An der Kooperativen Gesamtschule Sehnde haben sich zwei Corona-Verdachtsfälle bestätigt. Die Schulleitung reagiert schnell: Rund 100 Schüler der zwei betroffenen Jahrgänge und ihre Lehrer müssen in Quarantäne.
Von Patricia Oswald-Kipper
Rund 1700 Schüler besuchen die KGS. Nun gibt es die ersten zwei Corona-Fälle. Foto: Janna Silinger (Archiv)
Die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde hat ihre ersten Corona-Fälle: Das Gesundheitsamt der Region Hannover bestätigte am späten Freitagnachmittag zwei Infektionen.
Seitdem arbeitet die KGS im Krisenmodus. „Dank der guten Vorarbeit und der strengen Regeln müssen sich bisher nicht ganze Jahrgänge in Quarantäne begeben“, sagt Schulleiterin Sandra Heidrich. Die KGS hatte sich auf dem Schulgelände für eine generelle Maskenpflicht ausgesprochen, die nur in den Unterrichtsräumen am Sitzplatz ausgesetzt wurde.
Klassen der Sekundarstufe I
In Quarantäne müssen deshalb lediglich die Infizierten und direkte Kontaktpersonen. Betroffen sind die beiden Klassen der infizierten Schüler in der Sekundarstufe I, zudem die Personen in verschiedenen Kursen, zu denen sie klassenübergreifend Kontakt hatten.
Alle betroffenen Schüler und ihre Familien wurden am Freitagnachmittag informiert, ebenso die Lehrer, die mit den beiden Infizierten in Kontakt standen. Rund 100 Personen sind betroffen. Sie alle müssen nun für zwei Wochen in häusliche Quarantäne.
Heidrich: „Sind gut vorbereitet“
Die Schulleitung der KGS arbeitet in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und der Landesschulbehörde zusammen. Dabei werden nicht nur betroffene Kontaktpersonen ermittelt, die anschließend in Quarantäne geschickt werden, sondern an diese auch Handlungsrichtlinien weitergegeben. Das bedeutet auch viel Arbeit für die Schulleitung der KGS. Schulleiterin Sandra Heidrich ist dennoch zuversichtlich. „Auch wenn wir gehofft hatten, dass ein Quarantänefall nicht eintritt, sind wir aber gut vorbereitet und werden die Situation gemeinsam bewältigen.“
Sehndes Bürgermeister Olaf Kruse weist auf die Verhaltensrichtlinien bei Quarantäne hin, die nun einzuhalten sind. Die Quarantänemaßnahmen seien nicht unbedingt angenehm. Die Schüler müssten beispielsweise Mahlzeiten getrennt in Abstand zur Familie einnehmen und engen Kontakt zu den übrigen Familienmitgliedern meiden. Auch dürften sie momentan keinen Besuch empfangen.
Ob die von Quarantäne betroffenen Schüler im Homeschooling unterrichtet werden können, war am Sonntag noch unklar. Der Ausfall einiger Lehrer sei momentan aber personell noch gut abzufangen, berichtet Bürgermeister Kruse aus seinem Krisengespräch mit der Schulleitung.
Der Unterricht der übrigen Klassen der betroffenen Jahrgänge werde über eine Vertretungsregelung weitestgehend weiter stattfinden.
Bürgermeister Kruse lobt die Zusammenarbeit mit der Schule und den zuständigen Behörden. „Wir arbeiten da sehr gut zusammen.“ Er bittet die Sehnder allerdings noch einmal ausdrücklich, die Corona-Hygieneregeln einzuhalten, private Kontakte und Feiern einzuschränken und achtsam miteinander umzugehen. Den Familien, die nun in Quarantäne sind, bietet er seine Hilfe an. „Gern koordiniert die Stadtverwaltung Unterstützung für Einkäufe und Erledigungen“, sagt der Sehnder Stadtchef. Ehrenamtskoordinatorin Anja Hettling soll den Service managen.
Wer Hilfebedarf hat, meldet sich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.