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HAZ vom 16.09.2017

KGS vergibt erstmals Sprachdiplome

„Sprache ist der Schlüssel“: Schüler vor allem aus Syrien und Afghanistan erhalten Zertifikate

Schulleiter Carsten Milde (links) und drei Lehrerinnen freuen sich mit den Schülern über die bestandenen Sprachprüfungen. Foto: Eggers
Schulleiter Carsten Milde (links) und drei Lehrerinnen freuen sich mit den Schülern über die bestandenen Sprachprüfungen. Foto: Eggers
 

Sehnde. Die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde hat erstmals Deutsche Sprachdiplome (DSD) vergeben. 14 Schüler unterschiedlicher Herkunftsländer haben die Zertifikate am Donnerstag in einer Feierstunde entgegengenommen.

Die 14 Schüler sind zwischen 14 und 16 Jahre alt, besuchen an der KGS die achte, neunte oder zehnte Klasse und stammen vor allem aus Syrien und Afghanistan sowie aus Vietnam, der Französischen Schweiz und Rumänien. Viele sind als Flüchtlinge an die KGS gekommen und haben dort zuvor ein Jahr in der Sprachlernklasse absolviert.

Die Zeugnisübergabe war für sie bereits die zweite Feier. Im Juni wurden die Leistungen der Kursteilnehmer und der Lehrkräfte, die in diesem Jahr die DSD-Prüfungsqualifikation im Rahmen einer einjährigen Fortbildung erworben haben, bereits durch das Kultusministerium gewürdigt. Die KGS ist nun für die Prüfungsabnahme der Deutschen Sprachdiplome zertifiziert.

Schulleiter Carsten Milde zeigte sich entsprechend stolz. „Dass wir nicht in irgendeinem Klassenraum feiern, sondern im Forum, zeigt, wie wichtig das Ganze für uns ist“, betonte er und vergab die Sprachdiplome unter viel Beifall von Eltern, Erziehungsberechtigten und Mitschülern an die Absolventen.

Die 14 Schüler haben ihre Prüfungen im März in Hörverstehen, Leseverstehen, Textproduktion und mündlichem Ausdruck abgelegt. Zusätzlich zum Unterricht hatten sie dafür in der KGS an einem speziellen Vorbereitungskurs teilgenommen und jeweils vier Stunden pro Woche Deutsch gelernt.

KGS-Lehrerin Stephanie Kolodzeyzik, die den Kurs zusammen mit ihrer Kollegin Birte Bohnhoff-Zuschke leitete, lobte die Schüler für ihr Engagement. Die Teilnehmer hätten nicht nur Vokabeln und Grammatik gelernt, sondern auch vieles, was sie künftig im Unterricht weiterbringe – wie etwa frei zu sprechen, Präsentationen vorzubereiten oder schriftlich zu argumentieren. „Und ihr seid selbstbewusster geworden“, sagte Kolodzeyzik an die Schüler gewandt.

Eine Kostprobe ihrer Deutschkenntnisse gaben in der Feierstunde Mitanya Issa aus Syrien und Mona Kamarehfar aus Afghanistan. Mitanya trug ein Gedicht vor, das sie selbst geschrieben hat. Mona zeigte eine Präsentation zum Thema Fremdsprachen. „Sprache ist der Schlüssel zu einer anderen Kultur – wir lernen Deutsch, um hier mit Menschen Kontakt zu haben“, sagte Mona.

Der neue Vorbereitungskurs für das DSD hat bereits begonnen. An der KGS gibt es derzeit zudem drei Sprachlernklassen mit insgesamt 60 bis 70 Schülern.

 

Mona Kamarehfar aus Afghanistan bei ihrer Präsentation. Foto: Eggers

Mona Kamarehfar aus Afghanistan bei ihrer Präsentation. Foto: Eggers