Presseberichte 2015
Asbest: KGS braucht 14 neue Räume
Stadt plant unter anderem zwei zusätzliche Container mit acht Klassenräumen auf dem Schulgelände
Asbest in Stützen des sogenannten O-Traktes und im Nordflügel der Kooperativen Gesamtschule (KGS) verzögert die Sanierungsarbeiten. Zum neuen Schuljahr fehlen daher 14 Räume. Die Stadt will Container aufstellen.
Von Patricia Oswald-KipperSehnde. Die Sanierung des Brandschadens an der KGS kommt ins Stocken: Während der Arbeiten wurden an den Stützen des O-Traktes Asbestverkleidungen gefunden. Da im Nordflügel die gleichen Materialien verbaut wurden, soll dessen komplettes Obergeschoss gleich mit saniert werden. Laut einer Vorlage der Stadt zum Thema könne man damit „günstigere Ausschreibungsergebnisse erzielen und Synergien nutzen“.
Die nun viel umfangreicheren Bauarbeiten führen allerdings zu neuen Raumproblemen an der Schule. Eigentlich sollten die Schüler spätestens nach den Sommerferien wieder ihre Räume im O-Trakt beziehen können. „Der neue Einzugstermin liegt nun im Dezember“, erklärt KGS-Schulleiter Carsten Milde.
Insgesamt 14 Klassenräume fehlen der Schule damit nach den Sommerferien, wenn die neuen fünften Klassen starten. Doch dafür gibt es jetzt eine Lösung. Die Stadt will Container anmieten. Einer – mit insgesamt sechs Klassenräumen auf zwei Ebenen – soll auf dem Schulhof zwischen B- und C-Trakt der KGS aufgestellt werden. Ein weiterer mit zwei Klassenräumen ist auf dem Gelände zwischen Forum und katholischer Kirche vorgesehen. Die dort befindlichen Fahrradständer würden an eine andere Stelle verlegt, sagt Milde. Die Kosten für das Vorhaben stehen bisher noch nicht fest.
Räume sind schon seit Jahren an der Schule knapp – die Klassenräume im Container an der Waldstraße (links) bleiben daher vorerst. Auf dem Schulhof zwischen B- und C-Trakt (rechts) soll im September ein weiterer Container mit sechs Klassenräumen aufgestellt werden. Oswald-Kipper (2)
Weitere Klassenräume will die Schule in der Turnhalle schaffen, indem man dort befindliche Sporttheorieräume entsprechend umbaut. Auch Fachräume – etwa für Kunst und Darstellendes Spiel sowie eine Schulküche – möchte die Schule künftig als allgemeine Unterrichtsräume nutzen. Und: Das naheliegende TVE-Vereinsheim wird weiter angemietet – hier erhält bald die Bläserklasse ihren Unterricht.
Milde ist froh über die Lösung, bedauert jedoch, dass der Unterricht weiterhin leiden wird: „Wir knapsen vor allem daran, dass momentan kein richtiger Fachunterricht möglich ist.“
Der Fachausschuss Bürgerservice befasst sich heute um 18 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses mit dem Thema.
HAZ vom 09.07.2015
KGS-Schülercafé wird eine Genossenschaft
Es geht nicht um Gewinne: Pädagogischer Ansatz im Mittelpunkt
Die Schülerfirma im Café der Kooperativen Gesamtschule (KGS) ist gestern zu einer Schülergenossenschaft geworden. Nur 5 Euro kostet ein Anteil an ihr.
Von Achim GückelSehnde. Das Café in der KGS-Mensa existiert seit 2006. Es hat an vier Tagen in der Woche von etwa 9 Uhr bis zum frühen Nachmittag geöffnet. Dort kümmern sich rund 25 Neunt- und Zehntklässler aus dem Haupt- und Realschulbereich im Schichtbetrieb und mit Unterstützung einer pädagogischen Hilfskraft um die Gäste. Zum Kauf stehen unter anderem Getränke und Snacks. Der Betrieb des Cafés ist ein Schwerpunkt im Profilunterricht der Jahrgänge neun und zehn – mit vier Stunden Unterricht.
Mit der Gründung der Genossenschaft ändert sich für die Kundschaft nicht viel, wohl aber für die jungen Betreiber. Jetzt gehe es darum, „gemeinsam eine Firma zu leiten“, mahnte KGS-Leiter Carsten Milde. Das erfordere nicht nur hohe Verlässlichkeit und Pünktlichkeit, sondern auch den Willen, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu beachten. Milde spricht von einem „verstärkten pädagogischen Ansatz“. Den Schülern sagte er gestern, sie seien nun die Leitung einer echten Firma.
Das Schülercafé genießt dabei die Unterstützung des Niedersächsischen Genossenschaftsverbandes. Er hilft beispielsweise bei der Wirtschaftsprüfung, welcher sich das Café nun regelmäßig unterziehen wird. Außerdem steht die Volksbank den Schülern zur Seite.
Bei der Gründungsversammlung wurden fünf Schülerinnen als Vorstand der Genossenschaft gewählt. Dem neunköpfigen Aufsichtsrat gehören unter anderem drei Schülerinnen sowie Milde und die betreuenden Lehrer Tobias Fröhlich und Kay Jürgens an.
Ein Anteil an der neuen Genossenschaft kostet 5 Euro. Dividende wird es für die Anteilseigner aber nicht geben. Es gehe nicht um Gewinne, sondern „der pädagogische Aspekt ist das Wichtige“, betonte Fröhlich.
HAZ vom 07.07.2015
KGS: So viele Gute gab es noch nie
140 Abiturienten feierlich verabschiedet
Der aktuelle Abiturjahrgang der Kooperativen Gesamtschule hat sein Motto „15 Punkte sind Programm“ in die Tat umgesetzt: So viele Abiturienten und so viele gute Abschlüsse gab es an der Schule noch nie.
Von Patricia Oswald-KipperSEHNDE. Schulleiter Carsten Milde sorgte schon zu Beginn der Veranstaltung im Forum für Lockerheit, indem er dazu aufrief, angesichts der Hitze Kleidung abzulegen. Er legte demonstrativ seine Krawatte ab.
