Presseberichte über die KGS Sehnde
Gesamtschule lehnt zweiten Standort ab
Nach Vorstoß der Grünen: Keine Alternative zu Eingriff ins Papenholz
Die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde platzt aus allen Nähten. Dass eine Erweiterung dringend notwendig ist, ist unumstritten – aber wo? Den Vorschlag der Grünen, einen weiteren Schulstandort oder den Bau einer zweiten Gesamtschule zu prüfen, lehnt die Schulleitung rundheraus ab. Sie empfiehlt, sich auf Planungen am bestehenden Standort zu konzentrieren.
Von Oliver KühnSehnde. Die Grünen hatten argumentiert, dass eine räumliche Erweiterung am derzeitigen Standort nicht möglich sei, ohne in den gegenüberliegenden, geschützten Stadtwald Papenholz einzugreifen. Dennoch habe die Schule mit rund 1800 Schülern eine Kapazitätsgrenze erreicht – weshalb bei wachsenden Schülerzahlen ein zweiter Standort nötig sei. Ob dies auch eine IGS sein könne, sei aber zweitrangig.
In einem Brief an die drei Ratsfraktionen von SPD, CDU und Grünen hat nun Direktor Carsten Milde für die Schulleitung die Gegenargumente formuliert: „Wir kommen zu einem anderen Schluss als die Sehnder Grünen und wollen unsere Schule an einem einzigen Standort erhalten.“ Nur so könne die Leistungsfähigkeit aufrechterhalten werden.
Eine Aufteilung auf zwei Schulen oder zwei Standorte würde nicht Geld sparen, sondern im Gegenteil erheblich mehr Geld kosten. Fachräume, Turnhallen, eine Versammlungsstätte wie das Forum, Mensa, Lehrerzimmer, Lehrerstationen, aber auch Schulverwaltung und anderes städtisches Personal müssten doppelt vorgehalten werden, rechnet Milde vor. Auch die Angebotsvielfalt würde leiden. Darüber hinaus leiste die Schule „Identitätsstiftung für die gesamte Kommune“ und wirke sich positiv auf den sozialen Zusammenhalt aus.
Ein Eingriff in das Papenholz wäre zwar bedauerlich, meint Milde, der pikanterweise selbst grüner Ratsherr in Lehrte ist. Für eventuell zu fällende Bäume müsste ein qualifizierter Ausgleich geschaffen werden, der im Laufe der Jahre über deren ökologischen Wert hinauswachse: „Sehr gerne bieten wir dabei an, eine solche Ausgleichsmaßnahme mit Tatkraft und schulischen Unterrichtsprojekten zu begleiten.“
HAZ vom 05.02.2016
KGS-Schulleitung zur weiteren baulichen Entwicklung und IGS-Neugründung
SEHNDE-NEWS. Die Schulleitung der KGS Sehnde hat sich gestern in einem Brief an die drei Fraktionsvorsitzenden der SPD, der CDU und der Grünen im Sehnder Rat gewandt und Stellung zu den Überlegungen der Sehnder Grünen bezogen, über die bereits berichtet worden ist. Danach möchte die Fraktion von B90/Grüne das Schulangebot um eine Neugründung innerorts Sehnde oder in Ilten oder Rethmar erweitern. Nach einer internen Beratung nimmt die Schulleitung nun Stellung und übermittelte diese den Fraktionen des Stadtrates.
Die Schulleitung lehnt darin den Vorschlag, die KGS Sehnde auf zwei Standorte oder sogar auf zwei Schulen aufzuteilen, ab und regt an, sich auf Planungen am bestehenden Standort zu konzentrieren. Während das letztere ja von B90/Grüne wegen des Papenholzes abgelehnt wird und zu dem Antrag geführt hat, ist die „Aufteilung“ der KGS auf zwei Standorte im Antrag so nicht enthalten. Es sollte sich danach eher um die „Neugründung“ einer dreizügigen IGS bis zur Klasse 10 handeln. |
Der Wortlaut des Briefes:
„Sehr geehrter Herr Kruse, sehr geehrter Herr Pöser, sehr geehrter Herr Völksen,
ich schreibe Ihnen im Namen der Schulleitungsrunde der KGS Sehnde und anlässlich des Berichts im Anzeiger für Lehrte und Sehnde am vergangenen Samstag über den Vorschlag der Sehnder Grünen zur Prüfung eines zweiten Schulstandorts bzw. einer zweiten Gesamtschule in Sehnde.
Bevor ich auf den Bericht und die Argumente eingehe, will ich mich für die konstruktive, offene und stets gesprächsbereite Atmosphäre bedanken, die Sie als Fraktionsvorsitzende mit uns als einzige weiterführende Schule in Sehnde pflegen. Wir wissen zu schätzen, dass Sie uns zu allen wesentlichen Angelegenheiten als Gesprächspartner auf Augenhöhe zur Verfügung stehen und stets ein offenes Ohr für unsere Anliegen haben. Ich weiß, dass das auch bei den anstehenden Beratungen der Fall ist und weiter sein wird.
Was die Beratungen der baulichen Erweiterung der KGS angeht, kommen wir zu einem anderen Schluss als die Sehnder Grünen. Zweifelsohne hat die Größe unserer Schule an der einen oder anderen Stelle auch Nachteile. Insgesamt überwiegen jedoch die Vorteile. Mindestens die folgenden, nur kurz angerissenen Argumente scheinen für uns in der Debatte entscheidend zu sein und sprechen für den Beibehalt unserer einen, großen Schule an einem einzigen Standort:
• Eine Aufteilung auf zwei Schulen oder auch nur auf zwei Standorte würde nicht Geld sparen, sondern erheblich mehr Geld kosten. Fachräume, Turnhallen, eine Versammlungsstätte wie das Forum, Mensa, Lehrerzimmer, Lehrerstationen, aber auch Schulverwaltung und anderes städtisches Personal müssten doppelt vorgehalten werden. Die Aufteilung auf zwei Standorte würde außerdem erhebliche Belastungen für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler erzeugen, die zu Lasten der Leistungsfähigkeit unserer Schule gehen würden.
• Wir bieten eine große Angebotsvielfalt, die sowohl in der Sekundarstufe I als auch in der Sekundarstufe II deutlich wird. So können wir im Abitur alle in der Abiturverordnung nur optional vorgesehenen Schwerpunkte anbieten. Ähnliche Vielfalt bieten wir auch im Wahlpflichtunterricht der Sekundarstufe I, im Ganztagsbetrieb und in unseren Profilklassen.
