichts- und drei Musikräumen werden rund 7,5 Millionen Euro veranschlagt. Dazu kommen noch einmal mehrere Hunderttausend Euro für ein unterirdisches Regenrückhaltebecken zur Entwässerung des Schulgeländes sowie eine neue Feuerwehrzufahrt von der B 65 (Iltener Straße) aus.

 

Zur Waldstraße erhält der Neubau eine rote Klinkerfassade, die etwas unruhig gehalten ist, um nicht zu eintönig zu wirken
Zur Waldstraße erhält der Neubau eine rote Klinkerfassade, die etwas unruhig gehalten ist,
um nicht zu eintönig zu wirken. Quelle: Stadt Sehnde
 

Markant ist der Eingangsbereich: Eine helle Fassade zum Schulhof hin und ein Arkadengang, der in ein großzügiges Foyer mit Sitzgelegenheiten mündet. Auch Projekt- und Funktionsräume sind dort vorgesehen. Im ersten und zweiten Obergeschoss werden insgesamt 14 Unterrichtsräume eingerichtet, wovon zwei Klassen im zweiten Stock eine Besonderheit aufweisen: Diese sind mit einer Trennwand verbunden, die bei Bedarf wie etwa für Abiturarbeiten geöffnet werden kann.

Ein Schmuckstück dürfte der neue Orchesterraum werden. Dieser ist in einem eigenen kleinen Anbau untergebracht, in dem auch ein weiterer kleiner Musikraum liegt. Er ist mit Glaswänden versehen, die nach außen geöffnet werden können – nicht nur zum Lüften, sondern auch für Veranstaltungen wie etwa öffentliche Konzerte. Denn vor dem Anbau wird eine Sitzskulptur entstehen, die dann von den Zuschauern genutzt werden kann. Auch für eine zusätzliche Bestuhlung ist dort Platz. Der größere Musikraum (Keyboardraum) und Musikmaterial werden dagegen im Hauptgebäude im Erdgeschoss untergebracht.

Nach den Erfahrungen mit dem Brand vor drei Jahren, bei der die Feuerwehr nicht um das KGS-Gebäude entlang der B 65 fahren konnte und der Einsatz deshalb massiv behindert wurde, gibt es von dort aus nun eine neue Zufahrt. „Dann ist eine komplette Umfahrung möglich“, sagte Ingenieur Guido Wolf bei der Vorstellung für den Ortsrat Sehnde und den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt. Dafür müsse aber ein Teil des Lärmschutzwalles zurückgebaut werden. Von dem sechs Meter breiten Tor könne ein Flügel für Schüler, die mit dem Rad zur Schule kommen, offen gelassen werden. So könne der Radverkehr zu Schulbeginn entzerrt werden, sagte Wolf. Dagegen gab es wegen der viel befahrenen B 65 aber Bedenken. „Ist das nicht gefährlich“, fragte der SPD-Fraktionsvorsitzende Olaf Kruse. Siegfried Freitag (CDU) befürchtet, dass es dann eventuell zu einem „Anlieferverkehr der Eltern mit ihren Autos“ kommen könne. Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke gab zu verstehen, dass es sich dabei zurzeit nur um eine Idee handele, die auch noch nicht mit der Schule erörtert worden sei.

Aufwendig wird die Entwässerung des Schulgeländes vom Regenwasser. Weil die Kanäle bereits jetzt schon teils überlastet seien, würden diese mit größeren Rohren versehen und von einem Durchmesser von 15 auf 30 bis 40 Zentimeter erhöht, erläuterte Wolf. Doch das allein reicht nicht aus. Deshalb müsse noch ein unterirdisches Regenrückhaltebecken als Pufferspeicher gebaut werden. Dies könne bis zu 70 Kubikmeter Wasser aufnehmen und würde zumindest einem Starkregen standhalten.