In seiner Rede lobte Milde den aktuellen Jahrgang. Es sei nicht nur der bisher größte Jahrgang an der KGS gewesen – der Anteil derjenigen, die das Abi gleich beim ersten Mal geschafft haben, sei ebenfalls noch nie so hoch gewesen. Und noch ein Superlativ: Noch nie wurden so viele Abiprüfungen mit dem Höchstwert von 15 Punkten benotet. Als Beste schnitten insgesamt Alicia Honé (Note 1,1) und Marlo Toboldt (Note 1,2) ab.
„Nutzen Sie Ihre Chancen und gehen sie ruhig einmal Umwege“, gab Milde den Schulabgängern mit auf den Weg. Die Pläne der Schüler sind unterschiedlich: Manche starten bereits im Herbst mit dem Studium an einer Hochschule oder beginnen eine Ausbildung, andere nehmen sich eine Auszeit bei einem freiwilligen sozialen Jahr oder bei einem Auslandsaufenthalt.
Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke bleibt der Jahrgang durch das „Feuerwehrabitur“ in Erinnerung. Nach einem Brand an der Schule fehlten Räume, die Abiturprüfungen wurden bei der Feuerwehr am Borsigring geschrieben. Die angekündigte Festrede der ehemaligen Schulleiterin Helga Akkermann übermittelte Carsten Milde. Akkermann hatte den Termin in ihrem Kalender falsch eingetragen und befand sich bei der Entlassungsfeier schon auf einer Reise Richtung Grönland. Unterhaltung gab es mit Musik – etwa von Jaqueline Hey (Flöte), von Lisbeth Fulda (Klavier). Viele Lacher ernteten die beiden Moderatoren des Abends, Leonie Schrader und Maximilian Arnold.
Ein Cocktail braucht keinen Alkohol
Präventionsprojekt in der KGS: Arbeitskreis Sucht informiert 250 Siebtklässler über riskanten Konsum und Folgen
Sehnde hat wieder einen Arbeitskreis Sucht. Das wieder belebte Gremium hat sich in der Kooperativen Gesamtschule gestern mit seiner ersten Aktion vorgestellt – einem Projekt zur Alkoholprävention.
Sehnde. Für seinen ersten Auftritt in der Öffentlichkeit hatte der Arbeitskreis Sucht des Präventionsrates der Stadt Sehnde nach seiner Wiedergründung im November 2014 bewusst das Thema Alkohol ausgewählt. „Alkohol ist die Droge, die in der Gesellschaft am meisten toleriert wird und an die Jugendliche am einfachsten herankommen“, sagte Olaf Kruse, Vorsitzender des Arbeitskreises.
Weil Jugendliche im Konfirmandenalter häufig zum ersten Mal Alkohol trinken, richtete sich die Aktion zur Suchtprävention an die 250 Siebtklässler der KGS. In der Schulstraße informierten sich die Schüler bei der Aktionswoche „Alkohol? Weniger ist besser“ an Ständen der Drogenberatungsstelle Lehrte und des Arbeitskreises anhand von Flyern über riskanten Alkoholkonsum und dessen Folgen.
Mit einer Rauschbrille, die einen Alkoholwert von 0,8 Promille simulierte, torkelten die Schüler durch einen Hütchenparcours und versuchten, auf einer aufgemalten Linie die Spur zu halten.
Im Theaterstück „Happy Hour“ trieb Schauspielerin Laura Leske das Thema exzessiver Alkoholkonsum auf die Spitze. Als „Mira“ erzählt sie von ihrem Freund Felix, der sich ins Koma gesoffen hat und jetzt im Krankenhaus liegt. Als Mira im Rückblick von den Partys erzählt, „auf denen Alkohol wie Wasser getrunken wurde“, ist es im Forum ganz still. „Unsere Botschaft ist, dass die Jugendlichen auf Partys mit Alkohol aufeinander aufpassen und ihr Limit kennen sollen“, sagte Regisseurin Dorothea Derben.
Dass Cocktails aber auch ohne Alkohol schmecken, vermittelte das Team des Schülercafés und schenkte emsig alkoholfreie Pina Coladas aus. „Die schmecken lecker und viel fruchtiger als die mit Alkohol“, fand die dreizehnjährige Zoe-Marie. „Und da kann man auch viel mehr von trinken“, ergänzte der gleichaltrige Peter.
Im Herbst will sich der Arbeitskreis dem Thema Sucht im Alter widmen. Ziel der sechs festen Mitglieder ist es, das Thema Abhängigkeit und die möglichen Folgen mehr ins Bewusstsein der Sehnder Bürger zu rücken.
Noch immer ist eine Klasse ausgelagert
Ratsausschuss informiert sich über Sanierung der KGS nach Großbrand – Schule braucht zehn weitere Räume
Das Feuer mit Millionenschaden im März war für die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde eine Zäsur. Nicht nur wegen neuer Brandschutzauflagen muss das Raumkonzept überarbeitet werden. Durch die Inklusion, die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren und steigende Schülerzahlen braucht die Schule zehn neue Klassenräume.
Von Oliver Kühn
Sehnde. Der Ausschuss für Bürgerservice hat sich jetzt in der Schule ein Bild gemacht. Noch immer ist das entkernte Obergeschoss des O-Trakts gesperrt, in dem das Feuer gewütet hatte. Im Erdgeschoss, das nur von Löschwasser durchnässt wurde, wird wieder unterrichtet, sagte Schulleiter Carsten Milde. Insgesamt waren von 100 Unterrichts- und Fachräumen 26 betroffen. Nur eine der neun ausgelagerten Klassen ist noch im Sportheim des TVE Sehnde untergebracht. „Der Schnaps ist aber weggeschlossen, und auf den Zapfhahn passen wir auf“, sagte Milde launig.
Die Raumnot hat Konsequenzen für den Lehrplan: Teilweise kann kein Fachunterricht wie etwa Kunst oder Theater erteilt werden, weil diese Räume – wie auch das Medienzentrum – als reguläre Unterrichtsräume genutzt werden. Deshalb denkt die Stadt bereits jetzt über eine Verlängerung der Genehmigung für die sechs Unterrichtscontainer an der Waldstraße nach, die ursprünglich nur bis August 2016 genutzt werden sollten.
