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Presseberichte 2018

Gruseldinner in der KGS-Mensa: An der opulenten Tafel der Gräfin wiegen sich die Gäste noch in Sicherheit, aber Diener Igor (Svea De Haan, rechts), kommt ihnen schon sehr seltsam vor. Die Reiseleiterin (Marie Kaufhold, von rechts), Handwerker Jop (Jonas Jeworutzki), Jungbauer Hinnerk (Eric Uzarewicz) Wirtin Martha (Dilara Thom).
Gruseldinner in der KGS-Mensa: An der opulenten Tafel der Gräfin wiegen sich die Gäste noch in Sicherheit, aber Diener Igor (Svea De Haan, rechts), kommt ihnen schon sehr seltsam vor. Ursula (Malina Aue), Handwerker Jop (Jonas Jeworutzki), Jungbauer Hinnerk (Eric Uzarewicz), Wirtin Martha (Dilara Thom). Quelle: Susanne Hanke

Festlich geschmückte Tische, sanftes Kerzenlicht, Gäste, die sich angeregt unterhalten –und plötzlich jagt eine bucklige Gestalt mit einer Axt zwischen den Tischen herum. Da gerät die Vorspeise in Vergessenheit, der Löffel fällt aus der Hand und der Schrecken sitzt tief in den Gliedern. Doch bei diesem Grusel-Dinner der Theater-AG an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) gerät am Dienstagabend niemand in Lebensgefahr. Vielmehr bietet es vor allem spannende Unterhaltung und unterschwelligen Humor.

In der Tat hält die Theater-AG in Zusammenarbeit mit dem Schülercafé an diesem Abend vor Halloween einen wahren Gaumen- und Nervenkitzel bereit. Mittendrin befinden sich die Zuschauer mit einem Bloody Mary als Aperitif. Und mit Schwarzlicht-Schminke wird dabei die perfekte Gruselanimation für körperlosen Geister geschaffen.

Das Bühnenbild habe sich nach und nach entwickelt und sei teilweise von einem Puppentheater inspiriert, erläutert Spielleiter Sebastian Prignitz. Er selbst hat bereits in einem Krimi-Dinner als Schauspieler Erfahrungen gesammelt. Da sei es ihm durch den Kopf geschossen, so etwas auch einmal in der KGS-Mensa zu inszenieren. Dort bedient am Dienstagabend der bucklige Igor die Gäste an der Tafel der Gräfin, während die Zuschauer von aufmerksamen Servicekräften des Schülercafés mit einem Vier-Gänge Menü verwöhnt werden. „Genießen Sie die Suppe, solange Sie noch können“, raten die Geister. Denn die Gräfin entpuppt sich kurz darauf als Vampir, der schon gierig auf das Blut seiner arglosen Gäste wartet.

 


 

 

 

Peter E. Rompf präsentiert den Schülern eine klassische DDR-Devotionalie: Ein Exemplar des SED-Zentralorgans
Peter E. Rompf präsentiert den Schülern eine klassische DDR-Devotionalie: Ein Exemplar des
SED-Zentralorgans "Neues Deutschland" vom 7. Oktober 1969. Quelle: Oliver Kühn

Seinen genauen Wohnort will Peter E. Rompf nicht nennen. Denn er werde immer noch von alten Stasi-Offizieren verfolgt, sagt der 1977 ausgebürgerte ehemalige DDR-Bürger und Kirchenmusiker, der irgendwo in der Region Hannover lebt. „Die letzten Morddrohungen habe ich vor eineinhalb Jahren bekommen“, sagt er. Grund dafür sei nicht zuletzt sein vor zwei Jahren erschienenes Buch „Operativer Vorgang Kreis“, in dem er über seine Erfahrungen im Unrechtsstaat und die Repressalien des Staatssicherheitsdienstes schreibt. Darüber hat er nun Schülern der 11. Klasse der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde berichtet. Auch wenn keine richtige Diskussion aufkam, war es in den anderthalb Stunden des etwas anderen Geschichtsunterrichts mucksmäuschenstill.

Denn Rompf kommt locker rüber und hält sich an kein Manuskript, sondern trägt Anekdoten und Begebenheiten in freier Rede vor. Wie verbohrt Ideologien sind, hat der 78-Jährige schon als Kind erfahren. „Als sechsjähriger Faschist bin ich 1946 von den Tschechen in die SBZ ausgewiesen worden.“ Und er schiebt zum besseren Verständnis schnell noch „sowjetische Besatzungszone“ hinterher. Dort machte er eine Ausbildung zum Schrift- und Plakatmaler sowie Reprofotograf, später zum Kirchenmusiker. Weil er aber aufmüpfig war, wurde er über Nacht angeblich mit offener Tuberkolose in eine Klinik zwangseingewiesen: „Das war ein Ersatzknast, weil die Gefängnisse zur Zeit des Mauerbaus mit sogenannten Republikflüchtlingen voll waren.“

Umgedreht hat ihn das aber nicht. 1970 gründete er in Frankfurt/Oder den „Kreis“, ein Zusammenschluss von regimekritischen Bürgern mit bis zu 42 Mitgliedern. Für die Stasi war das eine „Zusammenrottung von Staatsfeinden“, die unerbittlich verfolgt wurden – doch das habe er erst in den Neunzigerjahren aus den Stasi-Akten erfahren. „Woher hatten Sie die Kraft, sich gegen den Staat zu stellen“, wollte Schülerin Isabell wissen. „Aus dem Freundeskreis“, erwiderte Rompf kurz und bündig. Und dass er sich bei Verhören die brüllenden Stasi-Offiziere in langen Unterhosen vorgestellt hat.

Interessiert schauten sich die Elftklässler alte DDR-Devotionalien wie eine Ausgabe des SED-Zentralorgans „Neues Deutschland“ an, dass 1969 stolz verkündet, dass die DDR „ der moderne sozialistische deutsche Staat ist, dem die Zukunft gehört“. Selbst ein guter alter Gettoblaster kommt zum Einsatz, und man hört etwas scheppernd und sächselnd die Stimme des ersten Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht und seinen historischen Satz: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ Das ist Geschichtsunterricht zum Anfassen.

Wie er denn die Verharmlosung durch die DDR-Nostalgie empfinde, wollte da Lehrer Stefan Bahls wissen. „Für die, die im Knast saßen, ist das eine bittere Sache und Geschichtsklitterung hoch drei.“ Die DDR habe schließlich mit „Menschenhandel“ , dem „Verkauf von Häftlingen“ an die Bundesrepublik, mehr als 3 Milliarden Mark verdient.

 


 

 

Das Programm zur Berufsorientierung an der KGS kann fortgesetzt werden.
Das Programm zur Berufsorientierung an der KGS kann fortgesetzt werden. Quelle: Archiv

Die Stadt kann die Zusammenarbeit mit dem Bildungsträger Pro Beruf und dem Programm zur Berufsorientierung „You got 2 move“ der Agentur für Arbeit an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde fortsetzen. Der Rat hat dem entsprechenden Antrag der Verwaltung in seiner jüngsten Sitzung einhellig zugestimmt – unter der Voraussetzung, dass auch die Agentur für Arbeit weiterhin ihren ungefähr gleich hohen Anteil für die Vollzeitstelle eines Pädagogen zahlt. Für die Jahre 2019 bis 2021 werden dafür rund 80.000 Euro aus dem Haushalt zur Verfügung gestellt. „Die Qualität der geleisteten Arbeit ist sehr gut und erfolgreich“, resümiert die Stadt in ihrer Stellungnahme für den Rat.

In diesem und im Vorjahr hatte der Rat bereits jeweils 26.000 Euro für das Programm an einer der größten weiterführenden Schulen Niedersachsens bewilligt. Die gemeinnützige Pro Beruf GmbH ist ein in der Region Hannover tätiger Bildungsträger mit einem breit gefächerten Angebot zur schulischen, beruflichen und sozialen Integration junger Menschen. Seit mehreren Jahren berät Pro Beruf KGS-Schüler der Klassen 8 bis 10 bei der Berufswahl, organisiert Bewerbungstrainings und unterstützt die Schüler bei realen Bewerbungen.

Für die Bemühungen, ihre Schüler darüber hinaus auch mit einer Ausbildungsmesse mit vielen Firmen und Unternehmen an die Berufswelt heranzuführen, ist die Kooperative Gesamtschule in diesem Jahr bereits zum vierten Mal in Folge vom Niedersächsischen Kultusministerium mit dem Gütesiegel „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“ ausgezeichnet worden. Träger des Netzwerks „Berufswahl Siegel Niedersachsen“ sind die Handwerkskammer Hannover, die Niedersächsische Landesschulbehörde, die Agentur für Arbeit in Hannover, die Region, die Landeshauptstadt sowie die Industrie- und Handelskammer Hannover.

 


 

 

 

Sehnde News vom 20.10.2018

Brand in der KGS – Sehnder Ortsfeuerwehr rückt aus

Der Alarm für die Ortsfeuerwehr Sehnde kam am Freitag gegen 18.46 Uhr und lautete „Vollalarm für die KGS Sehnde, Am Papenholz“. Sofort wurden bei allen Alarmierten schlechte Erinnerungen wach und die Bilder aus der Turnhalle, dem O-Trakt und anderen Bränden dort tauchten auf.

Von Jörg-Peter Hellerling

Durch den Haupteingang gingen die Einsatzkräfte vor – Foto: JPH

Durch den Haupteingang gingen die Einsatzkräfte vor – Foto: JPH

 

Die Sehnder Feuerwehr rückte mit allen verfügbaren Einsatzkräften mit dem Tanklöschfahrzeug, dem Löschgruppenfahrzeug, der Drehleiter, dem Mannschaftstransportwagen und der Einsatzleit-Gruppe an das Papenholz aus. Vor Ort ergab die Erkundung dann, dass ein Klassenraum im hinteren Bereich und der Flur davor stark verqualmt waren. Aufgrund der Lage wurden das Löschgruppenfahrzeug und die Drehleiter umdirigiert und an den hinteren Bereich der Schule beordert, während das Tanklöschfahrzeug als wassergebendes Teil am Eingang der KGS verlieb. Von dort gingen umgehend auch Trupps unter Atemschutz vor, denn in der Schule sollten sich noch zwei verletzte Personen befinden. Zudem wurde die Löschleitung aufgebaut.

