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Die KGS-Schüler nutzen den neuen Schulserver auch, um miteinander zu kommunizieren.Die KGS-Schüler nutzen den neuen Schulserver auch, um miteinander in Videokonferenzen zu kommunizieren. Foto: privat

Die Corona-Pandemie hat die Schulen vor massive Herausforderungen gestellt. Innerhalb weniger Tage musste von Präsenzunterricht auf E-Learning umgestellt werden. So manche Schule ist dabei mangels digitaler Ausstattung schnell an ihre Grenze gestoßen. Die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde hat die Herausforderung indes mit einem neuen Schulserver gemeistert: Eine Woche nach dem Corona-Shutdown hat die Stadt als Schulträger Iserv als neues Arbeitsmittel für fast 1700 Schüler und knapp 200 Lehrer in Betrieb genommen.

„Eine übergreifende Kommunikations- und Lernplattform hat uns vorher gefehlt“, berichtet KGS-Leiterin Sandra Heidrich. Die Schule hatte zuvor mit einem anderen System gearbeitet, das deutlich weniger Möglichkeiten bot und zudem schwieriger zu handhaben war. Über Iserv kann nun kommuniziert und auch unterrichtet werden. Es gibt Module für E-Mail, Instant Messaging, Kalender, gemeinsame Ordner, Aufgaben und Videokonferenzen.

Zugriff von überall möglich

Die Daten werden auf einem Server in der KGS gespeichert. Lehrer und Schüler haben von überall und jederzeit darauf Zugriff. „Dies war mit dem vorherigen System leider nicht möglich, da die Entwicklung stehen geblieben war“, erklärt Sven Fuchs, einer der städtischen EDV-Administratoren für die Schulen.

Bereits im Winter hatten Schulleitung und Stadt über einen Wechsel der Lernplattform gesprochen. Corona hat die Entscheidung beschleunigt – Mitte März wurde beschlossen, den Wechsel vorzuziehen. Die Mitarbeiter der Schul-IT bauten aus der vorhandenen Hardware zunächst eine Art Not-Iserv, das Medienzentrum der Region Hannover stellte der KGS seinen Internetzugang zur Verfügung.

Ab dem 26. März konnte sich das Kollegium in das neue System einarbeiten. „Die Lehrer mussten sich alles selbst aneignen“, erinnert sich Heidrich. Statt Präsenzschulungen gab es Lernvideos und Anleitungen aus dem Internet. Bei Problemen half die IT per Fernwartung. Elternvertreter verteilten in kürzester Zeit die Zugangsdaten. „Stadt, Schule und Eltern haben super zusammengearbeitet“, betont Heidrich.

Schüler nutzen das Angebot

Ab dem 2. April konnten sich alle Schüler auf der neuen Plattform einloggen, und zwar sowohl auf Computern und Tablets als auch auf Smartphones. Mittlerweile gab es mehr als 400 000 Logins. In der Hochzeit im April und Mai loggten sich Schüler und Lehrer bis zu 13 000-mal am Tag auf Iserv ein.

„Wir überlegen jetzt, welche Digitalfunktionen wir in den normalen Unterricht übernehmen“, sagt Heidrich. An der KGS fanden Präsenz- und Onlineunterricht im wöchentlichen Wechsel statt. Für einen eventuellen nächsten Shutdown fühlt sich die KGS nun gut vorbereitet. „Wir sind jetzt krisenfest“, sagt Heidrich.

Ursprünglich war Iserv als Jugend-forscht-Projekt von Braunschweiger Schülern bereits vor fast 20 Jahren gestartet worden. Mittlerweile stehen die Linux-Server in mehr als 4000 Schulen in ganz Deutschland – auch in der Region Hannovers. Die jährlichen Kosten belaufen sich an der KGS laut Heidrich auf rund 6500 Euro.
 

 
 
 



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