• Wir leisten Identitätsstiftung für die gesamte Kommune. Wir sind davon überzeugt, dass der Umstand die einzige weiterführende Schule in Sehnde zu sein, die noch dazu ein Leitbild lebt, das von Weltoffenheit, Respekt, Toleranz und Wertschätzung stark geprägt ist, sich sehr positiv auf die Kommune und den sozialen Zusammenhalt auswirkt.
• Schon jetzt leistet die KGS Sehnde erheblich mehr integrative Arbeit als in einer klassischen Kooperativen Gesamtschule vorgesehen. Immerhin hat die KGS Sehnde mit ihrem Konzept der kombinierten Klassen im Haupt- und Realschulzweig (das so genannte „K-Konzept“) per Erlass eine Sondergenehmigung des Kultusministeriums erhalten, das deutlich mehr Integration ermöglicht.
Wir können sehr gut nachvollziehen, dass die Sehnder Grünen einen Eingriff in das Papenholz vermeiden wollen. Auch uns ist es bei den Baumaßnahmen der letzten Jahre ein ständiges Anliegen gewesen, den Baumbestand auf dem Schulgelände und rund um das Schulgelände zu erhalten. Wir kommen jedoch als Schulleitung zu dem Schluss, dass der Wunsch nach dem Erhalt unserer Leistungsfähigkeit, mit dem Frau Thomaier zitiert wird, nur ohne die Aufteilung auf zwei Standorte erfüllt werden kann. |
Auch wenn dies über unseren Aufgabenbereich hinausgeht, bitten wir darüber nachzudenken, für eventuell zu fällende Bäume im Papenholz nicht nur quantitativen Ausgleich, sondern so erheblichen qualitativen Ausgleich zu schaffen, dass der ökologische Wert über die Jahre über den der unter Umständen betroffenen Fläche im Papenholz deutlich hinauswachsen könnte. Sehr gerne bieten wir uns dabei an, eine solche Ausgleichsmaßnahme mit Tatkraft und schulischen Unterrichtsprojekten zu begleiten. So könnte für alle Beteiligten eine „Win-win-Situation“ im klassischen Sinne entstehen.
Sehr gerne wollen wir die eingangs genannte, offene und konstruktive Gesprächsatmosphäre weiter pflegen. Wir bieten deshalb an, unsere Position, Überlegungen und Konzepte in Ihren Fraktionssitzungen oder Ausschusssitzungen darzulegen und Ihnen zur Beantwortung Ihrer Fragen zur Verfügung zu stehen.
Sicher haben Sie Verständnis dafür, dass wir den Inhalt dieses Schreibens der Presse zur Kenntnis geben, da die Beratung über die weitere Entwicklung ja spätestens mit dem oben genannten Artikel im Anzeiger öffentlich ist und von uns eine Stellungnahme erwartet wird.
Mit freundlichen Grüßen
gez. C. Milde
Direktor
SEHNDE NEWS vom 04.02.2016
Mädchen sammeln für die Tafel
KGS-Projekt ergibt Spende von 345 Euro
Von Michael SchützSehnde. Hilfsbereitschaft scheint eher weiblich zu sein. Diesen Eindruck konnte man gestern in der Kooperativen Gesamtschule Sehnde (KGS) bei der Übergabe einer Spende an die Sehnder Tafel gewinnen. Acht KGSler – ausschließlich Schülerinnen – händigten Civitan-Präsidentin Renate Grethe ein Sparschwein aus, in dem sich 345 Euro befanden.
Das Geld hatten die Schülerinnen im vergangenen Jahr bei Spendenaufrufen während des Weihnachtskonzerts und mit dem Verkauf von Crêpes gesammelt. Es soll nun der Arbeit der Sehnder Tafel zugutekommen, welche von Civitan betrieben wird.
„Wir wollten auf die Tafel aufmerksam machen“, sagte Greta Lischinsky. Die 14-jährige Sehnderin meint, dass die Einrichtung noch nicht bekannt genug sei. „Vielleicht spenden die Leute dann mehr.“ Grethe zeigte sich indes überrascht über so viel Initiative der Schülerinnen. „Das ist eine fantastische Leistung und gutes soziales Engagement“, befand sie. Das Geld werde für eine besondere Ostertafel sowie für Spiel- und Sportangebote für bedürftige Kinder ausgegeben, kündigte Grethe an.
Für die Schüler, die die Spenden in einem Wahlpflichtkurs gesammelt haben, sei es ein Gewinn, auf diese Weise die Hilfsorganisationen der Stadt kennenzulernen, erklärte KGS-Leiter Carsten Milde.
HAZ vom 03.02.2016
KGS Sehnde bezieht sanierten O-Trakt
SEHNDE-NEWS. Nach dem großen Brand in der KGS Sehnde am 5. März 2015 fehlten der Schule zunächst 26, seit den Sommerferien immerhin noch 14 Klassenräume, die seitdem saniert wurden. Die Brandbeseitigung der Klassenräume ist nun so weit fortgeschritten, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Räume im so genannten „O-Trakt“ gestern wieder beziehen konnten.
„Es sind noch ein paar Restarbeiten, vor allem an den Lehrerstationen und an der Fassade, zu leisten, die bis zu den Osterferien fertig sein sollen. Aber wir sind froh, dass die Zusage eingehalten werden konnte, dass wir die Klassenräume seit heute und damit mit Beginn des 2. Schulhalbjahres wieder nutzen können“, sagt Schulleiter Carsten Milde. Die Schulleitung bedankt sich deshalb bei allen an der Sanierung Beteiligten, den Firmen, der Stadtverwaltung und der Schule, für die Anstrengungen, die die Klassenräume haben rechtzeitig fertig werden lassen. „Wir mussten viele Monate mit vielen Provisorien leben und hatten mehrere Fachräume zu Klassenräumen umgewidmet. Das ist zulasten des Unterrichts gegangen. Auch die neu eingerichteten Sprachlernklassen hatten noch nicht so viele Räume, wie sie benötigen. Wir sind froh, dass dieser Zustand jetzt beendet sind“, freut sich Sandra Heidrich, stellvertretende Schulleiterin. |
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SEHNDE NEWS vom 02.02.2016
KGS-Schüler beziehen O-Trakt
Nach dem Brandschaden: Umfangreiche Sanierung ist weitestgehend beendet
Die Schüler der Kooperativen Gesamtschule Sehnde haben gestern nach knapp elf Monaten die sanierten Räume im sogenannten O-Trakt bezogen. Dieser Bereich der Schule war durch einen Brand stark beschädigt gewesen.
