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Presseberichte über die KGS Sehnde

Jehad (von links), Leon und Michat sammeln fleißig die roten Früchte. Sie freuen sich schon aufs Marmeladekochen.
Jehad (von links), Leon und Michat sammeln fleißig die roten Früchte. Sie freuen sich schon aufs Marmeladekochen.
Quelle: Patricia Oswald-Kipper
 
50 Schüler aus zwei fünften Klassen der Kooperativen Gesamtschule Sehnde (KGS) haben auf dem Feld von Bauer Harm Nöhre in Lehrte Erdbeeren gepflückt – aber das war nur ein Teil des Besuchs. Sie erfuhren zum Beispiel auch, dass für ein Kilogramm Erdbeeren insgesamt 240 Liter Wasser nötig sind. Die roten Früchte sollen jetzt zu Marmelade gekocht und verkauft werden. Der Erlös kommt in die Klassenkasse.

In Grüppchen suchten die Schüler das extra für sie eingezäunte Stück Feld nach den süßen Früchten ab. Und natürlich landeten nicht alle Erdbeeren in den Körbchen – viele wanderten direkt in den Mund. „Die schmecken wirklich sehr lecker, nur ein bisschen warm“, sagte der 11-jährige Phillip Ende.

Erdbeeren wegen Trockenheit kleiner

Phillip Ende zeigt stolz seine größte Beere
Phillip Ende zeigt stolz seine größte Beere. Quelle: Patricia Oswald-Kipper
 

Nöhre hatte den Jungen und Mädchen in einer Führung zuvor seinen Hof gezeigt – mit Himbeeren und Zwetschenbäumen. Er erklärte den Schülern Vieles zum Thema Schädlinge und Nützlinge und wie viel Arbeit notwendig ist, um später genug Obst ernten zu können. „Wegen des trockenen Sommers letztes Jahr sind die Erdbeeren dieses Jahr etwas kleiner“, sagte Nöhre.

Die Trockenheit habe sehr geschadet. Das könne man mit Beregnung gar nicht auffangen, sagte Nöhre. So seien für ein Kilogramm Erdbeeren insgesamt 240 Liter Wasser nötig. Dazu zählten aber auch das Grundwasser im Boden und das Niederschlagswasser. Dennoch habe Nöhre auch dieses Jahr beregnen müssen – um das Wasserreservoir im Boden aufzufüllen, damit die Erdbeeren toll wachsen.

Früchte am Stil abknicken

Leonie Keiluhn (links) und Melissa Damert pflücken emsig, damit das Körbchen schnell voll ist
Leonie Keiluhn (links) und Melissa Damert pflücken emsig, damit das Körbchen schnell voll ist.
Quelle: Patricia Oswald-Kipper
 

Nöhre gab den Jungen und Mädchen auch Tipps, wie Erdbeeren am besten gepflückt werden, damit sie lange halten. So sollte man die roten Früchte, die zum Großteil aus Wasser bestehen, beim Abpflücken nicht anfassen. Sonst würden sie schnell matschig. „Am besten knickt man sie am Stil ab“, sagte Nöhre. In kurzer Zeit hatten die 50 Jungen und Mädchen ihre kleinen Körbe gefüllt und das Feld abgeerntet.

Die Erdbeeren wollen die Fünftklässler in den nächsten Tagen zu Marmelade verarbeiten, in Gläser füllen, diese beschriften und anschließend beim KGS-Kulturnachmittag Kultur Plus am Freitag verkaufen. Die Aktionen gehören zum Projekt „Nachhaltigkeit im Alltag“, das wiederum Teil der KGS-Projektwoche Ökologie und Umwelt ist.

Verkaufserlös für Klassenfahrt

Die Einnahmen aus dem Verkauf sollen für ihre Klassenfahrt an die Ostsee verwendet werden. Umso mehr freute es Lehrer und Schüler, dass Nöhre für die gepflückten Beeren nichts berechnete. Umso mehr Geld könne man jetzt in die Klassenkasse legen, sagte KGS-Lehrerin Kerstin Holzer-Lürs.

 


 

 

 

Nach den wiederholten Einbrüchen und Randalen im Laufe eines Jahres bekommt die KGS nun eine Alarmanlage.
Nach den wiederholten Einbrüchen und Randalen im Laufe eines Jahres bekommt die KGS nun eine Alarmanlage. Quelle: Archiv
 

Der Einbruch und die Randale in der Kooperativen Gesamtschule in der vergangenen Woche haben zwar keinen größeren materiellen Schaden verursacht. Die Schulleitung ist dennoch geschockt. „Es ist sehr, sehr ärgerlich – besonders für die Schüler“, sagte Schulleiterin Sandra Heidrich. Die Schulleitung diskutiere schon lange über den Einsatz einer Einbruchmeldeanlage. Laut dem städtischen Fachdienstleiter Wolfgang Bruns soll diese nun auch tatsächlich installiert werden: „Im Zuge der Nachrüstung des Brandschutzes waren sowieso Arbeiten nötig, deshalb bauen wir jetzt eine Einbruchmeldeanlage ein.“ Die Arbeiten dazu hätten bereits begonnen.

Einbrecher leeren Feuerlöscher

Von dem neuerlichen Einbruch war der O-Trakt betroffen, wo sich die Klassenräume der sechsten Klassen befinden. Dort haben die Randalierer ein Klassenbuch beschädigt, indem sie einzelne Seiten herausrissen und hineinkritzelten. Auch ein Feuerlöscher wurde entleert, das weiße Pulver war auf dem Teppich im ganzen Gang verstreut. Stühle und Bänke wurden umgeworfen, und in der Mädchentoilette hatten die Unbekannten zwei Papierkörbe abgetreten. Um das Chaos zu beseitigen, hätten die Reinigungskräfte vor Schulstart am Montag laut Heidrich noch eine Extraschicht einlegen müssen.

Schlechtes Gefühl für Schüler

Die Schulleiterin bedauert es vor allem für die Schüler, deren Klassenräume betroffen waren. „Für sie hinterlässt das schon ein besonders schlechtes Gefühl, weil in ihre Räume eingedrungen wurde.“ Ähnlich empfinden oftmals Hauseigentümer, wenn sie von Einbrechern heimgesucht worden sind. Wie die Randalierer ins Gebäude gelangten, ist bislang immer noch unklar. Das Thema soll deshalb nun in allen Klassen diskutiert werden. „Alle, die etwas dazu wissen oder beobachtet haben, sind aufgerufen, sich bei der Schulleitung zu melden“, appelliert Heidrich an die Schulgemeinschaft. Es sei aber nicht klar, ob die unbekannten Randalierer von der Schule kämen. „Wir können das jedoch nicht ausschließen“, sagt die KGS-Leiterin.

Drei schwere Einbrüche in einem Jahr

In die Kooperative Gesamtschule ist schon häufig eingebrochen und dort randaliert worden. Auch im vergangenen Jahr gab es mehrere Fälle. Besonders schlimm war es im März: Dort hatten Unbekannte nicht nur Beute im Wert von bis zu 25.000 Euro mitgenommen, sondern auch einen enormen Schaden angerichtet, der sich auf rund 10.000 Euro summierte. Sie zertrümmerten unter anderem Glasscheiben an zwei Türen, schlugen Löcher in Leichtbauwände, brachen Safes auf und hatten Laptops, Beamer und andere Geräte entwendet. Nur drei Wochen später stahlen Diebe aus der Mensa mit Schülercafé einen Kaffeevollautomaten. Im Mai war es zum dritten schweren Einbruch gekommen, wobei die Täter ins Medienzentrum eingedrungen und große Teile der Kamera- und Videoausrüstung mitgenommen hatten.

 

 
 

Sehnde News vom 03.06.2019

KGS Sehnde wieder einmal Einbruchsziel

Wie die Täter ins Gebäude kamen, ist noch unklar – Foto: JPH

Wieder einmal ist es zu einem Einbruch in die KGS in Sehnde am Papenholz gekommen. Dort haben bislang unbekannte Täter das Gebäude in der Zeit zwischen Mittwoch, 29.05.2019, 21 Uhr und Freitag, 31.05.2019, 6 Uhr  auf noch unbekannte Weise das Gebäude betreten.

Dort randalierten sie in einigen Räumen und sprühten mit einem Feuerlöscher um sich. Die Polizei war nach eigenen Angaben in der Lage, verwertbare Spuren zu sichern. Ob etwas gestohlen wurde, können die Beamten noch nicht angeben, der Schaden der Allgemeinheit beläuft sich auf rund 1500 Euro. Zeugen des Einbruchs werden gebeten, sich bei der Polizei in lehrte unter der Telefonnummer 05132/82 70 zu melden.

