Sehnde News vom 22.12.2020
Volksbank unterstützt Vereine in Sehnde mit 9300 Euro
Die Volksbank eG Hildesheim-Lehrte-Pattensen verteilte in diesem Jahr insgesamt 9300 Euro an 13 Vereine im Bereich Sehnde. Das Geld stammt aus dem Reinertrag des VR-Gewinnsparens der Volksbank, einer Lotterieform, die Gewinnen, Sparen und Helfen kombiniert.
Auch wenn in diesem Jahr auf die gewohnte Übergabe durch den Geschäftsstellenleiter Oliver Falk verzichtet werden musste, fanden die Zuwendungen aus dem Reinertrag doch ihren Weg zu den glücklichen Empfängern. Dank dieser Förderungen können zahlreiche Anschaffungen finanziert und die Vereinskassen entlastet werden.
Die Volksbank unterstützt in Sehnde – Foto: Volksbank/Archiv
„Wir freuen uns, dass wir in unserem Bereich wieder zahlreichen Vereinen und gemeinnützigen Institutionen bei der Umsetzung ihrer Projekte helfen konnten. Die Unterstützung ist in erster Linie unseren Gewinnsparern zu verdanken. Jedes Los trägt dazu bei, dass wir soziale, kulturelle oder sonstige gemeinnützige Zwecke in der Region fördern können, betont Falk. In der Gesamtbank wurden in diesem Jahr 184 830 Euro aus dem Reinertrag des Gewinnsparens an 219 Vereine verteilt. Bei geplanten Anschaffungen und Vorhaben können sich die Vereine im Geschäftsgebiet der Volksbank auch zukünftig gern an ihre Filiale vor Ort wenden.
Geförderte Vereine und Projekte aus dem Reinertrag des Gewinnsparens 2020
Verein/Institution
|
Projekt/Anschaffung
|
Männerturnverein Ilten von 1896 |
Regenjacken |
Spiel und Sport Sehnde |
Bälle |
Motorboot-Club Sehnde |
Schulungsboot |
Schützenverein Evern von 1928 |
Beamer-Leinwand für das Schützenhaus |
Spiel und Sport Sehnde |
Vertikutierer zur Pflege des Fußballplatzes |
Förderverein der Grundschule Rethmar |
Kapla-Bausteine |
Förderverein der KGS Sehnde |
Software und Sensoren zur Messdatenaufnahme und -analyse von naturwissenschaftlichen Phänomenen für naturkundliche Projekte
|
Männerturnverein Rethmar von 1900 |
Tischtennis Ballmaschine |
Schützenverein Ilten von 1906 |
Tablets für den digitalen Übungsbetrieb des Spielmannszugs |
Männerturnverein Ilten von 1896 |
Skin-Bälle |
Bürgerschützengesellschaft Bilm von 1927 |
Druckluftkartuschen für Luftgewehre |
SV Bolzum v. 1906 |
Trainingsutensilien für die Tischtennissparte |
Verein zur Förderung der Kinder im Vorschulalter |
Tablets für die mediale Früherziehung in der Gruppenarbeit |
HAZ vom 11.12.2020
Sehnder KGS-Forum: Aufwendige Renovierung kommt gut voran
Akustikdecken, ein neues Farbkonzept und restaurierte Stühle – die Renovierungsarbeiten im Forum der KGS Sehnde neigen sich dem Ende. Im Februar soll der Saal an die Schule übergeben werden.
Von Gabriele Gerner
Bereits Ende Februar soll das Forum in der KGS wieder für Veranstaltungen geöffnet werden. Quelle: Gabriele Gerner
In gut zwei Monaten soll das Forum der Kooperativen Gesamtschule (KGS) in Sehnde wieder genutzt werden können. Das 1,8-Millionen teure Sanierungsprojekt kommt gut voran. Das berichtete jetzt Sehndes Bürgermeister Olaf Kruse. „Ende Februar wollen wir das Forum an die KGS übergeben“, sagt Kruse. Seit mehr als fünf Monaten wird die größte Veranstaltungshalle in der Stadt Sehnde gründlich renoviert – Boden, Bühne und Technik wurden bereits generalüberholt. Dass die Bauarbeiten mittlerweile so zügig voranschreiten, freut den Bürgermeister.
Schäden an Fußbodenheizung behindern Arbeiten
Denn die Bauarbeiten starteten mit Hindernissen. Schäden an der Fußbodenheizung behinderten die Arbeiten zunächst und sorgten dafür, dass der anvisierte Zeitplan nicht ganz eingehalten werden konnte. „Durch die Rohre war Wasser ausgetreten und auf den Estrich gelaufen“, berichtet Söhnke Rohrmann, Fachdienstleiter Liegenschaftsmanagement der Stadt Sehnde. Dieser musste erst vollständig trocknen, bevor die Arbeiten am Boden fortgesetzt werden konnten.
Der Einbau der Akustikdecke steht jetzt kurz vor dem Abschluss. „Die Elemente der Gipskartondecke lenken den Schall dahin, wo er hin soll“, sagt Fachdienstleiter Rohrmann. Da sich die Anordnung der Sitzplätze ändert, musste auch die Akustik angepasst werden. Insgesamt 40 Glatt- und Lochgips-Platten haben die Innenausbauer Eugen Gerlitz und Johannes Liske dafür im Forum der KGS an der Decke angebracht. Rund 90 Quadratmeter Fläche umfasst die komplette Decke. Maler legen derzeit letzte Hand an.
In Zukunft gibt es Sitzplätze für 300 Zuschauer
Das Gerüst, das noch den kompletten Innenbereich des Saals bedeckt, könne bald abgebaut werden, erklärt Rohrmann. Auch ein Teppich ist wieder auf den Podesten vorgesehen – dezent in dunkler Farbe. Bald könnten auch die alten Stühle wieder aufgestellt werden, sagt Rohrmann. Die 40 Jahre alten Sitzmöbel wurden – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – restauriert. Neben einer Ausbesserung der Polsterung und der Armlehnen erhalten die 267 Stühle erhöhte Sitzschalen und neue Gleiter, auf denen sie stehen. Auch die Farbe der Polster ändert sich von rot-orange hin zu einem dezenten Grün, passend zum neuen Farbkonzept des Forums. Zusätzliche Stühle der gleichen Serie kommen hinzu, sodass in Zukunft 300 Zuschauer im Forum Platz finden.
HAZ vom 10.12.2020
Kunst gegen Komasaufen: KGS-Schülerin wird Dritte bei Plakatwettbewerb
Nachwuchskünstler kommen aus Sehnde: Mit ihrem Bild hat sich Merle Nagel von der Kooperativen Gesamtschule unter mehr als 600 Schülern den dritten Platz beim niedersachsenweiten Plakatwettbewerb „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ gesichert.
Von Katja Eggers
Ausgezeichnetes Plakat: Merle Nagel von der Kooperativen Gesamtschule Sehnde setzte sich
mit ihrem Motiv gegen rund 600 Teilnehmer durch. Foto: privat
Unter dem Motto „Bunt statt blau“ haben bundesweit mehr als 6000 Schüler Kunstwerke gegen das sogenannte Komasaufen geschaffen. Merle Nagel von der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde sicherte sich bei dem Plakatwettbewerb der Krankenkasse DAK-Gesundheit in Niedersachsen den dritten Platz. Die 16-Jährige setzte sich gegen rund 600 weitere Teilnehmer durch.
Die Siegerehrung der besten Nachwuchskünstler auf Landesebene übernahm Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD). Gerade in Corona-Zeiten sei es wichtig, Alkohol zu thematisieren. Der Konsum habe sich von den Clubs in das private Umfeld verlagert, wo coronabedingt in kleinen Gruppen oder auch allein Alkohol getrunken werde. „Hier können die Grenzen zwischen Genuss und Gewohnheit schnell verwischen und zur Gefahr werden“, betonte Reimann. Die Kampagne „bunt statt blau“ leiste hier seit Jahren einen wertvollen Beitrag, um Kinder und Jugendliche auf die Gefahren des Alkohols aufmerksam zu machen, lobt die Sozialministerin.
Mehr Mädchen greifen zu Flasche
Im Jahr 2018 wurden laut Statistik 1067 Jungen und 850 Mädchen im Alter von zehn bis unter 20 Jahren nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt. Während die Zahl der männlichen Betroffenen im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent sank, gab es bei den Mädchen einen Anstieg um 2,9 Prozent. Die Präventionskampagne soll daher fortgesetzt werden.
Merle Nagel hat zum Thema Alkohol derweil eine eindeutige Botschaft, die sie mit ihrem Kunstwerk senden will. „Mit meinem Plakat möchte ich ausdrücken, dass man als Jugendlicher schneller in eine Alkoholsucht rutschen kann als vielleicht erwartet. Symbolisch dafür steht das Meer mit seinem tiefen Abgrund. Im Gegensatz dazu stellen die kräftigen Farben über der Wasseroberfläche die Freude am Leben dar.“
Plakate zeigen Wirkung
Die Plakate, die bei der Kampagne „Bunt statt blau“ gestaltet wurden, sind für Gleichaltrige anscheinend auch tatsächlich eindrucksvoll. Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel hat in einer Online-Studie mit 1273 Teilnehmern ihre Wirkung im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach verstärken die von der Zielgruppe selbst gemalten „bunt statt blau“-Plakate die Wahrnehmung, dass Alkoholkonsum schädlich ist. Sie hätten eine stärker sensibilisierende Wirkung als traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete Warnhinweise.
