Das neue Schuljahr wird für zwei Schulen und vor allem für die Schüler spannend: Die Grundschule Höver kann dann ihren neuen Anbau genauso in Beschlag nehmen wie die Kooperative Gesamtschule (KGS) – und damit enden auch die Jahre mit Containern. Die Neubauten sind nicht als traditionelle „Korridorschulen“ mit freien Fluren konzipiert, wie sie Architekt Ekkehard Vogt nennt. Beiden gemeinsam sind die sogenannten Lern-Cluster mit offenen und verbundenen Bereichen und „erlebbaren Fluren“, sagt Bürgermeister Olaf Kruse. Für die Region Hannover sei das ganz neu, erklärt Vogt. Fünf Monate habe die Region als Bauaufsicht für die Genehmigung des Konzepts gebraucht. Derzeit laufen die letzten Arbeiten für den Schulstart.
Campus mit Uni-Charakter
„Bauteil W“, So wird der dreigeschossige Neubau der KGS an der Waldstraße bezeichnet, der zusammen mit der Mensa im Mittelpunkt und dem Altbau einen Campus bildet. „Das hat Universitätscharakter“, findet Kruse. Auf dem ehemaligen Grundstück der vor vier Jahren abgebrannten Sporthalle sind für rund 7,25 Millionen Euro 14 Klassenräume und drei Musikräume entstanden. Allein die Ausstattung mit Mobiliar kostet die Stadt als Schulträger noch einmal 290 000 Euro.
Daneben stehen für Materialien für den Musikunterricht weitere 38 500 Euro im Haushalt bereit. Die Instrumente sind, wie etwa ein Flügel, teils schon geliefert. Erstmals kommen in dem Neubau sogenannte Medieninseln mit Computern zum Einsatz, statt Kreidetafeln gibt es Whiteboards mit Notenlinien.
Parkplatz auf Containerfläche
Freuen dürfte Schüler und Lehrer, dass nach rund zehn Jahren die meisten Container verschwinden. Dort werden Schulparkplätze eingerichtet. Nur die doppelstöckigen Container auf dem Altbaugelände würde Schulleiterin Sandra Heidrich für Sanierungen im Altbau gerne stehen lassen. „Es ist aber fraglich, ob die Bauaufsicht noch einmal zustimmt.“ Der Raumbedarf sei seit fünf Jahren bekannt gewesen, sagt Kruse, doch erst der Brand der Turnhalle 2017 habe neue Überlegungen nötig und die Neubaulösung möglich gemacht. Bei Bedarf ist sogar eine Erweiterung in Richtung Waldbad möglich. „Die Leitungen liegen schon“, verdeutlicht Kruse. Auch Photovoltaik sei auf dem Dach möglich, es gebe bereits entsprechende Planungen. Schulleiterin Sandra Heidrich ist restlos zufrieden: „Ich bin begeistert.“ Durch den offenen Grundriss könne man den Unterricht zu den Differenzierungsräumen öffnen und Lernzonen schaffen. Durch das Glas neben den Klassentüren werde diese Offenheit auch optisch verstärkt. Man könne rein und rausgucken und sei nicht so abgeschlossen. Mit möglichem Lärm auf den Fluren gebe es kein Problem. „Diese Situation haben wir jetzt schon im Altbau, außerdem ist hier die Oberstufe mit dem 12. und 13. Jahrgang untergebracht“, sagt Heidrich. Zwei Räume können mit einer verschiebbaren Trennwand etwa für Abitur-Prüfungen zusammengelegt werden.
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