 


 

 

Sehnde News vom 25.05.2019

Im Gespräch mit den Jungwählern: BM-Kandidaten in der KGS Sehnde

Zu einer Kandidatenbefragung hatte die Schülerverwaltung (SV) der KGS Sehnde die beiden Sehnder Bürgermeisterkandidaten, Carl Jürgen Lehrke (CDU) und Olaf Kruse (SPD) eingeladen, um sie mit den erarbeiteten Fragen zu ihren Plänen im Falle der Wahl von 11.40 bis 13.10 Uhr zu befragen. Im Forum der KGS waren  eigentlich Schüler der Klassen 10 bis Q 1, doch auch jüngere Klassen waren im mit rund 250 Personen besetzten Forum dabei.

Rund 250 Schülerhörten die Diskussion – Foto: JPH

Rund 250 Schülerhörten die Diskussion – Foto: JPH

 
Unter der Moderation von Massi Husen aus Ilten und Taylor Hoare aus Sehnde präsentierten sich die beiden Bewerber nacheinander im Wechsel beantwortet. So drehten sich in einem ersten Durchgang die Fragen um den Verbleib der Schulcontainer, den Neubau des Schulhauses und dessen Fertigstellung. Die Diskutanten erklärten die Hemmnisse, die sich bei der Planung und Realisation ergaben, den Termin der Inbetriebnahme und die gesetzlichen Vorgaben. Auf die Frage nach den „weiteren Initiativen, um die KGS zu stärken“ hieß es von Seiten Lehrkes: „Die Schule ist stark und ein Aushängeschild Sehndes. Sie stellt das Potential für die Nachwuchskräfte der Sehnder Firmen dar und wir unterstützen alles, was die Schule voranbringt.“ Kruse hlb darauf ab, dass man dazu wissen müsse, „was die Schüler wollten“ und regte dazu eine Art von Schülerbeirat an, der mit der Politik der Stadt deshalb in Kontakt bleibt.
Carl Jürgen Lehrke stellte seine Positionen dar – Foto

Die nächsten Fragekomplexe bezogen sich auf die Möglichkeiten der Jugendlichen in Sehnde und deren Weiterentwicklungen (siehe Sehnde-News Artikel). Dazu regten beide Kandidaten den Dialog an, Lehrke im Rahmen einer Bürgerbeteiligung zu denen auch die Jugendlichen gehören, Kruse im Rahmen einer Art Jugendparlament, ähnlich dem Seniorenbeirat. Zudem gäbe es bereits zahlreiche Angebote, die sich auf Grund der Nähe zu Hannover natürlich limitiert darstellten. Zudem gibt es den KiJu-Treff, einen Streetworker, Vereine, die Musikschule Ostkreis und das Projekt Drösewiese.

Im Zeitalter von „Fridays for Future“ war natürlich auch der Umweltschutz Thema, wobei es um Blühwiesen, Photovoltaik, Mikroplastik und LED-Umrüstungen ging. Projekte wurden angesprochen und technische Möglichkeiten erörtert, aber auch die Mobilität kam zur Spreche. Dabei hoben beide Besucher hervor, dass man den ÖPNV nicht aus Sehnde bestimmen könne, sondern dies eine Regions-, in Teilen sogar eine Landesentscheidung sei. Dabei sprach Lehrke auch von einem möglichen Carsharing in Sehnde und der Infrastruktur-Schaffung für die E-Mobilität. Zudem baue die Stadt alle Neuanlagen nach den besten Energiestandards. Durch die öffentliche Auslegung des Verkehrsentwicklungsplans könnten sich auch die Bürger – und Schüler – an der Planung beteiligen. Viele Einzelmaßnahmen und –möglichkeiten wurden vorgestellt, und Kruse hob darauf ab, dass am Ende der ÖPNV eigentlich kostenlos werde müsse.

Die Abschlussfrage war danach interessant, denn nach der fast zweistündigen Diskussion wollten die Moderatoren wissen, worin sich die beiden Kandidaten denn unterscheiden. Dabei sprach Kruse über die angestrebte Bürgernähe auch in den Ortsteilen und betonte, er wolle „Zuhören, Entscheiden und Umsetzen“ und auch in kleinen Runden sprechen. Lehrke erwähnte die immer offene Tür seines Büros und die direkte Kontaktaufnahme. In einer Publikumsrunde konnten die Schüler dann noch eigen Fragen an die Kandidaten richten und gezielt Informationen vertiefen. Unter dem Applaus der Schüler endete eine poltische Veranstaltung, die den Jungwählern hoffentlich eine gute Entscheidungshilfe an die Hand gegeben hat.

Carl Jürgen Lehrke stellte seine Positionen dar – Foto: JPH
Olaf Kruse stellte die Unterscheidungsmerkmale vor – Foto: JPH
Olaf Kruse stellte die Unterscheidungsmerkmale vor – Foto: JPH

 


 

 

Bei der Grundsteinlegung für den KGS-Anbau wird eine Zeitkapsel gefüllt und später eingemauert.
Bei der Grundsteinlegung für den KGS-Anbau wird eine Zeitkapsel gefüllt und später eingemauert. Quelle: Patricia Oswald-Kipper
 

Knapp drei Jahre nach dem Großbrand der Turnhalle an der Waldstraße hat Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke am Freitagmittag an gleicher Stelle den Grundstein für die Erweiterung der Kooperativen Gesamtschule (KGS) gelegt. Am Freitag wurde eine Zeitkapsel mit wichtigen Erinnerungsstücken und Dokumenten in ein Bauteil eingemauert. Darunter eine Tageszeitung, die Pläne der Architekten, ein Jahrbuch und Foto aller Schüler der KGS sowie eine kleine Sammlung von aktuellen Euro-Münzen.

Bei der Grundsteinlegung für den KGS-Anbau wird eine sogenannte Zeitkapsel gefüllt und später von Evelyn Gröne von der KGS und Bürgermeister
Bei der Grundsteinlegung für den KGS-Anbau wird eine sogenannte Zeitkapsel gefüllt und später von Evelyn Gröne von der KGS und Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke unter Aufsicht von Bauingenieur Peter Schmidt eingemauert. Quelle: Patricia Oswald-Kipper
 

Die Hülse wurde dann verschweißt und in ein Bauelement eingemauert. Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke und Eveline Gröne mussten den Mörtel aufbringen, bevor das Bauteil mit einer Platte fachmännisch verschlossen wurde. Die Zeitkapsel werde später in einem der Treppenaufgänge verbaut. Eine Plakette werde auf den genauen Standort hinweisen, erklärte Ekkehard Vogt vom Architektenbüro Mosaik. Das Büro ist für den Erweiterungsbau planerisch zuständig, es hat schon einige Schulbauten für die Stadt Sehnde erfolgreich begleitet.

Eigentlich sei der KGS-Anbau auf dem Schulgrundstück geplant gewesen, darauf sei die Planung im Jahr 2016 hinausgelaufen, blickte Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke bei seiner Rede zurück. „Aber das hätte Einschnitte bedeutet – in das Papenholz, in den Schulhof oder beim Bonhoefferhaus“, sagte Lehrke. „Mir war nicht wohl dabei. Aber es gab keine andere Lösung“, ergänzte er. Dann sei es im Juni 2016 der Großbrand an der Turnhalle Waldstraße gekommen. Das habe alle Planungen auf den Kopf gestellt. Aber: Wenn eine Tür sich schließe, gehe eben auch eine andere auf, sagte Lehrke.

Kein Baum musste für den Neubau weichen

Der Rat habe später mit seiner weisen Entscheidung, die neue Turnhalle auf einem Grundstück an der Chausseestraße zu errichten, den Weg freigemacht für die dringend benötigte Erweiterung der Schule an der Waldstraße. Kein Baum musste weichen, der 7,25 Millionen teure Komplex mit 14 allgemeinen Klassenräumen und drei Fachräumen für Musik ist räumlich nun eng an den bestehenden Schulkomplex gekoppelt.

Die Fläche des Schulanbaus ist schon deutlich erkennbar
Die Fläche des Schulanbaus ist schon deutlich erkennbar. Die Bodenplatte muss wegen des schwierigen Untergrunds besonders stabil sein. Quelle: Patricia Oswald-Kipper
 

Lehrke entschuldigte sich allerdings für die Verzögerung, für die drei Jahre, die es brauchte, um mit dem Neubau beginnen zu können. Als Hauptgrund nannte er die „schwierigen Grundstücksverhandlungen“ für das Areal an der Chausseestraße auf dem bald zwei neue Turnhallen entstehen sollen. „Das hat insgesamt neun Monate gedauert.“

„Für uns ist das ein ganz besonderer Tag, denn es ist ein ganz besonderes Schulgebäude“, sagte Evelyn Gröne, didaktische Leiterin der KGS, die die erkrankte Schulleiterin Sandra Heidrich vertrat. Die ganze Schule fiebere nun auf die Einweihungsfeier im August 2020 hin. Zu diesem Zeitpunkt soll das Gebäude fertig sein.