Den Plakatwettbewerb „Bunt statt blau“ gibt es mittlerweile seit elf Jahren. Insgesamt haben rund 110 000 Schüler teilgenommen.
Sehnde News vom 09.12.2020
KGS Sehnde schränkt Schulbetrieb bis zu den Ferien wieder ein
Die KGS Sehnde hat am Mittwoch, 09.12.2020, kurz nach Unterrichtsbeginn die Schüler wieder nach Hause geschickt. Demnach sind die beiden Tage Mittwoch und Donnerstag nun als Studientage eingelegt, um den Schulbetrieb wieder umzustellen. Danach geht die Schule wieder in den Betrieb nach Szenario B über. Dies basiert auf einer Entscheidung des Gesundheitsamtes der Region Hannover von Mittwoch.
KGS Sehnde wechselt ab Freitag wieder ins Szenario B – Foto: JPH
Ab Freitag, 11.12.2020, läuft der Schulbetrieb dann wieder an mit Präsenzunterricht für die Gruppe A, während Gruppe B im Heimunterricht bleibt. Am Montag kommt dann die Gruppe B in die Schule, während die Gruppe A im Heimunterricht ist. Das setzt sich nach derzeit bekannter Planung zunächst fort bis Freitag, 18.12.2020. Ob der aktuellen Umstellung ein neuer Corona-Fall in der Schule zugrunde liegt oder dieses im Hinblick auf Weihnachten präventiv geschieht ist noch nicht bekannt.
HAZ vom 10.12.2020
Ausbilderstammtisch: Betriebe und Schule treffen sich erstmals online
Wie können Schüler und Unternehmen in Sehnde in Corona-Zeiten zueinanderfinden? Beim ersten digitalen Ausbilderstammtisch haben Sehnder Betriebe und die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde gemeinsam nach Lösungen gesucht.
Von Katja Eggers
Beim digitalen Ausbilderstammtisch haben sich die Teilnehmer zur Videokonferenz getroffen. Quelle: privat
Wie können Betriebe und angehende Auszubildende in Corona-Zeiten zueinanderfinden, wenn Ausbildungsmessen und Praktika gar nicht stattfinden dürfen? Darüber haben sich Vertreter von zehn Sehnder Betrieben und der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde beim ersten digitalen Ausbilderstammtisch ausgetauscht. Die Veranstaltung ersetzte das vor der Pandemie stets gut besuchte Ausbilderfrühstück.
Statt live und bei Kaffee und Brötchen trafen sich die Teilnehmer auf Einladung der Stadt, des Vereins Ausbildung im Verbund pro regio und der KGS diesmal am Computerbildschirm. Mit dabei waren sowohl große Sehnder Unternehmen wie K+S, das Klinikum Wahrendorff und V-Line sowie Betriebe aus den Bereichen Einzelhandel, Hotel, Steuerberatung und Finanzwesen.
Die Probleme in der Corona-Zeit waren bei den Ausbildungsbetrieben ähnlich. „Die größte Herausforderung ist für uns derzeit, überhaupt in Kontakt mit potenziellen Azubis zu kommen“, sagte Frauke Windhausen, Ausbildungsleiterin bei der Firma V-Line. Das Unternehmen bildet Fachinformatiker für Systemintegration und Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement aus.
V-Line wollte sich eigentlich im März bei der Ausbildungsmesse in der KGS präsentieren, wegen Corona fiel die Veranstaltung jedoch aus. Bewerbungsgespräche fanden nur online statt. „Wenn es passte, haben wir später zum Präsenztermin eingeladen“, berichtete Windhausen. Nun sucht V-Line bereits Bewerber für die Ausbildung ab August 2021. Wegen Corona sind reale Kontakte jedoch weiterhin schwierig zu realisieren.
40 Praktika wurden abgesagt
Genau das macht auch der KGS zu schaffen. „Uns fehlen die Realbegegnungen“, sagte Helmut Glameyer, Fachbereichsleiter Arbeit, Wirtschaft und Technik. Im neunten Jahrgang seien noch 90 Schüler im Betriebspraktikum im November untergekommen, die restlichen 40 hätten coronabedingt Absagen erhalten.
Bei seinen Schülern stellt er eine zunehmende Unsicherheit und Sorge um die berufliche Zukunft fest. „Die Schüler suchen händeringend Praktikumsplätze und Kontakte zu Firmen und sind aufgeschlossen für jede Möglichkeit, die sich ihnen bietet“, betonte der KGS-Lehrer.
Beim digitalen Stammtisch suchten die Teilnehmer gemeinsam nach Lösungen, um Schüler und Firmen trotz Corona zueinanderzubringen. „Es war schnell klar, dass wir da auf die Digitalisierung setzen müssen“, betonte Sehndes Stadtsprecherin Ines Raulf.
Kreative Ideen gab es viele, unter anderem auch für den interaktiven Austausch.
Livestream mit Ausbildern?
Chemielehrer Glameyer könnte sich zum Beispiel vorstellen, Videoformate zu etablieren und K+S per Beamer als Livestream in den Chemieunterricht zu holen. Auch bei V-Line wurden solche Vorschläge ausdrücklich begrüßt. „Statt Betriebsbesichtigungen könnten Onlinegespräche stattfinden, bei denen unsere Ausbilder und gern auch unsere Azubis Fragen der Schüler beantworten“, erklärte Windhausen. Auch ein digitales Planspiel sei mit den Schülern denkbar.
Nächstes Treffen im Frühjahr
Der digitale Stammtisch kam bei allen Beteiligten sehr gut an. „Das war eine schöne Möglichkeit, sich zu vernetzen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen“, sagte Windhausen. Stadt und pro regio wollen die Vorschläge, Wünsche und Ideen von Betrieben und Schule jetzt bündeln. Schon Anfang des Jahres könnten erste Formate umgesetzt werden. Im Frühjahr soll es ein weiteres Ausbilderfrühstück geben – je nach aktueller Corona-Situation könnte es aber auch wieder digital über die Bühne gehen.
HAZ vom 08.12.2020
Trotz Corona: In Sehnde werden keine zusätzlichen Schulbusse fahren
Für den Schülerverkehr in Sehnde gibt es keine zusätzlichen Busse. Der künftige 15-Minuten-Takt auf der sprint-H-Linie 800 sei aber schon eine deutliche Verbesserung, sagt die Stadt.
Die Busse der sprintH-Linie 800 fahren künftig im 15-Minuten-Takt durch Sehnde. Quelle: Irving Villegas (Archiv)
Üstra und Regiobus schaffen zusätzliche Kapazitäten – doch Sehnde ist nicht dabei. Grund sei, dass die sprintH-Linie 800 die Stadt mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember im Viertelstundentakt ansteuere, sagt Stadtsprecherin Ines Raulf.
Der Takt für die Direktbuslinie von Mehrum (Landkreis Peine) bis zum Kröpcke nach Hannover verdoppelt sich. Montags bis freitags von 7 bis 9 sowie von 13 bis 17 Uhr verkehren die Busse künftig im 15-Minuten-Takt. Sonnabends gibt es von 10 bis 17 Uhr ebenfalls einen 15-Minuten-Takt, auch sonntags verbessert sich die Taktung auf der Linie 800: Die Busse fahren dann ganztägig im 30-Minuten-Takt.
In Uetze gibt es trotz Kritik an vollen Bussen ebenfalls keine zusätzlichen Fahrten, in Burgdorf und Lehrte dagegen schon. Die CDU-Regionsfraktion forderte zusätzliche Busse, bewertete die Ankündigung der Unternehmen aber nur als ersten Schritt. „Das ist gut, war jedoch überfällig und reicht bei Weitem nicht aus“, sagte Fraktionschef Bernward Schlossarek aus Lehrte. „Hier muss nachgesteuert werden.“ Vom Land gibt es 30 Millionen Euro für besseren Infektionsschutz im Schülerverkehr in Niedersachsen.
HAZ vom 15.11.2020
Der Pionier im Schulsekretariat: Wie Kai Marchlewski die Kooperative Gesamtschule managt
Gestresste Lehrer, anstrengende Eltern: Als Schulsekretär managt Kai Marchlewski die Kooperative Gesamtschule in Sehnde. Dabei wird er gern mal für einen Lehrer gehalten – denn als Mann ist er in seinem Beruf noch immer eine echte Ausnahme.
Von Patricia Oswald-Kipper
„Schulverwaltung ist schon etwas anderes als die Organisation in einem Betrieb“:
Trotzdem liebt Kai Marchlewski seinen Job im Sekretariat der KGS. Quelle: Patricia Oswald-Kipper
Ob am Telefon oder persönlich: Schulsekretär
Kai Marchlewski ist an der Kooperativen
Gesamtschule (
KGS)
Sehnde meist die erste Anlaufstelle für Lehrer, Schüler und Eltern. Krankmeldungen, Informationen und Beratungen, Klassenplanungen, Fahranträge, Zeugnisse oder der vergessene Turnbeutel – bei dem 34-Jährigen laufen alle Fäden zusammen. „Hier ist immer viel zu tun“, sagt
Marchlewski.