Weil die Feuerwehr im März nicht durchkam, muss der Lärmschutzwall mit Büschen und Bäumen an der B 65 abgetragen werden (Bild links). Wendeltreppen sind künftig nicht mehr als Fluchtweg zugelassen und müssen ausgetauscht werden (Bild rechts). Kühn
Kompliziert wird das neue Raumkonzept durch die vielen Brandschutzauflagen: Es müssen neue Rettungswege geschaffen und deshalb der Lärmschutzwall mit Bäumen an der B 65 entfernt werden. Die Fahrradständer sind bereits vom Gebäude weggerückt worden. Und Wendeltreppen an der Fassade sind nicht mehr als Fluchtwege zugelassen. Auch der Musikraum hat nur einen Rettungsweg, vorgeschrieben sind zwei. Deshalb müssen an verschiedenen Stellen neue Fluchtwege geschaffen werden – und die kosten Platz. Zwei Räume seien schon nicht mehr nutzbar.
Der Raumbedarf werde in Zukunft sogar steigen, sagt Ralf Neumann von der Stadt. Gründe seien die Inklusion mit kleineren Klassen, die Rückkehr zum Abi nach 13 Jahren und steigende Schülerzahlen. Für die Zukunft seien zehn neue Räume nötig. Wie dies bewerkstelligt werden könne, werde gerade erarbeitet.
HAZ vom 13.06.2015
Quiz und Spiele rücken die Energiewende in den Fokus
EVS informiert 450 KGS-Schüler über erneuerbare Energien
Von Katja Eggers
Sehnde. Woher kommt die Energie? Wofür benötigen wir sie? Und warum brauchen wir überhaupt eine Energiewende? Antworten auf solche und ähnliche Fragen haben rund 450 Sechst- und Siebtklässler der Kooperativen Gesamtschule Sehnde (KGS) gestern Vormittag bei der Veranstaltung „Lernerlebnis Energiewende“ bekommen.
Das heißt: Eigentlich haben sich die Schüler Antworten selbst erarbeitet. Denn im Auftrag der Energieversorgung Sehnde (EVS) waren im KGS-Forum Friedhelm Susok und Jürgen Schardt von der Firma FS Infotainment aus Mühlheim an der Ruhr zu Gast und animierten die Jugendlichen ordentlich zum Mitmachen.
Lena zeichnete mit schnellem Strich etwa elektrische Geräte wie einen Kühlschrank, eine Waschmaschine und ein Handy auf einen Monitor. Die Zeichnungen erschienen auf Großbildleinwand und mussten von den Mitschülern erraten werden.
In Kurzfilmen, auf Schaubildern und in Quizspielen ging es zudem um fossile Rohstoffe und ihre Endlichkeit, Erderwärmung und Treibhauseffekt sowie um regenerative Energien wie Sonne, Biomasse, Geothermie, Wind und Wasser. Auf einer großen Deutschlandkarte ordneten die Jugendlichen große Energiekonzerne den jeweiligen Bundesländern zu.
Ziel war es, die Schüler auf unterhaltsame Weise an das komplexe Zukunftsthema Energiewende heranzuführen. „Bis zum Jahr 2050 sollen 80 Prozent unseres Strombedarfs durch erneuerbare Energien abgedeckt werden“, erklärte Susok.
Dass Stadtwerke den Umstieg auf regenerative Energien vor Ort gestalten, verdeutlichte er schließlich anhand des lokalen Energieversorgers EVS. „Die EVS gestaltet die Energiewende direkt vor eurer Haustür“, sagte Susok zu den Schülern und blendete dazu Bilder von Elektroautos und der Solaranlage auf dem EVS-Dach ein.
HAZ vom 04.06.2015
Über 16.800 Euro für Vereinsprojekte in Lehrte und Sehnde
Volksbank Lehrte-Stiftung unterstützt örtliche Institutionen
Von Dana Noll
Die Vereinsvertreter/innen aus Lehrte und Sehnde freuten sich über die Zuwendungen aus Mitteln der Volksbank Lehrte-Stiftung für ihre Arbeit und Projekte. (Foto: Dana Noll)
Große Freude bei 32 örtlichen Vereinen, Organisationen und Institutionen. Erneut unterstützt die Volksbank Lehrte-Stiftung förderungswürdige Projekte aus Lehrte und Sehnde. Diesmal kamen rund 16.800 Euro für den guten Zweck zusammen!
„Das Geld können wir wirklich gut gebrauchen“, diesen Satz hörte man vielfach auf der Feierstunde in den Räumen der Volksbank-Hauptgeschäftsstelle Lehrte. Hier kamen etwa 45 Vertreter aus Vereinen, Organisationen und Institutionen zusammen, um ihren Spendenscheck in Höhe von 280 bis 1.000 Euro entgegen zu nehmen. Gut angelegtes Geld, denn oft mangelt es gerade an Kleinigkeiten, für die keine finanziellen Mittel bereit stehen.
Bereits seit 15 Jahren fördert die Volksbank Lehrte-Stiftung Projekte aus Kunst, Kultur, Bildung, Erziehung, Heimatpflege, Natur- und Umweltschutz sowie mildtätige Zwecke. [...]
Gleich mit 1.000 Euro wurden der Förderverein der Astrid-Lindgren-Grundschule Sehnde bedacht, der damit ihren Schulhof umgestalten möchte sowie der Förderverein der KGS Sehnde, der eine Reanimationspuppe erwerben möchte. [...]
Bis Anfang nächsten Jahres werden erneut Anträge zur Unterstützung möglichst nachhaltiger Projekte gesammelt. „Wir freuen uns, möglichst viele Vereine und Institutionen und deren Anliegen kennen zu lernen, die dann im Frühjahr 2016 Mittel aus der Volksbank Lehrte- Stiftung erhalten können“, so Michael Wittkopp.
Marktspiegel vom 28.04.2015
O-Trakt ist kein Totalschaden
Sechs Wochen nach dem Feuer in der KGS: Erste ausgelagerte Schüler kehren zurück
Vor gut sechs Wochen wütete das Feuer in der KGS Sehnde im Obergeschoss des O-Trakts. Jetzt steht fest: Das gesamte Gebäude kann wieder nutzbar gemacht werden – auch die drei Unterrichtsräume, die vollständig ausbrannten. Unterdessen kehren schon am Montag die ersten ausgelagerten Schüler in die KGS zurück.
Von Achim GückelSehnde. So etwas nennt man wohl Glück im Unglück: „Der O-Trakt ist kein Totalschaden“, sagte Ralf Neumann, der für die Schulen zuständige Fachbereichleiter bei der Stadt, am Donnerstagabend vor Sehnder Politikern. Selbst die drei Räume im Obergeschoss, in denen die Flammen heftig wüteten, seien „sanierungsfähig und -würdig“. Das hatten viele, die Augenzeugen des verheerenden Feuers waren, kaum für möglich gehalten. Noch am Tag des Brandes gab es Spekulationen über einen Abriss des O-Trakts an der Südseite der KGS.