Von Patricia Oswald-KipperSehnde. Die Schüler der Klasse 5 KB waren sehr froh, als sie in ihren frisch renovierten Klassenraum durften. Bis auf ein paar Restarbeiten vor allem an den Lehrerstationen und an der Fassade sei der O-Trakt fertig. Bis zu den Osterferien soll der Trakt komplett saniert sein.
Die Stadt habe bei der Sanierung ihre zeitliche Zusage eingehalten, lobte Schulleiter Carsten Milde: „Wir sind froh, dass wir die Klassenräume mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres wieder nutzen können.“ Die Schüler hatten in den vergangenen Monaten auf andere Räume ausweichen müssen. Dabei waren etwa Fachräume provisorisch in Klassenräume umgewidmet worden. „Das ist zu Lasten des Unterrichts gegangen“, meine Milde. „Wir sind froh, dass dieser Zustand jetzt beendet ist“, sagte Sandra Heidrich, stellvertretende Schulleiterin und Stundenplanerin der KGS Sehnde.
Milde dankte in diesem Zusammenhang den Grundschulen Astrid-Lindgren und Breite Straße sowie den Vereinen TVE und SUS Sehnde. Sowohl Grundschulen als auch Vereine hatten nach dem Brand den KGS-Schülern Räume zur Verfügung gestellt.
Mit dem Ergebnis der rund 3 Millionen Euro teuren Brandsanierung sind sowohl Schüler als auch Schulleitung sehr zufrieden: Bei den umfangreichen Arbeiten wurden auch Heizkörper, Tafeln, Türen und Fenster erneuert. „Dadurch haben wir vertraute Räume, die zugleich neu, modern und hell geworden sind“, sagte Milde.
HAZ vom 02.02.2016
Eine IGS bald auch in Sehnde?
Grüne halten KGS-Erweiterung für unmöglich – Stadt soll neuen Schulstandort prüfen
In der Diskussion um eine Erweiterung der Kooperativen Gesamtschule (KGS) fordern die Sehnder Grünen nun die Stadt auf, einen neuen Schulstandort zu prüfen. Dabei soll auch der Bedarf für eine Integrierte Gesamtschule (IGS) ermittelt werden.
Von Patricia Oswald-KipperSehnde. Dem Antrag der Grünen nach soll die Stadt Vorschläge für einen weiteren Schulstandort in Sehnde, Ilten oder Rethmar liefern. Gleichzeitig soll die Verwaltung den Bedarf für eine dreizügige IGS mit Klassen vom fünften bis zehnten Jahrgang ermitteln.
Eine Schuldebatte gibt es in Sehnde schon länger. Denn der 1800 Schüler starken KGS fehlen aktuell 16 Unterrichtsräume. Die Verwaltung prüft derzeit einen Anbau an das Schulgebäude Am Papenholz.
Der jetzige Standort der KGS sei „räumlich nicht erweiterungsfähig, ohne dass in den besonders geschützten Bereich des Waldes gegangen wird“, argumentiert Grünen-Ratsherr Günter Pöser in dem Antrag. Schon jetzt fehlten an der Schule genügend Freiflächen. Wachsende Schülerzahlen, Anforderungen etwa durch den Ganztagsbetrieb, durch die Sprachförderung und die Inklusion könnten in dem „bestehenden Schulkomplex nicht dargestellt werden“, heißt es dazu in dem Papier.
Mit der Einführung einer IGS-Sekundarstufe I könne zudem die Angebotspalette an Schulformen in Sehnde auf den neuesten Stand gebracht werden, meinen die Grünen. „Es geht uns darum, zu dem Thema mal konkrete Fakten und Zahlen zu bekommen“, sagt Grünen-Ratsfrau Angelika Thomaier.
Auslöser sei eine Ausschusssitzung Ende vergangenen Jahres gewesen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Olaf Kruse hatte in dieser Sitzung vorgeschlagen, das KGS-Forum abzureißen, um dort einen Anbau für die Schule zu errichten und das Forum an anderer Stelle neu aufzubauen.
„In meinen Augen wäre das alles Flickschusterei, und es kostet dazu noch enorm viel Geld“, sagt Thomaier. Die Schule sei bereits erweitert worden – ohne jegliches Gesamtkonzept. Die KGS habe mit 1800 Schülern zudem eine Kapazitätsgrenze erreicht. Thomaier schließt auch einen zweiten KGS-Standort nicht aus. „Die Schulform ist für uns letztlich nicht entscheidend“, sagt sie. Thomaier betont zugleich, dass man die KGS mit dem Vorstoß keinesfalls abwerten wolle: „Wir sind stolz auf diese leistungsfähige Schule und wollen, dass dies auch so bleibt.
HAZ vom 30.01.2016
Mit AC/DC ins Privatleben
Der Leiter des Realschulzweiges, Direktor Bernd Kunz, ist gestern aus der KGS und dem Lehrerkollegium verabschiedet worden. Die Schulführung, die Kollegen und die Schüler entließen den Eisenbahn und Hardrock-Fan in einer zweistündigen Feier in die verdiente Pension. Kunz, so seine Vita, gehörte der Sehnder Schule seit 1982 an und hat alle Phasen der KGS-Werdung mit gestaltet und begleitet. Deshalb waren auch zahlreiche Kollegen aus dieser Zeit eingeladen – und die Ex-KGS-Direktorin Helga Ackermann hielt die Laudatio. Nachdem Direktor Carsten Milde die offizielle Entlassungs- und Dankurkunde übergeben hatte, begann die eigentliche Verabschiedung.
SEHNDE NEWS vom 27.01.2016
Der Technik-Pionier sagt Adieu
KGS-Realschulzweigleiter Bernd Kunz wird in den Ruhestand verabschiedet
Er hat Generationen von Schülern unterrichtet, viele Kollegen kommen und gehen sehen – doch selbst ist Bernd Kunz der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde sein ganzes Berufsleben lang treu geblieben. Jetzt ist der Computer- und Technik-Pionier nach 34 Jahren in den Ruhestand gegangen.
Von Oliver Kühn
Sehnde. Was viele noch nicht wussten: Bernd Kunz ist Hardrockfan. Kein Wunder, dass er sich von der Lehrerband Paukerface den AC/DC-Hit „Touch Too Much“ wünschte. Seine größte Schmach, gab er beim Abschied launig zu Protokoll, sei es daher gewesen, als eine Schülerin ihn verdächtigt habe, Fan des „Musikanten-Stadls“ zu sein. „In meinem Alter hat man es als Hardrocker nicht leicht“, sagte der scheidende Pädagoge unter dem Geschmunzel der Gäste.