Das geht schon morgens los, wenn Eltern anrufen und beispielsweise ihr Kind krankmelden. Aber auch Fragen zu Fahranträgen, zur Mensa und neuerdings auch zu den Corona-Regeln muss er dann beantworten. In den Pausen stehen die Schüler oft vor seinem Büro Schlange. Sie fragen nach Formularen oder Zeugniskopien – aber manchmal wollen sie auch einfach nur reden. „Für viele bin ich da eine verlässliche Anlaufstelle“, sagt Marchlewski und lacht. „Ich bin ja bis zum Nachmittag hier.“
Sekretariat ist Visitenkarte der Schule
Aber auch Angelegenheiten, die nicht direkt mit dem Schulalltag zu tun haben, regelt er. Ob Behörden, Handwerker, Lieferanten oder ehemalige Schüler – fast allen kann er helfen. Da wird auch schon mal der Sportbeutel eines Schülers an der Schuleingangstür von den Eltern übergeben und dann von Marchlewski direkt in die Klasse gebracht. „Aufgrund der Corona-Regeln dürfen Eltern nicht mehr ins Schulgebäude, dann mache ich das eben“, erklärt Marchlewski. Solche Hilfen sind für ihn selbstverständlich.
Grundvoraussetzungen für einen Schulsekretär sind eine gute Organisation, Freundlichkeit und Präsenz. Denn das Büro ist die Visitenkarte der Schule. So gehört es dazu, an Infotagen gemeinsam mit den Gymnasiallehrern die künftigen Schüler über die Möglichkeiten im Gymnasialzweig zu informieren. Da unterstützt Marchlewski die Pädagogen beim Gang durch die Schülerreihen und berät auch dort schon mal den einen oder anderen Interessierten.
Verwaltung in der Schule ist anders als im Betrieb
Er mag seinen Job – auch wenn er als Sekretär manchmal Prellbock zwischen Schule und Außenwelt oder zwischen Schülern und Lehrern ist – und es dann auch schon mal stressig wird. „Es gab bisher nur ganz wenige Situationen, wo ich auch mal etwas direkter werden musste“, sagt Marchlewski.
Kai Marchlewski hat viel Kontakt zu den Schülern. Manchmal stehen sie
vor seinem Büro Schlange. Quelle: Patricia Oswald-Kipper
Doch auch nach Schulschluss sitzt Marchlewski oft noch in seinem Büro. Da werden die vom Gymnasialzweigleiter beauftragten Zeugnisse geschrieben und kopiert oder Fahr- und Mensaanträge bearbeitet und weitergeleitet, die neuen Oberstufenklassen in Exceltabellen zusammengestellt oder Papiere für Nachteilsausgleiche für Schüler mit Beeinträchtigungen angefertigt.
Er habe erst in den Job reinwachsen müssen, sagt der gelernte Bürokaufmann. „Schulverwaltung ist schon etwas anderes als die Organisation in einem Betrieb.“ Mittlerweile kenne er sich aber bestens aus, sagt er. Bei der Stadt hatte er sich vor acht Jahren zunächst auf die damalige Teilzeitstelle im Schulsekretariat der KGS beworben. Aus den täglichen vier Stunden ist inzwischen eine Vollzeitstelle geworden. „Ich habe nach und nach weitere Stunden bekommen, die kein anderer wollte“, sagt Marchlewski.
Einziger Mann in Schulsekretariaten
Er ist der einzige Mann in den Sehnder Schulsekretariaten. Und fast alle Frauen in diesem Job arbeiten Teilzeit und schließen mittags ihr Büro ab. Als einziger Mann im Sekretariat im damaligen K-Zweig (Haupt- und Realschule) sei es anfangs nicht so leicht gewesen. „Ich habe mich oft wie der Assistent der Sekretärinnen gefühlt.“ Bei den Eltern sorgt die männliche Stimme am Sekretariatstelefon immer noch regelmäßig für Verwirrung. „Es kommt schon vor, dass die Anrufer mich für einen Lehrer halten.“
Mitunter kommen auch mal Haupt- und Realschüler zu ihm, statt ihr eigenes Sekretariat anzusteuern. „Das freut mich schon, denn dann scheint meine Arbeit gut zu sein“, sagt Marchlewski.
In Schulen wird überwiegend halbtags gearbeitet
In den Sekretariaten der Grundschulen und der Kooperativen Gesamtschule (KGS) in Sehnde sind insgesamt zehn städtische Verwaltungskräfte beschäftigt. Laut dem städtischen Fachdienstleiter Wolfgang Bruns bewerben sich auf freie Stellen in den Schulsekretariaten fast ausschließlich Frauen. „Das liegt wahrscheinlich daran, dass es sich dabei überwiegend um Halbtagsstellen handelt“, meint Bruns. Nur in der KGS sei durch den Ganztagsbetrieb mehr Verwaltungspersonal gefordert. Da müsse die Stadt auch nachmittags Sprechstunden in den Sekretariaten gewährleisten, deshalb gebe es dort ein größeres Stundenkontingent.
Auch in anderen Bereichen dominieren in Sehnde noch traditionelle Rollenbilder. So haben in den städtischen Kindertagesstätten Männer bisher kaum Zugang zu Berufen wie Erzieher oder Sozialassistent gefunden.
Anders sei es mittlerweile auf dem städtischen Bauhof, dort seien mittlerweile einige Frauen tätig. Die Verwaltung sei zur Gleichstellung verpflichtet, sagt Bruns. Bei einer Einstellung sei jedoch immer die fachliche Eignung das ausschlaggebende Kriterium.
HAZ vom 14.10.2020
Trotz Ferien: Drei neue Corona-Fälle an der KGS
68 Schüler und elf Lehrer müssen in Quarantäne / Zwei Geschwisterkinder aus Klasse fünf und ein Schüler aus Jahrgang elf erkrankt
Von Oliver Kühn
Auch auf dem Außengelände der KGS Sehnde halten sich die allermeisten Schüler
an die Maskenpflicht. Foto: Janna Silinger (Archiv)
Mit Beginn der Herbstferien hat die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde noch einmal eine Hiobsbotschaft hinnehmen müssen: In der Klasse fünf am Gymnasialzweig sind zwei Schüler positiv auf Coronavirus getestet worden, in der Einführungsphase des elften Jahrgangs ein Schüler. 68 Schüler und elf Lehrkräfte sind betroffen, die sich nun trotz der freien Zeit in Quarantäne begeben müssen – bei einigen fällt damit auch der Urlaub wie etwa in Dänemark ins Wasser.
Zustand ist belastend
In der fünften Klasse sind nach Angaben von Schulleiterin Sandra Heidrich zwei Geschwisterkinder mit dem Coronavirus infiziert. Deshalb müssen 26 weitere Mitschüler sowie eine Lehrerin ihre Außenkontakte komplett einstellen. In der elften Klasse sind durch den erkrankten Schüler 42 weitere Klassenkameraden sowie zehn Lehrkräfte betroffen. Alle müssten nun je nach dem Datum ihres letzten Kontakts mit den Infizierten für 14 Tage in häusliche Quarantäne.
Diese ist teils sehr belastend: Die Betroffenen müssen etwa Mahlzeiten getrennt und in Abstand zur Familie einnehmen, auch enger Kontakt zu den übrigen Familienmitgliedern soll vermieden werden. Darüber hinaus dürfen Betroffene in dieser Zeit keinen Besuch empfangen. Heidrich ist nur froh, dass die jüngsten Fälle in die Herbstferien fallen: „So haben wir wenigstens keinen Unterrichtsausfall.“
Damit ist es an der KGS laut Heidrich bislang viermal zu Ansteckungen mit dem Coronavirus gekommen. Insgesamt sechs Schüler seien infiziert worden, darunter teils Geschwister. Am 12. September war der bislang letzte positive Fall gemeldet worden. Ein Schüler der Q1 (Qualifikationsphase vor dem Abitur) hatte sich infiziert, jedoch umsichtig gehandelt, als er die Krankheitssymptome bemerkte und sowohl die Schule als auch seinen Sportverein TVE Sehnde informierte. Nur ein Lehrer und 15 Mitschüler mussten in Quarantäne.
Die ersten beiden Corona-Fälle an der Gesamtschule waren am 4. September gemeldet worden. Beide Infizierte kamen aus einer Familie. 100 Schüler und Lehrer mussten daraufhin in eine zweiwöchige Quarantäne. „Das wird wohl immer wieder mal passieren“, sagt die Direktorin und denkt schon an die Zukunft mit der beginnenden kalten Jahreszeit. Die Einschätzung dürfte realistisch sein, ist die KGS Sehnde mit fast 1800 Schülern doch eine der größten weiterführenden Schulen des Landes.