Untersuchungen von Handwerkern und Versicherungsexperten haben jedoch zu einem anderen Ergebnis geführt. In der vergangenen Woche hatten sie sich erneut zu einem Gespräch in der KGS getroffen, bei einer weiteren Zusammenkunft am 6. Juni wollen sie entscheiden, wann der O-Trakt wieder gänzlich nutzbar sein soll.
Laut KGS-Leiter Carsten Milde geht es nun Schritt für Schritt voran. In drei Wochen seien vermutlich acht Fachräume für Chemie, Physik und Kunst im Erdgeschoss des O-Trakts wieder nutzbar. Diese waren durch das Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen worden und mussten nur getrocknet und gesäubert werden. Jene Räume im Obergeschoss, die von den Flammen verschont blieben, seien hoffentlich nach den Sommerferien wieder nutzbar, sagt Milde.
Der KGS fehlen seit dem Großfeuer vom 5. März 26 Unterrichtsräume. Neun Klassen, darunter allein sieben fünfte Klassen, mussten ausgelagert werden in Räume der zwei Sehnder Grundschulen sowie die Vereinsheime von SuS und TVE Sehnde. Sechs dieser Klassen kehren laut Milde am Montag ins KGS-Gebäude zurück. Das ist möglich, weil dann die Abitur-Prüfungen beginnen – und die gehen ausnahmsweise in der Feuerwache am Borsigring über die Bühne. Anschließend hat der Abi-Jahrgang keinen Unterricht mehr.
Milde betont, dass die Auslagerung der rund 250 Schüler gut geklappt habe. „Es gab nur wenige kritische Rückfragen“, sagt er. Diese hätten sich unter anderem auf die weiten Distanzen zwischen KGS und Grundschulen bezogen. Insgesamt sei die Solidarität mit der KGS aber hoch, betont Milde: „Es gab ein Gefühl des Zusammenrückens in der ganzen Stadt.“
HAZ vom 18.04.2015
Fenja und Lennart sind Master
KGS-Schüler haben nun Computerpass
Sehnde. Fenja Luise Redmann und Lennart Herbing haben ziemlich viel Durchhaltevermögen bewiesen. Die 14-jährige Schülerin und der 15-jährige Schüler der KGS Sehnde haben in den vergangenen Monaten insgesamt 120 zusätzliche und freiwillige Unterrichtsstunden absolviert, um den Umgang mit Computer und Arbeitsprogrammen von der Pike auf zu lernen. Jetzt haben sie mit Bravour ihre Prüfungen abgelegt und dürfen sich Inhaber des großen Xpert-Master nennen – das ist die höchste Stufe des sogenannten Europäischen Computerpasses.
Schon seit sieben Jahren kooperiert die KGS mit der Volkshochschule, um Schülern die Möglichkeit zu geben, Arbeitsprogramme systematisch zu erlernen. Bettina Laes koordiniert bei der VHS das Projekt und spricht vor allem davon, dass sich der freiwillig erworbene Computerpass bei Bewerbungen sehr gut mache und sogar der entscheidende Türöffner für einen Ausbildungsplatz sein kann: „Das Zertifikat ist in der Wirtschaft und bei Verwaltungen anerkannt.“
Unter anderem lernen die Schüler die Grundlagen der Textverarbeitung. 60 Unterrichtsstunden dauert das. In einem Aufbaukurs geht es noch einmal 60 Stunden lang um Programme wie Powerpoint und Excel. Am Schluss gibt es Prüfungen. Diese haben Fenja Luise und Lennart in diesem Jahr als einzige KGS-Schüler gemeistert – die 14-Jährige sogar mit im Schnitt 98 von 100 Punkten. Was sie einmal werden möchte, weiß sie noch nicht. Aber mit dem Erlernten aus den Computerkursen hat sie schon einer Cousine und einer Tante helfen können – unter anderem beim Entwurf eines Fragebogens. Lennart spielt indes mit dem Gedanken, technischer Zeichner zu werden.
Die Teilnahme an den Kursen haben die Eltern bezahlt – je 240 Euro für die je 60 Stunden umfassenden Einheiten. Laes betont, dass das ein Schnäppchen sei. Für Erwachsene koste die Teilnahme an entsprechenden Kursen das Doppelte.
Wer sich bei ihr zu einem Kurs anmelden will, erreicht sie per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter Telefon (0 51 32) 50 00 16. ac
HAZ vom 17.04.2015
Tafel-Helferinnen für einen Tag
KGS-Schülerinnen unterstützen Team bei der Osterausgabe
Von Oliver KühnSehnde. In den Osterferien nur entspannen? Das war fünf Schülerinnen der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde in diesem Jahr nicht ganz vergönnt. Lisa Dessau, Nicole Baskal, Luisa Marie Struß, Marilena Lüning und Nalin Süzük haben stattdessen die Sehnder Tafel bei der Osterausgabe am vergangenen Sonnabend unterstützt.
Mehr als vier Stunden lang waren die Schülerinnen „mit großem Engagement“ bei der Sache, lobte Renate Grethe vom Civitan Club Sehnde, der die Tafel betreibt. Der Einsatz gehört zu einem Praktikum von insgesamt 40 Stunden, das die fünf KGS-Schülerinnen derzeit bei der Sehnder Tafel leisten.
Lisa Dessau etwa unterstützte die ehrenamtlichen Helfer bei der Lebensmittelausgabe. Luisa Marie Struß, Marilena Lüning, Nalin Süzük und Nicole Baskal sortierten und verteilten derweil Spielzeug, Bücher und Kuscheltiere an Familien und ihren Nachwuchs und legten sich auch bei den Spiel-, Sport- und Bastelaktionen mächtig ins Zeug. Diese hatten Birgit Bruns und Wilhelm Binder mit ihrem Team von der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Sehnde für Kinder und Jugendliche angeboten.
Selbst Besucher Olaf Kruse, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, packte bei seinem Besuch mit an, half beim Sortieren der gespendeten Lebensmittel und verteilte unter den Tafelkunden Schokoladenosterhasen.