Das Wasser wird dann durch einen natürlichen Ablauf wieder in die Kanäle eingeleitet – gedrosselt und immer nur so viel, wie die Kanäle aufnehmen können. Eine Pumpe sei dafür nicht nötig, sagte der Ingenieur auf Nachfrage aus dem Ausschuss. Mit dem Bau könne eventuell schon im Winter begonnen werden. Andreas Heinen (CDU) nannte die Planung dagegen „teuer, umständlich und wartungsintensiv“. Er frage sich, warum man das Regenwasser nicht zur Iltener Straße umleiten und dort direkt an die Kanäle anschließen könne. Das sei nicht untersucht worden, entgegnete Wolf.

 


 

Sehnde News vom 19.09.2018

Kooperative Gesamtschulen in Niedersachsen gründen Netzwerk – KGS Sehnde federführend dabei

Die Schulleitungen und Didaktischen Leitungen der Kooperativen Gesamtschulen in Niedersachsen trafen sich am Donnerstag, 13.09.2018, und Freitag, 14. 09.2018, zu einer gemeinsamen Tagung. „Die KGS als Schulform muss auf der politischen Ebene mehr wahrgenommen werden“, so führte Sandra Heidrich, Schulleiterin der KGS Sehnde dort aus.

Das neue Netzwerk der KGS‘ in Niedersachsen – Foto: S. Heidrich

Das neue Netzwerk der KGS‘ in Niedersachsen – Foto: S. Heidrich

 

„Die Schulform der Kooperativen Gesamtschule steht zugleich für Kontinuität und pädagogische Innovationen: Im Spannungsfeld von Integration und Leistungsdifferenzierung praktizieren Kooperative Gesamtschulen eine Pädagogik, die auf der Arbeit der Grundschule aufbauend die Kinder ab Klasse 5 individuell abholt. Mit zunehmenden Alter der Schülerinnen und Schüler erfolgt in diesen Schulen eine schulzweigbezogene Leistungsdifferenzierung, die einerseits auf die Anforderungen der gymnasialen Oberstufe ausgerichtet ist und andererseits in den Haupt- und Realschulzweigen eine hohe berufsorientierende Ausrichtung erfährt. Im Bereich der Berufsvorbereitung und Berufsorientierung zum Beispiel sind mehrere Kooperative Gesamtschulen Niedersachsens sehr erfolgreich neue Wege gegangen“, ergänzte Evelyn Gröne, Didaktische Leiterin an der KGS Sehnde. Aber: „Bisher haben die 35 Kooperativen Gesamtschulen Niedersachsens mit ihren insgesamt rund 50 000 Schülerinnen und Schülern keine gemeinsame Verständigungsebene“, erläuterte Heidrich und betonte, dass es wichtig sei, sich zu vernetzen und dann gemeinsam mit den Verbänden und anderen Netzwerken für gemeinsame Positionen, aber auch für KGS-spezifische Belange Positionen für die Öffentlichkeit und Politik zu formulieren.

 

Sandra Heidrich (li.) und Evelyn Gröhe mit der Gründungsurkunde vertreten die KGS Sehnde im Netzwerk – Foto: Privat

Sandra Heidrich (li.) und Evelyn Gröne mit der Gründungsurkunde

vertreten die KGS Sehnde im Netzwerk – Foto: Privat

 

Ein weiteres Ziel sei die öffentliche Wahrnehmung der Kooperativen Gesamtschulen sowie ihrer Arbeit niedersachsenweit zu verbessern. „Wir wünschen uns eine Wiederverankerung in das Niedersächsische Schulgesetz, zum Beispiel in der Form: „[…] Gesamtschulen kommen in den Formen der Kooperativen Gesamtschulen und Integrierten Gesamtschulen vor“. Mittelfristiges Ziel sei neben einer Schärfung des Profils auch die gemeinsame Qualitätsentwicklung der Kooperativen Gesamtschulen durch gemeinsame Fortbildungen, gegenseitige Hospitationen, Material- und Konzeptaustausch.

Das informelle Netzwerk der KGS-Schulleitungen der Region Hannover existiert bereits seit einigen Jahren. Schon zur Schulgesetznovellierung der letzten Legislatur wurde aus diesem Kreis ein Schreiben an die damalige Kultusministerin Frauke Heiligenstadt mit der Bitte um Aufhebung des bloßen Bestandsschutzes für die Kooperativen Gesamtschulen formuliert.