Mit professioneller Gelassenheit
Derzeit spielen der Schule die Herbstferien in die Hände, weil kein Unterricht ausfällt. Während der normalen Schulzeiten habe man den ausfallenden Präsenzunterricht mit Fern- und Vertretungsunterricht aufgefangen. „Das ist für alle eine Herausforderung, für Schüler, Lehrer und Eltern“, betont Heidrich. Doch die KGS und ihre Akteure hätten sich längst auf die ungewöhnliche Corona-Zeit eingestellt, alle Abläufe seien bekannt und alle seien informiert – sogar in den Ferien sei die Schule per Handy stets erreichbar. Heidrich wünscht sich von allen weiterhin eines: „Wir sollten damit mit professioneller Gelassenheit umgehen.“
Sehnde News vom 08.10.2020
Neuer Bauwagen für die KGS
Die KGS Sehnde hat am Mittwoch, 07.10.2020, einen neuen Bauwagen bekommen. Das ist trotz der vielen Baumaßnahmen an der KGS doch etwas besonderes. Denn es handelt sich dabei um einen Wagen für die Schüler. Das fabrikneue graue Modell ist am Vormittag gegen 10 Uhr von der Firma Weiro (Weisig Maschinenbau GmbH) aus Dehnsen in Sehnde bei der KGS angekommen.
Mit dem Lastzug kam der Wagen von Weiro nach Sehnde – Foto: JPH
Spende von drei Sponsoren
Der neue Bauwagen ist gespendet worden als Ersatz für das in die Jahre gekommene Modell auf dem Schulhof, aus dem die Spiele für die 5. und 6. Klassen ausgegeben werden. Seit dem Brand der KGS stand der alte Wagen daher zur Disposition. Nun haben sich der Verein „Gemeinsam für Sehnde“ und die Volksbank Lehrte Stitung mit dem Förderverein der KGS zusammengetan und für eine Nachfolge mit einem brandneuen Modell der Firma Weiro gesorgt.
Nun muss der Wagen noch ausgerüstet werden – Foto: Privat9
Umladen am Baubetriebshof
Nachdem der Weiro-Lastzug von Matthias von Oesen mit insgesamt drei Bauwagen auf der B 65 vorgefahren war, stellte sich heraus, dass das Abladen am Tor zur B 65 mit dem Stapler des Bauhofes nicht erfolgen konnte. Daher fuhr von Oesen mit seinem Zug weiter zum Baubetriebshof, wo ein größerer Stapler verfügbar war. Danach kam der Anhänger von dort zurück zur KGS, wo er nun auf seine neue Aufgabe wartet. Die 8. Klassen werden ihn dann unter Leitung von Rüdiger Streilein, Fachbereichsleiter Sport/Freizeit/Ganztag der KGS und Initiator der Aktion, rechtzeitig zum Schulstart nach den Herbstferien einsatzbereit gemacht haben.
HAZ vom 30.09.2020
Bau für Sehndes Turnhallen beginnt
An der Chausseestraße rollen die ersten Bagger: Unternehmen hat mit Erdarbeiten begonnen
Von Katja Eggers
Das Bauvorhaben ist derzeit Sehndes teuerstes Projekt. Foto: Katja Eggers
An der Chausseestraße ist der Startschuss für Sehndes derzeit teuerstes Bauprojekt gefallen: Seit Montag sind dort die ersten Bagger vor Ort, um mit den Erdarbeiten für zwei moderne Turnhallen zu beginnen. Die Kosten dafür schlagen mit rund 18,6 Millionen Euro zu Buche. Der Neubau ersetzt die im Juni 2016 abgebrannte Turnhalle an der Waldstraße und langfristig auch die beiden maroden Turnhallen an der Feldstraße.
Das Projekt hatte eine lange Vorlaufzeit. Die Stadt plante ausführlich, der Grundstücksankauf hatte sich immer wieder verzögert. „Die Baugenehmigung liegt nun vor, wir dürfen jetzt offiziell starten“, sagt Sehndes Bürgermeister Olaf Kruse. Das zuständige Bauunternehmen ist am Montag bereits mit zwei Baggern auf der Fläche angerückt. Im nächsten Schritt beginnen die Bagger mit den Boden- und Gründungsarbeiten für die Fundamente.
Firma betreibt Hallen 20 Jahre
Für den Bau der Hallen hatte die Stadt das Bauunternehmen Goldbeck aus Bielefeld beauftragt. Der Vertrag mit der Stadt sieht zudem vor, dass Goldbeck die Hallen auch 20 Jahre lang betreibt und dafür von der Stadt 5 Millionen Euro erhält. Gebaut werden die Hallen nach den Plänen des Braunschweiger Architektenbüros Schulitz. Es sollen eine Vierfeldhalle mit 399 und eine Zweifeldhalle mit 99 Tribünenplätzen entstehen. Im Obergeschoss sind ein Sporttheorie- und ein Gymnastikraum, eine Teeküche und eine Cafeteria vorgesehen. Zudem soll die neue Halle eine Kletterwand und eine Fußbodenheizung bekommen.
Für die Übergabe an die Stadt wurde der 30. November nächsten Jahres anvisiert. „Wir müssen sicherstellen, dass die Hallen im zweiten Schulhalbjahr 2021/2022 in den Stundenplänen eingeplant werden können“, betont Kruse. Das sei ein sportlicher Zeitplan. Sehndes Bürgermeister hofft jedoch, dass das Bauunternehmen die zeitliche Verzögerung wieder aufholt.
Denn die vorbereitenden Maßnahmen hätten eigentlich schon im Juli beginnen sollen. Es kam jedoch zu sechs- bis achtwöchigen Verzögerungen. Grund: Die Stadt hatte zuvor für 33.000 Euro erst noch den Boden sondieren lassen. Unter dem Baufeld für die beiden geplanten Turnhallen wurden wertvolle archäologische Funde wie seinerzeit bei den Vorbereitungen von Sehndes Neubaugebiet Kleines Öhr vermutet. Dort waren vor drei Jahren Rennöfen aus der Eisenzeit entdeckt worden. Die Erschließung und Vermarktung hatte sich um Monate verzögert.
So soll der neue Hallenkomplex aussehen. Foto: Katja Eggers
Keine weiteren Sondierungen
Laut Kruse waren auf dem Baufeld an der Chausseestraße aber keine solchen wertvollen Funde entdeckt worden. Es habe zwar drei sogenannte Verdachtspunkte gegeben. „Eine weitere Verfolgung ist aber nicht notwendig gewesen.“ Bei diesen Verdachtspunkten hatte es sich unter anderem um Erdverfärbungen gehandelt, die Aufschluss über mögliche Siedlungsspuren hätten geben können. „Der Boden wirkte dort schwarz und rußig – ein Zeichen für einen möglichen Ofen“, sagt Kruse. Eine Archäologin hatte sich die Punkte zusammen mit der Region angesehen und dann entschieden, dass keine tiefergehenden Sondierungen nötig sind.
Die Sondierungsarbeiten auf der Fläche des geplanten Gewerbegebietes Sehnde-Ost am Borigring entlang der Kommunalen Entlastungsstraße sind ebenfalls abgeschlossen. Auch dort hatte es Siedlungsfunde gegeben – und zwar so viele, dass die Region die Untersuchungen ausgeweitet hatte. Dies führte dann zu monatelangen Verzögerungen. „Aber auch dort sind keine weiteren Sondierungen nötig gewesen“, sagt Kruse.
HAZ vom 25.09.2020
Schüler erhalten iPads
Die Stadt Sehnde wird Schülern aus finanzschwachen Familien mobile Endgeräte zur Verfügung stellen. Vorgesehen sind insgesamt 80 iPads und 60 Notebooks. Das Geld dafür kommt zum größten Teil vom Bund.
80 Schüler der KGS Sehnde sollen iPads erhalten. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Fast 90 000 Euro erhält Sehnde aus dem von der Berliner Koalition beschlossenen Sofortprogramm zur Beschaffung von mobilen Endgeräten für Schüler. Die Stadt stockt die Summe noch um 15 000 Euro auf und will davon 80 iPads und 60 Notebooks sowie drei Server kaufen. Die Aufträge sind laut Fachdienstleiter Wolfgang Bruns bereits erteilt.
Das Programm des Bundes umfasst insgesamt 500 Millionen Euro, die Länder geben noch einmal 50 Millionen Euro dazu. Auf Niedersachsen entfallen 47 Millionen Euro, die vom Land mit 4,7 Millionen Euro ergänzt würden, teilt die Landtagsabgeordnete Silke Lesemann (SPD) mit.
Unterricht findet online statt
Mit dem Geld sollen Schüler unterstützt werden, in deren Familien weder ein Tablet noch ein Notebook vorhanden ist. „In den letzten Monaten musste Schulunterricht vielfach online stattfinden“, sagt Lesemann. Dafür bräuchten alle Schüler die entsprechende technische Ausrüstung. Deshalb begrüßt sie die Bewilligung des Fördergeldes für Sehnde ebenso wie der Bundestagsabgeordnete Matthias Miersch (SPD).
