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Schulleiter klagt über zu viel Bürokratie

Zu Gast in der KGS: SPD-Landtagsfraktion besucht Inklusions- und Sprachlernklassen

Abschlussrunde nach der Hospitation: Schüler Amir Mohammed Atai aus Afghanistan (von links) spricht mit Schulleiter Carsten Milde, Schülerin Mona Kamarehfar sowie den Abgeordneten Silke Lesemann, Michael Hans Höntsch und Uwe Santjer über seine Erfahrungen in der Integrationsklasse.EggersAbschlussrunde nach der Hospitation: Schüler Amir Mohammed Atai aus Afghanistan (von links) spricht mit Schulleiter Carsten Milde, Schülerin Mona Kamarehfar sowie den Abgeordneten Silke Lesemann, Michael Hans Höntsch und Uwe Santjer über seine Erfahrungen in der Integrationsklasse. Eggers
 

Sehnde. Wie funktioniert Inklusion? Wie bewältigt Schule in Zeiten des zunehmenden Flüchtlingszustroms die große Herausforderung Integration? Das wollte der Arbeitskreis Kultus der SPD-Landtagsfraktion wissen – und besuchte darum gestern einen ganzen Vormittag lang die Kooperative Gesamtschule Sehnde (KGS).

„Nur durch Einblicke in die Praxis können wir Politik weiterentwickeln und korrigieren“, sagte die Sehnder Landtagsabgeordnete Silke Lesemann. Mit Uwe Santjer und Michael Hans Höntsch hospitierte sie an der KGS sowohl in den Inklusions- als auch in den Sprachlernklassen. Die Sprachlernklassen besuchen 38 Schüler. Sie kommen aus Ländern wie Montenegro, Syrien, Polen und dem Iran. In den Inklusionsklassen zählt die KGS 48 Schüler mit unterschiedlichsten Behinderungen.

Schulleiter Carsten Milde erklärte, wo der Schuh drückt: Vor allem Koordinierungsaufgaben und Bürokratie nähmen immer mehr Zeit in Anspruch. „Wir brauchen zudem dringend eine Arbeitszeiterhebung, um die zeitliche Belastung von Lehrern abzubilden“, betonte er.

Auch der Bedarf an Förderlehrkräften sei groß. An der KGS gibt es derzeit sechs dieser Pädagogen. „Wir bräuchten aber mehr“, sagte Milde. Wünschen würde sich der Schulleiter zudem, dass Förderlehrkräfte künftig nicht zwischen mehreren Schulen hin- und herpendeln müssten, sondern fest an der KGS eingestellt werden dürften.

Die Landtagsabgeordneten versprachen, die Themen künftig auf die Tagesordnung zu nehmen. Der KGS brachten sie am Ende jede Menge Lob entgegen. „Ich habe hier viel Empathie und Zuwendung gespürt“, sagte Höntsch. Besonders beeindruckt habe ihn, dass in den Sprachlernklassen Jugendliche unterschiedlicher Herkunft sowie unterschiedlichen Alters und Wissensstandes zusammen lernen – und sich dabei Gemeinsamkeiten herausstellten. „Etwa, wenn das polnische und das afghanische Mädchen feststellen, dass beide am liebsten Spaghetti essen.“

HAZ vom 16.01.2016

 

 

 




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