Der Rohbau soll schon im August stehen

Das sei gut zu schaffen, sagte Peter Schmidt, Bauingenieur und Geschäftsführer der für den Rohbau verantwortlichen Firma Industriebau Wernigerode. „Wir liegen gut im Zeitplan.“ Die Bodenplatte sei fast fertig. Bereits im August werde der Rohbau für das dreigeschossige Gebäude stehen, versicherte er.

Sporthallenbau startet im nächsten Jahr

Der Bau der beiden neuen Sporthallen an der Chausseestraße soll im nächsten Jahr starten. Dabei überträgt die Stadt die Planung, den Bau und die spätere Instandhaltung auf ein Generalunternehmen. Lediglich den Betrieb und die Verwaltung der neuen Hallen wird die Stadt selbst übernehmen. Die Ausschreibung für das Generalunternehmen läuft, die Bieter haben noch bis zum Frühherbst Zeit, Angebote vorzulegen. Mit einer Baugenehmigung wird erst im Frühjahr 2020 gerechnet. Wenn alles gut läuft, könnte der 15-Millionen Euro teure Sportkomplex an der Chausseestraße dann im Sommer 2021 in Betrieb gehen.

 


 

Neues Projekt: KGS-Schüler berichten Viertklässlern über ihre Schule.
Neues Projekt: KGS-Schüler berichten Viertklässlern über ihre Schule. Quelle: privat
 

Mehr Klassen und Schüler sowie ein riesiger Gebäudekomplex: Der Wechsel von der Grundschule auf die Kooperative Gesamtschule Sehnde (KGS), eine der größten weiterführenden Schulen Niedersachsens, ist ein großer Schritt. Die Kinder müssen erstmal lernen, sich auf dem Campus am Papenholz mit seinen Gebäuden, Containern, Schülercafé und Mensa zurechtfinden. Das ist zwar spannend und macht neugierig – doch es gibt auch viele Fragen und Ängste. Deshalb hat die KGS ein neues Projekt ins Leben gerufen. 13 Sechstklässler haben erstmals die Viertklässler aller Sehnder Grundschulen besucht und als sogenannte Experten über ihren persönlichen Schulwechsel und ihre eigenen Erfahrungen berichtet.

Dazu gehörte auch ein Kurzvortrag, mit dem sie einen Einblick in das Schulleben gaben. „Wegen der guten Resonanz planen wir eine Fortsetzung“, kündigt die Didaktische Leiterin Evelyn Gröne an. „Die Kleinen sollen gut bei uns ankommen.“ Das Angebot ergänzt zudem den Schnuppertag an der KGS, der meist im März stattfindet.

 


 

Der 15-jährige Till Makrutzki (links) und sein gleichaltriger Mitschüler Ben Bielert haben für das Projekt mit Mitschülern die Firma „Happy Tomatoes“ gegründet und ihre Produkte in der Lehrter Fußgängerzone verkauft.
Der 15-jährige Till Makrutzki (links) und sein gleichaltriger Mitschüler Ben Bielert haben für das Projekt mit Mitschülern die Firma „Happy Tomatoes“ gegründet und ihre Produkte in der Lehrter Fußgängerzone verkauft. Quelle: Oliver Kühn
 

Wie fühlt man sich als Unternehmer, was gilt es zu beachten bei Produkten, Marketing und Werbung? Das haben Till Makrutzki, Ben Bielert und ihre Mitschüler aus der Klasse 9Gc der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde ausprobieren dürfen. „Campusunternehmer“ heißt das neue Projekt im Bereich der Berufsorientierung, das von dem gemeinnützigen Verein Futurepreneurship aus Hamburg begleitet wurde.

Schüler probieren sich als Firmengründer

Doch bevor Ben und Till sowie ihre Mitschülern Lia und Philip die Firma „Happy Tomatoes“ gründeten und Biotomatenpflanzen und Kresse in Blumentöpfen in der Lehrter Fußgängerzone feilboten, musste erstmal eine Geschäftsidee her. Chancen, Herausforderungen, aus der Situation das Beste machen: Das muss jeder Unternehmer im Blick haben. „Am ersten Tag haben wir deshalb Brainstorming gemacht“, sagt der 15-jährige Ben.

Die Vorgaben waren: Nichts mit Lebensmitteln, weil dafür ein Gesundheitszeugnis notwendig ist. Kein Glückspiel, nichts Illegales, sondern etwas Kreatives. Notwendige Gegenstände mussten die Gruppen selbst besorgen und bezahlen. Schachspiele wurden ebenso verworfen wie Dosenwerfen per Feuerwehrschlauch. „Dazu hätten wir einen Hydranten benötigt“, sagte Till. Dann kam die zündende Idee: „Meine Oma zieht Tomatenpflanzen selber und war bereit, uns welche zu schenken.“ „Happy Tomatoes“ war geboren.

Unternehmer geben Tipps

„Wir konnten uns mit zwei Selbstständigen unterhalten und ihnen unsere Fragen stellen, das war sehr interessant“, sagte Ben. Einer der beiden war Christian Schmidt, der Bio-Müsli vertreibt, das von Menschen handgeröstet wird, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben. Die andere ist Kathrin Potyka, die Taschen und Rucksäcke fertigt. „Wir haben erfahren, dass man ruhig auf seine Ideen vertrauen soll, auch wenn andere sie kritisch sehen“, zeigte sich Till beeindruckt. Eigene Ideen entwickeln und umsetzen, bei eigener Zeiteinteilung und eventuell von zu Hause aus: Berufliche Selbstständigkeit finden beide durchaus eine Überlegung wert.

Zusätzlich zu den 13 Tomatenpflanzen, die sie aus dem Gewächshaus in Blumentöpfe umsetzten, säten die Jugendlichen noch Kresse auf Watte aus. Zwecks Werbung malten sie ein Plakat, verzierten die Töpfe, erstellten Pflege- und Gießanleitungen und ein Rezept für Tomatensuppe, das die Käufer kostenlos dazu erhielten. „In Sehnde ist relativ wenig los“, begründet Ben, warum die Jugendlichen ihren Verkaufsstand nach Lehrte ins Einkaufszentrum verlagerten. „Wir standen von 9 bis etwa 13 Uhr da und haben alles verkauft“, sagt Till stolz. Das sei vor allem der Verdienst von Lia gewesen: „Die hat sich getraut und ganz viele Leute angesprochen.“

Nicht jede Geschäftsidee zündet

Andere Mitschüler stellten Badekugeln, Karten und Windlichter her, eine Gruppe wollte sogar Porträtzeichnungen auf der Straße anfertigen. „Doch leider hat das nicht geklappt, sie Leute hatten keine Zeit oder wollten kein Bild von sich haben“, sagt Ben. Auch mit Kritik wussten die Jugendlichen positiv umzugehen. „Ein Mann stand bestimmt zehn Minuten da und sagte zu den anderen Passanten ,die Tomaten knicken doch eh um’“, erinnert sich der 15-Jährige. „Da haben wir noch Holzstäbchen besorgt und die als Wuchshilfe in die Töpfe gesteckt.“ Nicht nur ältere, auch junge Leute hätten gekauft. „Darüber habe ich mich schon gewundert“, zeigt sich Till beeindruckt. „Ich kenne keine Jüngeren, die ihre Tomaten selber ziehen.“

Praxis stärkt Schüler für Zukunft

„Um eine eigene Geschäftsidee umsetzen zu können, mussten die Jugendlichen mutig, kreativ, eigeninitiativ, zielorientiert, flexibel, lernwillig, ausdauernd, entscheidungswillig und voller Energie sein“, erklärt Vereinsgründerin Kerstin Heuer. „Das macht sie stärker für die Zukunft.“ Den Erlös durften sich die „Happy Tomatoes“-Macher teilen. Ehrensache für sie: „Von einem Teil des Geldes kaufen wir Pralinen für meine Oma, schließlich waren es ja auch ihre Biotomaten“, sagt Till.

 


 

Sehnde News vom 11.05.2019

Mit Sicherheit ans Ziel: Schüler der KGS lernen richtig radeln

Für die meisten Kinder ist das Fahrrad das erste und auch wichtigste Verkehrsmittel, mit dem sie im immer dichter werdenden Straßenverkehr zurechtkommen müssen. Darüber hinaus müssen Kinder die Regeln kennen, sich entsprechend verhalten sowie gekonnt und sicher mit dem Fahrrad umgehen – dies sind Voraussetzungen, die von vielen Kindern nur teilweise erfüllt werden.