Die iPads sind nach Angaben von Bruns für die KGS-Schüler gedacht, die Notebooks für Grundschüler. Er gehe davon aus, dass die 140 Geräte ausreichen werden, um den Bedarf zu decken. Die Stadt habe drei Vergleichsangebote eingeholt, obwohl auch eine direkte Erteilung des Auftrags möglich gewesen wäre: „Das Land hat wegen Corona Vergabeerleichterungen beschlossen“, erklärt Bruns dazu.
Die Bestellung sei zwar bereits erfolgt, aber noch sei unklar, wann die Geräte geliefert werden. „Wir werden nicht die einzigen Interessenten sein – diese Produkte sind zur Zeit stark nachgefragt“, meint der Fachdienstleiter. tb
HAZ vom 14.09.2020
15 Schüler und ein Lehrer müssen in Quarantäne
Coronainfektion an der KGS: Auch Handballer des TVE Sehnde betroffen / Eltern üben Kritik am Gesundheitsamt
Von Oliver Kühn
Der jüngste Coronafall im zwölften Jahrgang ist die dritte bestätigte Infektion an der KGS Sehnde. Foto: Janna Silinger (Archiv)
Aufatmen in der Kooperativen Gesamtschule Sehnde: Nachdem am Freitagabend eine erneute Corona-Infektion bei einem Schüler bestätigt wurde, hieß es am Sonntag noch, dass die betroffenen Kurse und deren Lehrer des Q1-Jahrgangs (Qualifikationsphase vor dem Abitur) am Montag in Quarantäne müssen. Doch heute hat das Gesundheitsamt der Region Hannover weitgehende Entwarnung gegeben. Nur ein Lehrer und 15 Schüler eines Kurses müssen zu Hause bleiben.
„Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davongekommen“, resümiert Gymnasialzweigleiter Markus Dippel. Doch auch die 2. Herren-Handballmannschaft des TVE Sehnde war betroffen – dort trainiert der KGS-Schüler mit. Inzwischen häuft sich die Kritik an den Zuständen im Gesundheitsamt.
Schüler war nur in einem Kurs
Der infizierte Schüler aus der Qualifikationsphase sei nur am vergangenen Montag in der Schule gewesen und dort auch nur in einem Kurs, erläutert Dippel. Der restliche Jahrgang dürfe deshalb ab Dienstag wieder in den Unterricht kommen. Das gilt aber nur, sofern sie auch keinen privaten Kontakt zu dem Schüler hatten oder etwa in einem Verein – doch genau davon ist der TVE Sehnde betroffen.
Handballer lassen sich testen
Der Schüler habe am Dienstag vergangener Woche noch am Training der 2. Herren teilgenommen und am Mittwoch Symptome gezeigt, sagt der Vereinsvorsitzende Ralf Marotzke. Daraufhin hätten sich am Freitag alle rund 20 Trainingspartner, die wie vorgeschrieben auf einer Liste erfasst waren, zum Flughafen nach Langenhagen begeben und sich dort testen lassen.
Auch seine Tochter habe als Jugendleiterin Kontakt zu dem Schüler gehabt. Am Sonntag habe sie aber vom Gesundheitsamt per App die Nachricht erhalten, dass ihr Test negativ ausgefallen sei. „Bisher gibt es nach meiner Kenntnis keine weitere Infektion.“ Insgesamt gingen die Schüler sehr verantwortungsbewusst mit ihren Kontakten sowie mit den Informationen um, die von der Schulleitung verbreitet würden, lobt Dippel: „Wir sind sehr zufrieden.“ Das hatte auch die Stadt am Sonntag hervorgehoben. Der betroffene Schüler habe „vorbildlich und äußerst umsichtig gehandelt“.
Unterdessen äußert der Schulausschussvorsitzende Sepehr Sardar Amiri (CDU) scharfe Kritik am Gesundheitsamt. „Bescheide sind lückenhaft und zugesagte Tests mit mobilen Teststationen werden nicht durchgeführt.“ Dies betreffe die beiden ersten Fälle Anfang des Monats. Das Gesundheitsamt sei offenbar überfordert und überlastet, auch eine direkte Kommunikation sei laut Elternschaft nicht möglich. „Die betroffenen Eltern fühlen sich im Stich gelassen“, zieht Amiri Bilanz.
Eltern kritisieren: „Chaos“
Viele der betroffenen Eltern seien inzwischen verzweifelt und berichteten von „chaotischen Zuständen und fragwürdigen Vorgehensweisen des Gesundheitsamtes“ – etwa von Telefonanrufen abends um 21.30 Uhr mit dem Hinweis, man wolle nun spontan für einen Test vorbeikommen.
„Ich fordere das Gesundheitsamt auf, umgehend mit den Eltern Kontakt aufzunehmen und auch ein besseres Krisenmanagement. So kann das nicht weitergehen“, moniert Amiri.
HAZ vom 13.09.2020
Kooperative Gesamtschule hat erneut einen Corona-Fall
An der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde gibt es einen erneuten Corona-Fall. Ein Schüler sei positiv auf das Virus getestet worden, hat die Stadt am Sonntag mitgeteilt. Jetzt müssen der gesamte Jahrgang Q1 (Qualifikationsphase vor dem Abitur) sowie die Lehrer in Quarantäne.
Von Oliver Kühn
An der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde gibt es einen erneuten Corona-Fall. Am Freitagabend sei die Schulleitung über das positive Testergebnis eines Schülers der Q1 (Qualifikationsphase vor dem Abitur) informiert worden, teilte Stadtsprecherin Ines Raulf am Sonntag mit.
Als Vorsichtsmaßnahme bleiben die Schüler des gesamten Jahrgangs sowie die betroffenen Lehrkräfte am Montag zu Hause und gehen ins Homeschooling. Nach den aktuellen Informationen bestehe kein Zusammenhang zu den Corona-Infektionen der vergangenen Woche. „Es hat mit großer Wahrscheinlichkeit keine Übertragung während der Schulzeit stattgefunden“, sagte Raulf.
Der betroffene Schüler habe am Montag, 7. September, das letzte Mal am Präsenzunterricht teilgenommen. Er habe jedoch vorbildlich und äußerst umsichtig gehandelt, als er Mitte der Woche Krankheitssymptome bemerkte habe, teilt die Stadtsprecherin mit. Der vorsorglich gemachte Corona-Test sei schließlich positiv ausgefallen. Die Schulleitung habe darüber noch am Freitagabend die betroffenen Kurse, den kompletten Jahrgang, die Eltern sowie die Lehrkräfte über das schulinterne Informationssystem benachrichtigt.
Gesundheitsamt untersucht Fälle
Am Montag rechnet die Schulleitung mit einer Rückmeldung des Gesundheitsamtes zum weiteren Vorgehen. Erst danach könne genau mitgeteilt werden, wie viele Personen konkret von Quarantänemaßnahmen betroffen seien, sagte Raulf. Diese sind teils sehr belastend: Die Schüler und Lehrer müssen etwa Mahlzeiten getrennt und in Abstand zur Familie einnehmen, auch enger Kontakt zu den übrigen Familienmitgliedern soll vermieden werden. Darüber hinaus dürfen Betroffene in dieser Zeit keinen Besuch empfangen.
Dagegen endet die Quarantäne für die betroffenen Jahrgänge nach den ersten beiden bestätigten Corona-Infektionen am Montag beziehungsweise Dienstag. Maßgeblich sei dafür das Datum des letzten möglichen Kontaktes, also der letzte Schultag, an dem die Infizierten noch im Unterricht waren. Die Vorsichtsmaßnahmen scheinen gegriffen zu haben. „Nach unseren Informationen ist bisher niemand aus diesen Gruppen positiv getestet worden“, so Raulf.
47 Corona-Fälle an 36 Schulen
Die ersten beiden Corona-Fälle an der KGS waren am Freitag, 4. September, gemeldet worden. Wie sich herausstellte, kamen beide Infizierte aus einer Familie. 100 Schüler und Lehrer mussten daraufhin in eine zweiwöchige Quarantäne. Betroffen waren zwei Klassen der Sekundarstufe I, zudem die Personen in verschiedenen Kursen, zu denen die beiden klassenübergreifend Kontakt hatten. Seit dem Schulstart nach den Sommerferien sind dem Gesundheitsamt der Region Hannover bis Freitagnachmittag 47 Corona-Infektionen an 36 Schulen sowie acht Infektionen an acht Kindertagesstätten gemeldet worden.
HAZ vom 11.09.2020
Staatssekretärin weiht das „W“ ein
Anbau der Kooperativen Gesamtschule eröffnet / 7,5 Millionen Euro Kosten für 14 Klassen- und drei Musikräume
Von Oliver Kühn
Symbolische Eröffnung: Schulleiterin Sandra Heidrich, Architekt Ekkehard Vogt, Staatssekretärin Gaby Willamowius und Bürgermeister Olaf Kruse (von links) schneiden das grüne Band durch. Foto: Oliver Kühn
„Bauteil W“ – so lautet ganz nüchtern die offizielle Bezeichnung für den neuen Anbau der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde. Es ist ein hochmodernes Gebäude für 7,5 Millionen Euro mit 14 Unterrichts- und drei Musikräumen. Der Buchstabe bezieht sich eigentlich auf den Standort am Wäldchen Papenholz und der Waldstraße. Doch unter den Schülern gibt es schon einen Running-Gag: Das „W“ steht für „weil es dort sowieso brennt“ – eine Anspielung auf eines der beiden Großfeuer an der KGS. Denn pikanterweise hat erst die vor vier Jahren abgebrannte Turnhalle die Schulerweiterung an diesem Standort ermöglicht. Bei der Einweihung am Mittwoch mit Staatssekretärin Gaby Willamowius vom Kultusministerium gab es nur lobende Worte zu hören.