Gegen 20 Uhr hieß es „Übungsende“ – und es wurde abgebaut – Foto: JPH

Gegen 20 Uhr hieß es „Übungsende“ – und es wurde abgebaut – Foto: JPH

 

Dann drang der Trupp in den betroffenen Flur vor – und fand tatsächlich eine verletzte Person: den „Dummy“ der Ortsfeuerwehr Sehnde. Damit war plötzlich klar: Es handelt sich um eine Übung! Dann wurden die beiden Personen im künstlichen Nebel und unter zuckenden Lichtblitzen aufgespürt, geborgen und die Schlauchleitung hergestellt. Danach hieß es „Feuer aus“, doch auf einmal kam die Anforderung von Sanitätsunterstützung, denn ein Kamerad unter Atemschutz hatte einen Kollaps erlitten und musste geborgen und reanimiert werden. Sanitätsunterstützung wurde umgehend in Marsch gesetzt. So kam auch die Drehleiter noch zum Einsatz und barg den Mann unter Reanimation. Schließlich hieß es „Übungsende“ und die Teileinheitsführer trafen sich zur Auswertung bei den Einsatzleitern – dem Sehnder Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke und dem Ortsbrandmeister Sven Grabbe.

 


 

 

 

Die Ausbilder verschiedener Betriebe aus Sehnde tauschen sich aus.
Die Ausbilder verschiedener Betriebe aus Sehnde tauschen sich aus. Quelle: Anne Marie Kuwan

Ein Frühstück als Anlass, um Erfahrungen auszutauschen: Das organisiert die Stadt zusammen mit dem Verein pro regio, einem Ausbildungsnetzwerk von Unternehmen und Kommunen, jedes Jahr. Dabei treffen sich Ausbilder aus Sehnde und Umgebung, um sich über Methoden der Ausbildung auszutauschen und über Kooperationen zu sprechen. In diesem Jahr wurde das Frühstück im Beisein von Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke erstmals von der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde im Schülercafé ausgerichtet.

Entsprechend war das Hauptthema die Kooperation zwischen der Gesamtschule und den Betrieben. „Dieses Treffen ist sehr wichtig für die Schule, da uns die Zukunft aller Schüler, egal ob Hauptschule, Realschule oder Gymnasium, sehr am Herzen liegt“, sagte die didaktische Leiterin Evelyn Gröne. Stephan Schickedanz, Ausbilder im Zementhersteller Holcim in Höver, berichtete über die Ausbildung in seinem Unternehmen. Der Ausbilder erwähnte die lange Verbundenheit der Firma mit der KGS – und dass das jetzige Lehrjahr ausschließlich aus deren Schülern bestehe. Der oft verbreiteten Aussage, Schüler seien nicht mehr ausbildungsfähig, trat er energisch entgegen. „Das stimmt nicht“, sagte Schickedanz. „Die Schüler wachsen nun mal mit den neuen Medien auf, und wir als Ausbilder haben die Aufgabe, darauf einzugehen.“

Cornelia Manfraß von pro regio informierte zudem über die Schülerbefragung an der KGS in Bezug auf die Ausbildungsmesse für die neunten und zehnten Klassen, die im März in der Schule veranstaltet worden war. Dabei waren aber nur 19 Fragebögen zurückgekommen – doch diese bewerteten die Messe durchweg als positiv, was die Ausbilder zufrieden zur Kenntnis nahmen. Jedoch wurde darüber diskutiert, ob es sinnvoll wäre, die Gymnasialschüler ebenfalls mehr auf eine Ausbildung vorzubereiten. Jan Eike Busse von der Sehnder Steuerberatungsgesellschaft Busse & Coll. kritisierte, dass viele Gymnasiallehrer die Schüler lediglich aufs Studium vorbereiteten und nicht auch auf eine Ausbildung. Dadurch käme es vermehrt zu Studiumabbrüchen.

Helmut Glameyer, KGS-Fachbereichsleiter für Arbeit, Wirtschaft und Technik, zeigte dazu den Lehrplan der einzelnen Bereiche. Er wies darauf hin, dass in allen Profilunterrichten bestimmte Teile von Fachleuten unterrichtet und so der Unterricht etwas anschaulicher gestaltet würde. Dadurch könnten die Zielgruppen direkt angesprochen und ein direkter Kontakt aufgebaut werden.

 


 

 

 

Zum Schulhof hin hat das Gebäude eine helle Fassade mit einem großen Eingangsbereich.
Zum Schulhof hin hat das Gebäude eine helle Fassade mit einem großen Eingangsbereich. Quelle: Stadt Sehnde

 

Langsam kommt die geplante Erweiterung der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde in ein konkretes Stadium. Der Entwurf für den dreigeschossigen Neubau entlang der Waldstraße und die Kosten stünden nun fest, sagt Daniela Rössing, Leiterin des städtischen Fachdienstes Gebäudewirtschaft. Für den Anbau östlich der Mensa mit 14 allgemeinen Unterrichts- und drei Musikräumen werden rund 7,5 Millionen Euro veranschlagt. Dazu kommen noch einmal mehrere Hunderttausend Euro für ein unterirdisches Regenrückhaltebecken zur Entwässerung des Schulgeländes sowie eine neue Feuerwehrzufahrt von der B 65 (Iltener Straße) aus.

 

Zur Waldstraße erhält der Neubau eine rote Klinkerfassade, die etwas unruhig gehalten ist, um nicht zu eintönig zu wirken
Zur Waldstraße erhält der Neubau eine rote Klinkerfassade, die etwas unruhig gehalten ist,
um nicht zu eintönig zu wirken. Quelle: Stadt Sehnde
 

Markant ist der Eingangsbereich: Eine helle Fassade zum Schulhof hin und ein Arkadengang, der in ein großzügiges Foyer mit Sitzgelegenheiten mündet. Auch Projekt- und Funktionsräume sind dort vorgesehen. Im ersten und zweiten Obergeschoss werden insgesamt 14 Unterrichtsräume eingerichtet, wovon zwei Klassen im zweiten Stock eine Besonderheit aufweisen: Diese sind mit einer Trennwand verbunden, die bei Bedarf wie etwa für Abiturarbeiten geöffnet werden kann.

Ein Schmuckstück dürfte der neue Orchesterraum werden. Dieser ist in einem eigenen kleinen Anbau untergebracht, in dem auch ein weiterer kleiner Musikraum liegt. Er ist mit Glaswänden versehen, die nach außen geöffnet werden können – nicht nur zum Lüften, sondern auch für Veranstaltungen wie etwa öffentliche Konzerte. Denn vor dem Anbau wird eine Sitzskulptur entstehen, die dann von den Zuschauern genutzt werden kann. Auch für eine zusätzliche Bestuhlung ist dort Platz. Der größere Musikraum (Keyboardraum) und Musikmaterial werden dagegen im Hauptgebäude im Erdgeschoss untergebracht.

Nach den Erfahrungen mit dem Brand vor drei Jahren, bei der die Feuerwehr nicht um das KGS-Gebäude entlang der B 65 fahren konnte und der Einsatz deshalb massiv behindert wurde, gibt es von dort aus nun eine neue Zufahrt. „Dann ist eine komplette Umfahrung möglich“, sagte Ingenieur Guido Wolf bei der Vorstellung für den Ortsrat Sehnde und den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt. Dafür müsse aber ein Teil des Lärmschutzwalles zurückgebaut werden. Von dem sechs Meter breiten Tor könne ein Flügel für Schüler, die mit dem Rad zur Schule kommen, offen gelassen werden. So könne der Radverkehr zu Schulbeginn entzerrt werden, sagte Wolf. Dagegen gab es wegen der viel befahrenen B 65 aber Bedenken. „Ist das nicht gefährlich“, fragte der SPD-Fraktionsvorsitzende Olaf Kruse. Siegfried Freitag (CDU) befürchtet, dass es dann eventuell zu einem „Anlieferverkehr der Eltern mit ihren Autos“ kommen könne. Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke gab zu verstehen, dass es sich dabei zurzeit nur um eine Idee handele, die auch noch nicht mit der Schule erörtert worden sei.

Aufwendig wird die Entwässerung des Schulgeländes vom Regenwasser. Weil die Kanäle bereits jetzt schon teils überlastet seien, würden diese mit größeren Rohren versehen und von einem Durchmesser von 15 auf 30 bis 40 Zentimeter erhöht, erläuterte Wolf. Doch das allein reicht nicht aus. Deshalb müsse noch ein unterirdisches Regenrückhaltebecken als Pufferspeicher gebaut werden. Dies könne bis zu 70 Kubikmeter Wasser aufnehmen und würde zumindest einem Starkregen standhalten.

Das Wasser wird dann durch einen natürlichen Ablauf wieder in die Kanäle eingeleitet – gedrosselt und immer nur so viel, wie die Kanäle aufnehmen können. Eine Pumpe sei dafür nicht nötig, sagte der Ingenieur auf Nachfrage aus dem Ausschuss. Mit dem Bau könne eventuell schon im Winter begonnen werden. Andreas Heinen (CDU) nannte die Planung dagegen „teuer, umständlich und wartungsintensiv“. Er frage sich, warum man das Regenwasser nicht zur Iltener Straße umleiten und dort direkt an die Kanäle anschließen könne. Das sei nicht untersucht worden, entgegnete Wolf.

 


 

Sehnde News vom 19.09.2018

Kooperative Gesamtschulen in Niedersachsen gründen Netzwerk – KGS Sehnde federführend dabei

Die Schulleitungen und Didaktischen Leitungen der Kooperativen Gesamtschulen in Niedersachsen trafen sich am Donnerstag, 13.09.2018, und Freitag, 14. 09.2018, zu einer gemeinsamen Tagung. „Die KGS als Schulform muss auf der politischen Ebene mehr wahrgenommen werden“, so führte Sandra Heidrich, Schulleiterin der KGS Sehnde dort aus.