HAZ vom 09.04.2015
Eine Tour de Force für Zuschauer und Darsteller
Theater-AG der KGS spielt Arthur Millers Schauspiel „Hexenjagd“ um historische Hexenprozesse im Jahr 1692
Von Susanne HankeSehnde. Kollektives Schreien, verbale Attacken, stringente Aktualisierungen: Die Aufführung von Arthur Millers „Hexenjagd“ in der Aula der Kooperativen Gesamtschule Sehnde ging unter die Haut. Herausragend war dabei unter anderem das Durchhaltevermögen der Darsteller der Theater-AG. Der zweieinhalb Stunden lange Klassiker forderte mit starken und emotionsgeladenen Szenen Kraft und Energie.
Dabei arbeitete vor allem Anna Seehausen die Figur der Abigail sehr klar heraus. Nuancierte hysterische Anfälle, die in Sekundenschnelle ihren Ausbruch fanden, beherrschte sie ebenso perfekt wie die Rückkehr in die Normalität, um ihre Ansprüche geltend zu machen. Das Schauspiel um Massenhysterie, Glaube und Macht, das Miller nach wahren Ereignissen der Hexenprozesse schrieb, die sich 1692 in Amerika in der puritanischen Gemeinde in Salem zugetragen hatten, wurde mit aktuellen Einblendungen in die heutige Zeit geholt.
Szenen wie das Attentat auf das World Trade Center lösten dabei beklemmende Erinnerungen aus. Das Publikum wurde ohnehin direkt eingebunden und unter anderem mit schreienden und kreischenden Mädchen, die von der Bühne sprangen, konfrontiert. Das rüttelte auf und fand Beifall.
Demgegenüber standen wortgewaltige Szenen wie die des Richters Thomas Danforth, der mehr um sein respektvolles Auftreten als um Gerechtigkeit bemüht ist. Nina Graumüller verlieh der autoritären Figur mit kraftvoller, nachdrücklicher Stimme eine starke Präsenz, die sie spürbar in ihrer Haltung zum Ausdruck brachte.
Das Bühnenbild und die Kostüme blieben dabei puritanisch schlicht und waren doch mit Bedeutung aufgeladen. Trugen die Mädchen zu Beginn bei ihrem okkulten Tanz im Wald noch weiße Kostüme, bildeten sie in der Abschlussszene in schwarz gekleidet ihre „Rückkehr zum Glauben“ in der Farbe der Geistlichkeit ab. Der Lohn: begeisterter Applaus am Ende.
HAZ vom 23.03.2015
Neue Stifte, Hefter und Lineale
Feuer in KGS hat das Material vieler Schüler zerstört – jetzt kommt kistenweise Ersatz
Von Achim Gückel In dieser Kiste steckt allerhand drin: Eine fünfte Klasse der KGS freut sich überdie neuen Unterrichtsmaterialien. Die alten liegen noch im gesperrten O-Traktund sind nach dem Großbrand nicht mehr brauchbar. Gückel (2)Sehnde. Ein bisschen war es gestern in der Kooperativen Gesamtschule (KGS) wie Weihnachten: 14 Klassen der Jahrgänge 5 und 6 bekamen, zwölf Tage nach dem verheerenden Feuer in ihrem Gebäudetrakt, große Kisten geschenkt – prall gefüllt mit Gegenständen, die man in der Schule braucht: Lineale, Hefter, Schreibblöcke, Mappen, Stifte. Rund 3000 Euro hat die Stadt in all dieses Material investiert. Die alte Ausrüstung der Kinder war bei dem Großfeuer verbrannt oder unbrauchbar geworden.
Damit die rund 350 Kinder der zwei untersten Klassenstufen nicht täglich Massen an Material mit sich herumschleppen müssen, haben die Kinder persönliche Materialkisten in ihren Räumen im O-Trakt. Doch der ist seit knapp zwei Wochen für die Kinder und Lehrer abgeriegelt – und der Unterricht muss ja trotzdem weitergehen. Damit die Eltern jetzt nicht erneut das Material für ihre Kinder kaufen müssen, half die Stadt aus.
Zwölf Tage nach dem Großfeuer: Die Südseite des teilweise stark beschädigten O-Trakts ist eingerüstet. |
Milde weiß, dass dieses kein Dauerzustand bleiben kann. Doch die Sanierung des zum Teil ausgebrannten Obergeschosses im O-Trakt könne noch Monate in Anspruch nehmen, hatte er unlängst gemutmaßt. Das nächste Gespräch mit Stadt, Schule, Handwerkern und Versicherungsvertretern soll am Freitag stattfinden. |
Abitur
Klausuren in der Feuerwache
Not macht erfinderisch“, lautet ein Sprichwort. Das gilt zurzeit ganz besonders für die Verantwortlichen in der KGS. Sie müssen unter anderem dafür sorgen, dass die Vorbereitungen für das in wenigen Wochen anstehende Abitur reibungslos über die Bühne gehen – und dass die Reifeprüfung selbst in Ruhe erledigt werden kann. Weil Letzteres in der ziemlich durcheinandergewirbelten KGS zurzeit kaum möglich ist, ziehen die Abiturienten aus. Sie legen ihre schriftlichen Klausuren ab dem 20. April in den Räumen der Feuerwache am Borsigring ab. Dort seien die Voraussetzungen vollkommen in Ordnung, heißt es. ac
HAZ vom 17.03.2015
Ursache für Feuer in der KGS geklärt
Nach dem schweren Feuer in der Kooperativen Gesamtschule (KGS) in Sehnde vom 5. März gehen die Brandermittler von einem technischen Defekt als Ursache aus. Bei dem Brand war ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. Seitdem mussten neun Schulklassen ausgelagert werden.
Von sbü
Brandursache ermittelt: Eine defekte elektrische Leitung hat das Feuer an der KGS Sehnde ausgelöst. |
Sehnde. Ein Defekt an einer elektrischen Leitung hat das Feuer in der KGS Sehnde verursacht. Das haben die Brandermittler festgestellt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Genauere Aussagen lassen demnach sich nicht treffen, weil das Feuer eine zu große Zerstörung angerichtet hat. Der Brand war am Donnerstag vor einer Woche in einem Klassenraum im alten Trakt der ehemaligen Orientierungsstufe ausgebrochen. Mehr als 150 Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen die Flammen, um ein Ausbreiten des Feuers zu verhindern. Zwei Klassenräume sowie das Dach des Nebengebäude wurden teilweise zerstört, mehrere Klassenräume sind derzeit nicht nutzbar. |
Die KGS unterrichtet wieder
Sechs Tage nach Großfeuer: Neun Klassen werden ausgelagert, Brandursache weiter unklar
Die Kooperative Gesamtschule Sehnde (KGS) nimmt heute, sechs Tage nach dem Großbrand in ihrem O-Trakt, den Unterricht für alle Jahrgänge wieder auf. Neun Klassen müssen jedoch ausgelagert werden – darunter der komplette fünfte Jahrgang. Die Ursache für das Feuer ist weiterhin unklar.