Vorher hatte die ehemalige Schulleiterin Helga Akkermann seine Verdienste und seine Persönlichkeit umrissen: Aufrichtig, loyal, ohne Allüren – „eine ehrliche Haut“ sei Kunz. Als Lehrer für Mathematik, Physik und Technik habe er die neuen Technologien Anfang der Achtzigerjahre in der damals noch selbstständigen Hauptschule eingeführt – als erste nicht gymnasiale Einrichtung und gegen den anfänglichen Widerstand der Schulbehörde: „Du warst der Pionier und Experte der ersten Stunde, ein echter Computerfreak.“ Mit dem eigenen Auto hat er sogar alte Computer aus Hannover besorgt.
Nebenbei hat Kunz natürlich auch noch als Pädagoge gewirkt. Und für seine Schüler gute Ratschläge parat gehabt. „Sie haben uns immer gewarnt, dass beim Abschreiben eine Augenfehlstellung entsteht“, sagte Schülersprecherin Maite Fricke – und der Saal lachte. „Wir sind traurig, dass wir so eine treue Seele verlieren.“
Kunz war seit 1982 Lehrer an der Hauptschule, hat die KGS konzeptionell mitentwickelt, gehörte seit 1995 der Schulleitungsrunde an, wurde 2006 Hauptschulzweig- und vier Jahre später Realschulzweigleiter. Außerdem saß er etwa in einer Kommission des Kultusministeriums und leitete landesweite Lehrerfortbildungen.
SPD-Abgeordnete des AK Kultus besuchten die KGS Sehnde
SEHNDE-NEWS. Als etwas ganz Besonderes bezeichneten die SPD-Landtagsabgeordneten des Arbeitskreises Kultus am Freitag ihren Besuch in der Kooperativen Gesamtschule Sehnde (KGS), die mit 1700 Schülern eine der größten in Niedersachsen ist. Bei diesem Besuch, der auch eine Hospitanz für zwei Stunden einschloss, ging es den Landtagsabgeordneten Dr. Silke Lesemann, Uwe Santjer und Michael Hans Höntsch um aktuelle Informationen aus der Praxis zur Sprachförderung von Schülern und der Umsetzung der Inklusion. Im Anschluss gab es noch ein Gespräch mit den zuständigen Lehrern und zwei betroffenen Schülern mit Flüchtlingshintergrund.
„Die Schule hat sich für uns sehr viel Zeit genommen. Wir haben sehr viele Eindrücke über die Umsetzung der Inklusion und die Situation in den Sprachlernklassen bekommen können“, sagte die Sehnder Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann. Die Abgeordneten nahmen jeweils eine Schulstunde am Unterricht in einer der momentan zwei Sprachlernklassen teil sowie am inklusiven Unterricht des fünften und achten Jahrgangs. In einem gemeinsamen Gespräch mit den beiden Flüchtlingskindern Mona Kamarehfar (Iran) und Amir Mohammed Atai (Afghanistan), erhielten die Politiker auch Einblick in den Alltag von Schülern der Sprachlernklassen. „Das ist sehr wichtig für unsere Arbeit im Landtag, denn nur so erfahren wir, was funktioniert und wo wir nachbessern müssen“, sagte Lesemann. |
„Wir nehmen einiges mit, was die Ausstattung, die Raumsituation, die Ausrüstung, Stellenpläne und Dotierungen betrifft“, stellte Santjer fest, und Höntsch fiel besonders die Fürsorge den ausländischen Schülern in der Schule gegenüber auf. Dabei sind derzeit erst zwei der drei genehmigten Sprachlernklassen der KGS in Betrieb – was laut Carsten Milde, Direktor der Schule, auf den Brandschaden vom März 2015 zurückzuführen ist. Aber er betonte auch ein wesentliches Problem der Arbeit. Die besteht darin, dass sich die Lehrer neben ihrer eigentlichen Arbeit um Verwaltungsaufgaben kümmern müssen. „Wir haben dadurch ein Zeitproblem“, sagte Milde. Gerade bei der Inklusion und Integration von Flüchtlingen käme ein großer Teil der zu bewältigenden Aufgaben auf die normale Arbeitszeit der Lehrer und der Schulleitung oben drauf. Trotzdem habe man keine Wartelisten, man habe derzeit die Gruppen eben etwas größer gemacht. Aber die rund 90 dafür genehmigten Lehrerstunden, die nicht nur für Flüchtlingskinder sind, bedeuten nicht, das diese auch mit Personal hinterlegt seien.
„Wir müssen uns über den Beruf des Lehrers verstärkt unterhalten“, sagte Lesemann. Ziel müsse es sein, den Verwaltungsaufwand für Lehrkräfte zu verringern und so die Stunden „am Schüler“ zu erhöhen. Milde hält es daher für den richtigen Weg, dass die Landesregierung in einer Untersuchung zunächst erst einmal die tatsächliche Arbeitszeit der Lehrer erfassen möchte. So könne man durchaus über eine „Verwaltungsleitung“ wie beispielweise an Universitäten nachdenken.
Im Bereich der Flüchtlingsarbeit habe Niedersachsen zuletzt viel geleistet, betonte Lesemann. Die rot-grüne Landesregierung habe beispielweise die Zahl der Sprachlernklassen in den Schulen auf mehr als 550 enorm erhöht. „Sprache ist der Schlüssel zur Bildung und zur Integration“, sagte Lesemann. Doch derzeit kommen täglich 3000 Asylsuchende nach Niedersachsen, was am Ende die Schulen vor Ort weiter vor große Herausforderungen stellt. Im Bereich der Inklusion, in dem derzeit rund 48 Kinder mit Förderbedarf am normalen Regelunterricht der KGS teilnehmen, kommt ein weiteres Problem hinzu. „Für viele Lehrer war das gar nicht Teil ihrer Ausbildung“, sagte Lesemann. Milde wünschte sich, dass das Land vermehrt entsprechende Fortbildungen für Lehrer in diesem Bereich anbiete. Dabei steht die KGS auch noch in einer besonderen Situation, denn 14 der 48 Kinder fallen nicht in den Stundenkegel für Förderlehrerstunden, sie gehören in die Schulstufen acht bis zwölf, in denen die „amtliche“ Inklusion noch nicht existierte. |
„Wir stehen bei der Inklusion aber noch am Anfang unseres Weges“, sagte Lesemann. „Auf einer Skala von eins bis zehn befinden wir uns bei 1,5.“ Derzeit seien die sechs Förderlehrer an der KGS zudem nicht Teil des Kollegiums, sondern reisten aus den benachbarten Förderschulen an. „Die Förderlehrer müssen mehr Zeit an den Schulen und weniger auf der Straße verbringen“, so Lesemann. Und in Schulen mit vielen Inklusionsplätzen wie der KGS fest integrieren werden. Das ist laut Santjer auch ein Wunsch dieser Lehrer, damit sie eine Heimat in einem Lehrerkollegium haben. „Wir wollen außerdem die Kinderzahl in den Klassen langfristig reduzieren, damit nicht mehrere Inklusionskinder in einer Klasse betreut werden müssen“, fügte er hinzu.