Keine Fehler bei der Beleuchtung darf es bei der Kontrolle geben – Foto: JPH/Archiv

 

Deshalb führt die KGS Sehnde auch in diesem Jahr in Kooperation mit dem ADAC Niedersachsen für rund 200 Schüler des 5. Jahrgangs das Jugendfahrradturnier durch. Ältere Schüler und Schülerinnen begleiten dabei die Teilnehmer während des praxisnahen Übungsprogramms. Im Mittelpunkt steht die Beherrschung des Fahrrads auch in schwierigen Situationen und Gewöhnung an wichtige sicherheitsrelevante Verhaltensweisen.

Die Fahrräder der Teilnehmer werden daher zu Beginn des Turniers auf Betriebs- und Verkehrssicherheit überprüft. Kleinere Mängel werden an Ort und Stelle behoben. Das Fahrradturnier findet vom 14.05. bis 16.05. jeweils in der 1. bis 6. Stunde auf dem Lehrerparkplatz Waldstraße statt.

 


 

Die KGS bekommt einen dreigeschossigen Erweiterungsbau.
Die KGS bekommt einen dreigeschossigen Erweiterungsbau. Quelle: Archiv
 
Rund drei Jahre nach dem Brand der Turnhalle an der Waldstraße wird an selber Stelle der Grundstein für die Erweiterung der Kooperativen Gesamtschule gelegt. Ein dreigeschossiger Neubau mit 17 Klassenräumen soll dort entstehen.

Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke wird gemeinsam mit der Baufirma am Freitag, 17. Mai, um 12 Uhr den Grundstein für den Erweiterungsbau legen. In einer kleinen Feierstunde soll eine Kassette mit Dokumenten eingemauert werden. Zu den Dokumenten, die für die Nachwelt aufbewahrt werden bestimmt sind, soll auch ein Foto aller derzeitigen KGS-Schüler zählen, dass kurz vor der Feierstunde geschossen wird.

Schon jetzt wurden Baumaterialien zur künftigen Baustelle an der Waldstraße geliefert, die Baustelle ist deutlich zu erkennen. Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke ist mit dem Stand des Verfahrens inzwischen zufrieden. „Wir hoffen, dass es nun auch so zügig weitergeht“, sagt er.

Die Turnhalle war bereits Mitte des Jahres 2016 abgebrannt. Rund drei Jahre hatten die Planungen für die neue Halle an der Chausseestraße gedauert. „Die Verzögerungen hatte es vor allem wegen des schwierigen Grundstücksankaufs gegeben“, sagt Fachdienstleiter Wolfgang Bruns. Erst danach konnte der Rat auch den Standort für die dringend benötigte Erweiterung der Schule festlegen.

Die Bauarbeiten sollen nun zügig vorangehen. Die Nutzung durch die Schüler soll bereits zum Schuljahr 2020/21 möglich sein. Bruns hält die Pläne durchaus für ambitioniert. „Dann wird sicher noch nicht alles fertig sein“, räumt er ein. So seien etwa die Außenarbeiten für einen späteren Zeitpunkt geplant.

 


 

 

 

Die Arbeiten dauern länger als geplant: Vor dem Haupteingang der KGS in Sehnde wird ein Regenrückhaltetank ins Erdreich gesetzt. Daher gilt auf dem Wendehammer der Straße Am Papenholz nun ein absolutes Halteverbot. Quelle: Stadt Sehnde
Die Arbeiten dauern länger als geplant: Vor dem Haupteingang der KGS in Sehnde wird ein Regenrückhaltetank ins Erdreich gesetzt. Daher gilt auf dem Wendehammer der Straße Am Papenholz nun ein absolutes Halteverbot. Quelle: Stadt Sehnde
 
Wenn am Mittwoch, 24. April, der Unterricht nach den Osterferien wieder beginnt, herrscht vor dem Haupteingang der Kooperativen Gesamtschule (KGS) ein ungewohnter Zustand. Dann gilt auf der Wendeschleife vor dem Schulgebäude am Ende der Straße Am Papenholz absolutes Halteverbot. Die Stadt bittet daher die Eltern darum, dort mittags nicht mit Autos auf ihre Kinder zu warten oder diese dort morgens aussteigen zu lassen. Das Halteverbot gilt möglicherweise noch für zwei Wochen.

Grund für das Halteverbot sind Bauarbeiten vor der KGS, die sich verzögern. Die Stadt hatte mit Beginn der Osterferien mit dem Bau einer unterirdischen Regenrückhaltung auf der Zufahrt vor dem Haupteingang begonnen. Das Erdreich wurde aufgerissen, das Becken verschwindet nach Beendigung der Arbeiten wieder unter dem Pflaster. Die Arbeiten können aber nicht wie geplant nach den Ferien beendet werden, sondern dauern nach Auskunft der Stadt voraussichtlich 14 Tage länger.

 


 

KGS-Schüler, Lehrer, Ortsratsmitglieder und Sabine Zilkenath vom städtischen Fachdienst nehmen auf der Drösewiese schon mal Maß.
KGS-Schüler, Lehrer, Ortsratsmitglieder und Sabine Zilkenath vom städtischen Fachdienst
nehmen auf der Drösewiese schon mal Maß. Quelle: Katja Eggers
 
Die städtische Drösewiese an der Bundesstraße 65 soll ein Treffpunkt für Jugendliche werden. Das wünschen sich Neuntklässler der Kooperativen Gesamtschule (KGS) in Sehnde. Ihre Wünsche haben sie Ende vergangenen Jahres im Ortsrat Sehnde präsentiert. Bei einem ersten Ortstermin haben Schüler, Lehrer, Lokalpolitikern und Sabine Zilkenath vom städtischen Fachdienst jetzt gemeinsam geschaut, was sich davon realisieren lässt.

Hütte in Ilten als Vorbild

„Am wichtigsten ist uns eine Hütte, in der wir uns treffen können“, betonte die 15-jährige Paulina. In ihrer Kostenauflistung hatte Zilkenath diesen Wunsch allerdings erst einmal außen vor gelassen, da zunächst noch unklar gewesen war, ob die Schüler eine Hütte, einen Bauwagen, Container oder Unterstand favorisieren. Bei dem Ortstermin konkretisierten die Schüler ihren Wunsch. Als Vorbild nannten sie die wetterfeste, frei zugängliche Hütte, die am Skaterplatz in Ilten steht.

Für 5000 Euro – diese Summe hatten die Schüler als Gesamtkosten für die Umgestaltung der Drösewiese einkalkuliert – sei so eine Hütte allerdings nicht zu haben. „Auch nicht, wenn die Schüler Arbeiten in Eigenleistung übernehmen“, erklärte Zilkenath. Sie betonte zudem, dass alles, was auf der Drösewiese gebaut werde, auch öffentlichkeitstauglich, stabil und verkehrssicher sein müsse. Schließlich sei die Wiese als öffentliche Grünfläche ausgewiesen und stehe nicht nur den KGS-Schülern zur Verfügung. Zilkenath erinnerte zudem daran, dass es auf der Drösewiese in der Vergangenheit bereits eine Art Unterstand gegeben hatte, der wegen Vandalismusschäden jedoch abgebaut worden war.

In ihrer Kostenauflistung war Zilkenath denn auch zu völlig anderen Zahlen gekommen. Sie hatte darin Wünsche der Schüler wie etwa einen Basketballständer, Sitzbänke und eine Tischtennisplatte aufgenommen und die Kosten aufgeführt, die entstehen, wenn sämtliche Auftrage ausgeschrieben und an Firmen vergeben würden. Allein die Kosten für eine Tischtennisplatte aus Beton samt Aufstellung, Plattenverlegung drumherum und Erdarbeiten beliefen sich bereits auf rund 6500 Euro.

Schüler wollen unter sich bleiben

In ihrer Liste hatte Zilkenath zudem rund 19.000 Euro für die Herstellung eines Bouleplatzes genannt. Den hatte sich der Ortsrat auf der Drösewiese gewünscht, weil die bisherige Anlage am Rathaus möglicherweise aus baulichen Gründen umziehen muss. Dem Bouleplatz auf der Drösewiese erteilten die Schüler jedoch eine klare Absage. „Das ist eine Idee der Erwachsenen, wir wollen aber unter uns bleiben“, betonte Paulina.

Mögliche Kosten für die gewünschte Hütte konnte Zilkenath noch nicht nennen. Jetzt seien die Schüler am Zug und müssten beschreiben oder auch aufzeichnen, wie sie sich ihre Hütte konkret vorstellen. Derzeit bestehe noch viel Gesprächs- und Planungsbedarf. „Die Schüler können an dem Projekt aber auch lernen, dass die Umsetzung ihrer Wünsche nicht so einfach ist und dass es Hindernisse gibt – aber die lassen sich auch gemeinsam beseitigen“, erklärte Zilkenath.

Die Idee zur Umgestaltung der Drösewiese war im Politikunterricht entstanden. Die KGS möchte sich langfristig engagieren und das Projekt an die künftigen neunten Klassen weitergeben.