Das neue Netzwerk der KGS‘ in Niedersachsen – Foto: S. Heidrich

Das neue Netzwerk der KGS‘ in Niedersachsen – Foto: S. Heidrich

 

„Die Schulform der Kooperativen Gesamtschule steht zugleich für Kontinuität und pädagogische Innovationen: Im Spannungsfeld von Integration und Leistungsdifferenzierung praktizieren Kooperative Gesamtschulen eine Pädagogik, die auf der Arbeit der Grundschule aufbauend die Kinder ab Klasse 5 individuell abholt. Mit zunehmenden Alter der Schülerinnen und Schüler erfolgt in diesen Schulen eine schulzweigbezogene Leistungsdifferenzierung, die einerseits auf die Anforderungen der gymnasialen Oberstufe ausgerichtet ist und andererseits in den Haupt- und Realschulzweigen eine hohe berufsorientierende Ausrichtung erfährt. Im Bereich der Berufsvorbereitung und Berufsorientierung zum Beispiel sind mehrere Kooperative Gesamtschulen Niedersachsens sehr erfolgreich neue Wege gegangen“, ergänzte Evelyn Gröne, Didaktische Leiterin an der KGS Sehnde. Aber: „Bisher haben die 35 Kooperativen Gesamtschulen Niedersachsens mit ihren insgesamt rund 50 000 Schülerinnen und Schülern keine gemeinsame Verständigungsebene“, erläuterte Heidrich und betonte, dass es wichtig sei, sich zu vernetzen und dann gemeinsam mit den Verbänden und anderen Netzwerken für gemeinsame Positionen, aber auch für KGS-spezifische Belange Positionen für die Öffentlichkeit und Politik zu formulieren.

 

Sandra Heidrich (li.) und Evelyn Gröhe mit der Gründungsurkunde vertreten die KGS Sehnde im Netzwerk – Foto: Privat

Sandra Heidrich (li.) und Evelyn Gröne mit der Gründungsurkunde

vertreten die KGS Sehnde im Netzwerk – Foto: Privat

 

Ein weiteres Ziel sei die öffentliche Wahrnehmung der Kooperativen Gesamtschulen sowie ihrer Arbeit niedersachsenweit zu verbessern. „Wir wünschen uns eine Wiederverankerung in das Niedersächsische Schulgesetz, zum Beispiel in der Form: „[…] Gesamtschulen kommen in den Formen der Kooperativen Gesamtschulen und Integrierten Gesamtschulen vor“. Mittelfristiges Ziel sei neben einer Schärfung des Profils auch die gemeinsame Qualitätsentwicklung der Kooperativen Gesamtschulen durch gemeinsame Fortbildungen, gegenseitige Hospitationen, Material- und Konzeptaustausch.

Das informelle Netzwerk der KGS-Schulleitungen der Region Hannover existiert bereits seit einigen Jahren. Schon zur Schulgesetznovellierung der letzten Legislatur wurde aus diesem Kreis ein Schreiben an die damalige Kultusministerin Frauke Heiligenstadt mit der Bitte um Aufhebung des bloßen Bestandsschutzes für die Kooperativen Gesamtschulen formuliert.

Das Modell einer schulischen Ausbildung in einer KGS darf nicht auf dem Altar der Ideologisierung zugunsten der IGS abgeschafft oder abgewertet werden. Es muss gleichwertig und –berechtigt in der Schullandschaft verankert werden.

 


 

 

 

Schulleiterin Sandra Heidrich (links) und die Didaktische Leiterin Evelyn Gröne vertreten die KGS Sehnde in dem neuen Netzwerk.
Schulleiterin Sandra Heidrich (links) und die Didaktische Leiterin Evelyn Gröne
vertretendie KGS Sehnde in dem neuen Netzwerk. Quelle: Privat

 

Die Arbeit der Kooperativen Gesamtschulen (KGS) stärker in den politischen Fokus zu rücken – das ist das Ziel des neu gegründeten Netzwerks KGS.netz. Der Verbund war am Wochenende bei einer Tagung von zahlreichen Gesamtschulen aus Niedersachsen gegründet worden. Damit sollen die Zusammenarbeit der Einrichtungen gestärkt und gemeinsam die Qualitätsentwicklung vorangetrieben werden. Die KGS Sehnde als eine der größten weiterführenden Schulen im Lande ist federführend dabei und wird von Schulleiterin Sandra Heidrich und der didaktischen Leiterin Evelyn Gröne vertreten.

„Die KGS als Schulform muss auf der politischen Ebene mehr wahrgenommen werden“, sagt Heidrich. Dies auch vor dem Hintergrund, dass nach dem Ende des Turbo-Abiturs wieder ein regelrechter Run auf die Gymnasien eingesetzt hat. Kooperative Gesamtschulen stünden gleichermaßen für Kontinuität sowie pädagogische Innovation: So erfolge in den höheren Klassen eine sogenannte schulzweigbezogene Leistungsdifferenzierung. Diese sei einerseits auf die Anforderungen der gymnasialen Oberstufe ausgerichtet, während andererseits im Haupt- und Realschulzweig starkes Gewicht auf die Berufsorientierung gelegt werde, ergänzt die Didaktische Leiterin Evelyn Gröne.

Doch bisher hatten die 35 Kooperativen Gesamtschulen in Niedersachsen mit ihren rund 50.000 Schülern noch „keine gemeinsame Verständigungsebene“, sagt Heidrich. Deshalb sei es wichtig gewesen, sich zu vernetzen und für ihre Schulform Wünsche und Forderungen an die Politik zu formulieren – und gleichzeitig die öffentliche Wahrnehmung zu stärken. „Wir wünschen uns eine Wiederverankerung in das Niedersächsische Schulgesetz“, fordert die Sehnder Schulleiterin. Mittelfristiges Ziel sei auch die gemeinsame Qualitätsentwicklung durch Fortbildungen, gegenseitige Hospitationen sowie den Austausch von Material und Konzepten.

 


 

 

 

Oft voll besetzt, aber längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit: Das KGS-Forum muss saniert werden.
Oft voll besetzt, aber längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit:
Das KGS-Forum muss saniert werden.Quelle: Archiv / Achim Gückel

Das Forum der Kooperativen Gesamtschule (KGS), die größte öffentliche Veranstaltungsstätte in der Kernstadt, muss saniert werden. Doch die Arbeiten werden offenbar deutlich komplizierter als zunächst angenommen – und sie müssen daher verschoben werden. Eigentlich sollte die Sanierung im Oktober, also in zwei Wochen, losgehen und dann möglichst schnell erledigt sein. Jetzt nennt die Stadtverwaltung die Sommerferien 2019 als Termin für den Sanierungsbeginn. Die Arbeiten werden dann voraussichtlich bis zum Frühjahr 2020 dauern. So lange wird das KGS-Forum weder für die Schule noch für andere Veranstaltungen zu nutzen sein.

Den neuen Termin für die Sanierung gab Wolfgang Bruns, Fachdienstleiter bei der Stadt, am Donnerstagabend im Ausschuss für Schule, Sport, Kultur und Soziales bekannt. In den Vorplanungen für das Projekt sei aufgefallen, dass auch die Lüftungsanlage im Forum ausgetauscht werden müsse. Diese sei 40 Jahre alt und entspreche nicht mehr den aktuellen Anforderungen, sagte Bruns.

Welche finanziellen Auswirkungen die zusätzlichen Arbeiten haben werden, ist noch völlig unklar. Ursprünglich waren 1 Millionen Euro für eine brandschutztechnische Erneuerung des Forums eingeplant gewesen. Ob das weiterhin reichen wird oder ob man möglicherweise Einsparpotenziale suchen muss, sei nun Gegenstand der Prüfung, sagt Daniela Rössing, Leiterin des Fachdienstes Gebäudewirtschaft bei der Stadt.

Die Sanierung des Forums gehört zur groß angelegten Modernisierung der Brandschutzanlagen in der gesamten KGS. Man gehe in den Planungen abschnittsweise vor und habe nun im Forum die zusätzlichen Sanierungsbedarfe ermittelt, sagt Rössing. Dadurch werde sich insbesondere jener Aufwand bei den Sanierungsarbeiten erhöhen, den man nicht im laufenden Schulbetrieb erledigen könne. Dazu zählt laut Rössing auch die Beseitigung von Mineralfaserstoffen, die beim Bau des Forums als Dämmmaterial eingesetzt wurden. Diese müssten gesondert entsorgt werden. Daher sei es vernünftig, dafür die sechswöchigen Sommerferien zu nutzen.

Die Erneuerungen im Forum betreffen aber nicht nur Dämmungen und Lüftung. Laut Rössing werde auch die Bestuhlung ausgetauscht, Holzverkleidungen kommen weg, und auch die elektrischen Anlagen und Bodenbeläge sollen angefasst werden. Das Forum bekomme also nahezu in jeder Hinsicht eine Frischzellenkur. Die Fensterfront zum Schulhof bleibe allerdings erhalten.

Während der Sanierung muss die KGS ihre vielfältigen Veranstaltungen anderswo über die Bühne bringen, etwa im benachbarten Bonhoefferhaus oder in der Mensa. Auch der Kulturverein wird sich für die Spielzeit 2019/20 andere Aufführungsstätten suchen müssen. Ebenso werden der städtische Neujahrsempfang 2019 und die Sportlerehrung anderswo über die Bühne gehen müssen.

Laut Rössing hat es aber auch einen Vorteil, wenn der Startschuss für die Sanierung des Forums zu Beginn der Sommerferien fällt. Dann könnten die Schulentlassungen im kommenden Jahr noch wie gewohnt und jene im Jahr 2020 im runderneuerten Forum stattfinden.

