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HAZ vom 09.03.2020

So wird das neue Sportzentrum Sehnde aussehen.
So wird das neue Sportzentrum Sehnde aussehen. Quelle: Schulitz Architekten
 

Genau 1356 Tage hat es gedauert: Am Montag, 9. März, haben die Stadt Sehnde und das Bauunternehmen Goldbeck aus Bielefeld den Vertrag für den Bau zweier neuer Sporthallen für die am 22. Juni 2016 abgebrannte Turnhalle an der Waldstraße unterzeichnet. An der Chausseestraße am westlichen Stadtrand entsteht für 18,6 Millionen Euro das neue Sportzentrum Sehnde mit einer Vierfeld- und einer Zweifeldhalle mitsamt Tribünen. Die Sportler können sich über einen modernen Komplex freuen: Künftig können sie in einer Halle mit Fußbodenheizung trainieren. Baubeginn soll Ende August sein.

Erstellen wird das Bauunternehmen den Komplex nach Plänen des Braunschweiger Büros Schulitz Architekten. „Die Firma hat ein gutes Angebot vorgelegt, die Bewertung war eindeutig“, sagt Bürgermeister Olaf Kruse. Dieses sieht vor, dass das familiengeführte Unternehmen die Hallen plant, baut und 20 Jahre lang betreibt. Für den Betrieb erhält Goldbeck in dieser Zeit 5 Millionen Euro von der Stadt. Die Erfahrung des Unternehmens habe wohl den Ausschlag gegeben, schließlich sei es bereits das 41. Projekt dieser Art, sagt Geschäftsbereichsleiter Carsten Hense. Am 30. November nächsten Jahres soll das Sportzentrum an die Stadt übergeben werden – 1987 Tage nach dem Brand.

 

Der Geschäftsbereichsleiter des Unternehmens Goldbeck, Carsten Hense (links), und Bürgermeister Olaf Kruse unterzeichnen den Vertrag.
Der Geschäftsbereichsleiter des Unternehmens Goldbeck, Carsten Hense (links),
und Bürgermeister Olaf Kruse unterzeichnen den Vertrag. Quelle: Oliver Kühn

 

Stiefelgang senkt Reinigungskosten

Eine solch lange Vorlaufzeit sei aber nicht ungewöhnlich, sagt Lars Hildebrandt, Projektleiter der Goldbeck-Niederlassung Hannover, die für die gesamte Bauabwicklung zuständig ist. „Für die Bürger fühlt sich das natürlich wie eine Ewigkeit an.“ Aber eine gute Planung im Vorfeld bedeute später weniger Ärger. Die Stadt hatte lange gebraucht, um den Bedarf bei Vereinen und Schulen abzufragen, und auch der Grundstückskauf hatte sich immer wieder verzögert – drei Notartermine waren kurz vor Unterzeichnung mit den Eigentümern geplatzt.

An der Chausseestraße sind eine Vierfeldhalle mit 399 sowie eine Zweifeldhalle mit 99 Tribünenplätzen geplant. Sie ersetzen die beiden maroden Hallen an der Feldstraße. Im Obergeschoss sind zudem ein Sporttheorie- und ein Gymnastikraum, eine Teeküche und eine Cafeteria vorgesehen. Im Erdgeschoss gibt es zwei getrennte Verkehrsflächen: Einen sogenannten Stiefel- und einen Turnschuhgang. „Der Stiefelgang verhindert, dass Dreck in die Hallen getragen wird, das war uns wichtig“, sagt Kruse. Und es sei langfristig günstiger, als den Gang beim Neubau wegzulassen und dafür die nächsten 30 bis 40 Jahre erhöhte Reinigungskosten zu haben, betont Hense. Die Lebensdauer gibt der Geschäftsbereichsleiter mit 70 bis 80 Jahren an.

Zudem wird eine Kletterwand eingebaut – diese war ursprünglich nur als Option geplant. Beheizt werden die Hallen mit einer Wärmepumpe, sagt Hildebrandt. Die Fußbodenheizung habe große Vorteile, weil die Wärme „gleich dort ist, wo der Sportler sie braucht“ und nicht etwa wie in konventionellen Hallen von der Decke komme. Damit unterschreite man die Energiesparverordnung (EnEv) deutlich. Zudem blieben dann keine Bälle mehr unter der Decke hängen, ergänzt Hense.

Beachvolleyball und Skateranlage denkbar

Aber auch außen wird sich einiges tun. Dort entstehen nicht nur Parkplätze und Einstellmöglichkeiten für Fahrräder sowie ein Regenrückhaltebecken, das auch für die Löschwasserversorgung zur Verfügung steht. Kruse kann sich dort auch ein Beachvolleyball- und ein Beachhandballfeld und eventuell sogar eine Skateranlage vorstellen. Für die Schüler der Kooperativen Gesamtschule (KGS) bedeute das neue Sportzentrum kurze Wege, ebenso wie zur Sportanlage am Trendelkamp. „In den neuen Hallen werden dafür auch die Duschen vorgehalten.“ Er könne sich deshalb gut eine Ertüchtigung des Trendelkamps für die Zukunft vorstellen. Zudem könne der Komplex für Instandhaltungsarbeiten oder bei Feuerwehreinsätzen umfahren werden.

 

 


 

 

 




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