Eines hielt Höntsch zu diesem Thema abschließend fest: „Mit der SPD gibt es kein Zurück von der Inklusion. Auf Dauer wird eher das exklusive Schulsystem der Förderschulen nicht zu halten sein.“
SEHNDE NEWS vom 16.01.2016
Erneuter Einbruch in KGS
SEHNDE-NEWS. Mindestens ein bislang unbekannter Täter ist laut Polizeiangaben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in der Zeit zwischen 22 und 6.30 Uhr in die Kooperativen Gesamtschule in Sehnde Am Papenholz eingebrochen.
Hierzu trat er das Fenster zum Büro des Hausmeisters auf und stieg anschließend in den Büroraum ein. Dann durchsuchte er Schränke und Schubladen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei und der Schulleitung wurde nichts gestohlen und auch in das übrige Schulgebäude drang er nicht vor. Zeugen, die Beobachtungen während des Tatzeitraumes gemacht haben oder Hinweise zu dem Täter geben können, werden gebeten, sich mit der Polizei in Lehrte unter der Telefonnummert 05132/827-0 in Verbindung zu setzen. |
SEHNDE NEWS vom 16.01.2016
Schulleiter klagt über zu viel Bürokratie
Zu Gast in der KGS: SPD-Landtagsfraktion besucht Inklusions- und Sprachlernklassen
Von Katja EggersSehnde. Wie funktioniert Inklusion? Wie bewältigt Schule in Zeiten des zunehmenden Flüchtlingszustroms die große Herausforderung Integration? Das wollte der Arbeitskreis Kultus der SPD-Landtagsfraktion wissen – und besuchte darum gestern einen ganzen Vormittag lang die Kooperative Gesamtschule Sehnde (KGS).
„Nur durch Einblicke in die Praxis können wir Politik weiterentwickeln und korrigieren“, sagte die Sehnder Landtagsabgeordnete Silke Lesemann. Mit Uwe Santjer und Michael Hans Höntsch hospitierte sie an der KGS sowohl in den Inklusions- als auch in den Sprachlernklassen. Die Sprachlernklassen besuchen 38 Schüler. Sie kommen aus Ländern wie Montenegro, Syrien, Polen und dem Iran. In den Inklusionsklassen zählt die KGS 48 Schüler mit unterschiedlichsten Behinderungen.
Schulleiter Carsten Milde erklärte, wo der Schuh drückt: Vor allem Koordinierungsaufgaben und Bürokratie nähmen immer mehr Zeit in Anspruch. „Wir brauchen zudem dringend eine Arbeitszeiterhebung, um die zeitliche Belastung von Lehrern abzubilden“, betonte er.
Auch der Bedarf an Förderlehrkräften sei groß. An der KGS gibt es derzeit sechs dieser Pädagogen. „Wir bräuchten aber mehr“, sagte Milde. Wünschen würde sich der Schulleiter zudem, dass Förderlehrkräfte künftig nicht zwischen mehreren Schulen hin- und herpendeln müssten, sondern fest an der KGS eingestellt werden dürften.
Die Landtagsabgeordneten versprachen, die Themen künftig auf die Tagesordnung zu nehmen. Der KGS brachten sie am Ende jede Menge Lob entgegen. „Ich habe hier viel Empathie und Zuwendung gespürt“, sagte Höntsch. Besonders beeindruckt habe ihn, dass in den Sprachlernklassen Jugendliche unterschiedlicher Herkunft sowie unterschiedlichen Alters und Wissensstandes zusammen lernen – und sich dabei Gemeinsamkeiten herausstellten. „Etwa, wenn das polnische und das afghanische Mädchen feststellen, dass beide am liebsten Spaghetti essen.“
HAZ vom 16.01.2016
Rodungsarbeiten an der KGS Sehnde beginnen
SEHNDE-NEWS. Es wird ernst mit der Umgestaltung des Umfeldes der KGS-Gebäude. Der Brand an der KGS Sehnde im März 2015 hat nämlich gezeigt, dass derzeit eine wirksame Brandbekämpfung an und in den Gebäuden so nicht möglich ist. Die Feuerwehrfahrzeuge können nicht richtig an die Gebäudeteile heranfahren und auf der Rückseite die Außenfassaden überhaupt nicht direkt erreichen. Sie müssen dort von der B 65 aus über den Schallschutzwall hinweg löschen.
Die Rückseite der KGS ist für die Bergungs- und Löscharbeiten
nur über den Wall zu erreichen – Foto: JPH/Archiv
Daher wird nun, wie damals beim Wiederaufbau des Brandbereiches geplant, eine neue Feuerwehrumfahrt eingerichtet. Aus diesem Grund muss ein großer Teil des Walls entlang der B 65 abgetragen werden. In Vorbereitung für diese zwingend erforderlichen Arbeiten, die der Sicherheit von Schülern und Schule dienen, werden bis Ende Februar wild aufgeschossene Büsche, Sträucher und kleinere Bäume dort gerodet. Schützenswerte größere Bäume bleiben, soweit möglich, erhalten, doch muss der Brandschutz im Interesse der Schüler und Lehrer absoluten Vorrang haben. Im Anschluss daran soll der Wall geöffnet werden.
SEHNDE NEWS vom 15.01.2016
Medien auf 600 Metern Regalböden
Baubeginn für Selbstlernzentrum im Juli – Umbau des Lehrerzimmers hat begonnen – 3 Millionen Euro Kosten
Noch immer gehen Handwerker in der KGS vom Erdgeschoss bis unters Dach ein und aus. Neben der Brandsanierung, die Ende des Monats abgeschlossen sein soll, hat der Bau des neuen Lehrerzimmers begonnen – und im Sommer folgt der Bau des Selbstlernzentrums.