 


 

Sehnde News vom 27.03.2019

Europaprojekttag: KGS-Schüler diskutieren mit Dr. Lesemann über Europa

Im Rahmen des 13. bundesweiten EU-Projekttags hat die Sehnder SPD-Landtagsabgeordnete Dr.  Silke Lesemann mit einer 11. Klasse der KGS Sehnde über Europa und seine politische Landschaft diskutiert. Rund 25 Schülerinnen und Schüler begrüßten Lesemann in ihrem Klassenraum und es ging direkt los mit den zuvor erarbeiteten Fragen der Klasse.

Die 11. Klasse befasste sich mit der Europapolitik und diskutierte mit MdL Lesemann – Foto: JPH

Die 11. Klasse befasste sich mit der Europapolitik und diskutierte mit MdL Lesemann – Foto: JPH

 

Natürlich war bei der internetaffinen Jugend die Frage nach dem Artikel 13 der neuen Urheberechtsregelung der EU und dem daraus resultierenden Uploadfilter der Einstieg. Dabei ging es zunächst um die persönliche Position von Lesemann und der Möglichkeit, Einfluss der SPD auf die Europaparlamentsentscheidung zu nehmen. Dabei wies Lesemann darauf hin, dass man in Europa damit die Macht der Großkonzerne beschneiden und die Urheber der geistigen Werke besser vergüten wolle. Doch daraus solle keine Zensur oder Zugangsbeschneidung resultieren. „Die SPD ist gegen die Verwendung von Filtern auf Internetportalen“, so Lesemann. „Daher wollen wir keine Filter in Deutschland“, wie der Parteirat dies klargestellt habe. Eine Alternative allerdings kam dabei nicht zur Sprache, da sie derzeit technisch auch nicht sichtbar ist. „Statt Videos und Musik herauszufiltern, sollten die Urheber bezahlt werden. Schließlich verdienen die Internetriesen eine Menge Geld damit“, so Lesemann. Unddiskutiert blieb die Frage nach der möglichen Vergütung von den sogenannten Anrissen, die Google und Co. bei ihren Suchergebnissen präsentieren.

Es folgte das Thema Rechtpopulismus und Erstarken des Nationalismus in Europa – und damit verbunden die Fragen nach den Entstehungsgründen und nach Möglichkeit des Einwirkens aus Europa auf die Bestrebungen in den Mitgliedsstaaten. „Da gibt es nicht nur eine Antwort“, so Lesemann. „Sicherlich verunsichern aber die Folgen von Globalisierung, Migration, Digitalisierung einen Teil der Menschen, die wiederum Identität und Sicherheit in Nationalismus suchen.“ Es ist völlig unerklärlich, dass trotz Wirtschaftsbooms allein die Grenzöffnung 2015 einen großen Anteil daran haben solle. Denn die Vorteile der EU mit Warenaustausch, Ausbildungsmöglichkeiten europaweit, freiem Grenzverkehr und gemeinsamer Währung lägen auf der Hand und sind erfahrbar für jeden.  Aber viele Menschen seien nun verunsichert beim Blick auf ihre Zukunft und suchen nun von Populisten geförderte Zuflucht in nationalen Positionen und Symbolen – sowie in der durch Rechtsnationale geförderten Benennung von Sündenböcken. „Das beunruhigt mich sehr“, sagte die Schülerin und Lesemann stimmte ihr zu. „Deswegen ist es wichtig, dass wir Europa wieder als das begreifen was es ist: Ein Bekenntnis für Frieden und Zusammenhalt“, so Lesemann.

 

Lehrer Stefan Bahls (re.) hatte die Landtagsabgeordnete Dr. Lesemann (li.) zum Europaprojekttag an die KGS eingeladen – Foto: JPH

Lehrer Stefan Bahls (re.) hatte die Landtagsabgeordnete Dr. Lesemann (li.)

zum Europaprojekttag an die KGS eingeladen – Foto: JPH

 

Dann ging die Diskussion in Richtung „europäische Armee“, die nicht zuletzt von der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen durch den Diskussionsbeitrag, die Bundeswehr für Europäer zu öffnen, angestoßen worden war. Klar sei es, so Lesemann, dass man als EU ausreichend Geld in die NATO einbringen müsse und nicht den Großteil der Lasten den USA überlassen könne wie in der Vergangenheit. Dazu habe man sich ja bereits 1991 in Lissabon verpflichtet, jährlich 2 Prozent des Bruttosozialproduktes in die Verteidigung einzubringen. Allerdings, so konstatierte Lesemann, habe man die Zahl nie erreicht und stattdessen läge man derzeit bei 1,5 Prozent, die nun aber sogar gegen 1,2 Prozent tendieren. Dafür, so die Politikerin, wolle man aber deutscherseits die Entwicklungshilfe in Anrechnung bringen.

Daraus folgerte dann die Frage nach Rüstungsexporten, die laut Lesemann ebenso wenig eindeutig zu beantworten sei, da es dabei Verpflichtungen, Verflechtungen und politische Zwänge gäbe, die eine Einzelfallbewertung erfordere.

Natürlich ging es an diesem Tag auch um die „Fridays for Future“-Demonstrationen, bei denen sich junge Menschen derzeitig weltweit für einen besseren Klimaschutz einsetzten. „Ich finde die Idee der Demonstrationen gut. Dabei darf man aber nicht außer Acht lassen, dass sich das Konsum- und Mobilitätsverhalten des Einzelnen ändern muss. Es ist schizophren, für Klimaschutz zu demonstrieren, dann aber mit dem SUV nach einem Burgerbrater-Besuch nach Hause zu fahren – und in den Ferien in den Urlaub zu fliegen – und gleichzeitig eine CO2-Reduktion zu fordern“, so die Abgeordnete. Auch die vielen Diskrepanzen zwischen Gewässerschutz und Düngung, Tierproduktion und billigem Fleisch sei nicht einfach zui lösen. „Klimaschutz fängt zuhause an“, so Lesemann. „Elterntaxi statt Fußweg, Bus oder Fahrrad, Wegwerf-Shirts aus Asien statt Qualitätsware aus Europa, es gibt vieles, wo wir direkt Einfluss nehmen können im eigenen Umfeld. Nur so können wir die Erde auch für zukünftige Generationen erhalten“, sagte Lesemann, ehe sie sich von der Klasse verabschiedete.

 


 

 

 

Die SPD-Landtagsabgeordnete Silke Lesemann debattiert mit Elftklässlern der KGS Sehnde über Europa-Themen.
Die SPD-Landtagsabgeordnete Silke Lesemann debattiert mit Elftklässlern der KGS Sehnde über Europa-Themen. Quelle: Privat

 

Einmal jährlich ruft die deutsche Bundesregierung seit 2007 zum EU-Projekttag an Schulen auf. Diese Chance hat auch die SPD-Landtagsabgeordnete Silke Lesemann ergriffen und am Montag mit Schülern der KGS Sehnde über Europa diskutiert – dabei ging es gleich hoch her: So wollte ein Schüler wissen, welche Meinung Lesemann zu der kontrovers diskutierten und nach dem Gespräch verabschiedeten EU-Urheberrechtsreform vertrete: „Die SPD ist gegen die Verwendung von Upload-Filtern auf Internetportalen“, stellte die Abgeordnete klar: „Statt Videos und Musik herauszufiltern, sollten die Urheber bezahlt werden. Schließlich verdienen die Internetriesen eine Menge Geld damit.“

Schüler sprechen mit Lesemann auch über Fridays for Future

Auch mit der verteidigungspolitischen Strategie und den Rüstungsexporten hatten sich die Elftklässler im Vorfeld beschäftigt, um mit Lesemann darüber zu debattieren. Ein weiteres Thema kam natürlich ebenfalls auf den Tisch: Was hält Lesemann von der weltweiten „Fridays for Future“-Bewegung, bei der sich vornehmlich Schüler und Studenten freitags während der Schulzeit für mehr Klimaschutz einsetzen? 