Das Modell einer schulischen Ausbildung in einer KGS darf nicht auf dem Altar der Ideologisierung zugunsten der IGS abgeschafft oder abgewertet werden. Es muss gleichwertig und –berechtigt in der Schullandschaft verankert werden.

 


 

 

 

Schulleiterin Sandra Heidrich (links) und die Didaktische Leiterin Evelyn Gröne vertreten die KGS Sehnde in dem neuen Netzwerk.
Schulleiterin Sandra Heidrich (links) und die Didaktische Leiterin Evelyn Gröne
vertretendie KGS Sehnde in dem neuen Netzwerk. Quelle: Privat

 

Die Arbeit der Kooperativen Gesamtschulen (KGS) stärker in den politischen Fokus zu rücken – das ist das Ziel des neu gegründeten Netzwerks KGS.netz. Der Verbund war am Wochenende bei einer Tagung von zahlreichen Gesamtschulen aus Niedersachsen gegründet worden. Damit sollen die Zusammenarbeit der Einrichtungen gestärkt und gemeinsam die Qualitätsentwicklung vorangetrieben werden. Die KGS Sehnde als eine der größten weiterführenden Schulen im Lande ist federführend dabei und wird von Schulleiterin Sandra Heidrich und der didaktischen Leiterin Evelyn Gröne vertreten.

„Die KGS als Schulform muss auf der politischen Ebene mehr wahrgenommen werden“, sagt Heidrich. Dies auch vor dem Hintergrund, dass nach dem Ende des Turbo-Abiturs wieder ein regelrechter Run auf die Gymnasien eingesetzt hat. Kooperative Gesamtschulen stünden gleichermaßen für Kontinuität sowie pädagogische Innovation: So erfolge in den höheren Klassen eine sogenannte schulzweigbezogene Leistungsdifferenzierung. Diese sei einerseits auf die Anforderungen der gymnasialen Oberstufe ausgerichtet, während andererseits im Haupt- und Realschulzweig starkes Gewicht auf die Berufsorientierung gelegt werde, ergänzt die Didaktische Leiterin Evelyn Gröne.

Doch bisher hatten die 35 Kooperativen Gesamtschulen in Niedersachsen mit ihren rund 50.000 Schülern noch „keine gemeinsame Verständigungsebene“, sagt Heidrich. Deshalb sei es wichtig gewesen, sich zu vernetzen und für ihre Schulform Wünsche und Forderungen an die Politik zu formulieren – und gleichzeitig die öffentliche Wahrnehmung zu stärken. „Wir wünschen uns eine Wiederverankerung in das Niedersächsische Schulgesetz“, fordert die Sehnder Schulleiterin. Mittelfristiges Ziel sei auch die gemeinsame Qualitätsentwicklung durch Fortbildungen, gegenseitige Hospitationen sowie den Austausch von Material und Konzepten.

 


 

 

 

Oft voll besetzt, aber längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit: Das KGS-Forum muss saniert werden.
Oft voll besetzt, aber längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit:
Das KGS-Forum muss saniert werden.Quelle: Archiv / Achim Gückel

Das Forum der Kooperativen Gesamtschule (KGS), die größte öffentliche Veranstaltungsstätte in der Kernstadt, muss saniert werden. Doch die Arbeiten werden offenbar deutlich komplizierter als zunächst angenommen – und sie müssen daher verschoben werden. Eigentlich sollte die Sanierung im Oktober, also in zwei Wochen, losgehen und dann möglichst schnell erledigt sein. Jetzt nennt die Stadtverwaltung die Sommerferien 2019 als Termin für den Sanierungsbeginn. Die Arbeiten werden dann voraussichtlich bis zum Frühjahr 2020 dauern. So lange wird das KGS-Forum weder für die Schule noch für andere Veranstaltungen zu nutzen sein.