„Lernen soll Spaß machen“, sagte Bürgermeister Olaf Kruse bei dem kleinen Festakt, der wegen der Corona-Pandemie draußen und mit Alltagsmaske stattfand. Mit dem Neubau sei die Campussituation für die rund 1700 Schüler der KGS – eine der größten weiterführenden Schulen Niedersachsens – mit der Mensa im Mittelpunkt vervollständigt worden. Dass man nun eine modern ausgestattete Schule mit mehr Raum zum Lernen habe, statt in Containern, freute auch Schülersprecher Massi Husen. „Sie sieht schön aus“, sagte er zur Schule. Sein Teamkollege Taylor Hoare nahm den Spaß um das „W“ auf und artikulierte seine Meinung mit einem Wortspiel: „Die KGS ist eine Schule, die für ihre Schüler brennt.“
Lernen soll Spaß machen
Die Bedeutung des „Faktors Raum“ unterstrich auch die Staatssekretärin Gaby Willamowius. „Hier ist es möglich, eine neue Lust am Lernen zu schaffen oder die Lernfreude zu erhalten.“ Damit sind vor allem die sogenannten Cluster mit ihrem offenen Grundriss gemeint, die offene Lernbereiche auf den Fluren ermöglichen. Aber auch der Musiktrakt verfügt über ein Highlight: Die Glaswand eines Raums kann für Open-Air-Konzerte nach außen zum Papenholz hin geöffnet werden. Der Bau sei sinnvoll und nachhaltig geplant, lobte Willamowius. So sei die Erweiterung ohne Baumfällungen im Papenholz gelungen, auch dass eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach machbar ist, sei zukunftsgerichtet.
Marathonsitzungen bei Planung
Die Anlage passe zu einer Schule, die bereits mehrfach als Umweltschule ausgezeichnet worden sei. Außerdem habe die Einrichtung mit dem Selbstlernzentrum ein herausragendes System geschaffen und mit dem Projekt „Schüler helfen Schülern“ mit ausgebildeten Mentoren Vorbildcharakter. Auch Architekt Ekkehard Vogt, der schon vor 15 Jahren die Mensa entworfen hat, ist begeistert: „Das ist hier eine fantastische Situation mit dem Papenholz auf der anderen Seite.“
Dafür haben alle Beteiligten zahlreiche, oft bis zu sechs Stunden lange Marathonsitzungen absolviert, um die Einrichtung von der digitalen Ausstattung bis zum Lichtschalter abzustimmen. „Wir haben 56 Protokolle“, verdeutlichte Schulleiterin Sandra Heidrich. In dem Neubau sei Projektarbeit und selbstständige Lernen nun noch besser möglich.
Bis dahin sei es ein langer Weg gewesen, wie Bürgermeister Kruse verdeutlichte. Erste Überlegungen seien bereits vor fünf Jahren angestellt worden. Erst der dramatische Brand der Turnhalle an der Waldstraße im Juni 2016 – der zweite Großbrand nach dem Feuer im O-Trakt im März 2015 – habe neue Möglichkeiten eröffnet und „den Weg für diesen Standort frei gemacht“.
Doch dann dauerte es noch zwei Jahre bis zum Bauantrag. Im Februar vergangenen Jahres konnte dann schließlich mit dem Bau begonnen werden, der in den Sommerferien endgültig fertig wurde. Und das schnieke Gebäude soll auch ein bisschen Imagepflege leisten. „Wir hoffen, dass der Ruf unserer Schule nicht mehr von Sachschäden bestimmt wird“, sagte Schülersprecher Husen mit einem Augenzwinkern.
HAZ vom 09.09.2020
Infizierte KGS-Schüler kommen beide aus einer Familie
Die Nachricht von der Corona-Infektion zweier KGS-Schüler in Sehnde hat viel Wirbel verursacht. Jetzt wurde bekannt: Die beiden Infizierten kommen beide aus einer Familie. Unterdessen plant die Schulleitung nun auch Unterricht für die rund 70 Schüler, die in Quarantäne geschickt wurden.
Die meisten Schüler der KGS Sehnde halten sich an die Maskenpflicht, die auf dem gesamten Schulgelände gilt – auch im Außenbereich. Quelle: Janna Silinger (Archiv)
Seit Montag stehen an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde die Telefone nicht mehr still. Die Nachricht von zwei mit dem Coronavirus infizierten Schülern und rund 100 weiteren Schülern und Lehrern in Quarantäne hat zu vielen Nachfragen geführt.
Wie Regionssprecherin Sonja Wendt jetzt mitteilte, sind die beiden Infizierten Geschwister. Sie sind in unterschiedlichen Jahrgängen des Sekundarstufe I an der KGS. Die beiden Schüler hätten sich im familiären Umfeld infiziert, so Wendt weiter. Die Schulleitung hat seitdem viele Fragen von Eltern und Schülern zu beantworten. Auch der Unterricht muss umorganisiert werden. Weil außer rund 70 Jungen und Mädchen aus zwei Schulklassen und Kursen auch mehr als zehn Lehrer mit den infizierten Schülern Kontakt hatten, mussten auch sie in Quarantäne geschickt werden. Die Pädagogen fallen auch in anderen Klassen aus, daher musste der Stundenplan angepasst werden.
Über eine Vertretungsregelung könne der Unterricht in den anderen Klassen weitestgehend aufrechterhalten werden, sagte Schulleiterin Sandra Heidrich. Zudem sollen die Schüler in Quarantäne demnächst Unterricht im Homeschooling bekommen. „Wir sind gerade dabei, das zu organisieren“, sagt Heidrich. Die KGS-Leiterin hatte schon am Freitag, nach Bestätigung der beiden Infektionen, zusammen mit dem Sehnder Bürgermeister schnell die notwendigen Schritte eingeleitet. Schüler und Eltern wurden informiert. Sandra Heidrich nimmt den momentanen Trubel gelassen. „Wir werden auch diese Herausforderung meistern“, sagt sie.
Über die Infektion der zwei KGS-Schüler wird mittlerweile auch in den sozialen Netzwerken diskutiert. Dabei fragen sich einige, ob die betroffenen Schüler etwa in vollen Schulbussen noch andere angesteckt haben könnten und ob sie nicht früher hätten zu Hause bleiben können.
Laut Sehndes Stadtsprecherin Ines Raulf prüft das Gesundheitsamt der Region sämtliche Kontakte. Zudem hätten sich weder die Schule noch die Betroffenen etwas vorzuwerfen. Die Schüler seien sogar schon beim ersten Verdacht auf eine Corona-Infektion in der vergangenen Woche zu Hause geblieben, sagt Raulf.
Bei der Stadt gibt es laut der Stadtsprecherin zu dem Thema momentan noch keine Anfragen. Auch der Einkaufsservice für Familien in Quarantäne wurde bisher noch nicht nachgefragt. Interessierte können sich dafür weiter per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden. pos
HAZ vom 07.09.2020
Zwei Corona-Fälle an der KGS: Rund 100 Schüler und Lehrer müssen in Quarantäne
An der Kooperativen Gesamtschule Sehnde haben sich zwei Corona-Verdachtsfälle bestätigt. Die Schulleitung reagiert schnell: Rund 100 Schüler der zwei betroffenen Jahrgänge und ihre Lehrer müssen in Quarantäne.
Von Patricia Oswald-Kipper
Rund 1700 Schüler besuchen die KGS. Nun gibt es die ersten zwei Corona-Fälle. Foto: Janna Silinger (Archiv)
Die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde hat ihre ersten Corona-Fälle: Das Gesundheitsamt der Region Hannover bestätigte am späten Freitagnachmittag zwei Infektionen.
Seitdem arbeitet die KGS im Krisenmodus. „Dank der guten Vorarbeit und der strengen Regeln müssen sich bisher nicht ganze Jahrgänge in Quarantäne begeben“, sagt Schulleiterin Sandra Heidrich. Die KGS hatte sich auf dem Schulgelände für eine generelle Maskenpflicht ausgesprochen, die nur in den Unterrichtsräumen am Sitzplatz ausgesetzt wurde.
Klassen der Sekundarstufe I
In Quarantäne müssen deshalb lediglich die Infizierten und direkte Kontaktpersonen. Betroffen sind die beiden Klassen der infizierten Schüler in der Sekundarstufe I, zudem die Personen in verschiedenen Kursen, zu denen sie klassenübergreifend Kontakt hatten.
Alle betroffenen Schüler und ihre Familien wurden am Freitagnachmittag informiert, ebenso die Lehrer, die mit den beiden Infizierten in Kontakt standen. Rund 100 Personen sind betroffen. Sie alle müssen nun für zwei Wochen in häusliche Quarantäne.