 


 

Sehnde News vom 13.09.2018

Schülercafé gewinnt easyCredit-Preis der Volksbank

Von Jörg-Peter Hellerling

 

Das Schülercafé „Puzzles“ der KGS Sehnde konnte sich heute über einen großen Preis für seine Arbeit freuen. Die 30 Mitarbeiter und Schüler, die beiden betreuenden Lehrer, Kay Jürgens und Tobias Fröhlich, sowie die Fachkraft Ramona Stahl begrüßten gegen 14 Uhr den Vertreter der Volksbank und Filialleiter  von Sehnde, Oliver Falk. Falk hatte einen Scheck mit der Gewinnsumme von 1000 Euro, den die VB-Filiale Sehnde noch um 250 Euro aufgestockt hatte, im Gepäck. Das „Projekt Schülercafé“ hatte sich in einem bundesweiten Wettbewerb im laufenden Kalenderjahr gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt und gewonnen.

 

Im Schülercafé freuen sich Emily Bartels, Malisa Koch, Kay Jürgens über den Besuch von Oliver Falk (v.li.) – Foto: JPH

Im Schülercafé freuen sich Emily Bartels, Malisa Koch, Kay Jürgens über den Besuch von Oliver Falk (v.li.) – Foto: JPH

 

Das vor zehn Jahren gegründete Café ist im Rahmen des Profilunterrichts der KGS 2015 durch die Schüler und zwei Lehrer übernommen worden und als Schülerfirma „Schülercafé Puzzles“ nun Bestandteil und Angebot der schulischen Ausbildung. Das Projekt, dass sich an Schüler der 9. und 10. Klassen der Real- und Hauptschule als Angebot der „finanziellen Bildung“ richtet, wird in der Rechtsform einer Genossenschaft geführt, die seit Anfang an von der Volksbank Sehnde unterstützt wird. Die Schüler selbst wussten von der Anmeldung zu dem Wettbewerb allerdings nichts, da sie von der Volksbank direkt vorgenommen wurde. Erst als es um die auf Facebook abgehaltene „öffentliche“ Abstimmung ging, erfuhren einige davon. Sowohl dort als auch in der Jury setzte sich ihr Projekt dann gegen zahlreiche starke Konkurrenten durch.

Die Direktorin der KGS, Sandra Heidrich, freute sich für die beteiligten Schüler, die in 15 sogenannten „Schichten“ jeweils zu Zweit mit Ramona Stahl als feste Kraft den Betrieb unterhalten. Daneben müssen sie ihre Schulausbildung fortsetzen, also den Stoff der wegen des Cafés versäumten Stunden nachholen, so Kay Jürgens, betreuender Lehrer. Dabei betreuen die Café-Betreiber nicht nur die Schüler der KGS in den Pausen, sondern beteiligen sich mit ihrer Firma, die arbeitsteilig geführt wird, auch an größeren Projekten der KGS. So sind sie beim Generationentag der Stadt Sehnde in der KGS dabei, richten Feiern von Lehrern und Schülern aus und werden auch bei dem Theaterprojekt „Gruseldinner“ den Bewirtungsteil des Stückes übernehmen.

Das Ausbildungsprofil „Schülercafé“ bildet im Rahmen des Unterrichts die „Realität ab“, so Lehrer Jürgens. „Hier erfahren die Teilnehmer alles selbst – von der Planung über das Marketing, die finanziellen Aspekte bis hin zum Feed Back der Kunden. Und dazu kommen die sozialen Komponenten, wie beispielweise die Gruppenarbeit.“ Und sein Kollege Tobias Fröhlich hebt auf die Persönlichkeitsentwicklungen ab, die durch die Arbeit im Projekt zu beobachten sind. „Die Entwicklung der Schüler ist über die Zeit interessant zu sehen. Durch Kundenkontakt, das Team und das Arbeitsumfeld steigt ihr Selbstbewusstsein und ihr Verantwortungsgefühl. Das ist auch ein Lernerfolg, den das Café vermittelt.“

 

Über den Scheck freuten sich Sandra Heidrich, Tobias Fröhlich, Kay Jürgens, der Schülervertreter und Oliver Falk (v.re.) – Foto: JPH

 

Auch die Schüler sind zufrieden mit der Aufgabe. „Das Arbeiten hier ist in allen Facetten interessant, vom Service über Finanzen, Deko, Marketing, Events bis hin zu den Kundenkontakten bekommt man viel mit“, so sagen die beiden „Schichtkräfte“ dieses Nachmittags, Malisa Koch (10. Klasse) und Emily Bartels (9. Klasse).

Mit dem Beginn der Ausschreibung des Wettbewerbs war die Sehnder Volksbank dabei und sieht dabei das Schülercafé auch unter dem Aspekt der „finanziellen Aufklärung“: „Das Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge und die eigene finanzielle Situation leistet einen wichtigen Beitrag zur Überschuldungsprävention“, so Oliver Falk. „So ist das Ziel unseres Engagements und des Preises die nachhaltige Unterstützung und Würdigung des sozialen Engagements von Projekten mit dem Ziel der finanziellen Allgemeinbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.“ Und deshalb stockte die örtliche Volksbank den ausgelobten Geldbetrag der easyCredit von 1000 Euro noch einmal um 250 Euro auf, und überreichte den Scheck mit der Summe von 1250 Euro an die Schüler.

„Über die Verwendung des Gewinns wird die Generalsversammlung der Mitarbeiter entscheiden“, sagte Jürgens nach der Übergabe, „aber sicher werden wir wohl einen Teil  des Geldes zur Teambildung bei unserer jährlichen Teamfahrt verwenden.“ Was ja auch ein Ziel des Profilunterrichts ist…

 


 

 

 

Volksbank-Geschäftsstellenleiter Oliver Falk (links) lässt sich im Beisein von KGS-Lehrer Kay Jürges im Schülercafé von Malisa Koch (16) und Emily Bartels (15, rechts) bewirten.
Volksbank-Geschäftsstellenleiter Oliver Falk (links) lässt sich im Beisein von KGS-Lehrer Kay Jürgens
im Schülercafé von Malisa Koch (16) und Emily Bartels (15, rechts) bewirten. Quelle: Katja Eggers

Wirtschaftliches Knowhow und finanzielle Allgemeinbildung kommen im Schulunterricht oftmals zu kurz. Beim Betreiben des Schülercafés der Kooperativen Gesamtschule Sehnde (KGS) lernen rund 30 Neunt- und Zehntklässler, worauf es beim Marketing, im Finanzwesen und beim Einkauf ankommt. Sie führen das Café weitestgehend selbständig. All das wird jetzt belohnt: Für ihr Engagement im Schülercafé haben die jungen Nachwuchsunternehmer den easyCredit-Preis für finanzielle Bildung gewonnen.

„Ihr macht im Café Schichtbetrieb und verpasst dafür Unterricht, den ihr nachholen müsst – dafür Hut ab!“, lobte Oliver Falk, Geschäftsstellenleiter der Volksbank in Sehnde, die Schüler. In ihrem Beisein überreichte er den KGS-Lehrern Kay Jürgens und Tobias Fröhlich jetzt einen Scheck im Wert von 1250 Euro. 1000 Euro sind Preisgeld, 250 Euro kamen von der Volksbank Hildesheim-Lehrte-Pattensen obendrauf.

Die örtliche Volksbank hatte schon vor einiger Zeit die Patenschaft für das Schülercafé übernommen. Es wurde 2015 in die Rechtsform der Genossenschaft überführt und hat bei dem Finanzinstitut seitdem ein Konto. Die Volksbank hatte das Projekt Schülercafé für den bundesweiten Wettbewerb „Finanzielle Bildung fördern“ der TeamBank angemeldet. Auf ihrer Facebook-Seite stellte die Bank das Café vor. Im Online-Voting konnten Fans dort für ihren Favoriten stimmen. Wie viele Likes das Schülercafé für sich verzeichnet hat, konnte Falk nicht genau sagen. „Aber es waren so viele, dass ihr ganz vorne mit dabei seid und mit den Stimmen jetzt auch den Preis gewonnen habt“, betonte der Filialleiter.

Das Preisgeld soll nun in die Teamentwicklung gesteckt werden. „Wir werden zusammen einen Ausflug oder eine Gemeinschaftsaktion machen“, erklärte KGS-Lehrer Kay Jürgens, der das Schülercafé gemeinsam mit seinem Kollegen Tobias Fröhlich begleitet. Die Lehrer hoben in diesem Zusammenhang auch noch einmal die Vorteile des Cafés für die Schüler hervor. „Das Café ist wie ein kleines Unternehmen, die Schüler lernen dort fürs Leben“, sagte Jürgens. Das bestätigten auch Emily Bartels (15) und Malisa Koch (16). „Über das Schülercafé steigt man in die Berufswelt ein“, sagte Malisa. Im Marketing-Team habe sie nicht nur viel über Werbung gelernt, sondern auch über passende Tischdeko.

Lehrer Tobias Fröhlich ist zudem aufgefallen, dass sich die Schüler über das Schülercafé auch persönlich weiterentwickeln und die Arbeit dort soziale Kompetenzen wie Verantwortung und Eigeninitiative fördert. „Viele waren am Anfang noch sehr schüchtern, später haben sie ganz selbstbewusst hinter dem Tresen gestanden und die Gäste bedient“, betonte Fröhlich.

 


 

Hanna Jansen liest Neuntklässlern aus ihrem Buch
Hanna Jansen liest Neuntklässlern aus ihrem Buch "Herzsteine" vor. Quelle: Katja Eggers

Sam ist in Sorge: Seine Mutter Fe wurde von der Polizei nach Hause gebracht. Sie war im Kaufhaus aufgefallen, weil sie sich dort völlig verstört in Kabinen und hinter Wühltischen versteckte. Fe ist traumatisiert. Vor 17 Jahren ist sie vor dem Völkermord in Ruanda nach Hamburg geflohen. Was damals in Afrika geschehen ist, erfährt Sam, als er selber nach Ruanda reist. Die bewegende Geschichte des 16-Jährigen hat Jugendbuchautorin Hanna Jansen am Freitag Neuntklässlern an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) vorgelesen.