Den neuen Termin für die Sanierung gab Wolfgang Bruns, Fachdienstleiter bei der Stadt, am Donnerstagabend im Ausschuss für Schule, Sport, Kultur und Soziales bekannt. In den Vorplanungen für das Projekt sei aufgefallen, dass auch die Lüftungsanlage im Forum ausgetauscht werden müsse. Diese sei 40 Jahre alt und entspreche nicht mehr den aktuellen Anforderungen, sagte Bruns.

Welche finanziellen Auswirkungen die zusätzlichen Arbeiten haben werden, ist noch völlig unklar. Ursprünglich waren 1 Millionen Euro für eine brandschutztechnische Erneuerung des Forums eingeplant gewesen. Ob das weiterhin reichen wird oder ob man möglicherweise Einsparpotenziale suchen muss, sei nun Gegenstand der Prüfung, sagt Daniela Rössing, Leiterin des Fachdienstes Gebäudewirtschaft bei der Stadt.

Die Sanierung des Forums gehört zur groß angelegten Modernisierung der Brandschutzanlagen in der gesamten KGS. Man gehe in den Planungen abschnittsweise vor und habe nun im Forum die zusätzlichen Sanierungsbedarfe ermittelt, sagt Rössing. Dadurch werde sich insbesondere jener Aufwand bei den Sanierungsarbeiten erhöhen, den man nicht im laufenden Schulbetrieb erledigen könne. Dazu zählt laut Rössing auch die Beseitigung von Mineralfaserstoffen, die beim Bau des Forums als Dämmmaterial eingesetzt wurden. Diese müssten gesondert entsorgt werden. Daher sei es vernünftig, dafür die sechswöchigen Sommerferien zu nutzen.

Die Erneuerungen im Forum betreffen aber nicht nur Dämmungen und Lüftung. Laut Rössing werde auch die Bestuhlung ausgetauscht, Holzverkleidungen kommen weg, und auch die elektrischen Anlagen und Bodenbeläge sollen angefasst werden. Das Forum bekomme also nahezu in jeder Hinsicht eine Frischzellenkur. Die Fensterfront zum Schulhof bleibe allerdings erhalten.

Während der Sanierung muss die KGS ihre vielfältigen Veranstaltungen anderswo über die Bühne bringen, etwa im benachbarten Bonhoefferhaus oder in der Mensa. Auch der Kulturverein wird sich für die Spielzeit 2019/20 andere Aufführungsstätten suchen müssen. Ebenso werden der städtische Neujahrsempfang 2019 und die Sportlerehrung anderswo über die Bühne gehen müssen.

Laut Rössing hat es aber auch einen Vorteil, wenn der Startschuss für die Sanierung des Forums zu Beginn der Sommerferien fällt. Dann könnten die Schulentlassungen im kommenden Jahr noch wie gewohnt und jene im Jahr 2020 im runderneuerten Forum stattfinden.

 


 

Sehnde News vom 13.09.2018

Schülercafé gewinnt easyCredit-Preis der Volksbank

Von Jörg-Peter Hellerling

 

Das Schülercafé „Puzzles“ der KGS Sehnde konnte sich heute über einen großen Preis für seine Arbeit freuen. Die 30 Mitarbeiter und Schüler, die beiden betreuenden Lehrer, Kay Jürgens und Tobias Fröhlich, sowie die Fachkraft Ramona Stahl begrüßten gegen 14 Uhr den Vertreter der Volksbank und Filialleiter  von Sehnde, Oliver Falk. Falk hatte einen Scheck mit der Gewinnsumme von 1000 Euro, den die VB-Filiale Sehnde noch um 250 Euro aufgestockt hatte, im Gepäck. Das „Projekt Schülercafé“ hatte sich in einem bundesweiten Wettbewerb im laufenden Kalenderjahr gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt und gewonnen.