Von Oliver Kühn
Der Bau des neuen Lehrerzimmers hat begonnen. (Kühn) |
Wie das Selbstlernzentrum aussehen soll zeigt die Computersimulation. (MOSAIK Architekturbüro) |
Die Stadtbücherei wird während der Bauarbeiten in Container an der Sporthalle Waldstraße ausgelagert. (Kühn) |
Im neuen Lehrerzimmer gibt es verschiedene Funktionsbereiche wie Computer-Arbeitsplätze, aber auch ruhigere Sitzecken für Besprechungen oder bei Freistunden. Die Bücherei, die auch Stadtbibliothek ist, wird während der Bauzeit in Container an der Sporthalle Waldstraße ausgelagert. Im Juli soll dieser Abschnitt fertig sein. Auswirkungen auf den Schulbetrieb haben die Arbeiten nicht, sagt Söhnke Rohrmann von der Gebäudewirtschaft. Im Anschluss beginnt der Bau des etwa 425 Quadratmeter großen, L-förmigen Selbstlernzentrums. Herzstück ist ein modern gestalteter, offener Bereich, der auch einen Durchblick ins Freie ermöglicht. Das Zentrum wird durch zwei „Inseln“ gegliedert, die als teils offene, teils geschlossene Raumteile Einzelarbeitsplätze mit Computern, aber auch für selbstständiges Lernen bieten. Sogar ein Zugang zur Terrasse entsteht. |
In der sogenannten Lounge können Schüler auch mit Laptops sitzen oder in Büchern stöbern. Ein 30 Zentimeter hohes Podest ist etwa für Präsentationen und Lesungen nutzbar. Zudem gibt es einen abgetrennten Raum für ruhige Einzelarbeit. Aber auch Präsentationen sind dort möglich. Maximal zwei Klassen können das Selbstlernzentrum gleichzeitig nutzen. Für den Medienbestand stehen rund 600 Meter Regale zur Verfügung. Die Fertigstellung ist für April 2017 geplant.
HAZ vom 13.01.2016
Brandsanierung
Klassenräume sind bald fertig
Während der Bau des Lehrerzimmers gerade begonnen hat, steht die Sanierung der Brandschäden vom März vergangenen Jahres kurz vor dem Abschluss. „Nach derzeitigem Stand sind wir Ende des Monats fertig“, sagt Söhnke Rohrmann von der städtischen Gebäudewirtschaft.
Auf den Fluren des O-Trakts, wo das Feuer ausbrach, entstehen in Trockenbauweise neue Räume für Inklusionsklassen. Kühn |
Rund 1,5 Millionen Euro kostet die Sanierung, dazu kommen rund 300.000 Euro für neues Mobiliar, nachdem das alte durch Löschwasser und Ruß unbrauchbar geworden war. Im sogenannten O-Trakt hatte das Feuer 14 Klassenräume ganz oder teilweise zerstört, weshalb für den Unterricht extra Container aufgestellt werden mussten. Dachstuhl, Decken und teilweise Fundamente mussten neu errichtet werden. Dort sind auf den Fluren auch neue Räume für Inklusionsklassen entstanden. Die Teppiche wurden durch schwer entflammbares Linoleum ersetzt, das auch leichter zu reinigen sei, sagt Rohrmann. Zudem sorgt eine neue Beleuchtung für mehr Licht. ok |
HAZ vom 13.01.2016
Das war 2015: Und dann war da noch ...
Feuer wütet an Gesamtschule
Das Thema des Jahres: Unterrichtsausfall und lang andauernde Sanierungsarbeiten
Ein Großbrand an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) zerstört Anfang März einen kompletten Gebäudetrakt – ein Schaden in Millionenhöhe. Der neue Rektor Carsten Milde ist damit zunächst Krisenmanager. Nach Abschluss der Arbeiten plant die Stadt nun eine Erweiterung der Schule.
Von Patricia Oswald-KipperSehnde. Die Rauchschwaden des Großbrandes an der KGS sind bis Hannover zu sehen. 100 Feuerwehrleute, darunter Sehndes Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke, kämpfen stundenlang gegen das Feuer an. Die Brandursache, ein technischer Defekt in einer Stromleitung im sogenannten O-Trakt, verursacht an dem Schulgebäude einen hohen wirtschaftlichen Schaden, der sogar den Sehnder Haushalt ins Minus zieht.
In den ersten Tagen nach dem Brand fällt für die 1700 Schüler Unterricht aus, die Abiturprüfungen werden wegen Raummangels kurzerhand in die Feuerwache am Borsigring verlegt.
Die Auswirkungen des Brandes sind letztlich jedoch nicht so verheerend wie ursprünglich angenommen. Der O-Trakt muss nicht abgerissen, sondern kann saniert werden. Bei den Arbeiten stellt sich aber heraus, dass sich sowohl im O-Trakt als auch im vom Brand nicht betroffenen Nord-Trakt alte Asbestverkleidungen an den Trägerstützen befinden. Diese müssen beseitigt werden. Damit ist klar: Die Bauarbeiten fallen noch viel umfangreicher aus.
Neuer Rektor: Carsten Milde folgt auf Helga Akkermann Photo: Gückel |
Zu diesem Zeitpunkt ist der neue Schuldirektor Carsten Milde erst wenige Monate im Amt. Seine langjährige Vorgängerin Helga Akkerman wird im Februar in den Ruhestand verabschiedet. Sie baut die KGS in Sehnde maßgeblich auf, ist „das Gesicht der Schule“. Ein Baum erinnert unterdessen an die Pädagogin. Milde steht nach dem Brand vor ganz neuen Herausforderungen. Er ist als Krisenmanager gefragt. Es gilt vor allem, Raumprobleme zu lösen. Milde passt den Stundenplan an und stellt den Unterricht trotz des enormen Platzmangels sicher. Der neue Direktor meistert diesen schwierigen Start und verabschiedet schon wenige Monate später die Abiturienten im Forum. Auch wenn die Sanierung des Brandschadens mittlerweile größtenteils beendet ist, gehen die Bauarbeiten an der Kooperativen Gesamtschule weiter. In den nächsten Monaten soll an der Schule ein Selbstlernzentrum entstehen, zudem wird das Lehrerzimmer vergrößert. |
Die Stadt Sehnde will aber noch mehr in die Schule investieren. Bis zum Jahr 2018 soll das Schulgebäude um 16 Klassenräume erweitert werden. Geplant ist ein neuer Gebäudekomplex. Den Standort für den Neubau sollen die Sehnder Ratspolitiker in den nächsten Monaten festlegen.
HAZ vom 29.12.2015
Mit der richtigen Technik auf das Siegertreppchen
225 Schüler nehmen an Vorlesewettbewerb in der KGS teil
Von Patricia Oswald-Kipper
Sehnde. Eric Uzarewicz und Charline Weding heißen die Sieger des Vorlesewettbewerbs der sechsten Klassen an der Kooperativen Gesamtschule Sehnde (KGS). Sie wurden gestern mit Urkunde und einem Buchpreis ausgezeichnet.