Die Lesung bildete den Auftakt einer Lesungsreihe, bei der in der nächsten Woche auch noch Autorin Bettina Obrecht und Slam-Poet Bas Böttcher an der Schule zu Gast sein werden. Mehr als 1000 Schüler der Jahrgänge 7 bis 11 nehmen daran teil. Die Lesungen sind ein Angebot des Friedrich-Bödecker-Kreises zur Leseförderung.

„Wir möchten unseren Schülern vermitteln, dass Bilder in Zeiten des Internets nicht nur auf dem Bildschirm, sondern auch über das Erzählen und Lesen entstehen können“, erklärte Birte Bonhof-Zuschke, die an der KGS den Fachbereich Deutsch leitet.

 


 

Sandra Heidrich ist neue Leiterin der KGS Sehnde.
Sandra Heidrich ist neue Leiterin der KGS Sehnde. Quelle: privat

Die Kooperative Gesamtschule Sehnde (KGS) hat eine neue Leiterin: Sie heißt Sandra Heidrich und ist an Sehndes größter Schule schon längst keine Unbekannte mehr. Heidrich hat die KGS nach dem Weggang des früheren Chefs Carsten Milde im November 2018 bereits acht Monate kommissarisch geleitet. Zuvor war die 45-Jährige zudem Mildes Stellvertreterin. Heidrich kommt aus Haimar und ist damit die erste KGS-Leiterin, die auch aus dem Sehnder Stadtgebiet stammt.

Zur neuen Rektorin wurde Heidrich bereits in den Sommerferien ernannt. Ihre Kollegen erfuhren davon aber erst am vergangenen Dienstag in der ersten Dienstbesprechung des neuen Schuljahrs. „Lediglich die Schulleiterrunde und die Stadt wussten eher Bescheid“, sagt Heidrich. In der Dienstbesprechung sei dann eine Vertreterin der Landesschulbehörde zu Gast gewesen, um die neue Rektorin offiziell und vor dem Kollegium in ihr Amt einzuführen.

Sich auf Mildes Stelle nach dessen Wechsel an die Landesschulbehörde zu bewerben sei für sie nach ihrer bisherigen Arbeit an der KGS der nächste logische Schritt gewesen, erklärt Heidrich. „Ich bin ja in die Rolle quasi reingewachsen“, sagt sie. Im Jahr 2010 hatte sie sich vom Gymnasium Mellendorf nach Sehnde versetzen lassen – wegen des guten Rufs der Schule, sagt Heidrich, und weil sie nicht mehr nur an einem reinen Gymnasium arbeiten wollte.

An der KGS Sehnde habe sie sich dann auch von Anfang an sehr wohl gefühlt. „Ich konnte dort viele Projekte wie wie Soziales Lernen, das Mediatorenteam oder „Schüler helfen Schülern“ anstoßen“, sagt Heidrich. Auch die Förderung von KGS-Schülern, die vom Realschul- in den Gymnasialzweig wechseln wollen, habe ihr sehr am Herzen gelegen. Wichtig ist der neuen Rektorin zudem, das Leitbild der Schule mit Leben zu füllen. „Wir haben an der KGS mit allen Schulzweigen, Inklusion und Sprachlernklassen eine zunehmend heterogene Schülerschaft und dabei das Ziel, uns gegenseitig zu respektieren und zu tolerieren, jeden Einzelnen individuell zu fördern und weitere Konzepte für ein gemeinsames Lernen zu entwickeln“, betont Heidrich.

Als neue KGS-Leiterin wird sie in diesem Schuljahr lediglich zwei Wochenstunden unterrichten und vor allem mit administrativen Aufgaben betraut sein. Das sei auch schon als stellvertretende Schulleiterin so gewesen. Nun trage sie aber auch offiziell die Verantwortung für die Schule. „Als Chefin stehe ich jetzt mehr im Vordergrund“, sagt Heidrich.

 


 

 

 

Die didaktische Leiterin der KGS Evelyn Groene (von links) und die Prüferinnen Birte Bohnhoff-Zuschke und Stephanie Kolodzejzik  verleihen das Deutsche Sprachdiplom an  Schüler aus dem Iran, Irak, Syrien, Vietnam und Afghanistan.
Die didaktische Leiterin der KGS Evelyn Groene (von links) und die Prüferinnen Birte Bohnhoff-Zuschke und Stephanie Kolodzejzik verleihen das Deutsche Sprachdiplom an Schüler aus dem Iran, Irak, Syrien, Vietnam und Afghanistan. Quelle: Sandra Köhler
 

„Ihr habt es geschafft, jeder auf eure eigene Weise, aber ihr habt es geschafft: Das ist eine Spitzenleistung und wir sind stolz auf euch“: So beglückwünschten die KGS-Schülersprecher Nele und Jakob die Absolventen des Deutschen Sprachdiploms (DSD). Insgesamt 13 Schülerinnen und Schüler, die vor zwei Jahren aus Afghanistan, Irak, Iran, Syrien und Afghanistan nach Sehnde gekommen waren, hatten sich dieser Herausforderung gestellt. Und die war nicht klein: Nicht nur, dass die Jugendlichen im Alter von 14 Jahren aufwärts dafür mehr als ein Jahr lang wöchentlich vier Stunden zusätzlich die Schulbank drückten. Am Ende mussten sie in vier Prüfungen zeigen, dass sie Deutsch nicht nur verstehen, sondern auch sprechen, Texte verfassen und Themen adäquat präsentieren können.

Wie hoch diese Leistung einzuschätzen ist, umschrieb die didaktische Leiterin Evelyn Groene sehr lebensnah. Auf vielen Fortbildungen, die sich mit dem Thema Sprachförderung befassten, bekämen die Teilnehmer am Anfang Gedichte oder Lieder in anderen Sprachen wie arabisch oder kurdisch zu hören. „Da denke ich dann: Ich verstehe so gar nichts, ich wäre ja völlig verloren in diesem Land. Ungefähr so müsst ihr euch auch gefühlt haben, als ihr hier ankamt.“

Das erste Jahr in Deutschland gehe es eigentlich nur darum, anzukommen und sich zurechtzufinden, weiß Lehrerin Birte Bohnhoff-Zuschke, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Stephanie Kolodzejzik den Kurs leitete und auch die Prüfungen abnahm. „Die Alltagssprache lernen die Schüler eigentlich relativ zügig. Doch mit der Schulsprache, die mehr verlangt, sieht das ganz anders aus.“ Da sei Reflektionsfähigkeit gefordert, Schüler müssten ihre Meinung formulieren können, argumentieren und auf sehr spezielle Weise mit Texten arbeiten. „Das können wir im Kurs viel besser üben, als wenn die Jugendlichen einfach nur in den Klassen mitlaufen.“ Also diene der Kurs, der an der KGS jetzt zum zweiten Mal angeboten wurde, auch der Integration.

Auch wenn es sich vielfach um Kinder handele, die in ihren Heimatländern gute Schüler gewesen seien, müssten sie hier vielfach ganz von vorne anfangen, ergänzte Kolodzejzik. Eine weitere Schwierigkeit sei, dass Lernen in anderen Ländern häufig wenig mit selbständigem Arbeiten und Reflektieren zu tun habe, sondern das Auswendiglernen in den Fokus stelle. Insofern erhielten die Absolventen des DSD nicht nur einen Einblick in die deutsche Lernkultur, sondern verbesserten auch ihre Chancen auf einen Schulabschluss. Wie an vier der Jugendlichen zu sehen ist, die unlängst ihren Abschluss in der 9. und 10. Klasse des Hauptschulzweigs machten.

Absolventen, die es schaffen, jede Teilprüfung mit dem Niveau B1 abzulegen, haben damit den sprach­li­chen Nach­weis für den Zu­gang zu ei­nem Stu­dien­kol­leg in Deutsch­land in der Tasche. „Wer das nicht schafft, kann den Kurs noch einmal wiederholen“, sagt Kolodzejzik. Auch an Berufsbildenden Schulen werde ein solcher angeboten – dann allerdings als „DSD pro“ speziell abgestimmt auf die entsprechenden Hand­lungs­fel­der.

B1 bedeutet fließend kommunizieren

Um die Sprachkompetenzen von Nicht-Muttersprachlern möglichst einfach benennen zu können, gliedert der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen sie in sechs Stufen: von A1 (Anfänger) bis C2 (Experte). Das sogenannte Referenzniveau B1, das erfolgreiche Absolventen des Deutschen Sprachdiploms bescheinigt bekommen, umfasst die sogenannte selbstständige Sprachanwendung. Wörtlich heißt es dort: „Kann die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht. Kann die meisten Situationen bewältigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet. Kann sich einfach und zusammenhängend über vertraute Themen und persönliche Interessengebiete äußern. Kann über Erfahrungen und Ereignisse berichten, Träume, Hoffnungen und Ziele beschreiben und zu Plänen und Ansichten kurze Begründungen oder Erklärungen geben.“

 


 

 

 

Zu ihren Abschlusszeugnissen bekommen die Abiturienten rote Rosen überreicht.
Zu ihren Abschlusszeugnissen bekommen die Abiturienten rote Rosen überreicht. Quelle: Katja Eggers
 

Auf diesen Tag haben sie lange hingearbeitet: 113 Abiturienten der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde nahmen am Freitagabend ihre Abschlusszeugnisse entgegen. Ihr letzter Schultag wurde gebührend gefeiert. Im Forum standen Reden, Ehrungen und Musik auf dem Programm. Mit Birgit Honé aus Wehmingen hielt sogar eine Europaministerin die Festrede.