Sie finde die Idee gut, erklärte die Abgeordnete, verband ihre Meinung jedoch auch mit einem Appell: „Man darf nicht außer Acht lassen, dass sich das Konsum- und Mobilitätsverhalten des Einzelnen ändern muss.“ Nur so könne man den Planeten für künftige Generationen erhalten. Allerdings, reflektiert Lesemann im Nachhinein, sei sie selbst „sicher auch nicht das leuchtende Vorbild – aber ich versuche, regional einzukaufen und Plastikmüll zu vermeiden.“

Viele KGS-Schüler dürfen erst 2024 an Europawahl teilnehmen

In dem eineinhalbstündigen Gespräch ging es darüber hinaus auch um europakritische Rechtspopulisten: Ob die Generation der Elftklässler selbst nun eher eine Haltung für oder gegen Europa vertrete, vermochte Lesemann nach dem Gespräch nicht einzuschätzen: „Aus meiner Sicht waren das eher liberale Schüler mit einer Haltung für Europa, aber natürlich liefern sie in solchen Gesprächen auch von Mitschülern erwünschte Antworten.“

Wahlkampf für Europa konnte Lesemann bei den KGS-Schülern aber ohnehin nicht betreiben – die meisten Jugendlichen waren noch jünger als 18 und dürfen deshalb erst 2024 ein Kreuz bei der nächsten Europawahl setzen: „Trotzdem waren die Schüler richtig gut vorbereitet und auch mich hat das Gespräch gefordert: Das ist ein gutes Zeichen.“

 


 

 

 

Nadine Neidhardt hat den Kiosk in der KGS gepachtet.
Nadine Neidhardt hat den Kiosk in der KGS gepachtet. Quelle: Katja Eggers
 
Sie kümmern sich um die Snacks für zwischendurch: Nadine Neidhardt hat den Kiosk in der KGS gepachtet, Carlo Kertess ist der neue Pächter des Kiosks im Waldbad. Beide haben ihre Pachtverträge mit der Stadt geschlossen und sich gegen jeweils vier andere Bewerber durchgesetzt. Die Verwaltung hatte den Betrieb beider Kioske neu ausgeschrieben, als sich der vorherige Pächter Carsten Rothermund verabschiedet hatte. Während Neidhardt in der Schule schon emsig im Einsatz ist, wird Kertess seinen Kiosk erst am 11. Mai zum Start der neuen Freibadsaison öffnen.

Neidhardt ist in der KGS kein neues Gesicht. Die Sehnderin kennt den Schulkiosk bereits wie ihre Westentasche, weil sie dort in der Vergangenheit schon drei Jahre als Rothermunds Aushilfe gearbeitet hat. Nun hat sie die kleine Verkaufsstelle in der KGS gepachtet und auch gleich noch Kollegin Nadine Ernst übernommen. Die beiden Frauen kümmern sich künftig gemeinsam um das leibliche Wohl von Schülern und Lehrern.

Gesünderes Sortiment

Der Kiosk öffnet von 7.30 bis 14 Uhr. Der Tag beginnt für Neidhardt und Ernst allerdings schon viel früher – um 6 Uhr früh. Da müssen zunächst etliche Brötchen frisch belegt werden. „Mozzarella-Brötchen sind der Renner – da nehmen wir mittlerweile schon Vorbestellungen entgegen“, erklärt Neidhardt. Am meisten Andrang besteht in den beiden jeweils 20-minütigen Pausen. „Ganz Schlaue decken sich schon vor Unterrichtsbeginn bei uns ein, damit sie die Schlangen in den Pausen umgehen können“, berichtet Neidhardt.

Das Sortiment hat die 42-Jährige etwas umgestellt, es gibt vor allem mehr Gesundes. Die Süßigkeiten wurden um zwei Drittel reduziert, stattdessen bietet die neue Betreiberin mehr Obst, Vollkornprodukte, belegte Brote und neuerdings auch Salate an. Dienstags und donnerstags gibt es Pizza, montags und mittwochs Käse-Schinken-Lauchstangen. Cola, Fanta und Sprite hat Neidhardt gar nicht im Sortiment. „Viel zu zuckerhaltig“, sagt sie. Beschwerden habe es wegen des veränderten Angebots nicht gegeben. „Unser Sortiment wird gut angenommen – und wir sind insgesamt sogar günstiger geworden“, betont Neidhardt.

„Jeder Tag ist anders“

Für Neidhardt und Ernst ist die Arbeit im Kiosk der optimale Job. Beide sind dreifache Mütter, müssen den Kiosk weder nachmittags, noch am Wochenende oder in den Ferien betreuen. „Und natürlich macht die Arbeit hier sehr viel Spaß“, betont Ernst. Jeder Tag sei anders. Viele Schüler und Lehrer würden auch einfach nur mal zum Plaudern vorbeischauen.

Neidhardts Pachtvertrag mit der Stadt läuft drei Jahre. Es besteht die Möglichkeit, ihn zu verlängern. Um den zweiten, kleineren Kiosk im E-Trakt der KGS ebenfalls zu betreiben, müsste die neue Pächterin noch einen weiteren Mitarbeiter beschäftigen. Solange dies nicht der Fall ist, bleibt der Nebenkiosk erst einmal geschlossen.

Bratwurst, Eis und Pommes

Carlo Kertess ist der neue Pächter des Waldbadkioskes
Carlo Kertess ist der neue Pächter des Waldbadkioskes. Quelle: Katja Eggers

 

Der Kiosk im Sehnder Waldbad öffnet derweil am 11. Mai., wenn dort auch die Waldbadsaison beginnt. Carlo Kertess wird die Verkaufsstelle dann mit einem Team aus mehreren Mitarbeitern betreuen. Vor der Öffnung soll der Kiosk jedoch noch etwas umgestaltet werden.

Kertess ist bereits Geschäftsführer eines Cateringunternehmens mit Standorten in Hannover und Pattensen. Das Sortiment seines Vorgängers will der 41-Jährige in Sehnde beibehalten. „Es gibt auf jeden Fall Bratwurst, Pommes, Eis und Süßes und auch mal ein Bierchen“, kündigt er an. Mit dem Betrieb des Kiosks will der Iltener auch für mehr Leben im Waldbad sorgen und zudem junge Menschen an die Arbeitswelt heranführen. „Bei mir könnten auch Schüler und Studenten arbeiten“, sagt Kertess.

 


 

 

 

„Mit zwei, drei Bier im Bauch ist es echt lustig“: Stefan (Janning Sobotta) verführt Steffi (Sonja Elisabeth Martens) zum Trinken.
„Mit zwei, drei Bier im Bauch ist es echt lustig“: Stefan (Janning Sobotta) verführt Steffi (Sonja Elisabeth Martens) zum Trinken. Quelle: Katja Egers
 
Er trinkt Bier, sie will Brause: Stefan und Steffi könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie verlieben sich dennoch ineinander und werden ein Paar. Und immer öfter ist jetzt Alkohol im Spiel. Denn Stefan hat immer was dabei. Bier zum Entspannen nach der Schule. Wodka mit Orangensaft, um auf der Party so richtig in Stimmung zu kommen. Wodka pur, weil die Kumpels das halt auch so machen. Steffi macht irgendwann mit, trinkt sich Mut an fürs erste Mal, trinkt aus Frust, weil Stefan vorher lallend einschläft. Trinkt aus Wut auf die Mutter, von der sie sich komplett allein gelassen fühlt, trinkt sich am Ende schließlich sogar krankenhausreif.

Torkeln und Lallen

All das ist zum Glück jedoch nur gespielt. Stefan und Steffi werden von den Jungschauspielern Janning Sobotta und Sonja Elisabeth Martens verkörpert. Die Tourneetheatergruppe Weimarer Kultur-Express ist jetzt in der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde mit dem Zwei-Personen-Stück „Alkohol“ zu Gast gewesen. Das Ensemble spielte schulformübergreifend vor 230 Siebtklässlern. Der Besuch des Stücks ist Teil des Präventionskonzeptes, das Schulsozialarbeiter erarbeitet haben. Ziel ist es, den Schülern die Gefahren des übermäßigen Alkoholkonsums aufzuzeigen.

„Wir wehren sozusagen den Anfängen“, erklärte Lehrerin Marei Kretschmer. In ihrer eigenen Klasse seien ihr zwar keine Alkoholprobleme bekannt, aber dies solle auch so bleiben. Aufklärung sei daher wichtig. Die Folgen des Trinkens wurden den KGS-Schülern auf der Bühne des Forums denn auch eindrucksvoll vor Augen geführt. Erst wurde noch gekichert, später gekotzt. Stefan torkelte, Steffi lallte – und brach am Ende mit viel Promille im Blut zusammen.

Aufklärung ohne erhobenen Zeigefinger

Aber auch die möglichen Gründe, warum Jugendliche zur Flasche greifen, wurden beleuchtet. Stefan verschaffte sich als Vieltrinker Respekt bei seinen Mitschülern und wurde endlich auch in die Clique aufgenommen. „Mich nennt jetzt keiner mehr Opfer“, sagte Stefan. Und natürlich hatte er Spaß am Feiern. „Mit zwei, drei Bier im Bauch ist es echt lustig“, erklärte er. Steffi flüchtete sich mitunter vor der Einsamkeit in den Rausch. Ihre Mutter kümmerte sich nur wenig um sie, Steffi musste schon früh alles allein entscheiden.

Sobotta und Martens zeigten all das ohne erhobenen Zeigefinger. Sie spielten schwungvoll und jugendnah und schafften es, dass in dem Stück trotz der brisanten Aktualität immer auch ein Stück Humor mitschwingt. So kann Aufklärung gelingen – auch wenn Jugendliche laut einer neuen Studie seltener zur Flasche greifen.

