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HAZ vom 13.11.2017

KGS und Stadt bekommen Förderung

Land gibt 433 000 Euro für Schulen / Neue Lehrkraft soll Inklusion voranbringen

KGS Sehnde

Die KGS Sehnde bekommt eine Dreiviertelstelle für die Inklusion. Foto: Archiv

 

Sehnde.  Die Stadt und die Kooperative Gesamtschule Sehnde (KGS) können mit einer Förderung des Landes rechnen. So sind für Sehnde rund 433 000 Euro aus dem Kommunalen Investitionsprogramm des Bundes für die Modernisierung, Sanierung und Erweiterung der kommunalen Schulinfrastruktur angekündigt. Für die KGS soll es eine zusätzliche Dreiviertelstelle für die Umsetzung der Inklusion geben.

Das Geld für die Schulinfrastruktur ist aber noch nicht ausgezahlt. „Über diesen Antrag muss der neue Landtag entscheiden“, sagt die örtliche Landtagsabgeordnete Silke Lesemann (SPD). Ein entsprechender Gesetzentwurf sei aber auf dem Weg. Insgesamt stünden in Niedersachsen 289 Millionen Euro für finanzschwache Kommunen im Programm zur Verfügung. „Ich gehe davon aus, dass dabei auch durch das Wahlergebnis keine Abstriche gemacht werden“, sagt Lesemann. Eine gute Ausstattung und bessere Räumlichkeiten seien eine Wertschätzung, die auch zu Leistung animiere, wie das neue Selbstlernzentrum zeige.

Viele millionenschwere Projekte

Auch in der Stadtverwaltung sei man bereits in freudiger Erwartung, sagt Fachdienstleiter Wolfgang Bruns. „Das Geld wird wohl kommen, und wir haben auch schon Ideen für eine Kofinanzierung von Projekten.“ Nun müsse man aber erst einmal auf die gesetzlichen Grundlagen warten. Von diesen sei abhängig, wofür man das avisierte Geld verwenden dürfe. „Das wird spannend“, meint Bruns. Aufgrund dieser rechtlichen Unsicherheit habe man den Zuschuss auch noch nicht im Haushalt 2018 eingeplant, auch wenn man mit der Auszahlung im nächsten Jahr rechne.

Sehnde habe einige millionenschwere Projekte wie die Erweiterung der neuen Ganztagsschule in Höver, den Schulerweiterungsbau der KGS oder die Sanieung des dortigen Forums vor der Brust. Die Förderung würde die Ausgaben der Stadt so ohnehin nur „abfedern“.

Für die KGS selbst hat das Land eine Dreiviertelstelle für die inklusive Beschulung angekündigt – genau gesagt eine 0,78-Prozent-Stelle, wie Schulleiter Carsten Milde ausführt. „Wann diese besetzt wird, weiß ich allerdings noch nicht.“ Darüber entscheide die Landesschulbehörde. Auch wenn es nicht einmal eine volle Stelle ist, ist Milde nicht unzufrieden. Jede Stelle helfe bei der Umsetzung der Inklusion weiter. „Aber wir sind auch dann weiterhin unterversorgt“, resümiert der Schulleiter. „Der Bedarf für mehr ist da.“ Derzeit werden rund 60 der insgesamt mehr als 1700 Kinder in der KGS inklusiv beschult. 15 Schüler kommen aus dem zehnten Jahrgang, 47 Kinder aus dem neunten Jahrgang. Dieser ist zugleich der erste, der unter dem Inklusionsgedanken mit einem Rechtsanspruch auf Förderbedarf an der Gesamtschule eingeschult worden ist.

Milde erinnert aber daran, dass an der KGS schon immer Kinder mit Behinderungen und besonderem Förderbedarf unterrichtet worden sind. Der Umfang sei aber in den vergangenen Jahren gestiegen. In diesem Jahr habe man sogar erstmals eine blinde Schülerin zum Abitur geführt.