 

Das Sek. II-Orchester ist für die Musik zuständig. Quelle: Katja Eggers
Das Sek. II-Orchester ist für die Musik zuständig. Quelle: Katja Eggers
 

Für Schulleiterin Sandra Heidrich war der Abiturjahrgang ein ganz besonderer. Als die damaligen Fünftklässler eingeschult wurden, hatte auch sie selbst als Klassenlehrerin ihren ersten Tag an der KGS. „Aus aufgeregten, ungeduldigen und vielleicht auch besorgten Fünftklässlern sind nun aufgeregte, reife und selbstbewusste junge Erwachsene geworden“, sagte sie mit Blick auf die frisch gebackenen Abiturienten. 106 haben erfolgreich ihr Abitur und sechs den schulischen Teil der Fachhochschulreife bestanden.

Gymnasialzweigleiter Markus Dippel lieferte dazu noch weitere Zahlen: Der Notendurchschnitt liegt bei 2,65. Es wurden 452 schriftliche Arbeiten korrigiert und 180 mündliche Prüfungen abgenommen. Das beste Abitur hat Niclas Stuber geschafft. Dippel ehrte ihn für die Traumnote 1,3. Einen Abischnitt von jeweils 1,4 schafften Lena Lauterbach, David Bartke, Milena Vorbrodt und Helene Franke.

 

Europaministerin Birgit Honé hält die Festrede
Europaministerin Birgit Honé hält die Festrede. Quelle: Katja Eggers
 

Bevor die Absolventen auf der Bühne ihre Zeugnisse und dazu rote Rosen ausgehändigt bekamen, ernteten sie jede Menge Glückwünsche und gute Ratschläge für ihren weiteren Lebensweg. Birgit Honé, die als Sehnderin, Mutter einer ehemaligen KGS-Schülerin und Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten in der KGS zu Gast war, wünschte sich, dass der Jahrgang den Grundwerte der Europäischen Union verbunden bleibt. Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie und Gleichheit seien bereits im Leitbild der Schule verankert.

„Bleiben Sie bei sich selbst, bleiben Sie selbstbewusst und beleiben Sie nicht stehen“, forderte Heidrich. Sehndes Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke wünschte „Mut, die richtigen Entscheidungen zu treffen“. Der Schulelternratsvorsitzende Andreas Schriegel hoffte, dass die Absolventen „mit offenen Augen und Selbstvertrauen durchs Leben gehen“ und sich dabei „nicht verbiegen lassen“. Die Schülersprecher Nele Fricke und Jakob Schwarzer wünschten dem Jahrgang schließlich, das Beste aus allem zu machen und dabei vor allem ganz viel Spaß zu haben.

 

Nele Fricke und Jakob Schwarzer sprechen für die Schülerschaft
Nele Fricke und Jakob Schwarzer sprechen für die Schülerschaft. Quelle: Katja Eggers

 

Sie haben ihr Abitur an der KGS bestanden

Raphael Aselmeyer, Celina Bartel, David Bartke, Nicole Baskal, Leonora Berisha, Jonas Bertram, Anna-Lena Bettels, Maximilian Blank, Jannik Bonse, Emilia Zoe Brauch, Jana Maria Bussek, Louis Butter-Zeiß, Jonathan Arvid Das, Mike Aaron Dawid, Bastian Degmayr, Lisa Dessau, Jörn Döhrmann, Julia Dörhage, Jannik Dreier, Josephine Soraya Dreyer, Mona Eckert, Henning Eich, Nele Engling, Nelli Sophie Feuerstake, Berit Henrike Flörke, Thalea Folkers, Marko Formella, Helene Franke, Miriam Franz, Carsten Garbe, Dominique Pascal Goedereis, Luca Ruben Grünewald, Julius Dominik Hahn, Moritz Hauck, Danielle Anna-Marie Heick, Mark Eric Hempel, Michelle Hertle, Fiona Hoppe, David Jäntsch, Daily Jaron, Julia Kamm, Lea Sophie Kasburg, Chiara Keding, Mathis Kirste, Anastasia Knopek, Mike Komunski, Victoria König, Lina Koszyk, Dennis Kraus, Nina Kröger, Björn Ole Kulisch, Ruwen Lamm, Lena Lauterbach, Marian Leddin, Emily Lenau, Annabell Lippe, Benja Jolina Lohmeier, Kristin Lotsch, Maxime Löwe, Karina Malarowski, Kim Meldau, Yannick Melnikov, Amira Möller, Christoph Thore Möller, Sarah-Isabell Morkey, Marvin Müller, Patrick Müller, Jonna Sophie Neetzke, Jona Ragnar Nicolaus, Pia Charlott Nicolaus, Tim Nörenberg, Alina Nörtemann, Nina Pitzer, Jost Plate, Lisa-Marie Polzer, Jana Radtke, Carola Rekus, Tabea Ritter, Laureen Ropoenus, Carina Rosocha, Juan Salo, Jan-Philipp Scheel, Leon Schlecht, Elena Mairin Schmidt, Michelle Renate Schneider, Michael Schulz, Lukas Söchtig, Celina Stolte, Luisa Marie Struß, Niclas Stuber, Nina Sundhaupt, Nalin Süzük, Philipp Syperek, Isabell Tasche, Jette Tausendfreund, Moritz Telch, Clemens Theuer, Sozdar Tomen, Juliette Treder, Marcel Treder, Milena Vorbrodt, Torben Vöste, Florence Weddige, Carlotta Wedemeyer, Tom Wegner und Jessica Wilke.

 

 

 


 

 

 

Mit Zeugnis und Blümchen: Die Haupt- und Realschüler der KGS posieren für ein Gruppenfoto.
Mit Zeugnis und Blümchen: Die Haupt- und Realschüler der KGS posieren für ein Gruppenfoto. Quelle: privat
 

Bewegende Reden, viel Musik und jede Menge gute Wünsche: Die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde hat am Donnerstagabend die Entlassung ihrer Haupt- und Realschüler gefeiert. Die 123 Absolventen nahmen ihre Abschlusszeugnisse unter viel Jubel und Beifall von Eltern, Lehrern und Mitschülern auf der Bühne im Forum entgegen. Weil der Platz dort nicht ausreichte, verfolgten einige Gäste die Feier auf Großbildleinwand in der Schulstraße.

 

Die Absolventen erhalten ihre Abschlusszeugnisse auf der Bühne im KGS-Forum
Die Absolventen erhalten ihre Abschlusszeugnisse auf der Bühne im KGS-Forum. Quelle: Katja Eggers
 

Sandra Heidrich, die kommissarische Schulleiterin, betonte die Besonderheit des Jahrgangs. Die meisten der Schüler seien in einem Jubiläumsjahr - im 20. Jahr der KGS – eingeschult worden und würden nun auch ihre Zeugnisse in einem Jubiläumsjahr bekommen. 63 Schüler und damit mehr als die Hälfte hätten den erweiterten Realschulabschluss geschafft, darunter sogar ein Schüler aus dem Hauptschulzweig. Besonders sei der Jahrgang aber auch, weil erstmals Schüler der Sprachlernklasse an den Abschlussprüfungen teilgenommen haben.

 

Zum Zeugnis gibt es rote Rosen
Zum Zeugnis gibt es rote Rosen. Quelle: Katja Eggers
 

Während es bisher selbstverständlich gewesen sei, dass auf ein Schuljahr an der KGS ein weiteres folge, müssten die Schüler nun entscheiden, ob sie eine Ausbildung machen oder einen weiteren höherwertigen Abschluss an der KGS oder einer anderen Schule ablegen möchten. „Das, was kommt, wird spannend“, prophezeihte dem Jahrgang auch Andreas Schriegel, Vorsitzender des Schulelternrats. Er führte den Absolventen aber auch vor Augen: „Hinter Ihnen liegen nun zehn Jahre Schule, das ist toll –aber es warten noch 50 Jahre Arbeit auf Sie!“

 

Marvin Kurzendörfer und Celina Müller halten die Rede für den Jahrgang
Marvin Kurzendörfer und Celina Müller halten die Rede für den Jahrgang. Quelle: Katja Eggers
 

Sehndes Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke betonte, dass die Absolventen das nötige Rüstzeug für ihren weiteren Weg an der KGS mitbekommen hätten. Er forderte die Haupt- und Realschüler zudem dazu, ihre Chancen zu erkennen und neue Herausforderungen anzunehmen. Eine bewegende Rede hielten im Anschluss die Jahrgangssprecher Celina Müller und Marvin Kurzendörfer. Sie seien zwar froh, dass das Pauken und die Klausuren nun endlich hinter ihnen liegen, würden die Schulzeit aber als die bisher schönste Zeit ihres Lebens in Erinnerung behalten. Ihr Dank ging an die Lehrer, die es mit den Schülern sicher nicht immer leicht gehabt, aber ihnen mit Kraft und Unnachgiebigkeit zur Seite gestanden hätten. Ihren Eltern dankten die Schüler für die treue Unterstützung auf dem Weg zum Erwachsenwerden.