Von Achim Gückel
„Wir starten wieder“: Schulleiter Carsten Milde managt den Ausnahmezustand. In der Schulstraße, dem Eingangsbereich mit Pausenhalle, steht das Inventar aus 25 Klassenräumen. Der Haupteingang ist bis nächste Woche geschlossen, die Schüler müssen die Nebeneingänge nutzen.Jarolim-Vormeier |
Sehnde. Ein wenig Erleichterung war KGS-Leiter Carsten Milde gestern Mittag anzumerken: „Wir starten wieder“, sagte er, schob aber gleich hinterher, dass der Unterricht nur mithilfe vieler Provisorien und Umzüge zu gewährleisten sei. Weil zurzeit sämtliche rund 25 Räume des O-Trakts nicht nutzbar sind, müssen rund 250 Schüler der KGS umziehen. Die sieben Klassen des fünften Jahrgangs zum Beispiel werden ab heute in Räumen der Astrid-Lindgren-Grundschule und der Grundschule Breite Straße unterrichtet. Zwei Klassen der E-Phase (10. Klasse) weichen in nahegelegene Vereinsheime aus – jene des Fußballclubs SuS und des Sportvereins TV Eintracht. „Darüber hinaus machen wir fünf Fachräume zu normalen Klassenräumen“, sagt Milde, der mit seinem Team akribisch an diesem Notfallplan gearbeitet hatte. Die kurzfristige Bereitschaft der Grundschulen und der Vereine, für die KGS zusammenzurücken, lobt er ausdrücklich. |
Der O-Trakt, in dessen Obergeschoss das Feuer wütete, bleibt indes noch sehr viel länger dicht. Das dortige Erdgeschoss, in dem Räume für den naturwissenschaftlichen Unterricht sowie Werk- und Kunsträume untergebracht sind, wird laut Milde erst nach den Osterferien nutzbar sein – also ab Mitte April. So lange wird es dauern, dort alle Bereiche vom durchgesickerten Löschwasser zu trocknen.
Im Obergeschoss des O-Trakts, wo zwei Klassenräume vom Feuer verwüstet wurden, sind die Untersuchungen der Bau-, Brand- und Versicherungsexperten noch nicht beendet. Möglicherweise müssen dort nicht nur Fassaden, Fenster und Wände, sondern auch alle Böden samt Estrich erneuert werden. Diese Räume stehen der KGS vermutlich erst im nächsten Schuljahr wieder zur Verfügung.
Zur Brandursache machte die Polizei gestern weiterhin keine Angaben. Dazu gebe es frühestens Ende dieser Woche etwas Konkretes zu sagen, hieß es gestern.
Schadstoffe
Messergebnis ist noch nicht da
Eine der wichtigsten Fragen in der KGS lautet derzeit: Sind beim Großfeuer am vergangenen Donnerstag Schadstoffe freigesetzt worden, die sich nachhaltig festsetzen und gesundheitsbelastend auswirken? Eine endgültige Antwort darauf gibt es noch nicht. Noch lägen die schriftlichen Messergebnisse nicht vor, sagte KGS-Schulleiter Carsten Milde gestern Mittag. Der verantwortliche Chemiker habe aber bereits ein Zeichen der Entwarnung gegeben. Der Experte sehe keine Anzeichen für erhöhte Schadstoffbelastung. Den Unterricht wieder aufzunehmen sei unbedenklich. Milde hatte schon kurz nach dem Brand betont, es dürfe wegen des Feuers in der KGS niemand gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt werden.ac
HAZ vom 11.03.2015
aus: Sehnde News / JPH vom 07.03.2015
KGS nimmt ab morgen Unterricht wieder auf – Auslagerungen vorgesehen
Der Schulbetrieb aller Jahrgänge an der KGS Sehnde findet ab morgen, Mittwoch, wieder statt. Der Unterricht aller 5. Klassen und der Klassen der 6KA, 6KB, 6KD, 6GB, 6GC, die bislang im O-Trakt untergebracht waren, beginnt mit einem gemeinsamen Treffen in der Mensa in der zweiten Stunde um 8.40 Uhr. Alle anderen Klassen beachten bitte den Vertretungsplan, der auch über die Website der Schule www.kgs-sehnde.de einsehbar ist.
In der oberen Etage ist der Brand sehr heftig gewesen – |
Um den Unterricht aufrecht erhalten zu können, werden mehrere Klassen in andere Gebäude in Sehnde umziehen müssen. Dazu haben die Grundschule Breite Straße, die Astrid Lindgren Grundschule, der TVE Sehnde und der SUS Sehnde der KGS Räume zur Verfügung gestellt. In einem ausführlicheren Schreiben wird die Stadt Sehnde sich noch heute an die Mitarbeiter, die Schüler und die Eltern der KGS Sehnde wenden, um die dafür nötigen Maßnahmen etwas ausführlicher beschreiben zu können. Ab Montag können auch der Haupteingang, die Schulstraße mit Toiletten und Kiosk, das Forum, die Musikräume und das Lehrerzimmer wieder genutzt und freigegeben werden. Dieser Bereich ist dann gegen die erste Etage mit einem Schutz abgeschirmt, damit die Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten dort ungestört weitergehen können. |
Eine Schadstoffbelastung im Inneren der Schule liegt nach Aussage der Sachverständigen nicht vor. Zurzeit wird dieser Bereich aber noch zur Lagerung und Feinreinigung von Inventar benötigt. Deshalb bitten die Stadtverwaltung und die Schulleitung alle Nutzer der KGS, ausschließlich die Nebeneingänge am A-Trakt und zwischen dem A-Trakt und E-Trakt für das Betreten und Verlassen der Schule zu nutzen, teilen KGS und Stadtverwaltung mit. Außerdem weist die Stadtverwaltung noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass kein Gebäudeteil, kein Möbelstück und kein Material zur Nutzung freigegeben wird, bei dem auch nur ansatzweise der Verdacht besteht, schadstoffbelastet zu sein. Rund 14 Klassenräume werden längerfristig mindestens bis Ostern in andere Einrichtungen ausgelagert werden, nach den Osterferien erfolgt eine neue Bewertung der Situation. Dabei soll auch geprüft werden, während der Abiturarbeiten eventuell Räume im Sehnder Rathaus zu nutzen. Eine neue Besprechung zwischen Stadtverwaltung und Schulleitung zur Situation im und Sanierung des O-Traktes ist für Freitag, 20. März, geplant. |
Das Wüten des Feuers ist auch unter dem Dach gut zu erkennen – |
KGS: Wie geht es mit Unterricht weiter?