 


 

 

Die jungen Frauen und Männer absolvieren erste gemeinsame Tanzschritte.
Die jungen Frauen und Männer absolvieren erste gemeinsame Tanzschritte. Quelle: Katerina Jarolim-Vormeier
 
Tanzkurs statt Sportunterricht: Erstmals haben 40 KGS-Schüler gemeinsam Paartanzen gelernt. Zwei Schulstunden lang trainierten sie mit den Tanzlehrern Nancy Hirsch und Oliver Jegella von der gleichnamigen Tanzschule den Discofox. „Mit diesem Tanz könnt ihr jede Party gut überstehen“, sagte Jegella.
 
Die Schüler machen sich mit Schrittfolgen und Klatschen warm
Die Schüler machen sich mit Schrittfolgen und Klatschen warm. Quelle: Katerina Jarolim-Vormeier

 

In legerer Kleidung und mit Turnschuhen ausgestattet, trafen sich die Schüler in der Turnhalle an der Feldstraße. Los ging die Tanzstunde nach einer kleinen Umfrage: Tanzlehrer Oliver Jegella will wissen, „wer hat vorher bereits getanzt?“ Rund die Hälfte der Teilnehmer hob den Arm hoch. Die andere Hälfte begann den Tanzunterricht ohne vorherige Praxiserfahrung.

Bevor die Elft- und Achtklässler die genauen Schrittfolgen vom Discofox einstudierten, absolvierten sie mit Tanzlehrerin Nancy Hirsch einige Aufwärmübungen: Drei Schritte nach recht, drei Schritte nach links, einmal drehen und dann auch noch klatschen. „Das klappt schon prima“, lobte Hirsch.

Dem Tanzlehrer ist die Körpersprache der Jungen zu lasch

Nach einigen Minuten ging die Tanzstunde dann richtig los. Oliver Jegella widmete sich speziell den Jungen. „Ich habe insbesondere eure Körpersprache im Fokus, die oft zu lasch ist“, sagte der Tanzlehrer aus Erfahrung. Deshalb folgten mehrere Einheiten, bei denen die Jungen und Mädchen die ersten Grundschritte des Tanzes lernten: „Vor, vor, Tap und rück, rück, Tap“, gab Jegella den Schülern Anweisungen über ein Mikrofon. Der Tap bezeichne beim Tanzen einen Zwischenschritt, bei dem der Fuß unbelastet aufgesetzt werde, erklärte er.

„Schaut nicht immer auf den Boden, da kommt ihr ins Straucheln“, gab Jegella den Jungen einen wichtigen Tipp. Nachdem die Schritte passten und der Blick sich nach vorne richtete, starteten die Schüler mit dem Paartanz und ersten Drehungen. „Das bedeutet, ihr müsst euch jetzt anfassen“, sagte Jegella und erklärte den jungen Männern, wo sie ihre Hand bei den Mädchen positionieren. „Haltet die Hand auf dem Schulterblatt“, riet Jegella. „So könnt ihr am besten führen.“

Schüler Mika tanzte zum ersten Mal. „Das ist gewöhnungsbedürftig“, urteilte der 13-jährige Achtklässler nach der ersten Tanzstunde. Zusammen mit Mitschülerin Lenya bildete Mika ein Tanzpaar. „Meine Mutter hat mir schon einige Schritte gezeigt“, erzählte die 14-Jährige, die viel Spaß beim Tanzen hatte und hoffte, dass auch bei ihrem Tanzpartner der Funke überspringt. Auch Greta tanzt sehr gerne. Die 17-jährige Elftklässlerin hatte schon an einem Tanzkurs teilgenommen. Das mache super viel Spaß. Mit ihrer Mitschülerin Antonia wolle sie nach der Schnupperstunde weitermachen. „Beim nächsten Tanzkurs sind wir auf jeden Fall dabei, weil ich noch mehr Figuren lernen will“, sagte sie.

 

Klappt doch
Klappt doch: Schüler tanzen Discofox - und mit Drehungen. Quelle: Katerina Jarolim-Vormeier
 

Daniela Bellin bereitet Dennis Brauns für die Blutentnahme vor.
Daniela Bellin bereitet Dennis Brauns für die Blutentnahme vor. Quelle: Katja Eggers
 
„War das schon alles?“ – Dennis Brauns ist positiv überrascht. Den Pieks, den Daniela Bellin vom Blutspendedienst Springe ihm mit der Nadel beim Anlegen der Kanüle verpasst hat, hat der 18-Jährige überhaupt nicht gespürt. Nun liegt er entspannt auf der roten Liege im Gemeindehaus der evangelischen Kirche und macht die Hand auf und zu, damit das Blut besser in den Auffangbeutel fließt. Für Dennis von der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde ist die Blutspende am Freitagnachmittag eine Premiere gewesen. „Ich mache das, weil es mir nicht schadet und anderen hilft – und obendrein noch gut für unseren Abi-Jahrgang ist“, erklärt Dennis.

Als Dankeschön einen Obolus für den Abi-Ball

Zur Stärkung
Zur Stärkung: Nele Fricke (links) und Katja Bödecker richten das Büffet für die Spender an. Quelle: Katja Eggers

 

Die KGS hat bei der Blutspende zum mittlerweile dritten Mal mit dem Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Sehnde kooperiert. Als Dankeschön gab es dafür vom DRK einen Obolus, mit dem die Schüler einen Teil ihres Abi-Balls finanzieren wollen.

Schüler des Abiturjahrgangs haben am Freitag nicht nur Blut gespendet, sondern auch bei der Registrierung der Spender geholfen, im Vorfeld für den Termin in der Schule geworben und Plakate in der Stadt und in Geschäften aufgehängt. Darüber hinaus haben die Schüler das Büfett für die Spender vorbereitet und dafür Lebensmittel zur Verfügung gestellt. „Wir haben unter anderem mehr als 90 Brötchen geschmiert“, berichtet Nele Fricke, die das Projekt für die KGS in diesem Jahr geleitet hat.

Hoffnung auf Erstspender

Voruntersuchung
Voruntersuchung: Katrin Petruschka vom Blutspendedienst Springe misst bei Nils Bödecker die Temperatur. Quelle: Katja Eggers

 

Auch die 19-Jährige hat sich als Erstspenderin registrieren lassen. Viele ihrer Mitschüler waren dafür jedoch noch zu jung. „Blutspender müssen volljährig sein“, betont Ralf Hiller, Schatzmeister des DRK Sehnde. Er und sein Team wollen mit der Gemeinschaftsaktion junge Erwachsenen auf die Wichtigkeit der Blutspende hinweisen und hoffen auf eine größere Beteiligung. „Wir möchten natürlich junge Erstspender gewinnen, hoffen aber auch Menschen zu erreichen, die vielleicht gerade pausieren“, erklärt Hiller.

In der Vergangenheit ist diese Rechnung bereits aufgegangen. KGS-Schüler hatten bei den Gemeinschaftsaktionen mit dem DRK in den Jahren 2017 und 2015 mitunter Eltern oder Verwandte für die Blutspendetermine rekrutiert. Während das DRK bei regulären Spendenterminen etwa drei bis fünf Erstspender zähle, seien es bei den Aktionen mit der KGS bisher immer um die 20 gewesen. „Die meisten Erstspender sehen wir wieder – zumindest bis sie studieren und in eine andere Stadt umziehen“, sagt Hiller.

 


 

 

 

Sehnde News vom 04.02.2019

KGS Sehnde und DRK Ortsverein laden zur Blutspende ein

Der aktuelle Abiturjahrgang der KGS Sehnde und der DRK-Ortsverein Sehnde laden zur Blutspende am Freitag, 15. Februar, in das Gemeindezentrum der evangelischen Kirche an der Mittelstraße 54 ein. Kurz vor dem Ende ihrer Schulzeit möchten die Schülerinnen und Schüler mit dieser Aktion auf die Wichtigkeit der Blutspenden bei jungen Erwachsenen hinweisen. Die Teilnehmer an diesem Projekt sind nicht nur für die Plakatverteilung in der Kernstadt und der Schule verantwortlich, sondern richten auch den breit aufgestellten Imbiss aus, zu dem alle Blutspender im Anschluss eingeladen sind.

 

KGS und DRK rufen zur Blutspende auf – Foto: JPH

 

Der DRK Ortsverein unterstützt diese Aktion nun schon zum dritten Mal. Die Schüler erhalten einen kleinen Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten, die das Rote Kreuz anbietet, und das DRK Team erhofft sich durch diese Aktion eine größere Beteiligung an dem Blutspendetermin. Die DRK-Blutspendeinstitute benötigen für die Versorgung von erkrankten und verletzten Personen allein für Niedersachsen täglich rund 2500 Blutspenden.