Die beiden Schüler hatten sich gegenüber 223 Mitschülern in ihrem Jahrgang behauptet. Jeder Schüler der sechsten Klassen durfte sich bereits vor den Herbstferien ein Buch aussuchen und daraus vorlesen. Dabei wurden die Klassensieger ermittelt. Sie erhielten alle das Buch „Der Mops im Container“ von Autor Werner Färber. Der Autor hatte den Vorlesewettbewerb mit fünf Lesungen begleitet.
Beim schulinternen Vorlesewettbewerb Anfang Dezember traten dann die neun Klassensieger gegeneinander an. Eric Uzarewicz las seinen Mitschülern aus dem Buch „Bei Anruf Monster“ von Robert Lawrence Stine vor, Charline Weding aus Alice Pantermüllers „Mein Lotta-Leben – alles voller Kaninchen“.
Die beiden Schüler bewiesen in dem Wettbewerb nicht nur die richtige Lesetechnik. „Es kommt auch darauf an, das richtige Buch und daraus dann die richtige Stelle auswählen zu können“, sagte Michael Gollert, Fachbereichsleiter Deutsch. Außerdem achte die Jury aus Lehrern, Schülern und Elternvertretern auch darauf, inwieweit Schüler mit ihrem Vorlesestil Spannung und Atmosphäre erzeugten. Die beiden Schulsieger Uzarewicz und Weding sollen die KGS im nächsten Jahr beim Bezirksentscheid in Burgdorf vertreten.
HAZ vom 23.12.2015
Vor Weihnachten nochmal ins Konzert
Die KGS veranstaltet wie jedes Jahr vor Weihnachten zwei Konzerte. Am gestrigen Mittwoch und heutigen Donnerstag finden im Forum der KGS Sehnde jeweils um 18 Uhr wieder die diesjährigen Weihnachtskonzerte statt. Beim ersten Konzert gestern war das Forum bis auf den letzten Platz und darüber hinaus besetzt, es gab begeisterten Applaus nach jeder Darbietung und am Ende der etwa eineinhalbstündigen Präsentation, dem Finale Grande, auch langanhaltend.
Unter der Leitung von Andreas Engelhorn spielte das Blasorchester der 5. Klassen – Foto: JPH
Nach der Begrüßung der Gäste, darunter der Sehnder Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke, übergab der Organisator Michael Möllers, Fachbereichsleiter Musisch-Kulturelle Bildung der KGS, das Mikrophon an das bereits bewährte Moderatorengespann Nina Graumüller und Lennart Lesemann. Sie führten mit gekonnten Moderationen und einigen „Insiderwitzen“ durch das Programm. So begrüßten sie ihren Direktor Carsten Milde mit den Worten: „Sie haben die Schule vor Kurzem übernommen. Danach ist sie gleich abgebrannt.“
Der Chor unter der Leitung von Andreas Engelhorn und Bettina Griesbach wuchs langsam auf volle Stärke auf – Foto: JPH
Dann begann das Programm gleich mit einem kurzfristig eingefügten Programmpunkt, dem „Prince of Denmark March“, gespielt auf der Trompete von Rebecca Poets. Zu diesem Stück hatte, so Lesemann, damals Prinzessin Diana geheiratet. Dann ging es weiter mit dem Blasorchester der 5. Klasse unter Leitung von Andreas Engelhorn und den Stücken „Jingle Bells“, „Mary Had a Little Lamb“ und „Morgen kommt der Weihnachtsmann“. Es folgte die Tanzgruppe der Klasse 6 zur Musik „Get Your Way“ und das Blasorchester der 7. Klassen mit den Stücken „Jurassic Park“ und „Quempas“, zu dem Dirigent Timo Fröhlich eine persönliche Anekdote zur Einleitung gab. Die drei Strophen des Liedes, das jeder mitsingen durfte, aber keiner tat, wurden zunächst von den Holz-, dann von den Blechbläsern intoniert, bevor die dritte Strophe gemeinsam gespielt wurde.
Dann kam der große Chor des Abends mit den Schülern der Q1 und Q2 (Musik) sowie dem Musikleistungskurs (Chor) zum Einsatz. Mit Showanteilen zum Stück „A Spaceman Came Traveling“ wuchs der Chor auf seine Stärke an, dirigiert von Bettina Griesbach. Dann gab es ganz traditionell das Lied „Let It Snow“. Im Anschluss, nach einer Umbaupause, folgte die AG Jazz-Combo der KGS mit drei Songs, Solos gesungen von der Lehrerin Luciene de Souza Beck und Schülerin Nina Graumüller.
Premiere des Ensembles „Holzköppe“ mit Timo Fröhlich, Micha Philippi und Dirk Hoffmann (v.li.) – Foto: JPH
Das gemeinsame Blasorchester der 10. Klasse, EP und Q1 spielten dann „Last Christmas“ und die „Petersburger Schlittenfahrt“ unter der Leitung von Griesbach. Eine Premiere folgte – und das entsprechende Lampenfieber bei den Akteuren dazu, wie Micha Philippi vom dreiköpfigen Lehrer-Ensemble „Holzköppe“, anmerkte. Die Lehrer Philippi, Fröhlich und Dirk Hoffmann spielten unter anderem „Final Countdown“ (Europe) mit Contrabass, Gitarre und Flöte – ein völlig neues, aber angenehmes Klangerlebnis, selbst für „Hard Rocker“.
Daran knüpften die schon stadtbekannten „Brightbags“ als neunköpfige Band an und schlugen den Bogen in die Moderne. Sie überzeugten einmal mehr, und man darf sicher noch einiges erwarten, wenn sie denn weiterhin konsequent zusammen spielen. Nach ihnen gab es trotzdem noch eine Steigerung mit dem Finale Grande, das mit einem berechtigtem Applaus des Publikums endete.
Die Brightbags überzeugten einmal mehr das Publikum von ihrem Können – Foto: JPH
Wären nicht manchmal noch kleine „Wackler“ in den dargebotenen Stücken gewesen, man hätte meinen können, einem Profi-Konzert zuzuhören. Wer die Chance dazu an diesem Mittwochabend noch nicht genutzt hat, dem bietet sich heute nochmals die Gelegenheit, Schüler der KGS in Musik-Aktion zu erleben. Das Programm ist allerdings komplett anders gestaltet, deswegen aber keineswegs weniger ansprechend. Zehn Programmpunkte warten auf ihr Publikum, darunter Flötendarbietungen der Klasse 6, ein Weihnachtsmedley des Chors und die Band Warehouse Project – um nur einige zu nennen. Gute Unterhaltung garantiert.