Gutachter und Versicherung prüfen nach Brand Freigabe der Räume
Auch fünf Tage nach dem verheerenden Brand ist die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde von der Normalität noch weit entfernt – wahrscheinlich wird das Wochen dauern. Heute besichtigen Versicherungsexperten und Gutachter das Gebäude, um den Schaden einzuschätzen. Der Infoabend für Viertklässler findet aber statt.
Von Oliver Kühn
Das Gebäude ist schwer beschädigt – die Fluchttreppe steht noch. Gückel |
Sehnde. Morgen soll wieder weitgehend der Unterricht aufgenommen werden – doch in welchem Umfang, ist noch völlig unklar. „Wie es weitergeht, wissen wir erst nach der heutigen Begehung“, sagt Schulleiter Carsten Milde. Versicherungsvertreter und Gutachter wollen klären, wie hoch der Schaden ist und welche Gebäudeteile für den Unterricht geeignet sind. Milde ist deshalb bereits mit Unterstützung der Stadt mit den Grundschulen Breite Straße und Astrid Lindgren im Gespräch und will sich dort Räume ansehen, in die eventuell KGS-Klassen umziehen könnten. |
Deshalb sieht die KGS sowohl außen wie innen wie eine Baustelle aus. Überall stehen Raumtrockner und Gerüste. Wände sind zugenagelt und das Dach ist gegen Regen und Witterung provisorisch abgedichtet. Zudem wird derzeit das beschädigte oder in Mitleidenschaft gezogene Inventar aus dem Schulgebäude herausgeholt und so weit wie möglich gereinigt.
Trotz des Brandes findet der Fremdsprachen-Infoabend für die vierten Klassen heute um 18 Uhr wie geplant statt. Jedoch in der Mensa und nicht im Forum. Dagegen entfallen die für die nächste Woche geplanten Schnuppertage der Viertklässler. Ob sie nach den Osterferien nachgeholt werden oder in diesem Jahr ausfallen, wird noch bekannt gegeben.
HAZ vom 10.03.2015
aus: Sehnde News / JPH vom 07.03.2015
Erste Maßnahmen in der KGS
Nach dem verheerenden Brand vom Donnerstagnachmittag sind bereits heute Morgen die ersten Maßnahmen zur Sicherung und Wiederinbetriebnahme der KGS angelaufen. Neben den Brandermittlern der Polizei waren Gutachter und Sachverständige, aber auch Handwerker vor Ort, damit der Betrieb möglichst schnell wieder aufgenommen werden kann.“Montag und Dienstag werden wir die Schule noch geschlossen halten”, ergänzt Ralf Neumann, zuständiger Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung im O-Trakt der Schule. Hier sieht es schrecklich aus, alles schwarz, schmierig, nass und stinkend. Im brandauslösenden Klassenraum hat das Feuer besonders heftig gewütet. Sachverständige prüfen, messen und schreiben auf. “Am Dienstagvormittag werden wir uns mit der Schulleitung wieder treffen und weitere Maßnahmen besprechen”, so Neumann. Dann geht es auch um die Frage, ob bis auf den E- und F-Trakt alle Bereiche wegen Schadstoffbelastung weiterhin gesperrt bleiben oder wieder zu betreten sind. Danach wird sich auch der Raumbedarf außerhalb der KGS richten.
SEHNDE NEWS vom 07.03.2015
Schule arbeitet an Notfallplänen
Werden die Abiturprüfungen 2015 eventuell im Rathaus stattfinden?
Nach dem Brand in der KGS am Donnerstagabend sind weite Teile der Schule mindestens bis Dienstag gesperrt. Fast alle Schüler haben bis dahin frei. Wie soll es danach aber ohne die Räume im O-Trakt weitergehen? Schulleiter Carsten Milde und sein Team arbeiten an einem Notfallplan.
Von Achim Gückel
Durch das Dach lodern Flammen: Die Feuerwehr eilt zum Einsatzort.dpa |
Sehnde. Gestern am frühen Vormittag hatte Milde noch gehofft, dass die KGS den Betrieb schon am Montag eingeschränkt wieder aufnehmen könnte. Doch daraus wird nichts. Seit gestern Mittag nehmen Chemiker Proben der Raumluft an vielen Stellen in der KGS. Sie wollen feststellen, ob und wo die Luft mit Schadstoffen kontaminiert ist und einfaches Durchlüften möglicherweise nicht reicht. Das dauert bis Dienstag.Betroffen ist vor allem der sogenannte O-Trakt, in dessen Obergeschoss das Feuer wütete. Aber auch das Lehrerzimmer, der Eingangsbereich und das Forum wurden von den Fachleuten gestern vorübergehend gesperrt. Insbesondere dort ist noch nicht klar, ob Schadstoffe in der Luft sind, die gefährlich für die Gesundheit sind. Milde betont aber, dass niemand in der KGS in Gefahr kommen solle und werde. Daher sei es richtig, die Schule erst einmal zu sperren. Das ginge auch nicht anders, weil auch der Eingangsbereich von den Untersuchungen der Chemiker betroffen sei. |
Die Einzigen, für die ab Montag der Unterricht ganz normal weitergeht, sind die Jugendlichen aus der Q 2, dem Abiturjahrgang. Sie stehen kurz vor dem sogenannten Vorabitur, den entscheidenden Klausuren vor der Reifeprüfung, welche nach den Osterferien ansteht. Diese Vorbereitungen dürften auf keinen Fall gefährdet werden, hatte Milde schon am Donnerstagabend gesagt.