Heidrich: „Sind gut vorbereitet“
Die Schulleitung der KGS arbeitet in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und der Landesschulbehörde zusammen. Dabei werden nicht nur betroffene Kontaktpersonen ermittelt, die anschließend in Quarantäne geschickt werden, sondern an diese auch Handlungsrichtlinien weitergegeben. Das bedeutet auch viel Arbeit für die Schulleitung der KGS. Schulleiterin Sandra Heidrich ist dennoch zuversichtlich. „Auch wenn wir gehofft hatten, dass ein Quarantänefall nicht eintritt, sind wir aber gut vorbereitet und werden die Situation gemeinsam bewältigen.“
Sehndes Bürgermeister Olaf Kruse weist auf die Verhaltensrichtlinien bei Quarantäne hin, die nun einzuhalten sind. Die Quarantänemaßnahmen seien nicht unbedingt angenehm. Die Schüler müssten beispielsweise Mahlzeiten getrennt in Abstand zur Familie einnehmen und engen Kontakt zu den übrigen Familienmitgliedern meiden. Auch dürften sie momentan keinen Besuch empfangen.
Ob die von Quarantäne betroffenen Schüler im Homeschooling unterrichtet werden können, war am Sonntag noch unklar. Der Ausfall einiger Lehrer sei momentan aber personell noch gut abzufangen, berichtet Bürgermeister Kruse aus seinem Krisengespräch mit der Schulleitung.
Der Unterricht der übrigen Klassen der betroffenen Jahrgänge werde über eine Vertretungsregelung weitestgehend weiter stattfinden.
Bürgermeister Kruse lobt die Zusammenarbeit mit der Schule und den zuständigen Behörden. „Wir arbeiten da sehr gut zusammen.“ Er bittet die Sehnder allerdings noch einmal ausdrücklich, die Corona-Hygieneregeln einzuhalten, private Kontakte und Feiern einzuschränken und achtsam miteinander umzugehen. Den Familien, die nun in Quarantäne sind, bietet er seine Hilfe an. „Gern koordiniert die Stadtverwaltung Unterstützung für Einkäufe und Erledigungen“, sagt der Sehnder Stadtchef. Ehrenamtskoordinatorin Anja Hettling soll den Service managen.
Wer Hilfebedarf hat, meldet sich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
HAZ vom 28.08.2020
KGS-Schüler halten sich weitgehend an Maskenpflicht
Mund-Nasen-Schutz auch auf Außengelände / 1800 Jungen und Mädchen betroffen / Ermahnung von Busfahrerin / Angst vor erneutem Shutdown
Von Janna Silinger
Viele Schüler werden zum Schulstart auch mit dem Auto zur KGS gebracht. Andere kommen mit dem Rad oder zu Fuß.
An die Maskenpflicht halten sich fast alle. Foto: Janna Silinger
Es ist 7.47 Uhr, der erste Schultag nach den Sommerferien. Vor dem Haupteingang der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde herrscht dichtes Gedrängel. Die Schüler kommen mit dem Bus, zu Fuß und mit dem Rad, viele werden auch von ihren Eltern mit dem Auto gebracht. Doch fast alle halten sich an das oberste Gebot in diesem eingeschränkten Regelbetrieb: die Maskenpflicht. Zumindest auf dem Schulgelände, nur im Unterricht brauchen sie nicht getragen zu werden.
„Das Teil stinkt“
Denn in der Buslinie 373 Richtung Mehrum sehen ein paar Jungs das nicht ganz so eng. Kurz nach dem Einsteigen nimmt einer seine Maske vom Gesicht, stopft sie in die Hosentasche und grinst seinen Freund an. „Das Teil stinkt“, sagt er nur. Die beiden sitzen ganz hinten. Trotzdem wird die Fahrerin aufmerksam. Eine Durchsage ertönt. „Bitte denken Sie an den Mund- und Nasen-Schutz.“ Der Junge holt genervt die Maske aus seiner Hosentasche und zieht sie über das Kinn. Dann tippt er auf seinem Handy herum, bis er und sein Freund am Schulzentrum aussteigen.
Doch dieser Schüler scheint eine Ausnahme zu sein. Auffällig viele Kinder und Jugendliche tragen bereits auf der 200 Meter langen Strecke von der Haltestelle bis zum Haupteingang der KGS eine Alltagsmaske. „Dann muss man die nicht an der Hand baumeln lassen“, sagt ein zwölfjähriges Mädchen. Ihr Vater, der sie und den kleinen Bruder zur Schule bringt, trägt keinen Mund-Nasen-Schutz. Das hätten die Kinder selbst entschieden, sagt er. Obwohl sie keine Angst hätten, wie der Elfjährige versichert – weder vor Corona noch vor einem erneuten Shutdown. „Und eigentlich fände ich es gar nicht schlimm, wenn die Schule wieder ausfällt“, scherzt der Junge.
„Das geht nicht gut“
Da gehen die Meinungen jedoch auseinander. Ein elfjähriges Mädchen erzählt, dass es sich freue, endlich wieder Unterricht zu haben und ihre Freunde regelmäßig zu treffen. Doch sie mache sich auch Sorgen. „Die Zahlen gehen ja hoch, das geht nicht gut.“ Mit Sicherheit werde sich an der KGS irgendjemand infizieren, vermutet das Mädchen. Die Gesamtschule ist mit fast 1800 Schülern eine der größten weiterführenden Schulen des Landes.
Ihr Klassenkamerad Erik teilt diese Angst. „Wir haben schon so viel Unterricht verpasst. Wenn die Schule noch mal schließt, können wir das nie aufholen.“ Umso wichtiger sei es deshalb, sich an alle Hygieneregeln zu halten, finden die beiden.
„Wollt ihr mich verarschen?“
Die meisten Mitschüler scheinen das ähnlich zu sehen. Es gibt allerdings auch Ausnahmen. „Wollt ihr mich veraschen?“, ruft ein etwa zwölf Jahre alter Junge seinen drei Freunden zu, die sich beim Betreten des Geländes alle ohne zu zögern Masken aufsetzen. Einer der drei guckt den Jungen kurz ein wenig ungläubig an, deutet mit einer Kopfbewegung Richtung Eingang und sagt: „Das machen alle, Mann!“
Obwohl es einige durchaus nervt. Man bekomme schlecht Luft, sagen sie. Der zwölfjährige Philipp hat noch mit einem weiteren Problem zu kämpfen: Seine Brille beschlägt über der Maske ständig. „Da müsste sich irgendjemand mal was Kluges gegen einfallen lassen.“ Da hat die Redaktion einen Tipp: Brillengläser mit Spülmittel einreiben und trocknen lassen.
Um 7.58 Uhr hat sich das Gewusel vor dem Eingang ein wenig aufgelöst. Ein kleine Gruppe bewegt sich langsam auf das Gebäude zu. So, als wollte sie noch die letzten zwei Minuten der Ferien nutzen. „Meine Mutter hat gesagt, ich muss die Maske aufsetzen. Ein Anruf von der Schule, und es gibt richtig Ärger“, erzählt ein Mädchen und grinst. Ihre Freundinnen lachen. Dann setzen auch sie sich den Mund-Nasen-Schutz auf und betreten die Schule. Die Tür fällt still hinter ihnen ins Schloss.
Keine Maskenpflicht in Kohorten
An der KGS Sehnde herrscht die Maskenpflicht sowohl im Gebäude als auch auf dem Außengelände – auch auf dem öffentlichen Weg, der über den Campus führt. Das begründet die Schule damit, dass aufgrund der baulichen Strukturen und den etwa 1800 Schülern die räumliche Trennung in den Pausen nicht durchgängig möglich ist. Beim Unterricht in festen Lerngruppen, Kohorten genannt, dürfen die Schüler den Mund-Nasen-Schutz abnehmen.
HAZ vom 24.08.2020
Für zwei Schulen endet die Containerzeit
Grundschule Höver und KGS beziehen Neubauten / Kosten von 10,7 Millionen Euro
Von Oliver Kühn
In dem neuen Anbau der KGS an der Waldstraße werden 400 Schüler unterrichtet. Fotos: Oliver Kühn
Das neue Schuljahr wird für zwei Schulen und vor allem für die Schüler spannend: Die Grundschule Höver kann dann ihren neuen Anbau genauso in Beschlag nehmen wie die Kooperative Gesamtschule (KGS) – und damit enden auch die Jahre mit Containern. Die Neubauten sind nicht als traditionelle „Korridorschulen“ mit freien Fluren konzipiert, wie sie Architekt Ekkehard Vogt nennt. Beiden gemeinsam sind die sogenannten Lern-Cluster mit offenen und verbundenen Bereichen und „erlebbaren Fluren“, sagt Bürgermeister Olaf Kruse. Für die Region Hannover sei das ganz neu, erklärt Vogt. Fünf Monate habe die Region als Bauaufsicht für die Genehmigung des Konzepts gebraucht. Derzeit laufen die letzten Arbeiten für den Schulstart.