 

Im Schülercafé freuen sich Emily Bartels, Malisa Koch, Kay Jürgens über den Besuch von Oliver Falk (v.li.) – Foto: JPH

Im Schülercafé freuen sich Emily Bartels, Malisa Koch, Kay Jürgens über den Besuch von Oliver Falk (v.li.) – Foto: JPH

 

Das vor zehn Jahren gegründete Café ist im Rahmen des Profilunterrichts der KGS 2015 durch die Schüler und zwei Lehrer übernommen worden und als Schülerfirma „Schülercafé Puzzles“ nun Bestandteil und Angebot der schulischen Ausbildung. Das Projekt, dass sich an Schüler der 9. und 10. Klassen der Real- und Hauptschule als Angebot der „finanziellen Bildung“ richtet, wird in der Rechtsform einer Genossenschaft geführt, die seit Anfang an von der Volksbank Sehnde unterstützt wird. Die Schüler selbst wussten von der Anmeldung zu dem Wettbewerb allerdings nichts, da sie von der Volksbank direkt vorgenommen wurde. Erst als es um die auf Facebook abgehaltene „öffentliche“ Abstimmung ging, erfuhren einige davon. Sowohl dort als auch in der Jury setzte sich ihr Projekt dann gegen zahlreiche starke Konkurrenten durch.

Die Direktorin der KGS, Sandra Heidrich, freute sich für die beteiligten Schüler, die in 15 sogenannten „Schichten“ jeweils zu Zweit mit Ramona Stahl als feste Kraft den Betrieb unterhalten. Daneben müssen sie ihre Schulausbildung fortsetzen, also den Stoff der wegen des Cafés versäumten Stunden nachholen, so Kay Jürgens, betreuender Lehrer. Dabei betreuen die Café-Betreiber nicht nur die Schüler der KGS in den Pausen, sondern beteiligen sich mit ihrer Firma, die arbeitsteilig geführt wird, auch an größeren Projekten der KGS. So sind sie beim Generationentag der Stadt Sehnde in der KGS dabei, richten Feiern von Lehrern und Schülern aus und werden auch bei dem Theaterprojekt „Gruseldinner“ den Bewirtungsteil des Stückes übernehmen.

Das Ausbildungsprofil „Schülercafé“ bildet im Rahmen des Unterrichts die „Realität ab“, so Lehrer Jürgens. „Hier erfahren die Teilnehmer alles selbst – von der Planung über das Marketing, die finanziellen Aspekte bis hin zum Feed Back der Kunden. Und dazu kommen die sozialen Komponenten, wie beispielweise die Gruppenarbeit.“ Und sein Kollege Tobias Fröhlich hebt auf die Persönlichkeitsentwicklungen ab, die durch die Arbeit im Projekt zu beobachten sind. „Die Entwicklung der Schüler ist über die Zeit interessant zu sehen. Durch Kundenkontakt, das Team und das Arbeitsumfeld steigt ihr Selbstbewusstsein und ihr Verantwortungsgefühl. Das ist auch ein Lernerfolg, den das Café vermittelt.“

 

Über den Scheck freuten sich Sandra Heidrich, Tobias Fröhlich, Kay Jürgens, der Schülervertreter und Oliver Falk (v.re.) – Foto: JPH

 

Auch die Schüler sind zufrieden mit der Aufgabe. „Das Arbeiten hier ist in allen Facetten interessant, vom Service über Finanzen, Deko, Marketing, Events bis hin zu den Kundenkontakten bekommt man viel mit“, so sagen die beiden „Schichtkräfte“ dieses Nachmittags, Malisa Koch (10. Klasse) und Emily Bartels (9. Klasse).

Mit dem Beginn der Ausschreibung des Wettbewerbs war die Sehnder Volksbank dabei und sieht dabei das Schülercafé auch unter dem Aspekt der „finanziellen Aufklärung“: „Das Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge und die eigene finanzielle Situation leistet einen wichtigen Beitrag zur Überschuldungsprävention“, so Oliver Falk. „So ist das Ziel unseres Engagements und des Preises die nachhaltige Unterstützung und Würdigung des sozialen Engagements von Projekten mit dem Ziel der finanziellen Allgemeinbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.“ Und deshalb stockte die örtliche Volksbank den ausgelobten Geldbetrag der easyCredit von 1000 Euro noch einmal um 250 Euro auf, und überreichte den Scheck mit der Summe von 1250 Euro an die Schüler.