SEHNDE NEWS vom 17.12.2015
Beifall für locker-flockiges Programm
280 KGS-Schüler bestreiten zwei Weihnachtskonzerte im jeweils ausverkauften Forum
Von Katja Eggers
Sehnde. Viele junge Musiker und noch mehr Zuhörer: Bei den beiden Weihnachtskonzerten der Kooperativen Gesamtschule (KGS) in Sehnde herrschte sowohl auf der Bühne als auch im Zuschauerraum großer Andrang. 140 Schüler musizierten am Mittwochabend und 140 weitere gestern. Das Programm variierte, das Forum war jedoch an beiden Tagen so gut wie ausverkauft.
„Wenn das so weiter geht, müssen wir demnächst vier Konzerte anbieten“, sagte Schulleiter Carsten Milde bei seiner Begrüßung. Er sei sehr stolz – auf die Schüler und auch auf die Lehrer. Beide hätten viel Arbeit investiert. Die Ergebnisse des fleißigen Übens spiegelten sich in dem abwechslungsreichen Programm wieder. Blasorchester, Chöre, Jazz-Combo und Solisten präsentierten nicht nur klassische Weihnachtslieder, sondern auch Pop, Jazz, Klassik und Filmmusik.
Rebecca Poets gestaltete den Auftakt mit einem Trompetensolo und dem „Prince of Denmark March“, also dem Marsch, zu dem seinerzeit auch Prinzessin Diana geheiratet hatte. Die Jazz-Combo verblüffte mit einer jazzigen Version des Klassikers „Maria durch ein’ Dornwald ging“.
Das Lehrerensemble „Holzköppe“ rockte zu „Final Countdown“. Moderne Tanzeinlagen gab es von der Tanzgruppe. Und die Schüler Lennart Lesemann und Nina Graumüller moderierten mit frechen Sprüchen in Abendkleid und Smoking Konfetti schmeißend locker-flockig durchs Programm.
All das kam bestens an. Für den rundum gelungenen Abend gab es am Ende jede Menge Beifall.
Ein Baum für Helga Akkermann
Pflanzaktion für ehemalige Rektorin
Von Katja Eggers
Sehnde. Vor der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde erinnert jetzt eine Art florales Denkmal an die ehemalige Schulleiterin Helga Akkermann: Gestern wurde für sie am Haupteingang ein Amberbaum gepflanzt.
Akkermann hatte die KGS 18 Jahre lang geleitet und maßgeblich geprägt. Ende Januar hatte sie sich bei ihrer Verabschiedung in den Ruhestand ein Geschenk gewünscht, das in der Schule verbleibt und auf diese Weise nachhaltig an sie erinnert. Schüler und Lehrer sammelten daraufhin Geld und schafften für 750 Euro einen Amberbaum an.
Symbolisch hatte Akkermann schon bei ihrem Abschied ein Orangenbäumchen bekommen. Beim Einpflanzen des gut fünfeinhalb Meter großen Amberbaumes griff Akkermann gestern im Beisein vieler Schüler an der Seite ihres Nachfolgers Carsten Milde selbst zum Spaten. „Ich habe extra Handschuhe und Gummistiefel mitgebracht“, sagte Akkermann und lachte.
Den Amberbaum habe sie wegen seiner schönen Herbstfärbung ausgewählt. „Die Blätter färben sich rot, das zaubert ein wenig Indian Summer nach Sehnde“, sagte Akkermann. Heimisch sei der robuste Amberbaum eigentlich in Nordamerika. Aber seit 1688 finde man ihn auch in Europa, zum Beispiel in den Herrenhäuser Gärten.
In Sehnde kümmern sich künftig die Schüler des sogenannten Profilfachs Schulgarten um den Amberbaum. Eigentlich sollte dieser schon im Frühjahr in die Erde gesetzt werden. Wegen des Großbrandes in der KGS im März war die Pflanzaktion aber verschoben worden.
Akkermann freute sich gestern aber nicht nur über ihren Baum, sondern auch über ein Wiedersehen mit Schülern und Kollegium. „Die Menschen vermisse ich schon ein wenig. Ganz lange habe ich von der Schule auch geträumt“, sagte sie. Ihren Ruhestand genieße sie aber sehr. Die Familie stehe derzeit an erster Stelle. Und auch zum Reisen habe sie nun Zeit. Akkermann war in diesem Jahr schon in Grönland und in Istanbul.
HAZ vom 27.11.2015
„FranceMobil“ stoppt an der KGS
Das „FranceMobil“ aus Bremen stoppte am Donnerstag in der KGS in Sehnde. Guilhem Arnould aus Le Mans war damit angereist, um die Sprach-Schüler der 5. , 8. und 10. Klassen spielerisch mit der Sprache etwas besser vertraut zu machen. Organisiert hatten diesen Stopp die KGS-Lehrer Warma Ventura und Annika Bierwirth.
Guilhem Arnould (re.) zeigt den Schülern von wo er herkommt – Foto: JPH |
„Wir sind sehr froh, dass das mit dem Besuch in Sehnde an der KGS geklappt hat“, freute sich Bierwirth. „Wir haben etwa ein halbes Jahr darauf gewartet.“ Erfahren hatte sie von der Möglichkeit im Internet und dann Kontakt aufgenommen. Angeboten wird die Unterrichtsunterstützung vom Deutsch-Französischen Jugendwerk und dem Institut français Deutschland, die mit der Unterstützung der Robert Bosch Stiftung im September den Startschuss für zwölf französische Lektoren gegeben hatten. Von Renault Deutschland werden die „Kangoos“ bereitgestellt, mit denen nun die Lektoren ein Jahr lang durch Deutschland fahren, um Schüler spielerisch für Sprache und Kultur zu begeistern. | |
So hat Arnould einiges im Programm, um die Schüler von der französischen Sprache zu begeistern. „Mit den zwei 5. Klassen spiele ich Vorstellungspiele auf Französisch, beginnend mit dem Namen und dann den üblichen Floskeln wie ‚Wie geht es Dir?‘ – oder comment ça va?“, erklärt er. Bei den 8. Klassen hat er französische Pop- und Rap-Songs, die die Schüler erkennen sollen und deren Namen sie an die Tafel schreiben. Für die 10. Klasse geht es musikalisch weiter, allerdings mit dem Text. „Da habe ich einen Lückentext in Französisch, den die Schüler aus den Songs ergänzen“, stellt Arnould sein Repertoire vor. |
Doch nun ist eine fünfte Klasse dran. Vorstellungspiel – und die Kinder sind ganz begeistert bei der Sache, jeder will sich möglichst bald vorstellen. Ganz anders als im Unterricht – wo manches viel zäher läuft. Aber da ist ja auch kein echter Franzose dabei!
SEHNDE NEWS vom 27.11.2015
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