Die angehenden Abiturienten werden in den zwei Trakten E und F der KGS unterrichtet. Diese liegen an der Waldstraße, also sehr weit entfernt von den durch das Feuer verwüsteten Räumen der Fünft- und Sechstklässler. Im E- und F-Trakt bestehe keine Gefahr für die Gesundheit, heißt es.
Auch für die Schüler der sogenannten Q 1, des elften Jahrgangs, gilt eine Sonderregelung. Sie haben zwar keinen Unterricht, müssen ihre jetzt anstehenden Facharbeiten aber pünktlich per Mail oder über den Eingang an der Waldstraße in der KGS abgeben.
Milde und sein Kollegium basteln derweil schon an einem Notfallplan für die Zeit nach der Sperrung, denn das Obergeschoss des O-Trakts, die schulische Heimat der Fünft- und Sechsklässler, wird langfristig nicht nutzbar sein. Ob es überhaupt zu sanieren ist oder ob man es abtragen muss, werden Experten erst in den kommenden Tagen beurteilen. „Wir müssen zusammenrücken“, sagte Milde bereits am Donnerstagabend. Eventuell werde eine Art Schichtmodell etabliert, nach dem einzelne Jahrgänge an einem bestimmten Wochentag zu Hause bleiben.
Schon gestern Mittag stellte sich die Lage wieder etwas anders dar. „Wir haben spontan mehrere Angebote bekommen, an anderer Stelle Räume zu nutzen“, erläuterte der Schulleiter. Denkbar sei zum Beispiel, dass einzelne Klassen für eine befristete Zeit in Sehnder Grundschulen ausgelagert werden. Selbst der Sportverein TVE Sehnde habe sich gemeldet und einen Raum angeboten, sagte Milde.
Besonderes Augenmerk legt Milde auf den Abiturjahrgang. Die Jugendlichen sollen die Chance haben, möglichst störungsfrei über die Runden zu kommen. Es gebe daher bereits erste Überlegungen, für die Abiturprüfungen ins Rathaus umzuziehen. „Das ist durchaus möglich“, sagte Milde gestern.
Wie lange der durch den Brand ausgelöste Ausnahmezustand an der KGS andauern wird, weiß noch niemand. Vorerst geht es noch darum, den Schaden zu dokumentieren, Inventar sicherzustellen und zu reinigen – und den Grund für das Großfeuer zu finden.
HAZ vom 07.03.2015
Schaden ist nicht überschaubar
Löschwasser in den Räumen und im Beton, aufgequollene Deckenplatten, kaputte Lampen
Von Achim Gückel
Das Löschwasser dringt in die naturwissenschaftlichen Räume ein. |
Wie hoch der Schaden wirklich ist, der durch das Feuer im O-Trakt der KGS entstand, weiß bisher noch niemand ganz genau. Nach ersten Schätzungen der Polizei liegt er aber in Millionenhöhe. Mehrere Räume im Obergeschoss sind samt Inventar komplett vernichtet worden, das erst vor kurzer Zeit erneuerte sogenannte Trapezdach ist zerstört. Weite Teile der KGS stinken nach Rauch, sind möglicherweise mit Schadstoffen belastet. Und auch die Unmengen von Löschwasser, welche die Feuerwehrleute zeitweise mit drei Strahlrohren in das Gebäude pumpten, haben Schäden hinterlassen. Das Wasser drang in den Beton ein, ließ Deckenplatten im Erdgeschoss aufquellen und herunterstürzen. In den modern ausgestatteten naturwissenschaftlichen Räumen im Erdgeschoss stand gestern das Wasser in großen Lachen am Boden, auf den Tischen und Pulten. |
Sehndes Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke gab gestern keine Einschätzung ab, ob das Obergeschoss des O-Trakts noch saniert werden kann. Unterdessen schauten sich schon Versicherungsvertreter und Baufachleute den Zustand des Gebäudes genau an. In die ausgebrannten Räume kamen sie nicht. Diese hatten die Brandermittler der Polizei abgesperrt.
HAZ vom 07.03.2015
Ein Schaden in Millionenhöhe
Nach dem Feuer an der KGS: Unterrichtsausfall bis Dienstag – Brandursache noch unklar
Der verheerende Brand an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) in Sehnde hat einen Schaden in Millionenhöhe verursacht. Das steht seit gestern Mittag fest. Zur Brandursache kann die Polizei aber frühestens nächste Woche etwas sagen. Der Unterricht fällt bis Dienstag aus. Ausgenommen von dieser Regelung ist nur der Abiturjahrgang.
Von Achim Gückel
Schock für Sehnde: Am Donnerstagabend löscht ein Großaufgebot der Feuerwehr den Brand im O-Trakt an der KGS (Bild oben). Am Freitagvormittag machen sich Experten ein Bild von den Verwüstungen (Bild unten).Gückel (2)
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Sehnde. Rund 100 Feuerwehrleute aus dem gesamten Sehnder Stadtgebiet hatten am Donnerstagabend das Feuer im sogenannten O-Trakt der KGS bekämpft. Sie brauchten fünf Stunden, bis das letzte Glutnest erloschen war. Erst gegen 22 Uhr hieß es: „Feuer aus“.Der Brand war in einem Raum ausgebrochen, in dem Schüler der Jahrgänge 5 und 6 unterrichtet werden. Zwei Putzfrauen hatten ihn als Erste bemerkt. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, denn durch Hohlräume in der Decke breitete sich der Brand weiträumig aus. Als die Einsatzkräfte schon meinten, die Lage unter Kontrolle zu haben, brach das Feuer noch in einem zweiten Klassenraum aus. Letztlich musste die Berufsfeuerwehr Hannover mit einem speziellen Gerät die Dachhaut auftrennen, um dem Löschwasser den Weg freizumachen. Experten begannen gestern damit, in der KGS die mögliche Schadstoffbelastung zu messen. Bis ihre Ergebnisse vorliegen, vergehen noch ein paar Tage. So lange bleiben der halb zerstörte O-Trakt sowie der Eingangsbereich der Schule und auch das Lehrerzimmer geschlossen. „Es soll und wird hier niemand in Gefahr sein“, betonte Schulleiter Carsten Milde. Sehndes Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke schaute sich gestern die Schäden in der KGS selbst an. „Ich bin erschüttert“, sagte er anschließend. Das Feuer bringe möglicherweise den Zeitplan für den Bau des Selbstlernzentrums und des größeren Lehrerzimmers in Gefahr. |
HAZ vom 07.03.2015
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