 

Die Absolventen lassen sich feiern
Die Absolventen lassen sich feiern. Quelle: Katja Eggers
 

Sie verlassen die KGS nach Klasse 9 und 10

10 Ka: Hala Al Mola, Omar Al-Obaidi, Amira Arendt, Sarah Beier, Onur Bozkurt, Niklas Brozy, Dünya Dag, Svenja Grimm, Nele Grove, Finn Häder, Aslan Ipek, Dennis Kandemir, Fnar Kheder, Markus Kinder, Bastian Kobusch, Kristina Lim, Lisa-Marie Lösch, Andrej Mechonzew, Jonas Tim Pargmann, Alena Saß, Luka Boris Schebek-Kohn, Marvin Stärke, Feryat Süzük und Antonja-Fee Wellner

10Kb: Lara-Sophie Bartel, Sina Bonack, Nina Bühn, Cong Huynh Bui, Merle Busch, Niklas Fischer, Leonie Franz, Jeremy Freiberg, Pascal Geiger, Nick Hapke, Jacqueline Hartmann, Morten Hillebrandt, Daniel Kaschytza, Lisa-Marie Kollecker-von Bismarck, Darius Lange, Marius Mattfeldt, Laura Rautmann, Gabriel Riske, Lena Schulz, Alina Siebert, Christian Striffler, Anna-Sophie Thake, Maximilian Worm und Keanu Zienczyk

10Kc: Ben Böhland, Anna Brix, Laura Brozy-Müßigbrodt, Dominic Gereke, Lucas Glombik, Alexander Heinze, Joel Mika Hinz, Laura Keiluhn, Kilian Lemanczik, Louis Melvin May, Melanie Othmer, Lisa Marie Pietruschka, Laura Pietschmann, Milad Salo, Sabrina Schrader, Laura Skwortz, Chantal Tegtmeyer, Natalie Thymian, Lena Tramm, Doreen Treichel, Laura Witgrefe und Laura Zernecke

10 Kd: Jowan Alim, Noel Bank, Pascal Bettels, Sara Bormann, Nils Fabian Feldmann, Luca Figiel, Tado Funke, Elias Graunke, Daniel Klein, Patrizio Marasciulo, Leon Mayer, Marc Meldau, Neele Othmer, Payam Pakzad Afshar, Lena Runge, Maximilian Schmitz, Maidy Seidel, Nalin Süzük, Dominika Szafranowski, Sina Sziegoleit, Paul Moritz Tönnies und Vivien Sophie Welsch

10Ke: Niklas Birnbaum, Vanessa Bloch, Mia Brockhaus, Lea Foerster, Ann-Kathrin Fuhrmann, Kevin Garbe, Sina-Marie Grunewald, Tom Felix Haarstrich, Katja Hartwich, Jan-Luca Hauer, Jil Immisch, Lena Kador, Pascal Kakionis, Josefine Knopek, Marvin Kurzendörfer, Jannis Landwehr, Pia Lossdörfer, Marilena Lüning, Emely Meinke, Laura Menke, Celina Müller, Timon Pietschmann, Julia Reimann, Annalena Schröder und Maren Wollentin

Jahrgang 9: Maximilian Ludwig, Lisa-Marie Strübe, Dzemail Berisa, Özcan Dal, Enrika Skrijelj, Shaleen Holste, Julia Hartmann, Marvin Schmekel und Jovana Novakovic

 

 
 

 

Der KGS-Anbau auf dem Gelände der abgebrannten Turnhalle an der Waldstraße wird dreigeschossig, der Flügel in Richtung Süden mit einem großen Musikraum bleibt eingeschossig.
Der KGS-Anbau auf dem Gelände der abgebrannten Turnhalle an der Waldstraße wird dreigeschossig, der Flügel in Richtung Süden mit einem großen Musikraum bleibt eingeschossig. Quelle: Privat
 

Die Sehnder Kommunalpolitiker sind mit dem Entwurf des Architekturbüros Mosaik zur Erweiterung der KGS auf der Fläche der ehemaligen Sporthalle grundsätzlich zufrieden. Die Verwaltung soll zügig einen Bauantrag auf Grundlage des Entwurfs stellen können. Diskussionen gab es allerdings über die Kosten des Neubaus.

Nach den aktuellen Planungen wird der L-förmige Neubau an der Waldstraße dreigeschossig und mit einem Flachdach mit einer geringen Neigung erstellt. Der Neubau beinhaltet künftig 14 allgemeine Unterrichtsräume, zudem Lehrmaterialräume, Differenzierungsräume, Fachräume für Musik sowie einen Projektraum. Ferner gehören neben einem großen Eingangsbereich auch Toiletten sowie ein Fahrstuhl zum Gebäude. „Die bebaute Fläche wird kleiner als die der früheren Sporthalle“, sagte der Planer Ekkehard Vogt vom Architekturbüro Mosaik.

Ein weiterer Vorteil des L-förmigen Baukörpers sei, dass den Schülern in dem Bereich zwischen Mensa und Papenholz ein weiterer, nicht allzu kleiner Schulhof zur Verfügung stehe. Auch bleiben mit der aktuellen Planung größere Abstände zwischen 16 und 30 Metern zum Papenholz erhalten. Der Neubau biete perspektivisch zudem zwei Erweiterungsmöglichkeiten an der Waldstraße. Einmal in Richtung Osten zum bestehenden Parkplatz hin und auf der anderen Seite in Richtung Westen zur bereits bestehenden Mensa.

Vorurteile über Flachdächer konnte der Planer Vogt schnell ausräumen. Heutige Flachdächer könne man nicht mit denen von vor 20 Jahren vergleichen, sagte er. Schäden seien deshalb nicht zu erwarten. Viel Diskussion gab es auch zum Thema Parkplätze. So wollten die Christdemokraten Bernd Ostermeyer und Elisabeth Schärling wissen, ob der Baukörper zugunsten von weiteren Parkplätzen an der Waldstraße noch in Richtung Süden, in Richtung Papenholz, verrückt werden könne. Dem erteilte die SPD mit Wolfgang Toboldt, Olaf Kruse und Silke Lesemann eine eindeutige Absage. Der KGS-Schulhof sei schon jetzt nicht gerade groß – es sei unangemessen, den Raum für den Aufenthalt der Schüler zu verringern, um im Gegenzug Parkplätze zu schaffen. „Diese Debatte macht keinen Sinn, ich möchte sie deshalb beenden“, sagte Lesemann. Schulausschussvorsitzender Sepehr Sardar Amiri (CDU) wies darauf hin, dass mit dem Neubau die Container an der Waldstraße entfernt werden und dadurch weitere Parkfläche entstehe. Auch auf dem Gelände der maroden Sporthalle Feldstraße, die abgerissen werden soll, könnten weitere Stellflächen geschaffen werden, ergänzte Kruse.

Der Planer Vogt stellte den Ausschussmitgliedern auch die Kosten für den Neubau vor. Demnach werden die Gesamtkosten aktuell auf knapp 8 Millionen Euro geschätzt – rund 1,7 Millionen mehr als ursprünglich im Sehnder Haushalt eingeplant. Zusätzlich kommen noch Kosten für die Haustechnik hinzu wie etwa eine mechanische Lüftung des kompletten Gebäudes mit 419 000 Euro. Über die notwendige Haustechnik wurde im Ausschuss viel diskutiert. Die Politiker forderten dazu noch weitreichendere Informationen. Das Thema wurde deshalb in die kommenden Beratungen verschoben.

Der Planer Vogt wies in seinem Vortrag ebenso darauf hin, dass die Baukosten trotz der relativ kurzen Bauzeit bis 2020 voraussichtlich noch steigen. „Wir werden den heutigen Stand nicht halten können“, sagte er. Dieser Punkt rief ebenfalls Debatten bei den Ausschussmitgliedern hervor. Man könne die Kosten zum aktuellen Zeitpunkt nicht realistisch planen und darüber auch keinen Entschluss fassen, sagte Edgar Bäkermann, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses. Alle waren sich einig, dass die Planungen dennoch zügig vorangehen sollen.

Hartmut Völksen (CDU) verwies auf die kurzfristige Zustellung der Vorlage, die die Politiker erst am Dienstag erhalten hatten. Nach einer kurzen Unterbrechung und Beratung in den Fraktionen gaben die Kommunalpolitiker grünes Licht für die Pläne. Nach einem positiven Votum des Rates am 28. Juni könnte die Stadtverwaltung damit den Bauantrag für die KGS-Erweiterung stellen. Das Thema Kosten klammerten die Politiker in ihrem Beschluss am Donnerstagabend aus. Fachdienstleiter Wolfgang Bruns hofft nun, dass die Politiker bis zur Ausschreibung des Projekts einer Haushaltsermächtigung zustimmen: „Um zügig weiterarbeiten zu können, brauchen wir auch die Sicherheit, dass die Gelder bereitgestellt werden.“

Enger Zeitplan

Der Sehnder Stadtverwaltung steht ein enger Zeitplan für die KGS-Erweiterung bevor. Zum Schuljahr 2020/2021 soll das Gebäude an der Waldstraße bereits fertig sein. Dafür ist es notwendig, dass der Rat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am Donnerstag, 28. Juni, um 18 Uhr für den Vorentwurf grünes Licht gibt. „Es gibt noch ein paar Punkte, die bis dahin geklärt werden müssen“, sagt Fachdienstleiter Wolfgang Bruns. Die Politiker wollen die Vorlage nun in ihren Fraktionen beraten. Nach dem Beschluss könnte im Sommer der Bauantrag gestellt werden. Bruns rechnet danach mit der Baugenehmigung für die KGS-Erweiterung Ende dieses Jahres. Parallel soll schon die Ausschreibung laufen. Bruns: „Ziel ist, dass wir Anfang 2019 mit dem Bau beginnen können.“

 


 

 

 

Schulleiterin Sandra Heidrich (von links) übergibt Einkaufswagenchips mit KGS-Logo als Geschenk an die ehemaligen KGS-Leiter Manfred Rosengarten, Helga Akkermann und Carsten Milde.
Schulleiterin Sandra Heidrich (von links) übergibt Einkaufswagenchips mit KGS-Logo als Geschenk an die ehemaligen KGS-Leiter Manfred Rosengarten, Helga Akkermann und Carsten Milde. Quelle: Sandra Köhler
 

 

„Das ist ein historischer, ja wohl einmaliger Moment.“ Mit diesen Worten kommentierte KGS-Schulleiterin Sandra Heidrich den Umstand, dass sie mit Manfred Rosengarten, Helga Akkermann und Carsten Milde alle ihre Vorgänger auf der Bühne versammelt hatte. Auch wenn es keine offizielle Feier zum 25-jährigen Bestehen der KGS gibt: Die Veranstaltung Kultur Plus, bei der sich zahlreiche Gruppen der Schule präsentierten und auch die Ergebnisse der Projektwoche „Zeitreise – 25 Jahre KGS“ zu bestaunen waren, eignete sich perfekt für diese ungeplante Zusammenführung.