„Über die Verwendung des Gewinns wird die Generalsversammlung der Mitarbeiter entscheiden“, sagte Jürgens nach der Übergabe, „aber sicher werden wir wohl einen Teil  des Geldes zur Teambildung bei unserer jährlichen Teamfahrt verwenden.“ Was ja auch ein Ziel des Profilunterrichts ist…

 


 

 

 

Volksbank-Geschäftsstellenleiter Oliver Falk (links) lässt sich im Beisein von KGS-Lehrer Kay Jürges im Schülercafé von Malisa Koch (16) und Emily Bartels (15, rechts) bewirten.
Volksbank-Geschäftsstellenleiter Oliver Falk (links) lässt sich im Beisein von KGS-Lehrer Kay Jürgens
im Schülercafé von Malisa Koch (16) und Emily Bartels (15, rechts) bewirten. Quelle: Katja Eggers

Wirtschaftliches Knowhow und finanzielle Allgemeinbildung kommen im Schulunterricht oftmals zu kurz. Beim Betreiben des Schülercafés der Kooperativen Gesamtschule Sehnde (KGS) lernen rund 30 Neunt- und Zehntklässler, worauf es beim Marketing, im Finanzwesen und beim Einkauf ankommt. Sie führen das Café weitestgehend selbständig. All das wird jetzt belohnt: Für ihr Engagement im Schülercafé haben die jungen Nachwuchsunternehmer den easyCredit-Preis für finanzielle Bildung gewonnen.

„Ihr macht im Café Schichtbetrieb und verpasst dafür Unterricht, den ihr nachholen müsst – dafür Hut ab!“, lobte Oliver Falk, Geschäftsstellenleiter der Volksbank in Sehnde, die Schüler. In ihrem Beisein überreichte er den KGS-Lehrern Kay Jürgens und Tobias Fröhlich jetzt einen Scheck im Wert von 1250 Euro. 1000 Euro sind Preisgeld, 250 Euro kamen von der Volksbank Hildesheim-Lehrte-Pattensen obendrauf.

Die örtliche Volksbank hatte schon vor einiger Zeit die Patenschaft für das Schülercafé übernommen. Es wurde 2015 in die Rechtsform der Genossenschaft überführt und hat bei dem Finanzinstitut seitdem ein Konto. Die Volksbank hatte das Projekt Schülercafé für den bundesweiten Wettbewerb „Finanzielle Bildung fördern“ der TeamBank angemeldet. Auf ihrer Facebook-Seite stellte die Bank das Café vor. Im Online-Voting konnten Fans dort für ihren Favoriten stimmen. Wie viele Likes das Schülercafé für sich verzeichnet hat, konnte Falk nicht genau sagen. „Aber es waren so viele, dass ihr ganz vorne mit dabei seid und mit den Stimmen jetzt auch den Preis gewonnen habt“, betonte der Filialleiter.

Das Preisgeld soll nun in die Teamentwicklung gesteckt werden. „Wir werden zusammen einen Ausflug oder eine Gemeinschaftsaktion machen“, erklärte KGS-Lehrer Kay Jürgens, der das Schülercafé gemeinsam mit seinem Kollegen Tobias Fröhlich begleitet. Die Lehrer hoben in diesem Zusammenhang auch noch einmal die Vorteile des Cafés für die Schüler hervor. „Das Café ist wie ein kleines Unternehmen, die Schüler lernen dort fürs Leben“, sagte Jürgens. Das bestätigten auch Emily Bartels (15) und Malisa Koch (16). „Über das Schülercafé steigt man in die Berufswelt ein“, sagte Malisa. Im Marketing-Team habe sie nicht nur viel über Werbung gelernt, sondern auch über passende Tischdeko.

Lehrer Tobias Fröhlich ist zudem aufgefallen, dass sich die Schüler über das Schülercafé auch persönlich weiterentwickeln und die Arbeit dort soziale Kompetenzen wie Verantwortung und Eigeninitiative fördert. „Viele waren am Anfang noch sehr schüchtern, später haben sie ganz selbstbewusst hinter dem Tresen gestanden und die Gäste bedient“, betonte Fröhlich.

 


 

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