Viele der regelmäßigen Blutspenderinnen und Blutspender kommen mittlerweile in ein Alter, in dem sie nicht mehr so oft zu den Terminen erscheinen können oder fallen ganz aus. Durch die Kooperation mit dem Abiturjahrgang erhofft sich das DRK zum Einen neue Erstspender zu gewinnen, zum Anderen gelingt es auch Eltern und Verwandte der Schüler zu den Blutspendeterminen neu oder wieder zu gewinnen.

Jeder Mensch ab dem 18. Lebensjahr kann regelmäßig zur Blutspende kommen. Mehrfachspender können bis zum 69. Geburtstag ihr Blut spenden, bis zum 72. Lebensjahr nach individueller ärztlicher Entscheidung vor Ort. Bitte bringen Sie immer ihren Personalausweis zur Blutspende mit, auch Mehrfachspender. Wegen der möglicherweise größeren Anzahl von Erstspendern wird dieser Termin bereits um 14 Uhr beginnen und bis 19.30 Uhr andauern. Bei Fragen, auch zum Ablauf der Blutspende, stehen das Fachpersonal vom Blutspendeinstitut NSTOB, die Schülerinnen und Schüler der KGS und ein Team des DRK Ortsvereins Sehnde vor Ort zur Verfügung. Weitere Informationen zum Thema Blutspende sind auch im Internet verfügbar.

 


 

 

 

Ferris Busche und Hannah Jacob diskutieren über das Konzentrationslager Auschwitz.
Ferris Busche und Hannah Jacob diskutieren über das Konzentrationslager Auschwitz. Quelle: Patricia Oswald-Kipper
 
Anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus eröffnet die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde seit drei Jahren eine Ausstellung. Auch in diesem Jahr gab es dabei wieder neue Exponate zu bestaunen. Die Ausstellung ging vielen Schülern sehr nahe.

„Man fühlt sich sofort hineingezogen in das Thema“, sagt eine Neuntklässlerin. Das Thema werde „interessant rübergebracht“, es sei kein verordnetes Gedenken, sagen andere. Mehrere neunte Klassen haben am Montag die Ausstellung in den Containern des F-Traktes besucht. Die vier Räume haben verschiedene Themen. So beschäftigt sich ein Teil mit dem Gedenken an die NS-Zeit nach 1945, ein anderer mit dem jüdischen Leben vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, ein dritter mit Auschwitz als Symbol für die Judenvernichtung. In einem weiteren Raum haben die Besucher selbst die Möglichkeit, Teil der Ausstellung zu werden. Sie können ihre Eindrücke an einer Pinnwand oder in Postfächern hinterlassen.

„Die Ausstellung wächst mit den Ideen der AG-Teilnehmer jedes Jahr ein Stück mehr“, sagt Geschichtslehrer Dirk Krüger, der mit zwei weiteren Kollegen das Projekt vor drei Jahren ins Leben rief. Es sei wichtig, dass die Erinnerung wach gehalten werde. Es werde zudem immer schwieriger Zeitzeugen zu finden, die den Schülern berichten könnten. Eine Ausstellung mache das Thema vielseitig erlebbar. Jedes Jahr kämen neue Exponate hinzu. Jede AG-Gruppe bringe dabei ihre eigenen Nuancen mit ein. Die Schüler versuchten sich mit ihren Darstellungsformen an modernen Ausstellungen zu orientieren, ergänzt Geschichtslehrer Jens Wilczek. Neben Stellwänden sorgen inzwischen auch kurze Filme und Fotos zu dem Thema für Abwechslung.

Die Besucher können ihre Gedanken zur Ausstellung zum Ausdruck bringen
Die Besucher können ihre Gedanken zur Ausstellung zum Ausdruck bringen. Quelle: Patricia Oswald-Kipper
 

Die Ausstellung wurde zum dritten Mal von Schülern der AG Gedenktag konzipiert. Vorausgegangen war wieder eine Fahrt der AG-Teilnehmer nach Polen und der Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz. Schon dort wurden Ideen zu bestimmten Themen für die Ausstellung entwickelt. In diesem Jahr beschäftigten sich die Jugendlichen intensiv mit Frauen im KZ, mit Stolpersteinen sowie mit Gedichten von Internierten. Auch zu den Praktiken und Versuchen der KZ-Ärzte wollten die Sehnder Jugendlichen mehr erfahren, haben recherchiert und ihre Ergebnisse in der Ausstellung dargestellt. So werden beispielsweise auf hängenden Würfeln jetzt im KZ entstandene Gedichte sichtbar. Ausstellungsbesucher können erstmals auch in Berichten von KZ-Ärzten lesen.

Gedichte von KZ-Insassen sind auf pyramidenartigen Boxen zu sehen
Gedichte von KZ-Insassen sind auf pyramidenartigen Boxen zu sehen. Quelle: Patricia Oswald-Kipper

     

Die Ausstellung kommt bei den Neuntklässlern, die jedes Jahr die Ausstellung an zwei Tagen besuchen dürfen, gut an. Die Schüler sind begeistert dabei und erforschen jeden Raum. Die AG-Teilnehmer, die selbst ihre Mitschüler durch die Räume führen, erhalten für das Ergebnis viel Lob. Auch KGS-Schulleiterin Sandra Heidrich freut sich über den großen Zuspruch. Die Ausstellung ermögliche, sich eigenständig und nachhaltig mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Für die Ausstellung wurden auch in diesem Jahr wieder die vier Klassenräume in dem Containertrakt der Schule leer geräumt. Für zwei Tage sind die betroffenen Klassen dann in anderen Bereichen der KGS untergebracht. „Der Aufwand lohnt sich, denn das ist ein ganz besonderes Projekt, das wir weiter fördern wollen“, so Heidrich. Auch in dem Schulneubau soll ein geeigneter Platz für die Ausstellung gefunden werden. Das Projekt wird vom Förderverein der Schule und dem Sehnder Präventionsrat unterstützt.

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Leticia Milicevic interessiert sich für Einzelschicksale im KZ Auschwitz. Quelle: Patricia Oswald-Kipper

 


 

MARKTSPIEGEL vom 25.12.2018

Gewissensfragen fallen schwer

KGS-Schüler auf Stippvisite im Bundestag, Matthias Miersch gab persönliche Einblicke

Von Gabriele Gosewisch 
 

Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern machte sich Mitte vergangener Woche auf den Weg nach Berlin, um auf Einladung  des hiesigen SPD-Bundestagsabgeordneten Matthias Miersch den Deutschen Bundestag zu besuchen.Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern machte sich Mitte vergangener Woche auf den Weg nach Berlin, um auf Einladung des hiesigen SPD-Bundestagsabgeordneten Matthias Miersch den Deutschen Bundestag zu besuchen.

 

Eine Schülergruppe machte sich auf den Weg nach Berlin, um auf Einladung des hiesigen SPD-Bundestagsabgeordneten Matthias Miersch den Deutschen Bundestag zu besuchen. In der letzten Sitzungswoche vor der Weihnachtspause traf man sich im Reichstag zum gemeinsamen Gespräch. Nach einer allgemeinen Vorstellungsrunde, in der Matthias Miersch aus seinem Abgeordnetenalltag und aus seiner Funktion als stellvertretender Fraktionsvorsitzender für die Bereiche Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Tourismus berichtete, interessierten sich die Jugendlichen aus Sehnde für Themen wie die diesjährige Klimakonferenz in Katowice/Polen sowie den Zusammenhang zwischen Migration und Klimapolitik. Auch die Frage, inwieweit jeder Einzelne zum Beispiel durch die Verwendung von Steckerleisten zur Verhinderung des "Stand by-Betriebs" ganz konkret einen Beitrag zu Klimaschutz leisten kann, wurde diskutiert.

Ein intensiver Austausch unter den Anwesenden entspann sich bei der Frage, ob der Abgeordnete bei Abstimmungen im Bundestag häufiger Gewissensentscheidungen zu treffen habe. Matthias Miersch wies auf die bevorstehenden Abstimmungen zur Organspende hin und erläuterte, wie schwer ihm 2006 eine Verfassungsänderung gefallen sei, nach der für Bildung ausschließlich die Bundesländer zuständig sein sollten. Schließlich stimmte er gegen die so genannte Föderalismusreform, weil es sich um eine gravierende Verfassungsänderung gehandelt habe. Gerade in der Woche, in der die Sehnder Schüler Matthias Miersch besuchten, zeigte sich, wie schwer solche Entscheidungen wieder rückgängig zu machen sind: Der Bundesrat blockierte die zuvor mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit getroffene Entscheidung des Bundestages, wonach nunmehr der Bund gerade angesichts der Digitalisierung im Bildungsbereich die Länder unterstützen soll.

 


 

 

 

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