Ob er sich denn an eine Anekdote erinnern könne, wollte Heidrich von Rosengarten wissen. „Nein, da fällt mir nichts ein“, sagte der erste Schulleiter. „Ich freue mich aber, dass sich das alles so gemacht hat, das hätte ich damals nicht erwartet, allenfalls erhofft.“ Akkermann forderte sie auf, das zu nennen, was ihr an Veränderungen im Gedächtnis geblieben sei. Die brauchte nicht lange zu überlegen: „Das Selbstlernzentrum haben wir geplant, den Anbau erstellt und viele Anträge gestellt, um Gelder zu akquirieren.“ Schweißnass seien sie unterwegs gewesen: „Dass sie jetzt alle hier sind, darauf kann man stolz sein“, lobte sie die Besucher im gut gefüllten Forum.

„Ich frage dich jetzt nicht, was für dich prägend war“, neckte sie ihren Vorgänger in Anspielung auf die beiden großen Brände in seiner Amtszeit. Vielmehr wollte sie wissen, was er denn mitgenommen habe an seinen neuen Arbeitsort. „Auf jeden Fall fehlt mir die persönliche Begegnung, gerade mit den Schülern“, sagte Milde, der in der Landesschulbehörde nicht nur für Gymnasien, sondern speziell auch als Fachdezernent für Gesamtschulen tätig ist. Und fuhr fort: „Jedes Kind ist wichtig, egal welche Talente, Stärken oder Schwächen es hat.“

Vieles gab es dann am Nachmittag zu erleben: Musikdarbietungen,Theater- und Musicalaufführungen im Forum, Zirkus in der Turnhalle. Im Bonhoefferhaus gab es eine Modenschau und Schulstunde im Wandel der Zeit zu sehen, beim Tanzprojekt „Tanz mal drüber nach“ konnten Besucher sogar mitmachen. In der Schulstraße und den Trakten gab es verschiedene Ausstellungen, ein Hörspiel und eine Filmvorführung. Und Wissenswertes zu aktuellen Themen wie Plastikverbrauch, dessen Gefahren und Alternativen sowie Veganismus.

Der Erlös der Tombola, die die Schülervertretung im Rahmen des Projektes „Ein buntes Wir“ veranstaltete, geht an CESTR, eine Hilfsorganisation, die sich auf der griechischen Insel Chios um Flüchtlinge kümmert. Im Rahmen der Projektwoche hatten sich rund 50 Schüler mit den Thema Flucht beschäftigt, eine Ausstellung vorbereitet, Kontakt mit der Flüchtlingshilfe Sehnde aufgenommen, Interviews mit Geflüchteten geführt. Angeregt hatte das Ganze Laura Grollmus. Die 19-jährige Schülerin gehört dem Landesvorstand der Grünen Jugend in Niedersachsen an und war bei einer Veranstaltung auf die Organisation aufmerksam geworden. „Das habe ich dann der SV vorgeschlagen“.

 

Das Blasorchester der Jahrgänge acht und neun unter der Leitung von Thielo Fröhlich eröffnet den Kulturnachmittag. Quelle: Sandra Köhler

 


 

 

 

Rückwärtslaufen und dabei keinen umrennen: Kilian hat sich für das Aufwärmtraining verschiedene Bewegungsspiele ausgesucht.
Rückwärtslaufen und dabei keinen umrennen: Kilian hat sich für das Aufwärmtraining verschiedene Bewegungsspiele ausgesucht. Quelle: Sandra Köhler
 
 

Der Fußballtrainer-Nachwuchs kommt aus der KGS Sehnde: 15 Jugendliche ab 14 Jahren, zwei sogar aus der IGS Roderbruch in Hannover, haben dort im Rahmen einer Projektwoche die Ausbildung zum sogenannten Junior-Coach absolviert. Seit 2014 gibt es die vom Niedersächsischen Fußballverband (NFV) für die Teilnehmer kostenlose Schulfußball-Ausbildung an der KGS: „Weil bei uns Fußball einen großen Stellenwert hat, wir eine Kooperation mit Hannover 96 haben und auch im Mädchenfußball sehr aktiv sind“, sagt KGS-Lehrer Stefan Bahls. Dieser Lehrgang mit Basiswissen stellt eine Vorstufe für die ab 16 Jahren mögliche Teamleiter- oder Trainer-C-Lizenz dar –und kann darauf auch angerechnet werden. „Von den Schülern, die den Junior-Coach bereits gemacht haben, sind jetzt viele in Vereinen als Trainer aktiv“, verdeutlicht Bahls.

Auch Nele und Kilian spielen mit dem Gedanken. „Vielleicht kann ich ja eine G-Jugend oder eine andere kleine Mannschaft übernehmen“, sagt die 15-Jährige, die selbst für die TSG Ahlten gegen den Ball trat – zuerst in einer gemischten, dann in einer reinen Mädchenmannschaft. „Ich weiß noch nicht, ob es bei uns im Verein Bedarf gibt, aber nachfragen wollte ich auf jeden Fall“, sagt Kilian, der seit seinem dritten Lebensjahr kickt und aktuell für den MTV Rethmar aufläuft. Der 15-jährige Simon macht selbst Fitness, findet aber die Option, einen Trainerschein erwerben zu können, reizvoll: „Man muss nicht selbst Fußball spielen, wenn man weiß, worauf es ankommt und das erklären kann.“

Training soll Spaß machen und jeder dabei zum Zuge kommen. „Kinder brauchen ein ganz anders Training als Erwachsene, sie verstehen die Regeln und Ansagen noch nicht so gut“, erklärt NVF-Referent Hendrik Teichgräber. Es komme darauf an, dass der Trainer nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe mit ihnen umgehe, die Übungen vormache und mitspiele. „Und sie sind Vorbild durch das, was sie tun. Das heißt auch: ruhig bleiben und deeskalieren, falls die Situation mal aufgeheizt ist.“ Dazu kommen noch detaillierte Kenntnisse in erster Hilfe und Rechtskunde. Aber auch für die Praxis: Wie baue ich ein Training auf, welche Übungen eignen sich? Ein Lehrgang geht deshalb über 40 Stunden.

Dass sie das beherrschen, durften die angehenden Junior-Coaches bei einer Probestunde mit Drittklässlern der Astrid-Lindgren-Grundschule beweisen. Fangen spielen, rückwärts und wie Krabben laufen, zum Aufwärmen traben – das kam bei den Grundschülern viel besser an als stures Rundenlaufen. Bei den Übungen zur Ballführung lichteten sich die Fragezeichen, als Nele vormachte, was „den Ball nur mit der Innenseite spielen“ bedeutet. Und als Mika sich einreihte, erschien die kompliziert aussehende Dribbling-Einheit nur noch halb so vertrackt. „Als ich selbst gespielt habe, kam mir manches auch langweilig vor, weil es immer wieder kam“, erinnert sich Nele noch gut. „Es ist spannend, jetzt die Seite zu wechseln und versuchen zu können, es besser zu machen.“

 


 

 

 

Die Schlösser der Metallschränke konnten die Einbrecher offenbar nicht knacken, dafür haben sie die Türen demoliert.
Die Schlösser der Metallschränke konnten die Einbrecher offenbar nicht knacken, dafür haben sie die Türen demoliert. Quelle: Oliver Kühn
 
 

Die Kooperative Gesamtschule in Sehnde (KGS) ist bereits zum dritten Mal in diesem Jahr zum Ziel eines schweren Einbruchs geworden. In der Nacht zum Mittwoch sind Unbekannte ins Medienzentrum eingedrungen und haben große Teile der Kamera- und Videoausrüstung an sich genommen – vier Camcorder, drei Kameras, acht Speicherkarten und ein Stativ. Der Wert der Beute steht noch nicht fest. Im März hatten Einbrecher bereits im Verwaltungstrakt der Schule gewütet und dort unter anderem Türen und Leichtbauwände zertrümmert. Im April hatte es einen Einbruch in die Cafeteria der Mensa gegeben.

Bei der aktuellen Tat gingen die Eindringlinge offenbar wieder sehr gezielt vor. Sie schlugen eine Scheibe im rückwärtigen Bereich des sogenannten Selbstlernzentrums ein. Diese Stelle ist besonders abgelegen und von Weitem nicht einsehbar. Im Gebäude hebelten die Einbrecher weitere Türen auf, öffneten Schränke gewaltsam und verschafften sich schließlich auch Zugang zur Bibliothek und zu dem Raum mit den technischen Geräten.

Nach Angaben aus dem Lehrter Polizeikommissariat entstanden bei diesem Einbruch nicht so enorme Sachschäden wie bei der Tat im März. In der Nacht zum Mittwoch wurden keine Leichtbauwände und Türen durchschlagen. Die meisten Folgen des Einbruchs waren am Freitagmittag schon wieder repariert. Die Polizei hofft jetzt auf Zeugen, die Angaben zu den Tätern machen können. Das Kommissariat in Lehrte ist unter Telefon (05132) 8270 erreichbar.

Die Serie von Einbrüchen in öffentliche Gebäude in Sehnde ist in diesem Jahr lang. Es traf dabei nicht allein die KGS, sondern Ende April zum Beispiel auch das Rathaus und die benachbarten Stadtwerke. Die Brachialität, mit der die Täter dort vorgingen, war schockierend. Sie nutzten unter anderem Feuerlöscher als Rammbock und zertrümmerten Glastüren. Den Schaden schätzte die Stadt auf mehrere Zehntausend Euro. Sie kündigte daraufhin ein neues Sicherheitskonzept für die betroffenen Gebäude an.

Vor gut zwei Wochen hatte die Polizei schließlich drei Männer festgenommen, die in den Kindergarten am Wilhelm-Henze-Weg eingebrochen waren. Ein aufmerksamer Taxifahrer hatte gegen 3 Uhr in der Nacht den Einbruch bemerkt und die Polizei gerufen. Bei dem Trio handelte es sich um zwei Brüder und einen Halbbruder. Sie alle konnten einen festen Wohnsitz vorweisen und wurden wegen fehlender Haftgründe wieder auf freien Fuß gesetzt.

 


 

 

 




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