Campus mit Uni-Charakter
„Bauteil W“, So wird der dreigeschossige Neubau der KGS an der Waldstraße bezeichnet, der zusammen mit der Mensa im Mittelpunkt und dem Altbau einen Campus bildet. „Das hat Universitätscharakter“, findet Kruse. Auf dem ehemaligen Grundstück der vor vier Jahren abgebrannten Sporthalle sind für rund 7,25 Millionen Euro 14 Klassenräume und drei Musikräume entstanden. Allein die Ausstattung mit Mobiliar kostet die Stadt als Schulträger noch einmal 290 000 Euro.
Daneben stehen für Materialien für den Musikunterricht weitere 38 500 Euro im Haushalt bereit. Die Instrumente sind, wie etwa ein Flügel, teils schon geliefert. Erstmals kommen in dem Neubau sogenannte Medieninseln mit Computern zum Einsatz, statt Kreidetafeln gibt es Whiteboards mit Notenlinien.
Parkplatz auf Containerfläche
Freuen dürfte Schüler und Lehrer, dass nach rund zehn Jahren die meisten Container verschwinden. Dort werden Schulparkplätze eingerichtet. Nur die doppelstöckigen Container auf dem Altbaugelände würde Schulleiterin Sandra Heidrich für Sanierungen im Altbau gerne stehen lassen. „Es ist aber fraglich, ob die Bauaufsicht noch einmal zustimmt.“ Der Raumbedarf sei seit fünf Jahren bekannt gewesen, sagt Kruse, doch erst der Brand der Turnhalle 2017 habe neue Überlegungen nötig und die Neubaulösung möglich gemacht. Bei Bedarf ist sogar eine Erweiterung in Richtung Waldbad möglich. „Die Leitungen liegen schon“, verdeutlicht Kruse. Auch Photovoltaik sei auf dem Dach möglich, es gebe bereits entsprechende Planungen. Schulleiterin Sandra Heidrich ist restlos zufrieden: „Ich bin begeistert.“ Durch den offenen Grundriss könne man den Unterricht zu den Differenzierungsräumen öffnen und Lernzonen schaffen. Durch das Glas neben den Klassentüren werde diese Offenheit auch optisch verstärkt. Man könne rein und rausgucken und sei nicht so abgeschlossen. Mit möglichem Lärm auf den Fluren gebe es kein Problem. „Diese Situation haben wir jetzt schon im Altbau, außerdem ist hier die Oberstufe mit dem 12. und 13. Jahrgang untergebracht“, sagt Heidrich. Zwei Räume können mit einer verschiebbaren Trennwand etwa für Abitur-Prüfungen zusammengelegt werden.
[...]
HAZ vom 21.08.2020
Schulstart: KGS-Schüler müssen Mund-Nasen-Masken tragen
Eine allgemeine Maskenpflicht und die Registrierung von Besuchern: So bereitet sich die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde auf den Schulstart in der nächsten Woche vor. Die Vorgabe gilt im Gebäude und auf dem Schulhof – aber nicht im Unterricht.
von ok
An der KGS Sehnde gilt zum Schulstart eine Maskenpflicht für alle Schüler, Lehrer, Mitarbeiter und Besucher.
Quelle: Robert Michael/dpa
Am Donnerstag, 27. August, beginnt wieder die Schule – und dabei gelten wegen der Corona-Pandemie besondere Regeln. „Wir starten mit Szenario A, dem sogenannten eingeschränkten Regelbetrieb“, sagt Sandra Heidrich, Leiterin der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde. Mit rund 1800 Schülern ist sie eine der größten weiterführenden Schulen des Landes. Das bedeutet, dass wieder alle Schüler gemeinsam in ihren Klassen unterrichtet werden. Nach dem „Rahmenhygieneplan Corona Schulen“ des Landes Niedersachsen gibt es dabei strenge Vorgaben.
So besteht ab dem Schulstart auf dem gesamten Schulgelände eine Maskenpflicht – auch auf dem öffentlichen Weg, der über den Schulhof führt. Diese gilt in den Gebäuden und auf dem Außengelände für Schüler, Mitarbeiter und Besucher gleichermaßen. Denn aufgrund der baulichen Strukturen und der großen Zahl von Personen, die täglich in der Schule sind, sei es nicht möglich, auch in den Pausen eine durchgängige Trennung der Jahrgänge und Lerngruppen mit entsprechendem Mindestabstand umzusetzen, so Heidrich. Nur Schüler und Lehrer einer Lerngruppe dürfen im Unterricht die Masken abnehmen.
Besucher der KGS bittet die Schulleiterin, nur mit einem vorab vereinbarten Termin in die Schule zu kommen. Zudem müssen alle Besucher ihre Kontaktdaten sowie die Anwesenheitszeiten an der Pforte angeben. Damit mögliche Infektionsketten nach verfolgt werden können. „Daher ist der Zugang für Besucher nur über den Haupteingang auf dem Schulhof möglich“, sagt Heidrich. Nach der Anmeldung erhält jeder Besucher einen Besucherausweis, der für die Dauer des Besuchs gut sichtbar getragen werden muss.
HAZ vom 16.07.2020
Neuer Schulserver: So meistert die KGS den Corona-Shutdown
Der neue Schulserver Iserv hat die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde in Sachen Fernunterricht und Homeschooling in Corona-Zeiten einen großen Schritt vorangebracht. Über die Lernplattform kann kommuniziert und unterrichtet werden, egal, ob mit Computer, Tablet oder Handy – und das vermutlich auch im neuen Schuljahr.
Von Katja Eggers
Die KGS-Schüler nutzen den neuen Schulserver auch, um miteinander in Videokonferenzen zu kommunizieren. Foto: privat
Die Corona-Pandemie hat die Schulen vor massive Herausforderungen gestellt. Innerhalb weniger Tage musste von Präsenzunterricht auf E-Learning umgestellt werden. So manche Schule ist dabei mangels digitaler Ausstattung schnell an ihre Grenze gestoßen. Die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde hat die Herausforderung indes mit einem neuen Schulserver gemeistert: Eine Woche nach dem Corona-Shutdown hat die Stadt als Schulträger Iserv als neues Arbeitsmittel für fast 1700 Schüler und knapp 200 Lehrer in Betrieb genommen.
„Eine übergreifende Kommunikations- und Lernplattform hat uns vorher gefehlt“, berichtet KGS-Leiterin Sandra Heidrich. Die Schule hatte zuvor mit einem anderen System gearbeitet, das deutlich weniger Möglichkeiten bot und zudem schwieriger zu handhaben war. Über Iserv kann nun kommuniziert und auch unterrichtet werden. Es gibt Module für E-Mail, Instant Messaging, Kalender, gemeinsame Ordner, Aufgaben und Videokonferenzen.
Zugriff von überall möglich
Die Daten werden auf einem Server in der KGS gespeichert. Lehrer und Schüler haben von überall und jederzeit darauf Zugriff. „Dies war mit dem vorherigen System leider nicht möglich, da die Entwicklung stehen geblieben war“, erklärt Sven Fuchs, einer der städtischen EDV-Administratoren für die Schulen.
Bereits im Winter hatten Schulleitung und Stadt über einen Wechsel der Lernplattform gesprochen. Corona hat die Entscheidung beschleunigt – Mitte März wurde beschlossen, den Wechsel vorzuziehen. Die Mitarbeiter der Schul-IT bauten aus der vorhandenen Hardware zunächst eine Art Not-Iserv, das Medienzentrum der Region Hannover stellte der KGS seinen Internetzugang zur Verfügung.
Ab dem 26. März konnte sich das Kollegium in das neue System einarbeiten. „Die Lehrer mussten sich alles selbst aneignen“, erinnert sich Heidrich. Statt Präsenzschulungen gab es Lernvideos und Anleitungen aus dem Internet. Bei Problemen half die IT per Fernwartung. Elternvertreter verteilten in kürzester Zeit die Zugangsdaten. „Stadt, Schule und Eltern haben super zusammengearbeitet“, betont Heidrich.
Schüler nutzen das Angebot
Ab dem 2. April konnten sich alle Schüler auf der neuen Plattform einloggen, und zwar sowohl auf Computern und Tablets als auch auf Smartphones. Mittlerweile gab es mehr als 400 000 Logins. In der Hochzeit im April und Mai loggten sich Schüler und Lehrer bis zu 13 000-mal am Tag auf Iserv ein.
„Wir überlegen jetzt, welche Digitalfunktionen wir in den normalen Unterricht übernehmen“, sagt Heidrich. An der KGS fanden Präsenz- und Onlineunterricht im wöchentlichen Wechsel statt. Für einen eventuellen nächsten Shutdown fühlt sich die KGS nun gut vorbereitet. „Wir sind jetzt krisenfest“, sagt Heidrich.
Ursprünglich war Iserv als Jugend-forscht-Projekt von Braunschweiger Schülern bereits vor fast 20 Jahren gestartet worden. Mittlerweile stehen die Linux-Server in mehr als 4000 Schulen in ganz Deutschland – auch in der Region Hannovers. Die jährlichen Kosten belaufen sich an der KGS laut Heidrich auf rund 6500 Euro.